HCG-Diät: Wunderkur oder Pfusch am Körper? Eine ehrliche Analyse aus der Werkstatt
Entdecken Sie, wie Sie mit der HCG-Diät nicht nur abnehmen, sondern auch köstliche Rezepte zaubern können – für ein neues, leichtes Lebensgefühl!
„Was, wenn der Schlüssel zu einem gesunden Leben in einem kleinen Hormon verborgen liegt?“ Diese Frage schwirrt durch den Kopf, während wir uns auf die spannende Reise der HCG-Diät begeben. In einer Welt voller Kalorienfallen und Zuckerüberfluss, bietet diese Diät eine erfrischende Perspektive: Genuss ohne Reue. Lassen Sie sich von köstlichen Rezepten inspirieren, die nicht nur Ihre Geschmacksknospen kitzeln, sondern auch Ihre Gesundheit im Blick behalten!
Als Handwerksmeister weiß ich eines ganz genau: Schnelle Lösungen sind selten die besten. Ein solides Fundament, das richtige Material und bewährte Techniken – das ist es, was zählt. Egal, ob du ein Dach baust oder eben an deiner Gesundheit arbeitest. Und genau deshalb sehe ich die HCG-Diät, die einem immer wieder über den Weg läuft, so kritisch.
Inhaltsverzeichnis
- Die Theorie: Was soll dieses HCG überhaupt können?
- Die 3 größten Lügen der HCG-Werbung
- Globuli, Tropfen oder Spritzen? Was du wirklich kaufst
- Die Diät-Phasen: So läuft der „Pfusch am Körper“ ab
- Die wahren Kosten: Was der Spaß wirklich kostet
- Gefährdungsbeurteilung: Die Risiken auf dem Prüfstand
- Die Alternative: Solides Handwerk für deinen Körper
- Bildergalerie
Sie verspricht ja das Blaue vom Himmel: rasanter Gewichtsverlust, ganz ohne Hunger, und das Fett schmilzt nur an den „richtigen“ Stellen. Klingt verlockend, oder? Vor allem, wenn man schon lange unzufrieden ist und einfach nur schnell eine Veränderung will. Ich verstehe das total.
Aber ich habe auch gelernt, genauer hinzusehen. Ich hab mit Leuten gesprochen, die diese Diät durchgezogen haben, und ihre Erfahrungen waren, ehrlich gesagt, ein wilder Mix. Deshalb will ich das Thema heute mal so richtig auseinandernehmen – wie ein altes Möbelstück, bei dem man schaut, was wirklich dahintersteckt. Das hier ist keine medizinische Beratung, sondern die ehrliche Auseinandersetzung eines Praktikers. Wir schauen uns die Theorie an, die echten Kosten und die Risiken, über die oft geschwiegen wird.

Die Theorie: Was soll dieses HCG überhaupt können?
Die Grundidee ist schon etliche Jahrzehnte alt und stammt von einem britischen Arzt. Er beobachtete, dass schwangere Frauen in Notzeiten ihre Fettreserven angreifen, aber nicht ihre Muskeln oder das ungeborene Kind. Seine Schlussfolgerung: Das Hormon HCG (Humanes Choriongonadotropin), das während der Schwangerschaft gebildet wird, muss dafür verantwortlich sein.
Die Theorie, die daraus entstand: Wenn man Menschen kleine Dosen HCG gibt und sie gleichzeitig auf eine extreme Diät setzt, dann greift der Körper gezielt die hartnäckigen Fettdepots an Bauch, Hüfte und Oberschenkeln an. Das Ganze wird kombiniert mit einer Zufuhr von nur 500 Kalorien pro Tag. Zum Vergleich: Eine große Pizza Salami hat schon über 1000 Kalorien. Mit einer einzigen Pizza hättest du also dein Budget für ZWEI Tage gesprengt. Das muss man sich mal vorstellen!
Laut der Theorie soll das HCG dabei den Hunger unterdrücken und die Muskeln schützen. Doch die moderne Wissenschaft sieht das, gelinde gesagt, etwas anders. Zahlreiche Studien haben gezeigt: Menschen mit HCG nehmen nicht mehr ab als Menschen mit einem Placebo (also einem Scheinmedikament). Der Gewichtsverlust kommt einzig und allein von der brutalen Kalorienreduktion. Logisch, wenn du hungerst, nimmst du ab. Dafür brauchst du keine teuren Tropfen.

Die 3 größten Lügen der HCG-Werbung
Bevor wir weitermachen, räumen wir mal mit den dreistesten Marketing-Märchen auf, die dir da draußen begegnen.
- „Du nimmst gezielt an den Problemzonen ab.“ Völliger Quatsch. Dein Körper entscheidet, wo er Fett abbaut, das kannst du nicht mit ein paar Globuli steuern. Meistens geht es zuerst dort weg, wo du es gar nicht willst – im Gesicht oder an der Brust.
- „Du hast keinen Hunger.“ Das stimmt nur bedingt. In den ersten Tagen ist der Hunger oft die Hölle. Später stellt der Körper auf einen Notfall-Stoffwechsel um (die Ketose), was das Hungergefühl dämpfen kann. Das ist aber eine reine Überlebensreaktion des Körpers, keine Magie des HCG.
- „Die Kur ist gesund, du nimmst ja Vitalstoffe.“ Das ist vielleicht die gefährlichste Lüge. Ein paar Vitaminpillen können eine massive Mangelernährung nicht ausgleichen. Es ist, als würdest du ein einstürzendes Haus mit einem Eimer Farbe „reparieren“. Das Fundament bleibt marode.

Globuli, Tropfen oder Spritzen? Was du wirklich kaufst
Wenn du heute nach HCG suchst, findest du meistens homöopathische Tropfen oder Globuli. Ganz wichtig zu verstehen: In diesen Produkten ist nach den Prinzipien der Homöopathie kein einziges Molekül des Hormons HCG mehr nachweisbar. Du kaufst also im Grunde winzige Zuckerkügelchen, die „informiert“ sein sollen. Aus wissenschaftlicher Sicht haben sie die gleiche Wirkung wie ein Glas Wasser.
Echtes, pharmazeutisches HCG ist verschreibungspflichtig und wird gespritzt. Es wird in der Fruchtbarkeitsmedizin eingesetzt. Kein seriöser Arzt in Deutschland wird es dir leichtfertig zum Abnehmen verschreiben, da es für diesen Zweck nicht zugelassen ist und erhebliche Risiken birgt.
Die Diät-Phasen: So läuft der „Pfusch am Körper“ ab
So eine Kur, oft als „Stoffwechselkur“ verkauft, hat meist drei Phasen. Damit du weißt, worauf du dich einlassen würdest:
Phase 1: Die Ladephase (2 Tage)
Hier sollst du zwei Tage lang essen, was das Zeug hält. Am besten fettig und kalorienreich. Das soll angeblich den Stoffwechsel anheizen. In Wahrheit ist es ein gewaltiger Stress für deinen Körper, bevor du ihn in den Hunger-Modus zwingst.

Phase 2: Die Diätphase (21 bis 42 Tage)
Jetzt kommt der harte Teil: 500 Kalorien pro Tag. Dazu nimmst du die wirkungslosen Globuli. Ein typischer Tag sieht dann so aus: Morgens schwarzer Kaffee. Mittags 100g Hähnchenbrust mit etwas Gurkensalat (ohne Öl, versteht sich). Abends 100g Magerquark mit einer Handvoll Erdbeeren. Als „Snack“ gibt es vielleicht ein einziges Grissini. Fette, Öle, Zucker, Alkohol und fast alle Milchprodukte sind tabu. Sogar auf fetthaltige Hautcremes soll man verzichten – ein Zeichen, wie dogmatisch und realitätsfern das Ganze ist.
Phase 3: Die Stabilisierungsphase (ca. 3 Wochen)
Das ist die entscheidende Klippe. Du erhöhst langsam die Kalorien, aber Zucker und die meisten Kohlenhydrate bleiben verboten. Dein Körper schreit nach wochenlangem Mangel nach Energie. Heißhungerattacken sind hier quasi vorprogrammiert. Wer hier nicht aufpasst, hat das verlorene Gewicht plus Zinsen schneller wieder drauf, als er „HCG“ sagen kann. Willkommen, Jojo-Effekt!
Die wahren Kosten: Was der Spaß wirklich kostet
Die Online-Anbieter verkaufen dir fix und fertige Pakete für 150 € bis 300 €. Darin sind die HCG-Globuli, diverse Vitaminpillen, Proteinpulver und vielleicht noch „Detox“-Zeug wie MSM oder OPC. Klingt viel, oder?

Rechnen wir mal nach: Gehst du zu DM oder Rossmann, kaufst du dir ein gutes Multivitaminpräparat für ca. 10 €, OPC für 20 € und ein ordentliches Proteinpulver für 25 €. Macht zusammen vielleicht 55-60 €. Du zahlst bei den Paketen also locker 100 € und mehr extra – für die Anleitung zur Hungerkur und ein paar wertlose Zuckerkügelchen.
Die größten Kosten sind aber die, die auf keiner Rechnung stehen: deine Gesundheit, der ruinierte Stoffwechsel und ein gestörtes Verhältnis zum Essen. Diesen Preis kann man nicht in Euro beziffern.
Gefährdungsbeurteilung: Die Risiken auf dem Prüfstand
Bei jeder Arbeit auf der Baustelle mache ich eine Gefährdungsbeurteilung. Machen wir das hier auch mal. Die Risiken der HCG-Diät sind erheblich.
Die extreme Kalorienreduktion allein führt oft zu Schwindel, Konzentrationsschwäche, Nährstoffmangel und der Bildung von Gallensteinen. Das größte Problem ist aber der Muskelabbau. Dein Körper verbrennt nicht nur Fett, sondern auch wertvolle Muskelmasse, um zu überleben.

Gut zu wissen: Ein Kilo verlorene Muskelmasse senkt deinen täglichen Grundumsatz um ca. 50-100 Kalorien. Das ist der eingebaute Jojo-Effekt bei jeder Crash-Diät – quasi ein Baumangel für die Zukunft, der das Zunehmen danach noch einfacher macht.
Eine Frau, mit der ich gesprochen habe, hat es auf den Punkt gebracht: „Der Haarausfall drei Monate nach der Diät war schlimmer als die Kilos davor. Das hat mir vorher niemand gesagt.“
Achtung! Wenn du so eine Kur machst und plötzlich Symptome wie Brustschmerzen, Atemnot oder eine Schwellung in nur einem Bein bekommst, brich sofort ab und geh zum Arzt! Das könnten Anzeichen einer lebensgefährlichen Thrombose sein.
Die Alternative: Solides Handwerk für deinen Körper
Gute Arbeit braucht Zeit. Ein Haus, das schnell hochgezogen wird, hat oft versteckte Mängel. Bei deinem Körper ist es genauso. Statt auf Pfusch am Bau zu setzen, investiere lieber in solides Handwerk. Das ist vielleicht nicht der schnellste Weg, aber der einzige, der dauerhaft hält.

- Ein vernünftiges Defizit: Finde online einen einfachen „Kalorienrechner“, gib deine Daten ein und zieh von deinem Tagesbedarf 300 bis 500 Kalorien ab. Das ist ein sicheres Fundament für eine Abnahme von ca. 0,5 kg pro Woche.
- Hochwertige Baustoffe: Konzentrier dich auf echtes Essen. Eine kleine Einkaufsliste für den Start könnte so aussehen: Haferflocken, Eier, Magerquark, Hähnchenbrust, Linsen, eine Tüte Tiefkühlgemüse, Äpfel, Nüsse und ein gutes Olivenöl. Damit kommst du schon weit!
- Das Fundament stärken: Mach Krafttraining! Muskeln sind dein Stoffwechsel-Motor. Sie verbrennen Energie, selbst wenn du auf der Couch liegst. Das ist der beste Schutz vor dem Jojo-Effekt.
Und was kannst du HEUTE noch tun?
Vergiss radikale Pläne. Mach einen kleinen, gesunden Schritt. Nur einen. Tausch die Limonade gegen Wasser. Geh nach dem Abendessen 20 Minuten um den Block. Oder ersetze die Tüte Chips durch eine Handvoll Nüsse. Das ist ein Anfang. Ein solider, ehrlicher Anfang. Und darauf kannst du aufbauen. Darauf kannst du vertrauen.

Bildergalerie


Der Jojo-Effekt – eine eingebaute Falle?
Schneller Gewichtsverlust klingt grossartig, aber der Körper ist keine Maschine, die man einfach neu kalibriert. Eine so drastische Reduktion auf 500 Kalorien pro Tag zwingt den Stoffwechsel in den Überlebensmodus. Er wird extrem effizient. Kehrt man nach der Diät zu normalen Essgewohnheiten zurück, auch wenn sie gesund sind, neigt der Körper dazu, jede Kalorie als Notreserve zu speichern. Das Ergebnis: Das Gewicht ist oft schneller wieder drauf als es runter war, manchmal sogar mehr. Der Schlüssel liegt in der oft vernachlässigten Stabilisierungsphase.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
„Die Daten, die die Behauptungen stützen, dass HCG bei der Gewichtsabnahme wirksam ist, sind nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht stichhaltig.“ – Mayo Clinic


Die Kunst der Gewürze: Geschmack ohne Kalorien
Bei nur 500 Kalorien pro Tag wird jede Mahlzeit zur Herausforderung. Geschmack ist dabei Ihr bester Freund. Anstatt auf Salz zu setzen, das Wassereinlagerungen fördern kann, entdecken Sie die Welt der Kräuter und Gewürze. Eine Prise geräuchertes Paprikapulver auf Hähnchenbrust, frischer Dill zu Garnelen oder ein Hauch Chili und Knoblauchpulver im Sauerkraut können den Unterschied zwischen fader Diätkost und einer kleinen Gaumenfreude ausmachen.

HCG-Tropfen vs. Globuli: Was steckt dahinter?
Tropfen: Meist homöopathisch aufbereitet, was bedeutet, dass die Konzentration des Hormons oft nicht mehr nachweisbar ist. Anbieter werben mit einfacher Dosierung.
Globuli: Ähnlich wie Tropfen basieren sie auf dem Prinzip der Homöopathie. Die „Information“ des HCG soll auf Zuckerkügelchen übertragen sein.
Wissenschaftlich betrachtet ist die Wirkung beider Formen auf den Stoffwechsel höchst umstritten und wird oft dem Placebo-Effekt zugeschrieben.


- Erhöhte Sättigung
- Visuell ansprechender
- Bessere Verdauung
Das Geheimnis? Ballaststoffe und Volumen. Auch wenn die Kalorien streng limitiert sind, muss der Teller nicht leer aussehen. Kombinieren Sie Ihr Protein (ca. 100g) mit grossen Mengen an erlaubtem Gemüse wie Salatgurke, Blattsalaten oder Spargel. Das füllt den Magen und das Auge isst schliesslich mit.

Darf ich während der strengen Phase Sport treiben?
Vorsicht ist geboten. Bei einer Energiezufuhr von nur 500 Kalorien fehlen dem Körper die nötigen Ressourcen für intensive Workouts. Leichte Aktivitäten wie Spaziergänge oder sanftes Yoga sind meist in Ordnung, doch anstrengender Sport kann zu Schwindel, extremem Muskelabbau und Erschöpfung führen. Der Körper baut bei solch einem Defizit nicht nur Fett, sondern auch wertvolle Muskelmasse ab – Sport kann diesen Prozess ohne ausreichende Proteine und Kalorien sogar beschleunigen.


Die soziale Isolation ist eine oft unterschätzte Nebenwirkung. Ein Abendessen mit Freunden, die Familienfeier am Sonntag, der schnelle Lunch mit Kollegen – all das wird zur logistischen und mentalen Hürde. Ständig erklären zu müssen, warum man nur an einem Glas Wasser nippt oder seine eigene, abgewogene Mahlzeit in einer Tupperdose dabeihat, kann auf Dauer zermürben und das Gefühl der Ausgrenzung verstärken.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt eine „Very-Low-Calorie Diet“ (VLCD) bei unter 800 kcal/Tag und sollte „nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden“.
Die HCG-Diät mit ihren 500 Kalorien unterschreitet diese Grenze deutlich. Die Durchführung auf eigene Faust, ohne medizinische Begleitung zur Überprüfung von Blutwerten und Muskelmasse, birgt erhebliche gesundheitliche Risiken wie Nährstoffmängel und Herz-Rhythmus-Störungen.


Achtung, verstecktes Gemüse-Veto!
Man sollte meinen, jedes Gemüse sei gesund und erlaubt. Doch im strengen HCG-Protokoll gibt es klare Verbote, die oft auf den Kohlenhydrat- oder Stärkegehalt zurückzuführen sind. Dazu gehören typischerweise:
- Karotten
- Erbsen
- Mais
- Kürbis
- Kartoffeln

Wichtiger Punkt: Die Stabilisierungsphase. Viele Anwender feiern die schnellen Erfolge der Diätphase und unterschätzen, was danach kommt. Die Stabilisierungsphase, in der die Kalorienzufuhr langsam und kontrolliert wieder erhöht wird, ist der entscheidende Teil. Hier lernt der Körper, mit mehr Energie umzugehen, ohne sofort wieder Fett einzulagern. Wer diese Phase überspringt oder unachtsam ist, riskiert den sofortigen Jojo-Effekt und macht die Anstrengungen der Vorwochen zunichte.


Was ist mit den Kosten?
Die HCG-Kur ist kein günstiges Unterfangen. Neben den Kosten für die HCG-Präparate selbst (die je nach Anbieter zwischen 50 und 200 Euro liegen können) kommen oft noch Ausgaben für empfohlene Nahrungsergänzungsmittel wie MSM, OPC und Vitaminpräparate hinzu. Da oft hochwertige, magere Proteinquellen und frisches Gemüse gefordert werden, können auch die Lebensmitteleinkäufe teurer als gewöhnlich ausfallen.

Die erlaubte Süße: Wenn der Heißhunger auf Süßes unerträglich wird, sind klassischer Zucker oder Honig tabu. Die einzigen erlaubten Alternativen sind in der Regel Stevia oder Erythrit. Marken wie „SteviaSweet“ oder „Xucker Light“ bieten hier Produkte an, die keine Kalorien und keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Dennoch sollte man sie nur sparsam verwenden, um die Gewöhnung an den süßen Geschmack nicht weiter zu fördern.


- Kopfschmerzen
- Müdigkeit & Reizbarkeit
- Leichtes Frieren
Diese Symptome sind in den ersten Tagen der HCG-Diät keine Seltenheit. Der Körper muss sich an die extreme Kalorien- und Kohlenhydratreduktion erst gewöhnen. Wichtig ist, extrem viel zu trinken (Wasser oder ungesüßter Tee) und dem Körper Ruhe zu gönnen.

Wussten Sie schon? Das menschliche Gehirn allein verbraucht täglich etwa 120 Gramm Glukose, was rund 480 Kalorien entspricht.
Bei einer 500-Kalorien-Diät, die zudem extrem kohlenhydratarm ist, wird schnell klar, warum Konzentrationsschwäche und „Brain Fog“ häufige Begleiterscheinungen sind. Der Körper muss auf alternative Energiequellen umschalten (Ketose), ein Prozess, der anfangs sehr anstrengend sein kann.


Gewichtsverlust ist nicht gleich Fettverlust. Die Zahl auf der Waage kann täuschen. Besonders in der ersten Woche einer Crash-Diät stammt ein großer Teil des verlorenen Gewichts aus Wasser. Danach beginnt der Körper, nicht nur Fett, sondern bei unzureichender Proteinzufuhr auch wertvolle Muskelmasse abzubauen. Das ist problematisch, denn Muskeln sind die „Öfen“ unseres Körpers: Weniger Muskeln bedeuten einen niedrigeren Grundumsatz und machen den Jojo-Effekt wahrscheinlicher.

Warum sind Öle und Fette komplett verboten?
Die Logik der HCG-Diät besagt, dass der Körper gezwungen werden soll, seine eigenen, gespeicherten Fettreserven zu mobilisieren. Jedes von außen zugeführte Fett – selbst gesunde Fette aus Avocado, Nüssen oder Olivenöl – würde diesen Prozess stören, da der Körper die leichter verfügbare Energie aus der Nahrung nutzen würde. Kritiker wenden ein, dass dieser totale Verzicht auf essenzielle Fettsäuren auf Dauer gesundheitsschädlich sein kann.


Die Präzision einer Apotheke: Für die strikte Einhaltung der 500-Kalorien-Grenze und der exakten Proteinmengen ist eine gute digitale Küchenwaage unerlässlich. Modelle von Marken wie Soehnle, WMF oder Beurer mit einer Tara-Zuwiegefunktion sind hier Gold wert. Damit können Sie Zutaten direkt in der Schüssel abwiegen und behalten die volle Kontrolle über Ihre Mini-Portionen.

- OPC (Traubenkernextrakt)
- MSM (Organischer Schwefel)
- Hochdosiertes Vitamin C
- Ein gutes Multivitaminpräparat
Warum diese Ergänzungen? Anbieter von HCG-Kuren empfehlen oft eine ganze Palette an Nahrungsergänzungsmitteln. Die Begründung: Bei einer so geringen Nahrungsaufnahme sei ein Nährstoffmangel vorprogrammiert. OPC und MSM sollen das Bindegewebe straffen, Vitamine das Immunsystem stützen. Kritiker sehen darin oft ein Zusatzgeschäft und argumentieren, dass eine ausgewogene Ernährung solche teuren Extras überflüssig machen würde.


HCG-Diät: Extrem kalorienreduziert (500 kcal) mit Hormongabe, verspricht gezielten Fettabbau an Problemzonen. Sehr schnell, aber hohes Risiko und umstrittene Wirkung.
Intervallfasten (16:8): Keine Vorschriften, was man isst, sondern wann. 8 Stunden Essensfenster, 16 Stunden Fasten. Flexibler, nachhaltiger und besser in den Alltag integrierbar.
Während die HCG-Diät ein radikaler Kurzzeit-Eingriff ist, zielt Intervallfasten auf eine langfristige Umstellung der Essgewohnheiten ab.

Der psychologische Aspekt der schnellen Ergebnisse darf nicht unterschätzt werden. Wenn die Waage jeden Morgen weniger anzeigt, kann das ein enormes Hochgefühl auslösen und die Motivation beflügeln. Dieses Gefühl der Kontrolle und des Erfolgs ist für viele der Hauptantrieb, die harten Einschränkungen durchzuhalten. Die Gefahr besteht darin, dieses Gefühl mit tatsächlicher, nachhaltiger Gesundheit zu verwechseln.


„Jeglicher Gewichtsverlust, der auf das HCG-Protokoll zurückzuführen ist, resultiert vollständig aus der schweren Kalorieneinschränkung.“ – Aussage der US-Behörde FDA bereits 1975

Trinken, trinken, trinken – aber was?
Hydration ist während der HCG-Kur absolut entscheidend, um den Stoffwechsel zu unterstützen und Giftstoffe auszuspülen. Erlaubt sind in der Regel:
- Wasser (mindestens 2-3 Liter)
- Ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee
- Schwarzer Kaffee (in Maßen, ohne Milch und Zucker)
Alle zuckerhaltigen Getränke, Säfte, Milch und Alkohol sind absolut tabu.


Der kleine Snack-Notfall: Echter Hunger oder nur Appetit? In der HCG-Diät gibt es kaum Spielraum für Snacks. Wenn es aber absolut nicht anders geht, sind einige wenige Optionen manchmal erlaubt. Dazu zählen zum Beispiel ein Grissini oder ein kleiner Apfel. Diese sollten aber von der Gesamtbilanz der zwei Hauptmahlzeiten abgezogen werden und nicht als zusätzliche Mahlzeit verstanden werden.

Rezept-Inspiration: Konjak-Nudeln als Retter
Pasta-Liebhaber verzweifeln oft an den strengen Regeln. Eine fast kalorienfreie Alternative sind Nudeln aus Konjakwurzel (auch Shirataki genannt). Produkte wie die von „Slendier“ oder „Miyata“ haben kaum Eigengeschmack, nehmen aber Saucen gut auf. Eine kleine Portion Tomatensauce (ohne Zucker und Öl) mit Kräutern und etwas Hähnchenfleisch kann so ein überraschend sättigendes Gericht ergeben, das an den geliebten Klassiker erinnert.
Ein Blick über den Tellerrand: Die traditionelle Okinawa-Diät aus Japan gilt als eine der gesündesten der Welt und führt zu der höchsten Dichte an Hundertjährigen. Sie ist von Natur aus kalorienarm, aber reich an nährstoffdichtem Gemüse (insbesondere Süßkartoffeln), Soja und Fisch. Anstatt auf Hormone und radikale Verbote zu setzen, basiert sie auf dem Prinzip „Hara Hachi Bu“ – iss nur, bis du zu 80 % satt bist. Eine sanfte, nachhaltige Inspiration für wahre Langlebigkeit.



