Holunderblütensirup selber machen: Dein Guide für perfekten Geschmack – mit Geling-Garantie!
Holunderblüten: Nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch ein Genuss! Entdecken Sie unser einfaches Rezept für erfrischenden Sirup.
Die Blüten des Holunders flüstern Geheimnisse aus einer anderen Welt, während sie sanft im Wind wiegen. Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass diese zarten Dolden nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ein Gesundheitselixier sind? In der Zeit zwischen Mai und Juli verwandeln sie sich in einen süßen Sirup, der nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch das Immunsystem stärkt. Lassen Sie uns gemeinsam in die magische Welt des Holunderblütensirups eintauchen!
Jedes Jahr gibt es diesen einen Moment, meist so gegen Ende Mai, Anfang Juni. Ein warmer Wind weht und bringt diesen unverwechselbaren Duft mit sich – eine Mischung aus Honig, Zitrus und blühender Wiese. Das ist für mich das offizielle Startsignal für den Sommer: Der Holunder blüht!
Inhaltsverzeichnis
- Lohnt sich der Aufwand? Ein kurzer Realitäts-Check
- Die Magie im Glas: Was wirklich im Sirup passiert
- Die Ernte: Der erste Schritt zum perfekten Aroma
- Die Vorbereitung: Geduld zahlt sich aus
- Der Ansatz: Kalt oder heiß – was ist besser?
- Finish: Filtern und Abfüllen für die Ewigkeit
- Hilfe, was ist schiefgelaufen? (Troubleshooting)
- Und jetzt? Dein Sirup im Einsatz!
- Bildergalerie
Ganz ehrlich, die Herstellung von Holunderblütensirup ist für mich mehr als nur ein Rezept. Es ist ein kleines Ritual, das Geduld, Sorgfalt und ein gutes Gespür für den richtigen Moment erfordert. Und das Beste daran? Du schaffst etwas, das du in dieser Qualität kaum kaufen kannst. In diesem Guide zeige ich dir nicht nur, wie es geht, sondern erkläre dir auch die Tricks, die in keinem Standard-Rezept stehen. Wir machen das zusammen, Schritt für Schritt.
Lohnt sich der Aufwand? Ein kurzer Realitäts-Check
Bevor wir loslegen, lass uns mal kurz über Zeit und Geld sprechen. Lohnt sich das Ganze überhaupt? Ich sage: Absolut!
Die Kosten: Ein guter, gekaufter Bio-Holunderblütensirup kostet dich locker 7 bis 10 Euro für einen halben Liter. Für die zwei Liter, die wir mit diesem Rezept herstellen, wärst du also schnell bei 30 bis 40 Euro. Selber machen? Hier ist die grobe Rechnung:
- 1,5 kg Zucker: ca. 3 €
- 2 Bio-Zitronen: ca. 1,50 €
- 40 g Zitronensäure (bekommst du günstig in der Drogerie oder online): ca. 1-2 € für diese Menge
Die Holunderblüten gibt’s umsonst in der Natur. Du landest also bei Gesamtkosten von unter 10 € für satte 2 Liter Sirup. Ein unschlagbares Argument, oder?

Der Zeitplan: Das ist kein 10-Minuten-Projekt, aber absolut machbar. Plane es realistisch:
- Ernte: ca. 1 Stunde (inklusive Spaziergang und sorgfältiger Auswahl).
- Vorbereitung (Blüten abzupfen): Das ist der aufwendigste Teil. Rechne mit 1-2 Stunden. Mein Tipp: Mach es dir gemütlich, höre einen Podcast oder Musik dabei.
- Ziehzeit: 2-4 Tage, in denen du aber nur einmal am Tag kurz umrühren musst (ca. 1 Minute Aufwand).
- Abfüllen & Pasteurisieren: ca. 1 Stunde.
Also, der aktive Arbeitsaufwand verteilt sich gut und ist überschaubar.
Die Magie im Glas: Was wirklich im Sirup passiert
Um einen grandiosen Sirup herzustellen, hilft es, kurz zu verstehen, was da eigentlich passiert. Keine Sorge, das ist keine trockene Chemiestunde. Stell dir vor, der gelbe Blütenstaub ist vollgepackt mit Aroma. Wenn du ihn in eine Zuckerlösung legst, passiert etwas Geniales: Die Natur will immer einen Ausgleich schaffen. Der hochkonzentrierte Zucker zieht die Flüssigkeit und damit die ganzen wertvollen Aromen quasi aus den Blüten heraus. Das nennt man Osmose. Ein langsamer, sanfter Prozess, weshalb wir dem Sirup auch ein paar Tage Zeit geben. Würden wir ihn einfach kochen, würde die Hitze die feinsten Aromen zerstören.

Zucker und Säure sind dabei übrigens nicht nur für den Geschmack da, sie sind die Bodyguards deines Sirups. Der Zucker bindet das Wasser, sodass fiese Mikroorganismen wie Schimmel quasi verdursten. Die Säure (aus Zitrone und Zitronensäure) senkt den pH-Wert in einen Bereich, in dem sich Bakterien unwohl fühlen. Eine doppelte Schutzbarriere für eine lange Haltbarkeit!
Achtung, wichtig: Ein Wort der Warnung muss sein. In den grünen Stängeln und Blättern des Holunders steckt ein Stoff namens Sambunigrin, der bei der Verdauung zu Blausäure werden kann. Deshalb ist es extrem wichtig, die Blüten sorgfältig von den dicken, grünen Stielen zu trennen. Die ganz feinen, hellgrünen Stielchen direkt an den Blüten sind okay, aber die dickeren müssen weg. Das ist der Hauptgrund, warum selbstgemachter Sirup manchmal bitter schmeckt – und einer der größten Unterschiede zwischen einem schnellen und einem handwerklich sauberen Sirup.
Die Ernte: Der erste Schritt zum perfekten Aroma
Guter Sirup beginnt am Strauch. Der Erntezeitpunkt ist entscheidend.
- Die Tageszeit: Am besten am späten Vormittag an einem sonnigen Tag. Der Morgentau sollte weg sein, die pralle Mittagssonne aber noch nicht da. Zu viel Sonne lässt die ätherischen Öle verfliegen.
- Der Ort: Such dir einen Strauch abseits von viel befahrenen Straßen. Blüten nehmen Abgase auf, und das schmeckt man später. Ein Garten oder ein Feldweg sind ideal.
- Der Zustand: Pflücke nur Dolden, bei denen fast alle Blüten offen sind und die intensiv duften. Lass bräunliche oder welke Dolden hängen.
- Tierchen-Check: Kleine schwarze Blattläuse sind oft dabei. Schüttle die Dolden sanft aus. Stark befallene Exemplare lässt du lieber hängen.
Kleiner Tipp: Was tun, wenn du die Blüten geerntet hast, aber erst in ein paar Stunden verarbeiten kannst? Lege sie locker in einen Korb oder eine Papiertüte und stelle sie an einen kühlen, schattigen Ort. Nicht in eine Plastiktüte, da schwitzen sie und werden schlecht!

Die Vorbereitung: Geduld zahlt sich aus
Jetzt kommt der wichtigste Schritt, der über Wohl oder Wehe deines Sirups entscheidet. Wasche die Blüten auf keinen Fall! Damit spülst du den gesamten wertvollen Blütenstaub weg. Breite die Dolden stattdessen für etwa eine Stunde auf einem sauberen Küchentuch oder Backblech aus. So können kleine Insekten, die du übersehen hast, noch entkommen.
Danach nimmst du eine Gabel und kämmst die feinen Blüten vorsichtig von den Stängeln. Das ist mühsam, ich weiß, aber es ist der Garant für einen reinen, nicht bitteren Geschmack.
Der Ansatz: Kalt oder heiß – was ist besser?
Es gibt zwei Wege, den Sirup anzusetzen. Für den besten Geschmack empfehle ich ganz klar die kalte Methode. Sie schont die Aromen. Die heiße Methode, bei der kochende Zuckerlösung über die Blüten gegossen wird, ist schneller und pasteurisiert sofort, aber der Geschmack wird etwas „gekochter“, weniger frisch. Für den Hausgebrauch ist die kalte Methode geschmacklich einfach überlegen.

Mein Basisrezept für ca. 2 Liter besten Sirup
Das brauchst du:
- 30-40 große Holunderblütendolden (entspricht einem lockeren Berg an reinen Blüten)
- 1,5 Liter Wasser
- 1,5 kg weißer Kristallzucker
- 40 g Zitronensäure (Pulverform)
- 2 große Bio-Zitronen
Und so geht’s:
- Zuckerlösung vorbereiten: Koche das Wasser auf, nimm den Topf vom Herd und rühre Zucker und Zitronensäure ein, bis sich alles aufgelöst hat. Lass die Lösung dann vollständig abkühlen. Das ist super wichtig! Niemals heiße Flüssigkeit über die frischen Blüten gießen.
- Zutaten schichten: Während die Lösung abkühlt, wasche die Bio-Zitronen heiß und schneide sie in dünne Scheiben. Gib die abgezupften Holunderblüten und die Zitronenscheiben in ein großes Gefäß aus Glas oder Edelstahl (kein Aluminium, das reagiert mit der Säure!).
- Aufgießen & Warten: Gieß die kalte Zuckerlösung darüber. Rühr einmal um, decke das Gefäß mit einem Tuch ab und stell es an einen kühlen, dunklen Ort. Hast du keinen Keller? Eine kühle Speisekammer oder die dunkelste Ecke in einem Wandschrank tun es auch. Lass den Ansatz 2 bis 4 Tage ziehen. Rühre jeden Tag einmal kurz um.

Finish: Filtern und Abfüllen für die Ewigkeit
Nach der Ziehzeit kommt der Endspurt. Hier ist absolute Sauberkeit das A und O, wenn der Sirup lange halten soll.
- Flaschen sterilisieren: Wasche die Flaschen und Schraubdeckel heiß aus. Stell die nassen Flaschen für 15 Minuten bei 120°C in den Backofen. Die Deckel kochst du 5 Minuten in Wasser aus. Das ist ein nicht verhandelbarer Schritt!
- Abseihen & Filtern: Gieß den Sirup zuerst durch ein feines Sieb. Für einen glasklaren Sirup filterst du ihn danach noch durch ein sauberes Mulltuch oder Passiertuch. Das dauert etwas, aber das Ergebnis ist wunderschön.
- Erhitzen (Pasteurisieren): Erhitze den gefilterten Sirup langsam auf ca. 80-85°C. Ein Küchenthermometer ist hier Gold wert. Er darf auf keinen Fall kochen! Halte die Temperatur für 5 Minuten.
- Heiß abfüllen: Fülle den heißen Sirup sofort randvoll in die warmen Flaschen und schraube sie fest zu. Beim Abkühlen entsteht ein Vakuum – das „Plopp“-Geräusch ist das Zeichen, dass alles geklappt hat.
Kühl und dunkel gelagert, hält sich dein flüssiges Gold so locker über ein Jahr.

Hilfe, was ist schiefgelaufen? (Troubleshooting)
Auch Profis passiert mal ein Fehler. Hier die häufigsten Probleme und was du tun kannst:
- Der Sirup ist bitter: Zu viele grüne Stängel. Da kann man leider nichts mehr retten. Nächstes Mal mehr Geduld beim Zupfen!
- Er ist braun geworden: Du hast ihn vermutlich zu heiß gemacht (gekocht) oder die Blüten waren schon etwas welk. Meist ist er geschmacklich noch okay, nur die Optik leidet.
- Der Ansatz blubbert: Eine wilde Gärung hat begonnen. Das passiert bei zu wenig Zucker, zu wenig Säure oder mangelnder Sauberkeit. Du hast quasi Holunder-Sekt angesetzt. Sofort abseihen und erhitzen, um die Gärung zu stoppen.
- Schimmel im Glas: Die Flasche war nicht sauber, der Deckel undicht oder die Zuckerkonzentration zu gering. Hier gibt es keine Kompromisse: Entsorge den gesamten Inhalt! Nur den Schimmel abzuheben reicht nicht, die Pilzgifte sind im ganzen Sirup verteilt.
Und jetzt? Dein Sirup im Einsatz!
Okay, du hast nun diese wunderschönen, goldenen Flaschen. Was tun damit? Oh, die Möglichkeiten sind endlos!
- Klassische Limo: Ein Schuss Sirup in ein Glas, mit Sprudelwasser auffüllen, eine Scheibe Zitrone dazu – fertig ist die beste Sommer-Erfrischung.
- Der berühmte Hugo: Ein Muss! Sirup, Prosecco, ein Spritzer Mineralwasser, frische Minze und eine Limettenscheibe.
- Als Dessert-Topping: Ein Traum über Vanilleeis, Panna Cotta oder griechischem Joghurt.
- Im Salatdressing: Ein kleiner Teelöffel in einer Vinaigrette sorgt für eine überraschend blumige Note.
Ach ja, und für die ganz Ungeduldigen: Wenn du mal nur einen Hauch von Sommer willst, wirf einfach eine frische Dolde in ein Glas kaltes Wasser und lass es 30 Minuten ziehen. Schmeckt herrlich!

Du siehst, Holunderblütensirup selber zu machen, ist eine unglaublich lohnende Sache. Es ist die Verbindung zur Natur und der Stolz, etwas wirklich Hochwertiges mit den eigenen Händen geschaffen zu haben. Viel Spaß dabei!
Bildergalerie


Wann ist der absolut beste Zeitpunkt zum Pflücken der Holunderblüten?
An einem trockenen, sonnigen Vormittag, wenn der Morgentau bereits verdunstet ist. Genau dann sind die Dolden weit geöffnet und prall gefüllt mit dem goldgelben, hocharomatischen Blütenstaub, der das Herzstück deines Sirups bildet. Vermeide das Sammeln nach Regentagen – der Regen wäscht die wertvolle Würze einfach weg.

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) wurde vom Verein NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2024 gekürt.
Diese Wahl unterstreicht die jahrhundertealte Wertschätzung der Pflanze, die weit über den Sirup hinausgeht. Ihre Blüten und Beeren sind fester Bestandteil der traditionellen europäischen Hausapotheke.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Der essbare Schwarze Holunder ist ein Strauch oder kleiner Baum. Verwechsle ihn nicht mit dem giftigen Zwerg-Holunder (Attich), der krautig wächst, unangenehm riecht und dessen Blütenstände aufrecht stehen. Ein sicheres Zeichen: Die Dolden des echten Holunders hängen meist nach unten.



Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Sobald der Sirup-Ansatz in der Küche steht und zu ziehen beginnt, verändert sich die Atmosphäre im ganzen Haus. Ein zarter, süßlicher Duft, der an Honig, Litschi und Sommerwiese erinnert, liegt in der Luft. Dieses olfaktorische Erlebnis ist fast so schön wie der fertige Sirup selbst und macht die Wartezeit zu einem Genuss.

Lust auf eine persönliche Note? Der Sirup lässt sich wunderbar aromatisieren.
- Frische Minze: Einige Zweige während der Ziehzeit hinzufügen für den perfekten „Hugo“-Grundstoff.
- Ingwer: Ein paar Scheiben frischer Ingwer geben eine angenehme, wärmende Schärfe.
- Vanille: Das Mark einer Vanilleschote sorgt für eine runde, weiche Tiefe im Geschmack.

Flaschen sterilisieren leicht gemacht: Für maximale Haltbarkeit ist Sauberkeit das A und O. Spülen Sie die Flaschen und Deckel (z.B. Bügelflaschen von Leifheit oder Twist-Off-Flaschen von Weck) gründlich und stellen Sie sie anschließend für 15 Minuten bei 120 °C in den vorgeheizten Backofen. Die Deckel und Gummis kurz in kochendem Wasser abkochen. Erst den heißen Sirup in die heißen Flaschen füllen!


- Kristallklare, goldene Farbe
- Kein trüber Bodensatz
- Pures, intensives Aroma
Das Geheimnis für einen makellosen Sirup? Doppeltes Filtern. Nach der Ziehzeit zuerst durch ein grobes Sieb gießen, um Blüten und Zitronen zu entfernen. Danach den Sirup noch einmal langsam durch ein feines Passiertuch oder einen sauberen Kaffeefilter laufen lassen. Geduld zahlt sich hier aus!

Zitronensäure: Sie ist der Schlüssel zur Haltbarkeit, da sie den pH-Wert senkt und so die Vermehrung von Keimen hemmt. Zudem sorgt sie für die klassische, spritzige Note.
Frischer Zitronensaft: Er trägt ebenfalls zur Säure bei, bringt aber vor allem zusätzliche frische Zitrusaromen mit ein.
Das Rezept kombiniert beides für das perfekte Gleichgewicht aus Geschmack und Konservierung.

Das Etikett ist die Krone deines Werks. Gestalte es liebevoll! Minimalistische Aufkleber mit dem Namen „Holunderblütensirup“ und dem Herstellungsjahr wirken edel. Ein kleiner Anhänger aus Kraftpapier, mit einer Kordel am Flaschenhals befestigt, auf dem ein Serviervorschlag steht, macht dein Geschenk noch persönlicher.


Eine einzelne Holunderblütendolde besteht aus hunderten winzigen Einzelblüten, die jeweils eine reiche Quelle an Pollen und Nektar für Bienen, Schwebfliegen und andere Insekten darstellen.
Deshalb ist nachhaltiges Ernten so wichtig: Pflücke nie alle Dolden von einem Strauch. Als Faustregel gilt, mindestens zwei Drittel hängen zu lassen. So sicherst du die Nahrung für die Insekten und die Entwicklung der Holunderbeeren für den Herbst.

Hilfe, mein Sirup ist während des Ziehens bräunlich geworden!
Keine Panik, das ist meist nur eine optische Sache, die durch Oxidation entsteht. Der Sirup ist trotzdem genießbar. Um dies zu minimieren, achte darauf, dass alle Blüten und Zitronenscheiben immer vollständig von der Flüssigkeit bedeckt sind. Die im Rezept verwendete Zitronensäure hilft ebenfalls, die helle Farbe zu stabilisieren.

Wichtiger Punkt: Die frisch gepflückten Dolden auf keinen Fall waschen! Damit würdest du den wertvollen gelben Blütenstaub, den Träger des gesamten Aromas, direkt in den Abfluss spülen. Schüttle die Dolden stattdessen sanft aus, um eventuelle kleine Insekten zu entfernen. Kleine Verunreinigungen werden später ohnehin herausgefiltert.


Dein Sirup ist mehr als nur ein Getränkezusatz. Entdecke seine Vielseitigkeit:
- Ein Schuss über Vanilleeis oder Panna Cotta
- Zum Süßen von Naturjoghurt oder Quark
- Als blumige Note im Salatdressing (besonders mit Erdbeeren)
- Zum Beträufeln von frischem Obstsalat
- Als Glasur für einen einfachen Zitronenkuchen

Weißer Zucker: Er ist neutral im Geschmack und sorgt für einen sehr hellen, fast durchsichtigen Sirup, der die zarte Blütenfarbe durchscheinen lässt. Ideal für einen puren, klassischen Geschmack.
Rohrohrzucker: Er verleiht dem Sirup eine wunderschöne, goldene Bernsteinfarbe und eine feine Karamellnote, die das Aroma komplexer macht.
Die Wahl ist reine Geschmackssache und beeinflusst vor allem die Optik.

In Skandinavien ist „Hyldeblomstsaft“ ein echtes Nationalgetränk und fester Bestandteil der sommerlichen Feierlichkeiten, allen voran Mittsommer.
Dort wird der Sirup oft mit noch mehr Zitrone und manchmal sogar mit einem Hauch Rhabarber angesetzt, was ihm eine zusätzliche fruchtige Note verleiht. Eine tolle Inspiration für dein nächstes Experiment!


Was tun mit den ausgekochten Zitronenresten? Wegwerfen wäre zu schade!
- Für den Kompost: Zerkleinert sind sie ein guter Nährstofflieferant.
- Fürs Putzwasser: Die Schalen in einen Eimer mit heißem Wasser geben für einen frischen Duft beim Wischen.
- Kandierte Schalen: Wenn du Bio-Zitronen verwendet hast, kannst du die Schalen in feine Streifen schneiden und mit Zucker zu einer süßen Knabberei kandieren.

- Hält problemlos über ein Jahr
- Behält die leuchtende Farbe und das volle Aroma
Der Schlüssel zur Langzeitlagerung ist das Heißabfüllen. Den Sirup nach dem Kochen sprudelnd heiß direkt in die vorgewärmten, sterilisierten Flaschen füllen und sofort verschließen. Beim Abkühlen entsteht ein Vakuum, das den Sirup sicher konserviert. An einem kühlen, dunklen Ort lagern.

Wusstest du, dass der weltweite Boom von Holunderblütensirup eng mit einem Cocktail verbunden ist? Der „Hugo“ wurde um 2005 in Südtirol erfunden und trat von dort seinen Siegeszug an. Die Mischung aus Prosecco, Sirup, Minze und Sodawasser machte das blumige Aroma plötzlich in jeder Bar verfügbar und inspirierte unzählige Menschen, den Sirup selbst herzustellen.


Bügelflaschen: Sie sehen toll aus, sind leicht zu öffnen und zu schließen und der wiederverwendbare Gummiring ist nachhaltig. Marken wie Fido oder Leifheit bieten hier hohe Qualität.
Schraubdeckelflaschen: Sie sind oft günstiger und eignen sich hervorragend, wenn du den Sirup durch Einkochen im Wasserbad zusätzlich pasteurisieren möchtest, da sie absolut dicht halten.
Für den Hausgebrauch sind beide Typen bestens geeignet.

Kann man Holunderblütensirup auch mit getrockneten Blüten herstellen?
Ja, das ist eine gute Alternative, wenn du die Erntezeit verpasst hast. Du findest getrocknete Holunderblüten in Apotheken oder gut sortierten Teeläden. Beachte, dass sie konzentrierter sind: Als Faustregel gilt, etwa ein Fünftel der im Rezept angegebenen Menge an Frischblüten zu verwenden. Der Geschmack wird etwas herber und teeartiger, aber immer noch köstlich.

Entgegen der landläufigen Meinung enthalten die Blüten des Holunders selbst kaum Vitamin C.
Die gesundheitliche Wirkung, die dem Sirup oft zugeschrieben wird, stammt primär von den Flavonoiden und ätherischen Ölen der Blüten sowie von den beigefügten Bio-Zitronen. Sie sind es, die den Sirup zu einem erfrischenden und wohltuenden Genuss machen.


Ein selbstgemachter Holunderblütensirup ist das perfekte Mitbringsel. Statt einer Flasche Wein überreichst du etwas Persönliches, das Zeit, Sorgfalt und ein Stück vom Sommer enthält. Abgefüllt in einer schönen Flasche und mit einem handgeschriebenen Etikett versehen, zeigt es eine besondere Wertschätzung, die man nicht kaufen kann.

Dein Sirup ist die Geheimzutat für erstklassige Drinks. Hier ein paar Ideen:
- Elderflower Collins: Gin, Zitronensaft, Sirup und Sodawasser.
- Alkoholfreier Genuss: Sirup mit Tonic Water von Fentimans oder Fever-Tree aufgießen und mit einer Gurkenscheibe garnieren.
- Sommer-Bowle: Sirup mit trockenem Weißwein, Mineralwasser und frischen Erdbeeren mischen.

Wichtiger Punkt: Zucker ist nicht nur Süßungsmittel, sondern auch Konservierungsstoff. Wenn du den Zuckergehalt im Rezept deutlich reduzierst, verkürzt sich die Haltbarkeit deines Sirups erheblich. Eine zuckerreduzierte Variante solltest du im Kühlschrank lagern und innerhalb weniger Wochen verbrauchen.
Die Tage, in denen der Sirup zieht, sind eine kleine Lektion in Geduld. Rühre einmal am Tag sanft um und nimm dabei den sich wandelnden Duft wahr. Beobachte, wie das Wasser langsam eine goldene Farbe annimmt und die Blüten ihr gesamtes Aroma abgeben. Dieser langsame, alchemistische Prozess ist Teil der Magie und Vorfreude.



