Pralinen selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Profi – ohne Schnickschnack

Selbstgemachte Pralinen sind der süßeste Weg, Herzen zu erobern. Entdecken Sie einfache Rezepte, die jede Feier verzaubern!

von Dagmar Brocken

Ganz ehrlich? Ich stehe gefühlt mein halbes Leben in der Backstube und habe in dieser Zeit unzählige Pralinen geformt, überzogen und verziert. Ich habe jungen Leuten das Handwerk beigebracht, die am Anfang mehr Schokolade an der Schürze hatten als in der Pralinenform. Und dabei habe ich eines gelernt: Eine wirklich gute Praline ist kein Hexenwerk. Sie ist das Ergebnis von sauberem Handwerk, ein bisschen Physik-Verständnis und Geduld. Vergiss die Geschichten von sündhaft teuren Pralinen – konzentrieren wir uns auf das, was wirklich zählt: Wie du eine Praline zauberst, die glänzt, knackt und auf der Zunge schmilzt.

Viele denken, man braucht dafür teure Maschinen und geheime Zutaten. Quatsch. Was man braucht, ist Wissen. Das Wissen, warum Schokolade manchmal matt und bröselig wird und ein anderes Mal wie ein polierter Edelstein glänzt. Genau das teile ich heute mit dir. So, als würdest du direkt neben mir stehen.

Das A und O: Warum du Schokolade verstehen musst

Bevor auch nur ein Topf auf dem Herd steht, müssen wir kurz über Schokolade reden. Nicht über den Geschmack, sondern über ihre innere Struktur. Das ist die Lektion, die alles entscheidet. Die Kakaobutter in der Schokolade ist nämlich eine kleine Diva. Sie kann in verschiedenen Kristallformen erstarren, aber nur eine einzige davon wollen wir haben: die stabile Beta-V-Form.

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Erreichen wir diese Form, passiert die Magie. Deine Praline hat dann drei entscheidende Eigenschaften:

  • Der Glanz: Die Oberfläche ist spiegelglatt. Stell dir den Unterschied vor: Die eine Praline glänzt wie ein polierter Stein, die andere sieht aus wie ein Stück graue, matte Kreide. Der Unterschied ist riesig!
  • Der Knack: Beim Reinbeißen bricht die Schokolade mit einem klaren, sauberen Geräusch. Eine matte, schlecht verarbeitete Schokolade ist weich und biegt sich eher.
  • Die Haltbarkeit: In dieser stabilen Form schmilzt die Schokolade nicht sofort, wenn du sie anfasst, und ist weniger anfällig für unschöne Veränderungen.

Wenn dieser Prozess, das sogenannte Temperieren, schiefgeht, entsteht der gefürchtete „Fettreif“. Das ist dieser graue, matte Belag, der aussieht wie Schimmel, aber keiner ist. Es sind nur instabile Kakaobutterkristalle, die an die Oberfläche gewandert sind. Die Praline ist noch essbar, aber das tolle Mundgefühl ist hinüber. Das zu verstehen, ist schon die halbe Miete.

Die perfekte Ganache: Mehr als nur Sahne und Schoki

Eine klassische Praline besteht aus Füllung und Hülle. Die Füllung ist oft eine Ganache – eine cremige Emulsion aus Schokolade und Sahne. Klingt simpel, aber das Verhältnis muss stimmen. Hier eine Faustregel, die sich bewährt hat:

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  • Für Zartbitter-Ganache: 2 Teile Schokolade auf 1 Teil Sahne (z.B. 200 g Schokolade, 100 g Sahne)
  • Für Vollmilch-Ganache: 2,5 Teile Schokolade auf 1 Teil Sahne (z.B. 250 g Schokolade, 100 g Sahne)
  • Für weiße Ganache: 3 Teile Schokolade auf 1 Teil Sahne (z.B. 300 g Schokolade, 100 g Sahne)

Warum die Unterschiede? Vollmilch und weiße Schokolade haben weniger Kakaoanteil, sind also von Natur aus weicher und brauchen mehr Masse, um fest zu werden. Diese Verhältnisse sind ein super Ausgangspunkt. Für eine weichere Füllung nimmst du etwas mehr Sahne, für feste Schnittpralinen etwas weniger.

Und so geht’s:

  1. Schokolade ganz fein hacken und in eine Schüssel geben. Je feiner, desto besser schmilzt sie gleichmäßig.
  2. Sahne (unbedingt mit mindestens 30 % Fett!) kurz aufkochen lassen. Hier kannst du auch Aromen wie eine Vanilleschote kurz mitziehen lassen.
  3. Die heiße Sahne über die Schokolade gießen und jetzt kommt’s: einfach mal 1-2 Minuten in Ruhe lassen. Nicht rühren! Die Hitze muss erst ihre Arbeit tun.
  4. Danach mit einem Spatel langsam von der Mitte aus in kleinen Kreisen rühren. Du siehst, wie sich in der Mitte eine glänzende Emulsion bildet. Arbeite dich langsam nach außen vor, bis alles eine homogene, glatte Masse ist.

Kleiner Tipp: Bevor du die Ganache weiterverarbeitest (z.B. in Hohlkörper füllst), lass sie auf etwa 28°C abkühlen. Ist sie zu heiß, schmilzt sie dir deine schönen Schokoladenschalen wieder an. Bis sie schnittfest ist, braucht sie, je nach Dicke, etwa 3-4 Stunden im Kühlschrank.

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Temperieren: Die Königsdisziplin für zu Hause

Jetzt kommt der Teil, vor dem die meisten Respekt haben. Aber keine Sorge, mit der richtigen Methode klappt das. Wichtig: Nimm echte Kuvertüre, keine normale Tafelschokolade. Kuvertüre hat mehr Kakaobutter, ist flüssiger und damit viel einfacher zu verarbeiten. Die bekommst du online (z. B. bei Pati-Versand) oder in gut sortierten Backabteilungen. Die idealen Temperaturen, die du am Ende erreichen willst, sind:

  • Zartbitter: 31–32 °C
  • Vollmilch: 30–31 °C
  • Weiß: 29–30 °C

Für zu Hause ist die „Impfmethode“ die sauberste und einfachste. Hier eine idiotensichere Anleitung:

  1. Nimm 300 g Kuvertüre in Tropfenform (Callets). Teile sie auf: Zwei Drittel (200 g) zum Schmelzen, ein Drittel (100 g) zum „Impfen“.
  2. Schmelze die 200 g vorsichtig über einem Wasserbad. Achtung! Das Wasser darf nicht kochen und es darf KEIN einziger Tropfen Wasser in die Schokolade gelangen. Schon ein winziger Tropfen lässt die Schokolade sofort „anfallen“ – sie wird zu einer dicken, klumpigen Masse, die du nicht mehr verwenden kannst. Erhitze die Schokolade auf ca. 45 °C.
  3. Nimm die Schüssel vom Wasserbad und gib die restlichen 100 g festen Callets dazu. Die festen Stücke enthalten die perfekten Kristalle, die wir jetzt vermehren wollen.
  4. Rühre geduldig, bis alle Callets geschmolzen sind und die Temperatur gesunken ist. Ziel ist es, die Masse auf etwa 28 °C (bei Zartbitter) abzukühlen.
  5. Jetzt ist sie fast fertig, aber noch zu zäh. Erwärme sie über dem Wasserbad GANZ KURZ wieder – wir reden von Sekunden! – bis sie exakt die Verarbeitungstemperatur von 31–32 °C erreicht hat.

Mach die Probe: Tauch eine Messerspitze ein. Innerhalb von 3-5 Minuten bei Raumtemperatur sollte die Schokolade fest, streifenfrei und glänzend sein. Und wenn nicht? Keine Panik! Es ist nichts verloren. Erwärme die gesamte Masse einfach wieder auf 45 °C und beginne den Prozess von vorn.

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Dein Werkzeugkasten: Was du wirklich brauchst

Du brauchst keine Profiküche, aber ein paar Dinge sind ihr Geld wert und sparen dir eine Menge Frust.

  • Digitales Thermometer: Das ist dein wichtigstes Werkzeug. Raten funktioniert hier nicht. Ein einfaches Einstichthermometer für 15-20 € ist absolut ausreichend.
  • Polycarbonat-Pralinenformen: Vergiss die weichen Silikonformen, wenn du Glanz willst. Die harte, glatte Oberfläche von Polycarbonat ist das Geheimnis. Rechne mit 25-35 € pro Form, aber die hält ein Leben lang. Ein weiterer Vorteil: Die temperierte Schokolade zieht sich beim Abkühlen leicht zusammen, wodurch die Pralinen fast von selbst herausfallen.
  • Pralinengabeln & ein kleiner Spachtel: Kein Muss für den Anfang, aber unglaublich hilfreich, wenn du Pralinen überziehen willst.

Aller Anfang ist … einfach! Dein erstes Pralinen-Projekt

Bevor du dich an teure Formen und komplizierte Hohlkörper wagst, fang doch klein an. Das senkt die Einstiegshürde und die ersten Erfolgserlebnisse sind garantiert.

Ein super Start sind Schnittpralinen. Dafür gießt du deine fertige, abgekühlte Ganache einfach in eine kleine, mit Backpapier ausgelegte viereckige Form, lässt sie aushärten und schneidest sie dann in Würfel. Diese Würfel kannst du dann mit temperierter Kuvertüre überziehen. Das geht wunderbar mit zwei Gabeln.

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Oder wie wäre es mit klassischen Trüffeln? Lass die Ganache fest werden, stich mit einem Teelöffel kleine Portionen ab und rolle sie schnell zwischen den Händen zu Kugeln. Danach einfach in Kakaopulver, gehackten Nüssen oder Kokosraspeln wälzen. Fertig!

Für Fortgeschrittene: Hohlkörper selber machen

Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du dich an die Königsklasse wagen.

Dafür gießt du die perfekt temperierte Kuvertüre in deine saubere Polycarbonat-Form, klopfst sie, um Luftblasen zu lösen, und drehst sie dann um, damit die überschüssige Schokolade abfließt. Zurück bleibt eine dünne Schicht. Nach dem Abziehen der Ränder lässt du die Hohlkörper aushärten. Gut zu wissen: Der ideale Ort dafür hat etwa 12–15 °C. Ein kühler Keller oder eine unbeheizte Speisekammer im Herbst sind perfekt. Der Kühlschrank ist meist zu feucht und kalt, das gibt schnell Flecken!

Danach füllst du sie mit deiner (abgekühlten!) Ganache, lässt die Füllung anziehen und verschließt sie mit einem letzten Klecks Kuvertüre. Nach dem vollständigen Aushärten kannst du die Form umdrehen und die Pralinen fallen (hoffentlich) einfach so heraus.

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Ein letztes Wort…

Pralinenmachen ist eine Fähigkeit, die mit jeder Wiederholung besser wird. Erwarte nicht, dass der erste Versuch perfekt ist. Mein erster Lehrling hat mal versucht, eine geronnene Ganache mit kalter Butter zu retten. Das Ergebnis war eine Katastrophe, die wir wegwerfen mussten. Aber er hat daraus gelernt. Und genau darum geht’s: Aus Fehlern lernen, ein Gefühl für das Material entwickeln und die Freude am Prozess finden. Wenn du dann eine selbstgemachte, glänzende Praline in der Hand hältst, die beim Reinbeißen perfekt knackt, weißt du, dass sich die Mühe absolut gelohnt hat.

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Das richtige Werkzeug: Vergessen Sie teure Maschinen, aber investieren Sie in ein gutes digitales Thermometer. Ob Sie die Impfmethode oder das Tablieren auf einer Marmorplatte bevorzugen – die präzise Kontrolle der Temperatur ist kein Luxus, sondern die absolute Grundlage für den perfekten Glanz und „Knack“. Ein Infrarot-Thermometer ist schnell, ein Einstechthermometer oft genauer für die Masse.

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  • Ein Hauch von Meersalz auf dunkler Karamell-Ganache.
  • Eine Prise Chilipulver in einer Zartbitter-Trüffelmasse.
  • Ein Spritzer Limettensaft in einer Ganache aus weißer Schokolade.

Das Geheimnis? Kontraste! Süß, salzig, sauer oder scharf – die unerwartete Kombination weckt die Geschmacksknospen und macht Ihre Praline unvergesslich.

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Meine Ganache ist geronnen! Kann ich sie noch retten?

Ja, in den meisten Fällen schon! Wenn sich Fett und Flüssigkeit getrennt haben, liegt das oft an einem Temperaturschock. Geben Sie löffelweise etwas warme (nicht heiße!) Sahne oder Milch hinzu und rühren Sie mit einem Spatel langsam von der Mitte nach außen. Oft findet die Emulsion so wieder zusammen. Eine andere Profi-Methode ist der Einsatz eines Stabmixers, der die Fett- und Wasseranteile wieder zu einer glatten Creme verbindet.

Pralinen-Rezepte-mit-viel-Schokolade

Der Begriff „Praline“ geht auf den französischen Marschall du Plessis-Praslin im 17. Jahrhundert zurück. Sein Koch soll versehentlich Mandeln in geschmolzenen Zucker getaucht haben – die erste Praline war geboren.

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Kuvertüre: Sie hat einen höheren Anteil an Kakaobutter (mindestens 31 %). Das macht sie flüssiger und ideal zum Überziehen und für Hohlformen, da sie eine dünnere, knackigere Schicht bildet.

Haushaltsschokolade: Enthält oft weniger Kakaobutter und mehr Zucker oder pflanzliche Fette. Sie ist schwieriger zu temperieren und das Ergebnis wird oft dicker und weniger glänzend.

Für Pralinen ist Kuvertüre von Marken wie Callebaut oder Valrhona immer die bessere Wahl.

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Der Moment, in dem die erste Praline aus der Form gleitet und perfekt glänzt, ist pure Magie. Es ist die Belohnung für die Geduld beim Temperieren und die Sorgfalt beim Arbeiten. Dieses Gefühl, etwas so Edles mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, ist durch nichts zu ersetzen. Es ist mehr als nur eine Süßigkeit; es ist ein Stück Handwerkskunst, das man teilen kann.

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Pralinen-selber-machen-für-Anfänger-einfach-zerschlagen
  • Polycarbonat-Formen: Sie sind der Goldstandard der Profis. Das harte, klare Material überträgt den Glanz perfekt auf die Schokolade und die Pralinen lösen sich bei richtiger Temperierung fast von selbst. Sie sind langlebig, aber auch teurer.
  • Silikon-Formen: Flexibel und einfach in der Handhabung, besonders für Anfänger. Der Glanz ist oft etwas matter als bei Polycarbonat. Perfekt für gefüllte Pralinen ohne Hohlkörper, wie zum Beispiel Karamell- oder Nuss-Sterne.
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Sie haben noch temperierte Schokolade übrig? Perfekt! Streichen Sie sie dünn auf ein Backpapier. Sobald sie anzieht, aber noch nicht ganz hart ist, können Sie mit Ausstechformen kleine Dekorationen ausstechen oder sie einfach in rustikale Stücke brechen. Diese „Schoko-Scherben“ sind ideal, um Desserts, Kuchen oder die nächste Runde Pralinen zu verzieren.

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Pralinen-selber-machen-für-Anfänger-mit-viel-Zimt

Wussten Sie schon? Die ideale Raumtemperatur für die Pralinenherstellung liegt zwischen 18 und 20 °C bei geringer Luftfeuchtigkeit. Eine zu warme Küche kann selbst die beste Temperierung zunichtemachen.

Das bedeutet, dass ein schwüler Sommertag der natürliche Feind des Chocolatiers ist. Wenn es nicht anders geht, arbeiten Sie abends oder morgens, wenn die Luft kühler ist, und sorgen Sie dafür, dass kein Wasserdampf vom Kochen in der Nähe ist.

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Wasser ist der größte Feind der Schokolade. Schon ein einziger Tropfen Wasser oder Dampf vom Wasserbad kann Ihre geschmolzene Schokolade in eine klumpige, unbrauchbare Masse verwandeln. Dieser Vorgang nennt sich „Anziehen“ oder „Seizing“. Achten Sie darauf, dass Schüssel und alle Werkzeuge absolut trocken sind.

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Pralinen-selber-machen-mit-Dekoration

Die Haltbarkeit Ihrer Kunstwerke hängt von der Füllung ab. Eine Ganache auf Sahnebasis ist am empfindlichsten.

  • Ganache-Pralinen: Kühl (bei 14-16 °C) und trocken gelagert, halten sie etwa 1-2 Wochen. Der Kühlschrank ist oft zu feucht!
  • Pralinen mit Alkohol/Nougat: Halten sich deutlich länger, oft 3-4 Wochen.
  • Reine Schokoladenpralinen: Ohne Füllung halten sie mehrere Monate.

Eine luftdichte Dose in einem kühlen Keller oder einer Speisekammer ist der ideale Ort.

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Kann ich weiße Schokolade mit normaler Lebensmittelfarbe einfärben?

Nein, das würde wahrscheinlich misslingen. Lebensmittelfarben auf Wasserbasis lassen weiße Schokolade verklumpen. Sie benötigen fettlösliche, pulverförmige Farben oder spezielle Schokoladenfarben auf Kakaobutterbasis, wie sie zum Beispiel von Roxy & Rich angeboten werden. Diese verbinden sich perfekt mit der Fettstruktur der Schokolade und erzeugen brillante, gleichmäßige Farben.

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Pralinen-selber-machen-mit-Zimt

Lust auf einen modernen Look? Experimentieren Sie mit Ruby-Schokolade! Diese vierte Schokoladensorte, gewonnen aus der Ruby-Kakaobohne, hat von Natur aus eine rosa Farbe und einen fruchtig-beerigen Geschmack. Sie verhält sich beim Temperieren ähnlich wie weiße Schokolade und ergibt Pralinen, die nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch sofort aus der Masse herausstechen – ganz ohne Farbstoffe.

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„Schokolade ist Trost, ohne Worte.“ – Ursula Kohaupt

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Pralinen-selber-machen-wie-Herzen

Einfache Dekorationen haben oft die größte Wirkung. Nachdem Sie Ihre Pralinen überzogen haben, aber bevor die Schokolade fest wird, können Sie kreativ werden.

  • Bestäuben Sie Trüffel mit hochwertigem Kakaopulver von Marken wie Van Houten.
  • Wälzen Sie sie in fein gehackten Pistazien, Mandeln oder gefriergetrockneten Himbeeren.
  • Legen Sie eine einzelne geröstete Kaffeebohne auf die Oberseite.
  • Verwenden Sie eine Gabel, um zarte Linien über die noch feuchte Oberfläche zu ziehen.
Pralinen-selber-machen-wie-Schmetterlinge

Alkohol ist mehr als nur Geschmack: Ein Schuss Rum, Whisky oder Cointreau in der Ganache sorgt nicht nur für ein komplexes Aroma, sondern wirkt auch als natürliches Konservierungsmittel. Der Alkohol senkt die Wasseraktivität in der Füllung, was das Wachstum von Mikroorganismen hemmt und die Haltbarkeit Ihrer Pralinen um ein bis zwei Wochen verlängern kann.

Schnelle-Pralinen-aus-verschienen-Arten
Schnelle-Pralinen-mit-gelber-Krem
  • Eine seidig-glatte Textur.
  • Eine perfekte Emulsion ohne Körnigkeit.
  • Eine stabile Füllung, die nicht ausläuft.

Das Geheimnis? Ein Stabmixer! Nachdem Sie die warme Sahne zur Schokolade gegeben haben, mixen Sie die Masse kurz durch. Der Mixer erzeugt eine ultrafeine Emulsion, die von Hand kaum zu erreichen ist, und sorgt für eine unvergleichlich zartschmelzende Ganache.

Schnelle-Pralinen-mit-Orange-Schalen-als-Dekoration

Vegane Pralinen sind kein Problem! Ersetzen Sie die Sahne in Ihrer Ganache einfach durch eine vollfette Alternative.

Kokosmilch (der feste Teil): Ergibt eine reichhaltige, exotische Ganache, die wunderbar mit dunkler Schokolade harmoniert.

Nuss-Sahne (z.B. aus Cashews): Bietet eine cremigere, neutralere Basis.

Achten Sie darauf, eine hochwertige, milchfreie dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil zu verwenden.

Schnelle-Pralinen-mit-Puderzucker-dekoriert
Selbstgemachte-Pralinen-aus-verschiedenen-Arten

Die Impfmethode: Hier schmelzen Sie zwei Drittel Ihrer Kuvertüre auf ca. 45 °C und kühlen sie dann durch die Zugabe der restlichen, feingehackten Kuvertüre (die „Impfung“) unter Rühren auf die Verarbeitungstemperatur ab. Dies ist die sauberste und einfachste Methode für zu Hause.

Die Tabliermethode: Dabei werden zwei Drittel der geschmolzenen Schokolade auf einer kühlen Marmorplatte bewegt, bis sie abkühlt und andickt, bevor sie wieder mit der restlichen warmen Schokolade vereint wird. Spektakulär anzusehen, erfordert aber Übung und Platz.

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Laut einer Studie des Centre for Economics and Business Research steigert der Verzehr von dunkler Schokolade kurzfristig die Konzentration und die visuelle Wahrnehmung. Ein guter Grund, beim Pralinenmachen auch mal zu naschen!

Die dafür verantwortlichen Flavanole im Kakao fördern die Durchblutung des Gehirns. Das bedeutet, dass eine kleine, hochwertige Praline nicht nur ein Genuss, sondern vielleicht sogar eine kleine Hilfe für den nächsten kreativen Geistesblitz ist.

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Selbstgemachte-Pralinen-für-ein-Fest

Ihre selbstgemachten Pralinen verdienen eine besondere Verpackung. Kleine Kartonagen, ausgelegt mit Seidenpapier, sehen nicht nur professionell aus, sondern schützen die Kunstwerke auch. Verwenden Sie Pralinenkapseln aus Papier, um ein aneinanderkleben zu verhindern. Eine einfache Schleife und ein handgeschriebener Anhänger, der die Füllung verrät, machen das Geschenk persönlich und unvergesslich.

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Der wichtigste Tipp vom Profi: Nehmen Sie sich Zeit. Die Schokolade muss in ihrem eigenen Tempo abkühlen. Stellen Sie die gefüllten Formen niemals in den Kühlschrank, um den Prozess zu beschleunigen! Der Temperaturschock führt zu matten Oberflächen und verhindert, dass sich die Pralinen richtig aus der Form lösen. Geduld ist hier keine Tugend, sondern eine technische Notwendigkeit.

Selbstgemachte-Pralinen-in-verschiedener-Farben
Selbstgemachte-Pralinen-in-zwei-Teilen
  • Höherer Kakaoanteil für intensiveren Geschmack.
  • Bessere Fließfähigkeit durch mehr Kakaobutter.
  • Zuverlässige Ergebnisse beim Temperieren.

Warum ist das so? Hersteller wie Valrhona, Callebaut oder Felchlin kontrollieren den gesamten Prozess von der Bohne bis zur Tafel. Sie verwenden ausgewählte Kakaosorten und optimieren den Kakaobutteranteil gezielt für die Patisserie. Der höhere Preis spiegelt sich direkt in Geschmack, Glanz und Verarbeitung wider.

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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Trüffel und einer normalen Praline?

Traditionell ist eine Trüffel eine kugelförmige Praline, die nur aus einer Ganache besteht, die nach dem Erkalten von Hand gerollt und dann in Kakaopulver oder einer dünnen Schicht Schokolade gewälzt wird. Sie imitiert das Aussehen der echten Trüffelpilze. Eine „Praline“ ist der Oberbegriff und umfasst alle gefüllten Schokoladenkonfekte, egal ob sie in Formen gegossen, geschnitten oder gerollt werden.

Für einen Wow-Effekt ohne viel Aufwand sind Schokoladen-Transferfolien ideal. Diese Folien sind mit Mustern aus gefärbter Kakaobutter bedruckt. Legen Sie die Folie einfach in Ihre Pralinenform, bevor Sie die temperierte Schokolade einfüllen. Beim Erkalten überträgt sich das Muster auf die Praline. Nach dem Aushärten ziehen Sie die Folie ab und enthüllen ein perfektes, professionell aussehendes Design.

Dagmar Brocken

Dagmar Brocken hat Medienwissenschaft in Bonn absolviert und innerhalb fünf Jahren ist Teil von bekannten deutschen Nachrichtenteams.