Roter Samtkuchen: Dein ultimativer Guide für den perfekten Red Velvet Cake
Na, schon mal vor einem Stück Red Velvet Cake gesessen und dich gefragt, was das Geheimnis dahinter ist? Ich kann dir sagen: Es ist so viel mehr als nur ein roter Kuchen. Ganz ehrlich, als dieser Trend langsam aus Amerika zu uns herüberschwappte, war ich anfangs ziemlich skeptisch. Ein Kuchen, dessen Farbe hauptsächlich aus einer Tube kommt? Das klang für einen traditionell denkenden Bäcker wie mich erst mal nach Hokuspokus.
Inhaltsverzeichnis
- Das Geheimnis liegt im Namen: Was „Samt“ wirklich bedeutet
- Die richtigen Zutaten: Hier solltest du nicht sparen
- Die Zubereitung: So geht’s in der Profi-Küche
- Das Frosting und der Zusammenbau: Die Krönung
- Hilfe, was ist schiefgelaufen? (Fehlersuche)
- Alles auf einen Blick: Das Rezept zum Nachbacken
- Aufbewahrung: So bleibt dein Kuchen frisch
- Bildergalerie
Aber ich habe schnell gelernt, dass hinter einem wirklich guten Roten Samtkuchen eine faszinierende Technik und eine ganz besondere Textur stecken. Es geht um dieses unfassbar weiche, samtige Gefühl im Mund – daher auch der Name „Velvet Cake“. Die Farbe ist eigentlich nur das i-Tüpfelchen. Viele Hobbybäcker sind frustriert, weil ihr Kuchen trocken wird oder das Frosting zur Suppe mutiert. Das liegt meistens nicht am Rezept, sondern an den kleinen Kniffen, die man kennen muss. Und genau die verrate ich dir heute. Betrachte das hier als einen kleinen Meisterkurs für deine Küche zu Hause.

Das Geheimnis liegt im Namen: Was „Samt“ wirklich bedeutet
Bevor wir auch nur an den Rührbesen denken, müssen wir über das Wichtigste sprechen: die Textur. Das Ziel ist ein extrem feiner, zarter und saftiger Krümel, der förmlich auf der Zunge zergeht. Alles andere ist zweitrangig.
Die Magie entsteht durch eine simple chemische Reaktion. Die Hauptzutaten dafür sind Buttermilch, meist ein Schuss Essig und Natron. Buttermilch und Essig sind sauer. Treffen sie auf das basische Natron, sprudelt es richtig los und es entsteht Kohlendioxid. Diese unzähligen winzigen Gasbläschen machen den Teig unglaublich luftig und locker. Übrigens spielt auch der Kakao eine wichtige Rolle – er sorgt nicht nur für eine dezente Geschmacksnote, sondern trägt mit seinem Fett- und Stärkegehalt zur Zartheit bei.
Und warum ist der Kuchen jetzt so knallrot?
Früher hatte der Kuchen eine ganz natürliche, rötlich-braune Farbe. Das lag daran, dass die Säure im Teig mit den Farbstoffen in alten, unverarbeiteten Kakaosorten reagierte. Das Ergebnis war eher ein schönes Mahagonibraun. Der moderne Kakao, den wir heute kaufen, ist meistens speziell behandelt („Dutch-processed“), um ihn milder zu machen. Dabei geht dieser natürliche Farbeffekt leider verloren.

Das leuchtende Rot, das wir heute kennen, wurde erst viel später durch geschicktes Marketing populär, als findige Hersteller von Lebensmittelfarbe den Kuchen für sich entdeckten und passende Rezepte verbreiteten. Heißt also: Ohne Lebensmittelfarbe wird ein moderner Samtkuchen nicht knallrot. Das ist aber auch gar nicht schlimm, sondern einfach eine Tatsache.
Die richtigen Zutaten: Hier solltest du nicht sparen
Wie bei jedem guten Handwerk fängt alles beim Material an. Billige Zutaten? Mittelmäßiges Ergebnis. Da gibt es keine Abkürzungen. Mein wichtigster Tipp: Investiere die 15 € in eine digitale Küchenwaage. Das ist das A und O für jeden, der ernsthaft backen will. Abwiegen auf’s Gramm genau ist Pflicht!
- Mehl für die Zartheit: Nimm Weizenmehl Type 405. Es hat weniger Klebereiweiß als Type 550, was den Kuchen zarter und mürber macht. Ganz wichtig: Das Mehl immer zusammen mit den anderen trockenen Zutaten sieben. Das sorgt für Luftigkeit und verhindert Klümpchen.
- Ein Hauch Kakao: Denk dran, das ist kein Schokokuchen! Der Kakao ist nur für die Geschmackstiefe da. Ideal ist ungesüßtes, schwach entöltes Kakaopulver, da es mehr Fett enthält und den Kuchen saftiger macht. Hier mal eine genaue Angabe: Etwa 20-25 Gramm sind perfekt.
- Fett – der ewige Kampf: Butter vs. Öl: Butter bringt den Geschmack, keine Frage. Pflanzenöl (wie Raps- oder Sonnenblumenöl) macht den Kuchen aber unschlagbar saftig und sorgt dafür, dass er im Kühlschrank nicht hart wird. Mein Profi-Tipp aus jahrelanger Erfahrung: Nimm beides! Eine Mischung aus zimmerwarmer Butter für das Aroma und einem geschmacksneutralen Öl für die Feuchtigkeit. Das Beste aus beiden Welten!
- Die Farbe des Erfolgs: Bitte, tu dir selbst einen Gefallen und vergiss die flüssige Lebensmittelfarbe aus den kleinen Fläschchen im Supermarkt. Die ist zu schwach und du würdest den Teig damit verwässern. Investiere lieber in eine hochwertige Farbpaste oder ein Gel. Marken wie Wilton oder Sugarflair sind super und sehr ergiebig. Die findest du in gut sortierten Backshops oder natürlich online. Ein Teelöffel reicht oft schon für ein explosives Rot.
- Alternative ohne Chemie? Ja, die gibt es. Du kannst Rote-Bete-Pulver verwenden. Aber sei gewarnt: Das Ergebnis wird eher ein dunkles Pink oder Magenta, kein Knallrot, und der Kuchen bekommt eine ganz leichte, erdige Note im Abgang. Ist Geschmackssache, aber eine interessante Option!

Die Zubereitung: So geht’s in der Profi-Küche
Ordnung ist die halbe Miete. Bereite alle Zutaten vor („Mise en Place“), bevor du anfängst. Eine aufgeräumte Arbeitsfläche sorgt für einen klaren Kopf und ein sauberes Ergebnis. Versprochen!
Schritt 1: Der Teig – mit der genialen „Reverse Creaming“-Methode
Viele Rezepte schlagen erst Butter und Zucker schaumig. Ich bevorzuge für diesen Kuchen aber eine andere Methode, die ihn NOCH samtiger macht. Und das Beste: Sie ist kinderleicht.
1. Siebe alle trockenen Zutaten (Mehl, Zucker, Kakao, Natron, eine Prise Salz) in die Rührschüssel.
2. Gib die weiche Butter in Würfeln dazu und lass die Küchenmaschine (oder den Handmixer) auf niedriger Stufe laufen, bis die Mischung wie feuchter Sand aussieht. Der Trick dabei: Das Fett umhüllt die Mehlpartikel und hemmt die Glutenbildung. Das ist das Geheimnis für die Zartheit!
3. Verquirle in einer separaten Schüssel die flüssigen Zutaten: Eier, Buttermilch, Öl, Essig und die rote Lebensmittelfarbe.
4. Gieß die rote Flüssigkeit langsam in zwei, drei Schüben zu den trockenen Zutaten, während die Maschine langsam weiterrührt. Und jetzt: Achtung! Mische nur so lange, bis gerade so ein homogener Teig entsteht. Jeder Schlag zu viel macht den Kuchen zäh. Das ist wirklich der häufigste Fehler!

Schritt 2: Das Backen – Geduld ist eine Tugend
Heize den Ofen genau vor. Ein günstiges Ofenthermometer für 10 € ist eine super Investition, denn kaum ein Ofen hält die eingestellte Temperatur exakt. Fette deine Backformen (ideal sind zwei oder drei 20-cm-Formen) gut ein und lege den Boden mit Backpapier aus. So löst sich später alles wie von selbst.
Gut zu wissen: Du hast nur eine große 26er Springform? Kein Problem! Der Kuchen wird dann eben flacher und du musst ihn später einmal waagerecht durchschneiden. Die Backzeit verlängert sich auf etwa 40-50 Minuten. Mach unbedingt die Stäbchenprobe!
Nach dem Backen kommt ein kritischer Schritt: Lass die Böden genau 10 Minuten in der Form abkühlen, dann stürzt du sie vorsichtig auf ein Kuchengitter. Lässt du sie zu lange drin, schwitzen sie und werden matschig. Lässt du sie zu kurz drin, können sie brechen. Lass sie auf dem Gitter komplett auskühlen, das dauert mindestens eine Stunde.

Kleiner Tipp für die Zeitplanung: Du kannst die Böden super am Vortag backen! Lass sie komplett auskühlen, wickle sie dann fest in Frischhaltefolie und lagere sie bei Raumtemperatur. Das nimmt enormen Stress am Tag des Servierens.
Das Frosting und der Zusammenbau: Die Krönung
Das klassische Frischkäse-Frosting ist oft eine Zitterpartie. Aber keine Sorge, mit diesem Trick gelingt es dir garantiert stabil.
Das ultimative Frischkäse-Frosting
Der Schlüssel liegt in der Temperatur der Zutaten. Zuerst schlägst du sehr weiche Butter mit gesiebtem Puderzucker und Vanilleextrakt richtig lange auf – mindestens 5 Minuten auf hoher Stufe. Die Masse muss hell und super cremig werden. Das ist die stabile Basis.
Jetzt kommt der Trick: Gib den kalten, vollfetten Frischkäse (Doppelrahmstufe, kein Light-Produkt!) direkt aus dem Kühlschrank dazu. Rühre ihn auf niedrigster Stufe nur so lange unter, bis alles gerade so vermischt ist. Das dauert vielleicht 30 Sekunden. Rührst du zu lange, wird das Frosting flüssig. Das ist alles!

Der Zusammenbau – Schritt für Schritt
1. Böden begradigen: Schneide die kleinen Kuppeln, die beim Backen entstehen, mit einem Brotmesser gerade ab. Die Reste nicht wegwerfen, die brauchen wir für die Deko! 2. Die Krümelschicht (Crumb Coat): Das ist der wichtigste Profi-Trick! Bestreiche die Torte rundherum mit einer ganz dünnen Schicht Frosting. Diese Schicht bindet alle losen roten Krümel. Stell die Torte so für 30 Minuten in den Kühlschrank. Die Schicht wird fest und versiegelt alles. 3. Das Finish: Jetzt trägst du die restliche Creme großzügig auf und streichst sie mit einer Winkelpalette oder einer Teigkarte glatt. Das geht am besten, wenn du die Torte auf einer drehbaren Tortenplatte hast. 4. Die Deko: Zerbrösle die abgeschnittenen Kuchenreste und dekoriere damit den Rand der Torte. Sieht klassisch aus und nichts wird verschwendet.
Hilfe, was ist schiefgelaufen? (Fehlersuche)
Auch in meiner Küche geht mal was daneben. Wichtig ist, zu wissen, warum.
- Problem: Der Kuchen ist trocken.
Ursache: Meist zu lange gebacken oder zu viel Mehl.
Lösung: Tränke die ausgekühlten Böden vor dem Bestreichen mit etwas Läuterzucker (1:1 Wasser und Zucker aufgekocht und abgekühlt). Das rettet ihn! - Problem: Das Frosting ist flüssig.
Ursache: Frischkäse zu warm oder zu lange gerührt.
Lösung: Stell die Schüssel sofort für 30 Minuten in den Kühlschrank. Oft wird die Creme wieder fest. Ganz ehrlich, das ist mal einem meiner Lehrlinge passiert. Er dachte „viel hilft viel“ und hat die Maschine auf voller Power laufen lassen. Das Ergebnis war eine süße Suppe. Seitdem predige ich: Nur kurz und langsam unterrühren! - Problem: Der Kuchen ist speckig.
Ursache: Teig wurde am Ende übermixt.
Lösung: Leider nicht zu retten. Fürs nächste Mal merken: Wenn die Flüssigkeit drin ist, nur noch kurz rühren!


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Alles auf einen Blick: Das Rezept zum Nachbacken
Hier nochmal alles zusammengefasst, damit du direkt loslegen kannst.
Für den Teig (2 x 20cm Formen):
• 300g Mehl (Type 405)
• 300g Zucker
• 20-25g ungesüßtes Kakaopulver
• 1 TL Natron
• 1/2 TL Salz
• 120g weiche Butter
• 120ml geschmacksneutrales Pflanzenöl
• 2 große Eier
• 240ml Buttermilch
• 1 EL Weißweinessig
• 1-2 TL rote Lebensmittelfarbe (Gel oder Paste)
Für das Frosting:
• 250g sehr weiche Butter
• 400g Puderzucker, gesiebt
• 1 TL Vanilleextrakt
• 400g kalter Frischkäse, Doppelrahmstufe
Die Zubereitungsschritte findest du oben im Text detailliert erklärt – von der „Reverse Creaming“-Methode bis zum Zusammenbau.
Aufbewahrung: So bleibt dein Kuchen frisch
Eine sehr wichtige Frage, die oft vergessen wird! Der fertige Kuchen muss wegen des Frischkäse-Frostings unbedingt in den Kühlschrank. In einer Tortenbox oder gut abgedeckt hält er sich dort ohne Probleme 3-4 Tage. Kleiner Tipp: Nimm ihn etwa 20-30 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank, dann schmeckt er am besten, weil die Butter im Frosting wieder etwas weicher wird.

Kann man ihn einfrieren? Und ob! Die fertig gebackenen, aber noch nicht gefüllten Kuchenböden lassen sich super einfrieren. Wickle sie einzeln fest in Frischhaltefolie und dann in Alufolie. So halten sie bis zu 3 Monate. Einfach bei Raumtemperatur auftauen lassen. Das Frosting kannst du auch separat einfrieren.
Ein selbstgemachter Roter Samtkuchen kostet dich an Zutaten vielleicht 15 bis 25 Euro. Der Zeitaufwand liegt, inklusive Kühlzeiten, bei etwa drei bis vier Stunden. Aber das Ergebnis ist jede Minute wert. Viel Erfolg in deiner Backstube!
Bildergalerie




Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
- Beginnen Sie mit gekühltem Frischkäse und zimmerwarmer Butter.
- Schlagen Sie die Butter und den Puderzucker zuerst cremig auf, bevor der Frischkäse dazukommt.
- Den Frischkäse nur kurz unterrühren, bis alles gerade so verbunden ist – sonst wird die Creme flüssig!
Das Geheimnis für ein stabiles Cream Cheese Frosting? Es liegt im richtigen Timing und der Temperatur der Zutaten.



Hilfe, mein Red Velvet ist trocken geworden! Woran liegt das?
Das passiert meistens aus zwei Gründen: zu langes Backen oder zu viel Mehl. Backen Sie den Kuchen nur so lange, bis bei der Stäbchenprobe gerade keine feuchten Krümel mehr haften bleiben. Eine Minute zu viel kann schon den Unterschied machen. Außerdem ist es entscheidend, das Mehl genau abzuwiegen statt mit einem Messbecher zu schätzen. Zu viel Mehl entzieht dem Teig die nötige Feuchtigkeit, die für die samtige Textur unerlässlich ist.



Die Legende besagt, dass das Rezept des Red Velvet Cake im New Yorker Hotel Waldorf-Astoria berühmt wurde, nachdem ein Gast so begeistert war, dass er nach dem Rezept fragte – und dafür eine saftige Rechnung erhielt.
Ob wahr oder nicht, diese Geschichte trug maßgeblich zum Mythos des luxuriösen Kuchens bei. Heute ist er ein fester Bestandteil der amerikanischen Südstaatenküche und ein weltweiter Café-Klassiker.


Gel-Farbe: Hochkonzentriert, meist von Marken wie Wilton oder Sugarflair. Man benötigt nur wenige Tropfen für ein intensives, tiefes Rot, ohne die Konsistenz des Teiges zu verändern.
Flüssige Lebensmittelfarbe: Weniger konzentriert. Man braucht eine deutlich größere Menge, was den Teig flüssiger machen kann und das Backergebnis potenziell beeinflusst. Das Rot wird oft eher pink als tiefrot.
Für das charakteristische, satte Rot ist eine hochwertige Gel-Farbe die Investition wert.



Der Name „Velvet“ (Samt) bezog sich ursprünglich nicht auf die Farbe, sondern auf die unglaublich feine und weiche Krume des Kuchens. Diese Textur war im 19. Jahrhundert eine Sensation und galt als Zeichen besonderer Raffinesse. Der Kuchen schmilzt förmlich im Mund – ein Gefühl, das ihn von jedem gewöhnlichen Rührkuchen abhebt.



Der ultimative Deko-Tipp: Verwenden Sie die abgeschnittenen Kuppeln der Kuchenböden! Einfach zwischen den Händen zu feinen, roten Krümeln zerreiben. Diese können Sie dann kunstvoll am unteren Rand oder als Kranz auf der Oberseite der Torte andrücken. Das sieht nicht nur professionell aus, sondern ist auch die traditionellste Art, einen Red Velvet Cake zu verzieren.


Für ein perfektes Ergebnis ist Geduld gefragt. Der häufigste Fehler ist, das Frosting auf einen noch lauwarmen Kuchen aufzutragen. Das Resultat? Eine geschmolzene, unschöne Sauerei. Die Kuchenböden müssen vollständig, also wirklich zu 100 %, auf Raumtemperatur abgekühlt sein. Am besten sogar kurz im Kühlschrank vorkühlen, damit die Creme sofort fest wird.



Sie wollen auf künstliche Farbstoffe verzichten? Das geht! Der Trick ist Rote-Bete-Pulver oder hochkonzentrierter Rote-Bete-Saft.
- Für ein subtiles, eher weinrotes Ergebnis, ersetzen Sie einen kleinen Teil des Kakaos durch Rote-Bete-Pulver.
- Für eine intensivere Farbe kann ein Schuss reiner Saft (kein Nektar!) verwendet werden.
Der erdige Geschmack der Roten Bete harmoniert erstaunlich gut mit der leichten Säure und dem Kakaoaroma.



Laut einer Umfrage von „Bakers Mag“ ist das Cream Cheese Frosting für über 60 % der Befragten der Hauptgrund, sich für ein Stück Red Velvet Cake zu entscheiden.
Das zeigt, wie wichtig die perfekte Balance zwischen dem süß-säuerlichen Frosting und dem milden Schokoladengeschmack des Kuchens ist. Die Creme ist hier nicht nur Dekoration, sondern ein gleichberechtigter Partner im Geschmackserlebnis.


Wie vermeide ich, dass meine Kuchenböden in der Mitte eine Kuppel bilden?
Backprofis schwören auf zwei Tricks: Erstens, den Teig bei etwas niedrigerer Temperatur (ca. 160 °C Umluft) länger backen. Das sorgt für ein gleichmäßigeres Aufgehen. Zweitens, spezielle Backstreifen wie die „Bake Even Strips“ von Wilton. Diese werden nass um die Form gelegt, kühlen die Ränder und verhindern, dass der Teig am Rand schneller gart als in der Mitte. Das Ergebnis sind perfekt flache Böden, die sich ideal stapeln lassen.



Der „Naked Cake“-Trend ist wie für den Red Velvet gemacht! Anstatt die Torte komplett mit Frosting einzustreichen, wird nur eine dünne Schicht aufgetragen, durch die die roten Böden verführerisch durchscheinen. Das betont den Kontrast zwischen dem leuchtenden Rot und dem strahlenden Weiß der Creme und wirkt modern, rustikal und elegant zugleich. Perfekt für Hochzeiten oder Feiern im Boho-Stil.



- Red Velvet Cookies: Formen Sie den Teig zu Kugeln und drücken Sie weiße Schokoladenchips hinein.
- Red Velvet Waffeln: Perfekt für einen besonderen Brunch, serviert mit Frischkäsecreme und frischen Beeren.
- Red Velvet Cake Pops: Die ideale Resteverwertung für Kuchenabschnitte, gemischt mit Frosting und in weiße Schokolade getaucht.


Der Feind des Samts: Zu langes Rühren! Sobald das Mehl zum Teig hinzugefügt wird, beginnt sich Gluten zu entwickeln. Wenn Sie den Teig jetzt zu lange mixen, wird das Glutennetzwerk zu stark, und der Kuchen wird zäh und gummiartig statt zart und samtig. Rühren Sie die trockenen Zutaten immer nur so lange unter, bis sie gerade so eingearbeitet sind. Ein paar kleine Klümpchen sind völlig in Ordnung.



Mehltype 405: Das deutsche Standardmehl. Es funktioniert gut, hat aber einen höheren Proteingehalt.
Cake Flour (US) / Wiener Griessler (AT): Dieses Mehl ist feiner gemahlen und hat weniger Protein. Es nimmt mehr Flüssigkeit auf und bildet ein schwächeres Glutennetzwerk, was zu einer extra-zarten, feinen Krume führt.
Für die ultimative „Velvet“-Textur ist Wiener Griessler oder ein spezielles Tortenmehl die erste Wahl.



Keine Buttermilch im Haus? Kein Problem! Sie können sie ganz einfach selbst herstellen. Geben Sie auf 240 ml normale Vollmilch einen Esslöffel weißen Essig oder Zitronensaft. Kurz umrühren und etwa 10 Minuten stehen lassen. Die Milch wird leicht gerinnen und die nötige Säure entwickeln, um mit dem Natron im Teig zu reagieren und ihn wunderbar luftig zu machen.


„Der perfekte Red Velvet Cake schmeckt nicht einfach nur nach Vanille oder Schokolade. Er hat sein ganz eigenes Profil: eine leichte Säure von der Buttermilch, eine feine Kakaonote im Hintergrund und die süß-salzige Frische des Cream Cheese Frostings. Es ist eine komplexe Harmonie.“ – Claire Saffitz, Konditorin und Autorin



Kann ich den Red Velvet Cake einfrieren?
Ja, absolut! Das ist sogar ein Profi-Tipp, um die Torte stressfrei vorzubereiten. Wickeln Sie die vollständig ausgekühlten, einzelnen Kuchenböden (ohne Frosting!) fest in zwei Lagen Frischhaltefolie und dann in eine Schicht Alufolie. So sind sie bis zu zwei Monate im Gefrierschrank haltbar. Zum Auftauen einfach bei Raumtemperatur in der Folie liegen lassen. So bleibt die ganze Feuchtigkeit im Kuchen erhalten.



Was unterscheidet einen guten Red Velvet von einem großartigen? Die Qualität des Kakaos. Greifen Sie zu einem nicht-alkalisierten (nicht „Dutch-processed“) Kakaopulver, falls Sie es finden. Dieses ist von Natur aus saurer und unterstützt die chemische Reaktion mit dem Natron, was für eine noch zartere Textur sorgt. Marken wie Ghirardelli oder spezielle Bio-Kakaopulver geben oft an, ob sie alkalisiert sind oder nicht.


Öl-Basis: Sorgt für einen garantiert saftigen Kuchen, der lange frisch bleibt. Die Textur wird sehr weich und gleichmäßig, manchmal aber fast ein wenig zu „feucht“.
Butter-Basis: Liefert einen reichhaltigeren, feineren Geschmack. Der Kuchen hat etwas mehr „Stand“ und eine klassischere Kuchentextur. Er neigt aber eher zum Austrocknen.
Viele moderne Rezepte verwenden eine Mischung aus beidem, um das Beste aus Geschmack und Saftigkeit zu vereinen.



Der perfekte Begleiter zu einem Stück Red Velvet ist nicht etwa Tee, sondern ein kräftiger, frisch gebrühter Kaffee. Die leichten Bitternoten des Kaffees schneiden durch die Süße des Frostings und heben gleichzeitig die subtilen Schokoladennoten des Kuchens hervor. Ein Espresso oder ein Americano funktionieren hier besonders gut.



- Eine präzise Küchenwaage für die exakten Mehl- und Zuckermengen.
- Hochwertige, runde Backformen (z.B. von PME oder Fat Daddio’s), idealerweise drei Stück mit 20 cm Durchmesser.
- Eine Winkelpalette zum glatten Verstreichen des Frostings.
- Pergamentpapier für den Boden der Formen – das garantiert sturzfreies Gelingen.


Wichtiger Zwischenschritt: Das Sieben der trockenen Zutaten – Mehl, Kakao, Natron, Salz – ist nicht nur dazu da, Klümpchen zu entfernen. Es belüftet die Mischung und sorgt dafür, dass sich alles perfekt homogen verteilt. Dieser kleine, oft übergangene Schritt ist ein Schlüssel für die ultrafeine, samtige Textur des fertigen Kuchens. Niemals auslassen!



Es ist kein Zufall, dass der Red Velvet Cake in den Südstaaten der USA so beliebt ist. Dort hat die Verwendung von Buttermilch in Backwaren eine lange Tradition. Sie war ein günstiges Nebenprodukt der Butterherstellung und machte Kuchen aller Art wunderbar zart und saftig. Der Red Velvet ist somit die Krönung dieser Backtradition.



Der Star des Frostings ist der Frischkäse. Doch nicht jeder eignet sich gleich gut. Greifen Sie unbedingt zur Vollfettstufe und zu einer festen Sorte. Produkte wie „Philadelphia“ haben sich bewährt, da sie weniger Molke enthalten und die Creme dadurch stabiler wird. Light-Produkte oder zu weiche Frischkäsesorten machen das Frosting schnell zu flüssig und ruinieren das Ergebnis.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn der erste Versuch nicht perfekt wird. Jeder Ofen heizt anders und jedes Mehl verhält sich ein wenig unterschiedlich. Das Backen eines perfekten Red Velvet Cake ist eine Kunst, die, wie jede Kunst, ein wenig Übung erfordert. Betrachten Sie jeden Kuchen als köstliche Lektion auf dem Weg zum Meisterstück!


