Laternenfest feiern: 5 interessante Fakten, die Sie vielleicht nicht wissen
Wussten Sie, dass das Laternenfest kein typisch katholisches Fest ist? Auch im fernen China haben Laternen eine starke symbolische Bedeutung für die Menschen. In Europa und besonders in Frankreich, Österreich und Deutschland hat das Laternenfest eng mit einem römischen Soldaten und seiner Geschichte zu tun. Wann und warum feiert man das Laternenfest und welche Gebräuche sind bekannt, erklären wir im folgenden Artikel.
Das Laternenfest feiert man in unterschiedlichen Ländern in Europa
Inhaltsverzeichnis
Warum gibt es das Laternenfest?
Der Heilige Martin ist ein römischer Soldat, der im 4. Jh. n. Chr. geboren und als Soldat und später als Offizier in Pannonie bekannt wurde. Der Legende nach traf er an einem kalten Wintertag einen Bettler und hat mit ihm die Hälfte seines Mantels geteilt. In der folgenden Nacht ist der Bettler im Traum von Martin erschienen und hat gesagt, er sei Jesus Christus. Martin entschied sich, sich taufen zu lassen und begann, Menschen in Not zu helfen. Später haben ihn die Menschen gebettet, Bischof zu werden. Martin aber tritt zurück und versteckte sich in einem Gänsestall. Alle suchten ihn mit Laternen, woher auch die Tradition ersteht. Später fangen Leute an, am 11. November, Martinstag, das Laternenfest zu feiern, indem sie (vor allem kleine Kinder) Laternen aus Papier basteln und damit durch die Straßen laufen.
Der Feiertag ist am 11. November und dann basteln Kinder und Erwachsene ihre eigenen Laternen
Was feiert man beim Laternenfest?
Das Laternenfest feiern in Deutschland
Heutzutage ist Martinstag als Symbol der christlichen Demut verehrt. Die Bräuche am St. Martinstag zeigen, dass dieser Feiertag sowohl religiöse als auch zutiefst heidnische Ursprünge hat. Sie sind eng mit dem Volksglauben über das Ende des landwirtschaftlichen Jahres und den Beginn des Winters verbunden.
In vielen Gegenden ist es auch beliebt, ein Feuer zu entzünden, das als Symbol für das Licht gilt, das die Dunkelheit vertreibt. Dieses Feuer hat auch eine reinigende Bedeutung – alles Schlechte aus dem alten Jahr muss weggebrannt werden.
Die Kinder laufen durch die Straßen mit Laternen, singen Lieder und sammeln Leckereien
Zu den Traditionen an diesem Tag gehört auch der Gänsebraten (Martinigansl), der traditionell mit Rotkraut und Knödeln angeboten wird. Manche verbinden diesen Brauch mit der sonderbaren Geschichte des heiligen Martin, der sich vor seiner Wahl zum Bischof aus Scham oder Bescheidenheit bei Gänsen in einem Hof versteckte. Die Gänse aber machten einen solchen Lärm, dass sie seine Zuflucht verrieten. An den Tagen um den 11. November werden nur in Österreich durchschnittlich 250.000 Gänse verzehrt.
Das Laternenfest in andere Länder
Den Martinstag feiert man nicht nur in Deutschland. Auch in unterschiedlichen Städten Italiens ehren die Leute St. Martin. Zum Beispiel tanzen die Leute in Predazzo (Trentino-Südtirol) zu den Klängen der uralten Hörner und Kuhglocken um das Feuer, während fünf Lagerfeuer die Berge erleuchten. In dieser wunderbaren Atmosphäre spielen sie m auf Kuh- und Ziegenhörnern, schütteln Kuhglocken und Cracole, die das Quaken der Frösche nachahmen, und schwingen alte brennende Besen.
Die Kinder in Sizilien essen am Laternentag „Sfinci di San Martino“ – frittierte Teigbällchen mit Milch, Zitrusschalen und etwas Marsala
In Venedig singen die Kinder niedliche Lieder und Kinderreime im Dialekt, ziehen mit Töpfen und Deckeln bewaffnet von Gasse zu Gasse und bitten die Passanten um Geld für den Kauf von Martinskuchen, Bonbons oder traditionellen Quittenbonbons (persegada). Und um das Ganze noch festlicher zu machen, können Sie Ihr Kind auch als echten Ritter verkleiden, komplett mit Mantel und Helm.
Wie und warum feiern Kinder Laternenfest?
