Lebensmittelzertifikate: Ein Zeichen für die hohe Qualität der Produkte
Anette HoffmannLebensmittelzertifikate
In der Lebensmittelindustrie gibt es zahlreiche gesetzliche Vorgaben zur Lebensmittelverarbeitung, -herkunft, -verpackung etc. Zusätzlich zu diesen gesetzlichen Geboten, kann eine Zertifizierungsstelle die außerordentliche Qualität, faire Produktions- und Arbeitsbedingungen sowie Bioqualität bescheinigen. Dies ermöglicht einen bewussten, umweltfreundlicheren Konsum, steigert die Kundenzufriedenheit, bessert das Image auf und schafft Transparenz.
Lebensmittelzertifikate – Ihr Prüfsystem für sichere Lebensmittel
Häufig findet man auf Verpackungen Zeichen und Symbole, die auf einen biologischen Anbau oder faire Arbeitsbedingungen hinweisen. Allerdings sind manche Begriffe und Aufdrucke nur leere Werbeversprechen. Das Qualitätssiegel der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft beschäftigt sich hauptsächlich mit der Förderung von Qualität und Absatz von Produkten aus den Land- und Ernährungswirtschaft. Experten testen verschiedene Eigenschaften wie Geruch, Geschmack, Aussehen und Konsistenz des Produktes. Stichprobenartig werden die Produkte auch im Labor untersucht. Bei grünem Licht, dürfen die Produkte in Zukunft das Siegel des DLGs tragen. Siegel für Bioprodukte gibt es auf europäischer und staatlicher Ebene. Seit 2010 sollen alle innerhalb der EU hergestellten und verpackten Produkte das EU Bio-Siegel tragen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Lebensmittelproduktion europäische Standards erfüllt. Das Deutsche Bio Siegel gibt es seit 2001. Produkte erhalten dieses, wenn sie gewisse Standards einhalten: 95% der Zutaten müssen aus biologischem Anbau stammen, keine Verwendung von Rohstoffen, die mit Gentechnik manipuliert werden, Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide, artgerechte Tierhaltung usw. Diese Siegel werden nur vergeben, wenn alle Vorgaben durch den Betrieb eingehalten werden. Aussagen wie ‚aus ökologischem Anbau‘ oder ähnlichem, sind oftmals leere Werbeaussagen. Nur wenn die Produktionsbedingungen tatsächlich überprüft werden, sollte man Zertifikaten sein Vertrauen schenken.
Lebensmittelzertifikate – UTZ Zertifikat
UTZ Certified
Bei gewissen Produktgruppen gibt es zusätzlich besondere Zertifikate. Beispielsweise für Kakao, Kaffee, Tee und Rooibos. Voraussetzung für das Erhalten eines Siegels ist die Einhaltung eines Verhaltenskodex. Dieser Kodex legt für die Landwirte soziale Kriterien und Anforderungen an die Umweltverträglichkeit und Grundsätze für effiziente Bewirtschaftung fest. Im Gegensatz zu anderen Stiftungen, richtet sich die UTZ Certified auch auf Kleinbauern. Es werden keine Mindestverkaufspreise festgesetzt. Die Preisbildung bleibt dem Markt in Form von Nachfrage und Angebot überlassen. Durch das UTZ Siegel wird auch für Endverbraucher und Aufkäufer sichtbar, dass der Landwirt nachhaltig wirtschaftet. Im Bereich des Umweltschutzes werden keine festen Ziele in Form von Sollwerten festgelegt. Die Landwirte sollen in der Anbauplanung allerdings Umweltgesichtspunkte berücksichtigen. Im Aspekt des Sozialen, orientieren sich die Kriterien anhand der Richtlinien der International Labour Organization. So sollen beispielsweise Gewerkschaften sowie das Aushandeln von kollektiven Tarifen erlaubt sein. Zwangsarbeit und die Beschäftigung von Kindern unter 15 Jahren wird untersagt. Insgesamt sind die Vorgaben des UTZ Certified nicht festgelegt in deutlichen Zahlen, sondern orientieren sich an internationalen Richtlinien.