Flechtkunst für Zuhause: Dein Weg zum perfekten Zopf (ohne Frust!)
Flechtfrisuren sind mehr als nur ein Trend – sie sind Kunstwerke für dein Haar! Entdecke, wie du diese Looks selbst kreieren kannst.

Die Haare sind das Kleid der Seele, murmelte ein unbekannter Friseur im Dämmerlicht seines Salons, während er mit geschickten Händen einen Zopf band. Flechtfrisuren sind nicht nur praktische Begleiter für jeden Tag, sie erzählen Geschichten von Individualität und Stil. Lass dich von der Magie der Zöpfe verzaubern und finde heraus, wie du mit nur wenigen Handgriffen ein Meisterwerk auf deinem Kopf zaubern kannst.
Mehr als nur Haare zusammenbinden: Die geheime Welt der Zöpfe
Hey, schön, dass du hier bist! In meiner täglichen Arbeit im Salon sehe ich, wie viele Leute beim Thema Flechten frustriert sind. Sie probieren es, es wird krumm und unordentlich, und nach fünf Minuten geben sie auf. Ganz ehrlich? Das ist total normal. Viele denken, Flechten sei nur das simple Kreuzen von drei Strähnen. Aber ein Zopf, der wirklich gut aussieht, den ganzen Tag hält und die Haare nicht kaputt macht – das ist echtes Handwerk.
Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur Haare zusammenbinden: Die geheime Welt der Zöpfe
- Das Fundament: Warum die Vorbereitung 80 % des Erfolgs ausmacht
- Okay, aber wie mache ich das an meinem eigenen Kopf?
- Die 3 Grundtechniken, die du wirklich brauchst
- Typische Fehler – und wie du sie ab heute vermeidest
- Wenn der Zopf zur Kunst wird: Tradition & Kreativität
- Wann du doch lieber zum Profi gehen solltest
- Ein letztes Wort (und eine kleine Hausaufgabe)
- Bildergalerie
Aber keine Sorge, das ist kein Hexenwerk, das nur Profis beherrschen. Es basiert auf einfachen, logischen Prinzipien. Und genau die möchte ich dir heute zeigen. Vergiss schnelle Tricks, die nicht funktionieren. Wir schauen uns die soliden Grundlagen an, die den Unterschied machen. Denn wenn du das „Warum“ verstehst, wird das „Wie“ plötzlich kinderleicht. Du brauchst dafür weder teure Produkte noch stundenlang Zeit, sondern nur die richtige Technik und ein bisschen Übung.
Das Fundament: Warum die Vorbereitung 80 % des Erfolgs ausmacht
Bevor wir auch nur eine Strähne anfassen, müssen wir über das Haar selbst sprechen. Jeder gute Handwerker prüft sein Material, und unser Material ist eben das Haar. Ein Zopf aus unvorbereitetem, widerspenstigem Haar wird nie sauber aussehen und selten lange halten. Das ist wie Malen auf einer ungrundierten Leinwand.
Jedes einzelne Haar hat eine äußere Schuppenschicht. Stell sie dir wie bei einem Tannenzapfen vor. Bei gesundem Haar liegen diese Schuppen flach an, was für Glanz und Geschmeidigkeit sorgt. Unser Ziel beim Flechten ist, diese Schuppenschicht zu glätten, nicht aufzurauen. Zu viel Zug oder falsches Kämmen stellt diese Schuppen auf – das Ergebnis sind Frizz und auf Dauer Haarbruch. Darum arbeiten wir immer von der Wurzel zur Spitze, also mit der natürlichen Wuchsrichtung.
Deine Checkliste für die perfekte Vorbereitung
Im Salon haben wir dafür einen festen Ablauf, den du zu Hause ganz einfach nachmachen kannst:
- Der richtige Zeitpunkt: Flechten funktioniert am besten mit Haar, das nicht am selben Tag gewaschen wurde. Das Haar vom zweiten Tag hat einfach mehr Griff und ist weniger „flutschig“. Musst du es doch waschen, benutze ein glättendes Shampoo und spüle den Conditioner sehr gut aus.
- Richtig trocknen: Bitte, bitte rubbel dein Haar niemals mit dem Handtuch trocken! Das ist der Feind jeder glatten Haarstruktur. Drück das Wasser sanft aus und föhne es am besten über eine Bürste trocken, immer vom Ansatz zu den Spitzen. Das allein ist schon die halbe Miete.
- Knotenfrei kämmen: Bürste alle Knoten sorgfältig raus. Kleiner Trick: Immer in den Spitzen anfangen und sich langsam zum Ansatz hocharbeiten. Das verhindert, dass du Haare ausreißt.
- Das richtige Werkzeug bereitlegen: Bevor du anfängst, leg dir alles griffbereit hin. Das erspart dir später Hektik.
- Ein Stielkamm: Das ist kein Luxus, sondern ein Muss für saubere Scheitel. Mit den Fingern wird das nie so präzise. Kriegst du für 2-5 € in jeder Drogerie (DM, Rossmann) oder in besserer Qualität für unter 10 € im Friseurbedarf.
- Abteilklammern: Um die Haare, die gerade nicht dran sind, aus dem Weg zu schaffen. Ein Set kostet um die 5 €. Gold wert für die Ordnung!
- Gute Haargummis: Finger weg von den Dingern mit Metallverbindung, die reißen Haare aus. Besser sind Spiralgummis (die bekannten „Invisibobbles“, ca. 5 € für 3 Stück) oder mit Stoff ummantelte Gummis. Für die Zopfspitze sind kleine, durchsichtige Silikongummis ideal.
Gut zu wissen: Der Profi-Trick für rutschiges Haar
Dein Haar ist frisch gewaschen, superweich und hat null Halt? Kein Problem. Sprüh vor dem Flechten eine kleine Menge Trockenshampoo oder ein Texturspray in die Längen und Ansätze. Das gibt sofort die Griffigkeit von „Tag-2-Haar“. Glaub mir, das ist der Game-Changer, den wir im Salon ständig anwenden.
Okay, aber wie mache ich das an meinem eigenen Kopf?
Das ist die Millionen-Euro-Frage, oder? An jemand anderem flechten ist eine Sache, aber am eigenen Hinterkopf? Puh. Hier ein paar Tipps, die wirklich helfen:
- Starte an der Seite: Übe die Bewegung nicht sofort am Hinterkopf. Mach einen einfachen, seitlichen Zopf. So siehst du im Spiegel genau, was deine Hände tun. Wenn die Bewegung sitzt, kannst du dich nach hinten wagen.
- Der Zwei-Spiegel-Trick: Wenn du dich doch an den Hinterkopf wagst, stell dich mit dem Rücken zu deinem Badezimmerspiegel und halte einen Handspiegel davor. So kannst du dir selbst über die Schulter schauen. Dauert am Anfang, aber es hilft.
- Lerne zu fühlen: Profis schauen oft gar nicht mehr hin. Sie fühlen die Dicke der Strähnen und die Spannung. Versuche, dich darauf zu konzentrieren, dass die drei Strähnen immer gleich dick bleiben. Deine Finger lernen das mit der Zeit.
Die 3 Grundtechniken, die du wirklich brauchst
Es gibt unzählige Zopf-Arten, aber fast alle basieren auf diesen drei Techniken. Wenn du die draufhast, ist der Rest nur noch Variation.
1. Der Allrounder: Der französische Zopf (anliegend)
Das ist die Mutter aller Flechtfrisuren. Der Trick liegt darin, gleichmäßig neue Haare aufzunehmen. Nimm am Haaransatz eine dreieckige Partie, teile sie in drei Strähnen. Beginne normal zu flechten: rechts über die Mitte, links über die Mitte. Und jetzt kommt’s: Bevor du die rechte Strähne wieder über die Mitte legst, nimmst du eine schmale, saubere Partie von der rechten Kopfseite dazu. Dasselbe machst du links. Das wiederholst du bis in den Nacken und flechtest den Rest normal zu Ende.
Für wen ist das was? Perfekt für Anfänger und für einen klassischen, eleganten Look, der eng am Kopf anliegt. Funktioniert bei fast jeder Haarlänge, sogar bei einem Bob als seitlicher Zopf („Side Braid“).
2. Für mehr Volumen: Der holländische Zopf (aufgesetzt)
Die Technik ist fast identisch zum französischen Zopf, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Du legst die äußeren Strähnen nicht über, sondern immer unter die mittlere Strähne. Klingt simpel, hat aber einen riesigen Effekt. Der Zopf wird dadurch nach oben gedrückt und liegt auf dem Haar auf, was einen coolen 3D-Effekt erzeugt.
Für wen ist das was? Ideal für feineres Haar, weil der Zopf sofort viel voluminöser und dicker wirkt. Nachdem der Zopf fertig ist, kannst du die einzelnen Schlaufen noch vorsichtig etwas auseinanderziehen („Pancaking“), um noch mehr Fülle zu zaubern.
3. Der filigrane Hingucker: Der Fischgrätenzopf
Sieht super kompliziert aus, ist aber logisch aufgebaut. Du teilst die Haare in nur zwei große Partien. Dann nimmst du von der Außenseite der rechten Partie eine ganz dünne Strähne, legst sie über den Rest der rechten Partie und gibst sie zur linken Partie dazu. Dasselbe machst du spiegelverkehrt: eine dünne Strähne von außen links abteilen, über die linke Partie legen und zur rechten geben. Das wiederholst du immer wieder. Je dünner die Strähnchen, desto filigraner das Muster.
Für wen ist das was? Für Geduldige, die einen besonderen Look wollen. Die Technik ist nicht schwer, dauert aber etwas länger. Plane für den Anfang ruhig mal 15 Minuten ein, mit Übung schaffst du es in 5-7 Minuten.
Typische Fehler – und wie du sie ab heute vermeidest
Jeder Anfänger macht die gleichen Fehler. Das ist Teil des Lernprozesses. Hier sind die häufigsten Stolpersteine und wie du sie umgehst.
Fehler 1: Der „Beulen-Zopf“
Du kennst das: Hier eine lockere Strähne, dort eine Beule, der Zopf sieht schief aus. Das passiert durch ungleichmäßige Spannung, meist weil die Hände zu weit vom Kopf wegarbeiten. Die Lösung: Halte deine Finger immer so nah wie möglich an der Kopfhaut. Du legst die Haare an, du ziehst nicht daran. Ein gleichmäßiger Rhythmus ist alles!
Fehler 2: Der „Fussel-Look“
Überall schauen kleine, verirrte Haare aus dem Zopf, die Scheitel sind unsauber. Das Ergebnis sieht von Anfang an unordentlich aus. Die Ursache: Du nimmst neue Haarpartien mit den Fingern statt mit dem Stielkamm auf. Die Lösung: Nimm dir die 10 Sekunden extra pro Strähne. Zieh mit dem Kamm eine saubere Linie, kämme die neue Strähne glatt und füge sie erst dann hinzu. Das macht den Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „wie vom Profi“.
Fehler 3: Flechten mit Schraubstock-Gefühl
Achtung! Das ist mehr als nur ein Schönheitsfehler. Wenn die Kopfhaut schmerzt oder der Haaransatz spannt, ziehst du viel zu fest. Das kann auf Dauer zu Haarausfall durch Zugbelastung führen (Traktionsalopezie). Der Halt kommt aus der sauberen Technik, nicht aus roher Gewalt. Ein Zopf muss fest sein, aber niemals schmerzhaft!
Wenn der Zopf zur Kunst wird: Tradition & Kreativität
Wenn du die Grundlagen beherrschst, öffnet sich eine ganz neue Welt. Flechten ist ja nicht nur praktisch, sondern auch Ausdruck von Kultur und Kreativität. In vielen ländlichen Bergregionen zum Beispiel gehören robuste, aufgesetzte Arbeitszöpfe zur traditionellen Kleidung. Sie wurden für die harte Arbeit auf dem Feld entworfen und mussten den ganzen Tag halten. Oft werden sie auch zu einem kunstvollen Haarkranz hochgesteckt.
Sobald du sicher bist, kannst du anfangen zu experimentieren. Warum nicht mal einen Wasserfallzopf probieren, bei dem Strähnen gezielt herausfallen gelassen werden? Oder dich an Zöpfe mit vier oder fünf Strähnen wagen? Die Möglichkeiten sind endlos.
Wann du doch lieber zum Profi gehen solltest
Seien wir ehrlich: Für ganz besondere Anlässe wie eine Hochzeit oder einen wichtigen Ball ist es keine Schande, die Sache einem Profi zu überlassen. Wir machen eine Probefrisur, stimmen alles auf Kleid und Schmuck ab und haben die Produkte, damit die Frisur bombenfest hält. Für so ein Event ist die Investition von ca. 60 bis 150 Euro gut angelegtes Geld für deine Nerven und ein perfektes Ergebnis. Für alles andere gilt: Üben, üben, üben!
Ein letztes Wort (und eine kleine Hausaufgabe)
Hab Geduld mit dir. Dein erster Zopf wird wahrscheinlich nicht perfekt. Meiner war es auch nicht. Aber mit jeder Wiederholung lernen deine Hände die Bewegung. Konzentrier dich auf saubere Abteilungen und gleichmäßige Spannung. Das ist das ganze Geheimnis.
Deine Aufgabe für diese Woche: Flechte jeden Abend vor dem Spiegel einen einfachen, seitlichen holländischen Zopf. Konzentrier dich nur auf diese eine Bewegung: „Strähne drunterlegen“. Mehr nicht. Du wirst sehen, nach ein paar Tagen sitzt der Griff, und du bist bereit für den nächsten Schritt!
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Bildergalerie
Der Trick für voluminöse, fast schon lässig-romantische Zöpfe, wie man sie oft auf Pinterest sieht? „Pancaking“! Nachdem du deinen Zopf mit einem Haargummi fixiert hast, zupfst du vorsichtig an den äußeren Schlaufen jeder Flechtung. Beginne unten und arbeite dich nach oben. So dehnst du den Zopf aus und er wirkt sofort doppelt so füllig. Weniger ist hier mehr – taste dich langsam an die perfekte Weite heran!
Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
- Mehr Griff, weniger Frizz: Ein Hauch Texturierungsspray, wie das got2b Strand Matte, vor dem Flechten auf die Längen gesprüht, gibt dem Haar die nötige Griffigkeit und bändigt abstehende Härchen.
- Gezielte Glättung: Eine winzige Menge Haarwachs oder Pomade zwischen den Fingerspitzen verreiben und damit die äußeren Strähnen beim Flechten leicht überstreichen.
- Das Finish: Ein flexibler Haarspray versiegelt den Look, ohne ihn steif wirken zu lassen.
Das A und O ist die Spannung: Der häufigste Anfängerfehler ist, die Hände zu weit vom Kopf wegzuhalten. Je näher deine Finger an der Kopfhaut arbeiten, desto mehr Kontrolle hast du über die Strähnen. Das Ergebnis ist ein straffer, sauberer Zopf, der nicht schon nach einer Stunde auseinanderfällt. Übe, deine Hände „am Kopf zu kleben“ – das ist der wahre Game-Changer.
Wussten Sie schon? Flechtfrisuren sind keine moderne Erfindung. Die älteste bekannte Darstellung einer geflochtenen Frisur ist die „Venus von Willendorf“, eine rund 30.000 Jahre alte Statuette. Zöpfe hatten über Jahrtausende hinweg soziale, spirituelle und kulturelle Bedeutungen.
Französisch oder Holländisch – wo liegt der Unterschied?
Beide Techniken sind die Basis für unzählige Frisuren, aber ihre Wirkung ist grundverschieden. Der Schlüssel liegt in der Art, wie du die Strähnen übereinander legst. Beim französischen Zopf legst du die äußere Strähne über die mittlere. Beim holländischen Zopf legst du sie darunter. Das Ergebnis: Der französische Zopf liegt flach am Kopf an, während der holländische Zopf erhaben wirkt und einen coolen 3D-Effekt erzeugt.
Hilfe, meine Stufenhaare stehen immer aus dem Zopf heraus! Was tun?
Ein klassisches Problem! Leichte Feuchtigkeit ist dein Freund. Sprühe die Haare vor dem Flechten mit etwas Wasser oder einem leichten Leave-in-Conditioner an, um die kürzeren Haare zu bändigen. Ein weiterer Profi-Tipp: Verwende eine kleine Menge Gel oder Stylingcreme und arbeite sie gezielt in die Längen ein, bevor du mit dem Flechten beginnst. Das „klebt“ die kurzen Strähnen an die längeren.
Für den perfekten Halt: Klassische Haargummis vs. durchsichtige Mini-Elastics
Klassische Haargummis: Ideal für dicke Pferdeschwänze oder das Ende eines sehr voluminösen Zopfes. Sie bieten maximalen Halt, können aber optisch stören.
Mini-Elastics (z.B. von Invisibobble): Diese kleinen, oft durchsichtigen Gummis sind die Geheimwaffe für filigrane Frisuren, halbe Zöpfe oder das Fixieren kleiner Partien. Sie verschwinden optisch im Haar und ermöglichen saubere, professionelle Looks.
Laut der American Academy of Dermatology können locker geflochtene Zöpfe als „Protective Style“ dienen, der das Haar vor physikalischem Stress und Reibung schützt.
Das bedeutet, dass ein gut gemachter Zopf nicht nur schön aussieht, sondern auch dazu beitragen kann, Haarbruch und Spliss zu reduzieren. Besonders über Nacht kann ein lockerer Zopf verhindern, dass sich die Haare am Kissen aufreiben und verknoten. Eine Win-Win-Situation für Style und Haargesundheit!
- Dein Zopf hält den ganzen Tag, selbst bei Wind und Wetter.
- Einzelne Strähnen rutschen nicht mehr so leicht heraus.
- Dein Haar fühlt sich griffiger und voller an.
Das Geheimnis? Ein gutes Texturspray. Anders als Haarspray verklebt es nicht, sondern verleiht dem Haar eine trockene, matte Struktur – die ideale Grundlage für jede Flechtkunst. Einfach vor dem Start in die Längen sprühen.
Ein einfacher Zopf wird zum Statement-Piece, wenn du Accessoires einwebst. Ein schmales Seidentuch, das du als eine der drei Strähnen mitflechtest, verleiht Farbe und Eleganz. Kleine goldene oder silberne Haarringe, die nachträglich in die Flechtung geklemmt werden, sorgen für einen trendigen Boho- oder Festival-Look. Sei kreativ – auch Lederbänder oder Perlenschnüre funktionieren wunderbar.
Fischgrätenzopf: Kompliziert aussehen, einfach gemacht
Der Fischgrätenzopf sieht unglaublich aufwendig aus, basiert aber auf einem simplen Zwei-Strähnen-Prinzip. Teile das Haar in zwei Hälften. Nimm nun von der Außenseite der linken Hälfte eine dünne Strähne und lege sie zur Innenseite der rechten Hälfte. Dann nimmst du eine dünne Strähne von der Außenseite rechts und legst sie nach innen zur linken Hälfte. Das wiederholst du bis zu den Spitzen. Je dünner die Strähnen, desto filigraner der Look!
Wie schaffe ich es, dass mein Zopf über Nacht hält und am nächsten Tag noch gut aussieht?
Der Schlüssel liegt in der Reibungsminimierung. Ein Seiden- oder Satinkissenbezug ist die beste Investition. Die glatte Oberfläche verhindert, dass sich die Haare aufrauen und Frizz entsteht. Alternativ kannst du deinen Zopf locker in einen Seidenschal oder eine spezielle Schlafhaube („Bonnet“) einwickeln. Am Morgen musst du nur noch ein paar abstehende Härchen mit etwas Haaröl glätten.
Trockenshampoo vs. Texturspray: Was ist besser zum Flechten?
Trockenshampoo: Primär dazu da, Öl am Ansatz zu absorbieren. Es kann dem Haar zwar etwas Volumen und Griffigkeit geben, ist aber nicht sein Hauptzweck. Gut für Tag 2 oder 3, wenn der Ansatz fettig ist. Marken wie Batiste sind hier ein Klassiker.
Texturspray: Speziell entwickelt, um dem Haar eine raue, „beachy“ Textur zu verleihen. Es ist die bessere Wahl für frisch gewaschenes oder sehr feines Haar, um es flechtbar zu machen. Das Oribe Dry Texturizing Spray ist ein Luxus-Favorit, aber auch günstigere Optionen leisten gute Arbeit.
Den perfekten Zopf zu flechten ist wie Fahrradfahren lernen: Am Anfang wackelt alles und du brauchst viel Konzentration. Aber mit jeder Wiederholung speichern deine Hände die Bewegung ab. Irgendwann entwickelt sich ein „Muscle Memory“ und deine Finger wissen ganz von allein, was zu tun ist. Sei nicht frustriert, wenn die ersten Versuche unperfekt sind – jeder Profi hat genau da angefangen!
- Zwei hohe, holländische Zöpfe (sog. „Boxer Braids“) als Basis.
- Bunte Strähnen aus Kunsthaar („Braiding Hair“) für Länge und Farbe.
- Feiner Glitzerpuder auf dem Scheitel für den ultimativen Wow-Effekt.
- Kleine Haarringe oder Anhänger als funkelnde Details.
Das ist das Rezept für den perfekten Festival-Look! Die Basis sind saubere, feste Zöpfe – der Rest ist pure Kreativität.
Glanz und Geschmeidigkeit zum Schluss: Wenn der Zopf fertig ist, sprühe etwas Glanzspray auf eine saubere Zahnbürste oder eine spezielle „Edge Brush“ und fahre damit sanft über die Oberfläche des Zopfes. So bändigst du letzte abstehende Härchen (Flyaways), ohne die Frisur mit Spray zu überladen.
„Der schönste Zopf ist einer, der sich gut anfühlt. Wenn es an der Kopfhaut zieht oder spannt, ist er zu fest. Das sieht nicht nur unnatürlich aus, sondern kann auf Dauer auch zu Haarbruch führen.“ – Ein Leitsatz vieler Haarstylisten.
Ist Flechten eigentlich schädlich für mein Haar?
Nein, ganz im Gegenteil – wenn es richtig gemacht wird! Ein zu straff am Haaransatz gezogener Zopf kann zu Spannungskopfschmerz und auf lange Sicht sogar zu Haarausfall (Traktionsalopezie) führen. Ein locker geflochtener Zopf, der dem Haar Bewegungsfreiheit lässt und mit weichen Haargummis fixiert wird, schützt das Haar jedoch vor mechanischer Belastung und kann Haarbruch sogar vorbeugen.
Die Kunst des Entfernens ist genauso wichtig wie das Flechten selbst. Gehe sanft vor, um Knoten und Haarbruch zu vermeiden:
- Beginne immer von unten und arbeite dich nach oben.
- Löse zuerst das Haargummi an den Spitzen.
- Entwirre die Enden vorsichtig mit den Fingern.
- Fahre dann langsam mit den Fingern durch den Zopf, um ihn Strähne für Strähne zu lösen.
- Kämme das Haar erst durch, wenn der Zopf vollständig offen ist, am besten mit einem grobzinkigen Kamm wie dem Tangle Teezer.
Der „Bubble Braid“: Die schnelle Alternative
Keine Zeit oder Geduld für einen klassischen Zopf? Der Bubble Braid ist die Rettung! Binde einen hohen oder tiefen Pferdeschwanz. Fixiere dann in regelmäßigen Abständen weitere kleine Haargummis entlang des Zopfes. Nachdem jedes Gummi sitzt, ziehst du den Abschnitt dazwischen auseinander, um die typische „Blasen“-Form zu erzeugen. Dauert fünf Minuten, sieht aber super stylisch aus.
Der richtige Scheitel: Die Wahl des Scheitels verändert den gesamten Look. Ein strenger Mittelscheitel wirkt modern und grafisch, perfekt für zwei seitliche Zöpfe. Ein tiefer Seitenscheitel verleiht einem einzelnen, seitlich getragenen Zopf eine Extraportion Eleganz und Asymmetrie. Experimentiere, bevor du mit dem Flechten beginnst!
Der Wasserfallzopf sieht aus wie Magie, oder?
Dabei ist er eine simple Abwandlung des französischen Zopfes. Du beginnst wie gewohnt an der Schläfe mit drei Strähnen. Jedes Mal, wenn du eine Strähne von oben holst und über die Mitte legst, lässt du die untere Strähne einfach fallen! Stattdessen greifst du dir direkt daneben eine neue Strähne von unten. So entsteht der charakteristische „Wasserfall“-Effekt aus herabfallenden Strähnen.
- Der Zopf liegt flach an und wirkt integriert.
- Perfekt für einen eleganten, zurückhaltenden Look.
- Ideal, um die Haare aus dem Gesicht zu halten, z.B. beim Sport.
Das ist das Ergebnis eines klassischen französischen Zopfes, bei dem die Strähnen immer über die Mitte gelegt werden.
Der holländische Zopf als Basis: Weil der holländische Zopf (Strähnen unten durch) oben auf dem Kopf aufliegt, ist er die perfekte Grundlage für Hochsteckfrisuren. Flechte einen oder zwei Zöpfe bis in den Nacken, stecke die Enden fest und zupfe den Zopf für mehr Volumen zurecht. So entsteht im Handumdrehen ein romantischer „Kranz“ oder eine aufwendig aussehende Hochsteckfrisur mit sicherem Halt.
„Für einen weichen, romantischen Look sprühe ich vor dem Flechten immer etwas Salzwasserspray ins Haar. Es gibt diese perfekte, unperfekte Textur, als käme man gerade vom Strand.“ – Jen Atkin, Celebrity Hairstylist.