Dein neues Bad ohne Nervenzusammenbruch: Der ehrliche Guide von der Planung bis zur letzten Fuge

Ganz ehrlich? Nach über 30 Jahren auf dem Bau kann ich dir eins sagen: Ich hab alles gesehen. Glänzende Neubau-Bäder, in denen man vom Boden essen könnte, und bröckelnde Altbau-Katastrophen, bei denen man froh war, Handschuhe zu tragen. Aber eins hat sich nie geändert: Ein gutes Badezimmer ist das Herz deines Zuhauses. Hier startest du in den Tag, hier kommst du zur Ruhe. Und genau hier kann verdammt viel schiefgehen, wenn man ohne Plan und Ahnung loslegt.

Immer wieder stolpere ich online über Versprechen wie „Traumbad für unter 1.000 Euro“. Das lässt mich als alten Hasen nur müde schmunzeln. Solche Sprüche sind nicht nur unrealistisch, sie sind gefährlich. Sie schüren falsche Hoffnungen und führen am Ende zu Frust und oft zu teuren Wasserschäden. Ein Bad ist eben kein Deko-Projekt, sondern ein komplexes System aus Wasser, Strom und empfindlichen Materialien. Wer hier am falschen Ende spart, zahlt meistens doppelt.

Deshalb dieser Artikel. Ich will dir keinen Quatsch verkaufen, sondern Klartext reden. Ich zeige dir, wie eine vernünftige Badsanierung wirklich abläuft, worauf es ankommt und warum gutes Handwerk sein Geld wert ist. Das hier ist ein Leitfaden aus der Praxis für alle, die eine solide, langlebige und sichere Lösung wollen.

1. Die ehrliche Planung – Das A und O für dein neues Bad

Bevor auch nur ein Werkzeug ausgepackt wird, müssen wir reden. Die wichtigste Phase ist immer die Planung. Eine gute Vorbereitung spart dir später Unmengen an Zeit, Geld und Nerven. Eine schlechte Planung ist die schnellste Abkürzung ins Chaos.

Was brauchst du wirklich?

Sei brutal ehrlich zu dir selbst: Was muss dein Bad können? Ist es das Familienbad, in dem morgens Rushhour herrscht und alle gleichzeitig reinwollen? Brauchst du die große Badewanne für entspannte Abende oder ist eine geräumige, bodengleiche Dusche nicht viel praktischer? Denk auch mal ein paar Jahre weiter. Eine barrierefreie Dusche ist heute ein schickes Design-Statement, in 20 Jahren vielleicht eine echte Notwendigkeit. Das ist kein Luxus, sondern einfach nur clever.

Nimm dir ein Maßband und vermiss den Raum exakt. Eine simple Handskizze mit allen Maßen und den Positionen der Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom ist Gold wert. Jede Leitung, die versetzt werden muss, treibt die Kosten deutlich stärker in die Höhe als eine teurere Armatur.

Drei Wege zum Ziel: Was dein Budget wirklich hergibt

Lass uns die 1.000-Euro-Fantasie mal beiseiteschieben und schauen, was realistisch ist. Die folgenden Preise sind natürlich nur grobe Richtwerte für ein durchschnittliches Bad mit etwa 8 Quadratmetern. Je nach Region und Ausstattung kann das variieren.

Die Schönheitskur (ca. 1.500 € – 4.000 €)
Hier geht es nur um die Optik, die Substanz bleibt unangetastet. Das ist typischerweise drin: Wände streichen, Armaturen tauschen, ein neuer Spiegelschrank oder Waschtisch. Manchmal werden auch Fliesen lackiert oder beklebt, was ich aber eher als Übergangslösung sehe. Es ist nicht so haltbar wie eine Neuverfliesung, kann aber für ein paar Jahre echt was hermachen.

Kleine Einkaufsliste gefällig? Rechne mal mit Preisen wie diesen: Ein Eimer gute Feuchtraumfarbe liegt bei ca. 40 €, eine solide Marken-Waschtischarmatur bekommst du ab 120 €, und für einen vernünftigen Duschkopf mit Schlauch planst du am besten zwischen 50 € und 100 € ein. Da siehst du schon, wie schnell das Geld zusammenkommt.

Die Teilsanierung (ca. 7.000 € – 15.000 €)
Hier wird’s schon ernster. Oft wird nur ein Bereich komplett erneuert, zum Beispiel die Duschecke in eine bodengleiche Variante umgebaut. Manchmal wird auch „Fliese auf Fliese“ geklebt. Das geht aber nur, wenn der alte Belag bombenfest sitzt. Ehrlich gesagt, rate ich oft davon ab. Du weißt nie, was für böse Überraschungen unter den alten Fliesen lauern, und außerdem baust du in der Höhe auf, was schnell zu einem Problem mit der Türschwelle werden kann.

Die Kernsanierung (ab ca. 15.000 € – 30.000 €+)
Das ist die Königsdisziplin, der professionelle Weg. Alles fliegt raus, bis nur noch die rohen Wände und der Estrich übrig sind. Nur so können die Profis garantieren, dass von Grund auf alles passt. Das bedeutet: Abriss, neue Wasser- und Abwasserleitungen, komplett neue Elektrik nach aktuellen Vorschriften, Neuverputz, eine fachgerechte Abdichtung und dann erst die neuen Fliesen und Sanitärobjekte. Das ist aufwendig, ja. Aber das Ergebnis hält dann auch die nächsten 20 bis 30 Jahre.

2. Das Unsichtbare: Warum die Abdichtung der wahre Star ist

Meine Azubis lernen das am ersten Tag: Ein Bad ist nur so gut wie seine Abdichtung. Die teuerste Design-Fliese bringt dir gar nichts, wenn dahinter das Wasser in die Wand kriecht. Schimmel und massive Bauschäden sind die Folge – und deren Beseitigung ist weitaus teurer als eine saubere Abdichtung von Anfang an.

Stell dir die Wand einfach wie eine Zwiebel vor, von innen nach außen:

1. Die Rohwand (Mauerwerk, Beton, Trockenbau)
2. Der Putz (um die Wand zu glätten)
3. Die Grundierung (sorgt für den Halt, wie ein Klebstoff-Vorbereiter)
4. Die eigentliche Abdichtung (eine gummiartige Schicht, oft in zwei Anstrichen aufgetragen)
5. Die Dichtbänder (in allen Ecken und an Rohrdurchführungen eingearbeitet, das sind die Schwachstellen!)
6. Der Fliesenkleber
7. Die Fliese

Diese Schichten 4 und 5, die sogenannte Verbundabdichtung, bilden eine geschlossene, wasserdichte Wanne unter deinen schönen Fliesen. Zementfugen sind nämlich nicht 100 % dicht! Über die Jahre kann immer etwas Feuchtigkeit durchsickern. Die Abdichtungsschicht verhindert, dass diese Nässe die Wand erreicht. Daran zu sparen ist, als würde man ein Auto ohne Bremsen kaufen.

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3. Frische Luft! Warum die Lüftung genauso wichtig ist

Ein Punkt, der oft sträflich vernachlässigt wird: die Lüftung. Du kannst die beste Abdichtung der Welt haben – wenn die feuchte Luft nach dem Duschen nicht aus dem Raum kommt, setzt sich die Nässe an der kältesten Stelle ab. Und das ist oft die Decke oder eine Außenwandecke. Das Ergebnis? Schwarze Stockflecken und Schimmel.

Wenn du ein Fenster im Bad hast, ist das schon mal die halbe Miete. Nach dem Duschen für 5-10 Minuten Stoßlüften ist Pflicht! In innenliegenden Bädern ohne Fenster ist ein elektrischer Lüfter unverzichtbar. Achte hier auf ein Gerät mit Nachlaufsteuerung (der Lüfter läuft noch einige Minuten weiter, nachdem du das Licht ausschaltest) oder, noch besser, mit einem integrierten Feuchtigkeitssensor. Der schaltet sich automatisch ein, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch wird, und auch wieder aus. Eine Investition, die sich absolut lohnt und meist nur zwischen 80 € und 200 € kostet.

4. Fliesen, Armaturen & Co. – Jetzt wird’s endlich schön

Die Fliese gibt dem Bad sein Gesicht. Aber auch hier zählt mehr als nur die Optik. Bei Bodenfliesen sind zwei Dinge entscheidend: die Abriebklasse (fürs Bad ist Klasse 4 oder 5 top) und die Rutschhemmung. Die Klasse R9 ist für den trockenen Bereich okay, aber in der Dusche solltest du unbedingt auf R10 achten. Das gibt dir Sicherheit, auch wenn du mit nassen Seifenfüßen unterwegs bist.

Beim Verlegen arbeiten die Profis bei großen Fliesen am liebsten im sogenannten „Buttering-Floating-Verfahren“. Das heißt, der Kleber kommt nicht nur auf die Wand (Floating), sondern auch dünn auf die Fliesenrückseite (Buttering). So wird sichergestellt, dass die Fliese vollflächig und ohne Hohlräume im Kleberbett liegt. Hohlräume sind nämlich eine Sollbruchstelle.

Kleiner Meister-Hack: Bestelle ALLES – Fliesen, Sanitärobjekte, Armaturen, Möbel – bevor der erste Hammerschlag fällt. Eine Baustelle, die stillsteht, weil auf die Lieferung einer Fliesencharge gewartet wird, ist das Teuerste, was es gibt. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch Nerven.

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Und wo wir gerade bei der Einrichtung sind: Denk auch ans Licht! Die Elektrik-Schutzbereiche sind heilig (dazu gleich mehr), aber die Lichtstimmung macht ein Bad erst gemütlich. Plane vielleicht ein warmes, dimmbares Licht am Spiegel zum entspannten Wachwerden und hellere, klare Spots in der Dusche, damit du auch alles siehst.

5. Das Team: Warum ein Bad kein Solo-Projekt ist

Ein Bad baust du nicht allein. Hier müssen Sanitärinstallateur, Elektriker, Fliesenleger und manchmal auch der Trockenbauer perfekt Hand in Hand arbeiten. Und hier kommt der heikelste Punkt: die Elektrik.

Ich kann es nicht oft genug sagen: Finger weg von der Elektroinstallation im Bad! Das ist absolute Tabuzone für Heimwerker. Wasser und Strom sind eine potenziell tödliche Mischung. Ein zertifizierter Elektromeister ist hier nicht nur eine Empfehlung, sondern Pflicht. Er kennt die Schutzbereiche (wo dürfen Steckdosen hin, wo auf keinen Fall?) und sorgt dafür, dass jeder Stromkreis im Bad über einen FI-Schutzschalter abgesichert ist. Das ist deine Lebensversicherung.

Wusstest du übrigens, dass eine volle Badewanne samt Person locker 400 kg wiegen kann? Deshalb ist im Altbau mit seinen alten Holzbalkendecken die Prüfung der Statik durch einen Fachmann kein Witz, sondern eine Notwendigkeit!

6. Klartext: Was kostet der Spaß und wie lange dauert es?

Eine komplette Kernsanierung eines 8-Quadratmeter-Bades dauert realistisch betrachtet drei bis fünf Wochen. Ja, das ist eine lange Zeit. Aber allein die Trocknungszeiten für Estrich, Putz und die Abdichtung kann man nicht beschleunigen. Wer hier pfuscht, riskiert spätere Schäden.

Und die Kosten? Für eine solide Kernsanierung durch Fachbetriebe solltest du eine Spanne von etwa 17.000 € bis über 35.000 € einplanen. Das ist eine Menge Geld, keine Frage. Das setzt sich grob so zusammen: Die Planung und der Abriss kosten schon mal ein paar Tausend Euro. Die Rohinstallation für Sanitär und Elektro schlägt mit jeweils weiteren Tausendern zu Buche. Dann kommen die Vorarbeiten wie Verputzen und Estrich. Die reine Arbeitszeit für Abdichtung und Fliesenlegen ist ein großer Posten, gefolgt vom Material. Und zum Schluss die Sanitärobjekte selbst, wo nach oben kaum Grenzen gesetzt sind. Das ist eine Investition in den Wert deines Hauses und in deine tägliche Lebensqualität für die nächsten Jahrzehnte.

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So findest du die richtigen Handwerker

Der beste Plan nützt nichts ohne ein gutes Team. Aber wie erkennt man einen seriösen Betrieb? Hol dir immer mehrere Angebote ein, aber schau nicht nur auf den Endpreis. Ein gutes Angebot erkennst du an den Details. Frag dich:

• Ist die Entsorgung des Bauschutts klar aufgeführt?
• Wird die Abdichtung nach der aktuellen Norm (DIN 18534) explizit erwähnt?
• Ist eine Druckprobe für die neuen Wasserleitungen im Angebot enthalten?
• Sind alle Leistungen einzeln und verständlich aufgelistet oder gibt es nur vage Pauschalposten?

Eine rote Flagge ist immer, wenn jemand sofort ohne Rechnung und nur gegen Barzahlung arbeiten will. Vertrau auf dein Bauchgefühl und schau dir vielleicht Referenzprojekte des Betriebs an.

Tipps zum Überleben der Bauphase

Drei bis fünf Wochen Staub, Lärm und Handwerker im Haus – das kann an den Nerven zehren. Mein Tipp: Richte eine provisorische Staubschutztür ein (gibt’s für wenig Geld im Baumarkt) und decke alles, was dir heilig ist, gut ab. Und ganz wichtig: Sprich mit den Handwerkern. Eine Tasse Kaffee und ein freundliches Wort am Morgen können Wunder wirken und die Zusammenarbeit viel angenehmer machen.

7. Ein paar letzte Worte aus der Praxis

Ein Bad zu bauen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Erfahrung erfordert. Wenn es gut gemacht ist, spürst du das jeden Tag. Die Fugen laufen perfekt, die Armatur fühlt sich wertig an und du hast einfach das gute Gefühl, dass unter der schönen Oberfläche alles trocken und sicher ist.

Das ist der wahre Wert von gutem Handwerk. Plane mit Verstand, investiere in die unsichtbare Qualität und du wirst viele, viele Jahre Freude an deinem Bad haben.

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„Der häufigste und teuerste Fehler bei der Badsanierung ist eine mangelhafte Abdichtung.“

Diese Aussage von Bausachverständigen ist keine Übertreibung. Ein kleiner Riss in einer Silikonfuge oder eine falsch verlegte Dichtbahn kann über Monate unbemerkt bleiben und zu Schäden führen, die die Kosten der eigentlichen Sanierung weit übersteigen. Investieren Sie daher immer in professionelle Abdichtungssysteme wie Schlüter-KERDI und einen Fachmann, der sie verlegen kann. Das ist Ihre wichtigste Versicherung gegen Bauschäden.

Die ewige Frage: Bodengleiche Dusche – geht das bei mir überhaupt?

Die Antwort hängt von einer einzigen Sache ab: der Aufbauhöhe Ihres Bodens. Für eine wirklich bodengleiche Lösung muss das Abflussrohr mit ausreichendem Gefälle (mindestens 2 %) im Boden verschwinden können. In Altbauten mit geringer Deckenhöhe und dünnen Geschossdecken ist das oft die größte Hürde. Manchmal ist ein minimaler Sockel von wenigen Zentimetern der beste Kompromiss, um die Technik sicher unterzubringen, ohne die Statik zu gefährden.

• Weniger Fugen zum Reinigen
• Lässt kleine Räume größer und ruhiger wirken
• Ein modernes, hochwertiges Erscheinungsbild

Das Geheimnis? Großformatige Fliesen. Fliesen im XXL-Format (z.B. 60×120 cm) sind mehr als nur ein Trend. Sie reduzieren den Reinigungsaufwand drastisch und schaffen eine optische Weite, die mit kleinen Fliesen unerreichbar ist. Ein Tipp vom Profi: Planen Sie den Fugenverlauf exakt, damit er mit den Kanten von Waschtisch und Dusche harmoniert.

Der Handwerker-Check: Bevor Sie jemanden beauftragen, stellen Sie diese drei Fragen:

• „Können Sie mir Ihre Betriebshaftpflichtversicherung zeigen?“ – Ein absolutes Muss! Ohne Versicherung haften Sie bei Schäden im schlimmsten Fall selbst.
• „Haben Sie Referenzprojekte, die ich mir ansehen oder deren Besitzer ich kontaktieren darf?“ – Ein seriöser Betrieb ist stolz auf seine Arbeit und hat nichts zu verbergen.
• „Erhalte ich ein detailliertes, schriftliches Angebot mit allen einzelnen Posten?“ – Vage Pauschalangebote sind eine rote Flagge.

Denken Sie über Licht in Zonen nach, nicht nur an eine einzelne Deckenlampe. Ein gut geplantes Bad braucht mindestens drei Lichtquellen:

• Grundbeleuchtung: Meist über dimmbare Decken-Spots, um den Raum gleichmäßig zu erhellen.
• Spiegelbeleuchtung: Das wichtigste Licht für die tägliche Routine. Ideal sind seitliche Lichtleisten oder ein beleuchteter Spiegel (z.B. von Keuco), um Schatten im Gesicht zu vermeiden.
• Akzentlicht: Eine beleuchtete Nische in der Dusche oder ein LED-Streifen unter dem Waschtisch schafft Atmosphäre und dient nachts als Orientierungslicht.

Schwarz matt: Extrem edel und ein starkes Design-Statement. Der Nachteil: Auf der dunklen Oberfläche sind Kalkflecken und Wasserreste sofort sichtbar und erfordern mehr Pflege, um makellos auszusehen.

Chrom: Der zeitlose Klassiker, extrem robust und pflegeleicht. Verzeiht Wasserspritzer deutlich besser und passt zu fast jedem Stil.

Die Wahl ist eine Abwägung zwischen maximaler Ästhetik und minimalem Putzaufwand.

Rund 1,3 Millionen Leitungswasserschäden regulieren die deutschen Versicherer pro Jahr – viele davon im Badezimmer.

Diese Zahl des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) macht deutlich: Wasser ist unerbittlich. Jeder Anschluss, der nicht zu 100 % dicht ist, ist eine tickende Zeitbombe. Vertrauen Sie daher bei allen wasserführenden Installationen, von der Armatur bis zum Abfluss, ausschließlich auf Fachhandwerker und Qualitätsprodukte von Marken wie Grohe oder Hansgrohe, deren Dichtungen und Kartuschen auf Langlebigkeit ausgelegt sind.

Die Farbe der Fugenmasse hat einen größeren Einfluss auf die Raumwirkung als die Fliese selbst. Eine Fugenfarbe, die dem Ton der Fliese sehr ähnlich ist, lässt die Wand wie eine einzige, ruhige Fläche wirken. Eine kontrastierende Fugenfarbe (z.B. dunkelgrauer Fugenmörtel zu weißen Metro-Fliesen) betont das Raster, erzeugt einen grafischen, oft rustikalen oder industriellen Look und kann einen einfachen Raum sofort interessanter machen.

Wichtiger Punkt: Stauraum nicht vergessen! Ein cleanes, minimalistisches Bad sieht im Katalog toll aus, aber wo landet im Alltag die Zahnpasta, der Rasierer, die Shampooflasche? Planen Sie von Anfang an cleveren Stauraum ein. Ein Spiegelschrank mit integrierter Steckdose, ein Waschtischunterschrank mit tiefen Schubladen statt Türen und eine gemauerte Nische in der Dusche sind Gold wert und verhindern späteres Chaos.

Was macht eine gute Armatur eigentlich teurer als ein Baumarkt-Modell?

Es ist das, was man nicht sieht. Im Inneren hochwertiger Armaturen von Marken wie Dornbracht oder Steinberg steckt ein massiver Messingkörper und eine Kartusche mit Keramikdichtscheiben. Diese sorgt für ein butterweiches, präzises Regeln der Temperatur und hält zehntausenden von Bewegungen stand. Günstige Modelle setzen oft auf Kunststoffkartuschen, die schneller verschleißen, anfangen zu tropfen und sich schwergängig anfühlen.

• Ein Eukalyptuszweig, der in der Dusche hängt und durch den Dampf seinen Duft entfaltet.
• Hochwertige, schwere Handtücher, die nicht nur trocknen, sondern sich wie eine Umarmung anfühlen.
• Ein kleiner, wasserfester Bluetooth-Lautsprecher für Musik oder Podcasts am Morgen.

Das Geheimnis des Spa-Gefühls liegt oft in den kleinen, durchdachten Details, die kaum etwas kosten, aber den täglichen Aufenthalt im Bad zu einem kleinen Ritual machen.

Duschwanne aus Stahlemaille (z.B. von Kaldewei): Extrem robust, kratzfest und hygienisch, da die Oberfläche porenfrei ist. Fühlt sich anfangs kälter an, hält die Wärme des Wassers aber gut.

Duschwanne aus Mineralguss: Fühlt sich wärmer und samtiger an, fast wie Stein. Bietet oft mehr Designvielfalt und kann bei kleinen Kratzern repariert werden, ist aber empfindlicher gegenüber harten Stößen.

Der wahre, alltägliche Luxus im neuen Bad ist oft nicht die Regendusche, sondern das Geräusch, das man nicht hört. Investieren Sie in einen WC-Sitz mit Absenkautomatik (Soft-Close). Das leise, sanfte Schließen des Deckels statt eines lauten Knalls ist ein kleines Detail, das die wahrgenommene Qualität des gesamten Raumes sofort anhebt.

Laut DIN 51130 ist für private Badezimmer eine Rutschhemmung der Klasse R9 oder, insbesondere im Duschbereich, R10 empfohlen.

Achten Sie beim Fliesenkauf nicht nur auf die Optik. Fragen Sie explizit nach der R-Klasse. Eine glänzend-glatte polierte Fliese mag im Showroom fantastisch aussehen, kann sich aber mit nassen Füßen in eine gefährliche Eisfläche verwandeln. Sicherheit geht hier immer vor Design.

Sie lieben die warme Ausstrahlung von Holz, fürchten aber die Feuchtigkeit im Bad? Die Lösung sind Feinsteinzeugfliesen in Holzoptik. Moderne Druckverfahren ahmen Maserung und Textur so perfekt nach, dass der Unterschied kaum zu erkennen ist. Sie kombinieren die wohnliche Atmosphäre von Holz mit der Unverwüstlichkeit und Pflegeleichtigkeit von Keramik – eine perfekte Symbiose für den Boden oder die Duschwand.

Entscheidungshilfe: Was kann ich selbst machen und wofür brauche ich zwingend einen Profi?

• DIY-freundlich: Abriss der alten Fliesen und Sanitärobjekte (nach Absprache mit dem Installateur!), Malerarbeiten an Wänden und Decke, Montage von Badmöbeln und Accessoires am Ende.
• Finger weg: Alle Arbeiten an Wasser- und Abwasserleitungen, Elektroinstallationen (inkl. Lampenanschluss!), Abdichtungsarbeiten und das Verlegen von Estrich. Fehler hier sind nicht nur teuer, sondern auch gefährlich.

Muss ich wirklich einen teuren Badlüfter einbauen?

Ja, unbedingt! Ein fensterloses Bad ohne aktive Entlüftung ist ein Garant für Schimmel. Ein moderner Lüfter (z.B. von Maico) mit Feuchtigkeitssensor und Nachlaufsteuerung ist eine der wichtigsten Investitionen. Er springt nur an, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist und läuft automatisch so lange nach, bis das Raumklima wieder im grünen Bereich ist. Das schützt die Bausubstanz und Ihre Gesundheit.

Der größte Fehler in kleinen Bädern: Zu viele kleine Dinge. Ein großer Spiegel statt vieler kleiner Bilder. Ein durchgehender Waschtisch statt mehrerer kleiner Ablagen. Eine großformatige Fliese statt Mosaik. Großzügige, ruhige Flächen lassen selbst das kleinste Bad größer, aufgeräumter und luxuriöser wirken. Weniger ist hier definitiv mehr.

Wussten Sie, dass eine alte Dusche bis zu 20 Liter Wasser pro Minute verbrauchen kann?

Moderne Duschköpfe, wie die der „EcoSmart“-Linie von Hansgrohe, mischen dem Wasser Luft bei und reduzieren den Durchfluss so auf ca. 9 Liter pro Minute – bei gefühlt gleichem Wasserdruck. Diese Investition amortisiert sich durch die Wasser- und Energieersparnis oft schon nach ein bis zwei Jahren und ist ein einfacher Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Weiß und Grau sind sicher, aber die mutigen Bauherren entdecken die Farbe wieder. Ein farbiges Waschbecken kann zum absoluten Highlight im Raum werden. Marken wie Villeroy & Boch bieten mit ihrer „Artis“-Serie Waschtischschalen in dezenten Grün-, Rosé- oder Blautönen an, die dem Bad eine individuelle, wohnliche und sehr moderne Note verleihen, ohne aufdringlich zu wirken.

Wichtiger Punkt: Denken Sie an die Revisionsöffnung! Egal wie schön alles verfliest ist, Sie müssen an die Technik dahinter noch herankommen. Der Spülkasten in der Vorwandinstallation oder der Siphon der Badewanne brauchen eine Wartungsklappe. Planen Sie diese von Anfang an so ein, dass sie optisch nicht stört, aber im Notfall leicht zugänglich ist. Magnetisch gehaltene, überfliesbare Rahmen sind hier eine elegante Lösung.

• Der Boden ist immer angenehm warm, auch im tiefsten Winter.
• Handtücher trocknen schneller und es entsteht weniger Luftfeuchtigkeit.
• Die Wärme wird gleichmäßig und ohne Staubaufwirbelung im Raum verteilt.

Das Geheimnis? Eine elektrische Fußbodenheizung. Die dünnen Heizmatten können direkt im Fliesenkleber verlegt werden und sind die perfekte Ergänzung zum normalen Heizkörper. Der Komfortgewinn ist enorm und der Energieverbrauch bei modernen Systemen überschaubar.

Die Ära der wandmontierten Toilette ist nicht nur eine Frage des Designs, sondern vor allem der Hygiene. Da der Spülkasten in der Wand verschwindet und die Keramik schwebt, gibt es keine unzugänglichen Ecken oder Fugen am Boden mehr. Das Wischen des Bodens wird zum Kinderspiel. In Kombination mit einer spülrandlosen Keramik (z.B. „Rimfree“ von Keramag) wird die WC-Reinigung so einfach wie nie zuvor.

Wo soll die Steckdose hin?

Planen Sie mehr Steckdosen ein, als Sie aktuell für nötig halten. Eine im Spiegelschrank für Zahnbürste und Rasierer ist Pflicht. Eine weitere in der Nähe des Waschtischs für Föhn oder Glätteisen ist extrem praktisch. Denken Sie auch an eine tief platzierte Steckdose für den Staubsauger. Wichtig: Im Bad gelten strenge Schutzbereiche. Alle Elektroinstallationen dürfen nur vom Elektrofachbetrieb nach DIN VDE 0100-701 ausgeführt werden.

„Ein guter Spiegel kann einen Raum verdoppeln und das Licht tanzen lassen.“

Diese alte Weisheit von Innenarchitekten gilt im Bad ganz besonders. Ein großer, vielleicht sogar raumhoher Spiegel lässt das Bad nicht nur größer und heller erscheinen, er ist auch ein entscheidendes Stil-Element. Rahmenlose Modelle wirken modern und minimalistisch, während Spiegel mit breiten Rahmen oder integrierter, indirekter Beleuchtung wohnliche Akzente setzen.