Dein Schlafzimmer im Landhausstil: Worauf es wirklich ankommt (Insider-Tipps vom Profi)
Ein Schlafzimmer im Landhausstil ist mehr als nur ein Raum – es ist ein Rückzugsort für die Seele. Entdecken Sie die Magie der Gemütlichkeit!
„Die beste Träume sind die, in denen die Wände mit Geschichten flüstern.“ So könnte ein Landhauszimmer sprechen, das von Erinnerungen und Zärtlichkeit erfüllt ist. Stellen Sie sich vor, wie Ihre Nächte von rustikalem Charme und eleganter Einfachheit umhüllt werden. In diesem Artikel erkunden wir die Kunst, Ihr Schlafzimmer in einen idyllischen Rückzugsort zu verwandeln, der nicht nur zum Schlafen einlädt, sondern auch zum Träumen.
Manchmal, wenn ich in meiner Werkstatt stehe, die Augen schließe und tief einatme, ist alles da. Der harzige Duft von frischer Kiefer, das erdige Aroma von Eiche und dieser ganz besondere, beruhigende Geruch von Zirbenholz. Für mich ist das nicht nur Arbeit, das ist Heimat. Es ist das Gefühl von etwas Echtem, etwas das bleibt. Ich baue und restauriere Möbel schon eine gefühlte Ewigkeit und habe dabei gelernt, worauf es ankommt, wenn man Qualität schaffen will, die man nicht nur sieht, sondern auch fühlt.
Inhaltsverzeichnis
Viele Leute kommen zu mir und träumen von einem Schlafzimmer im Landhausstil. Sie bringen Bilder aus Magazinen mit und schwärmen von dieser urigen Gemütlichkeit. Aber ganz ehrlich? Landhausstil ist keine Checkliste, die man abarbeitet. Es ist eine Einstellung. Es geht um die Rückbesinnung auf ehrliche Materialien und eine Ruhe, die in unserer hektischen Welt oft verloren geht. Und nein, es muss kein Vermögen kosten. Es geht darum, sein Geld klug zu investieren, nicht einfach nur auszugeben. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie das geht – nicht als Verkäufer, sondern als Handwerker, der will, dass du dich in deinem Schlafzimmer jahrelang wohlfühlst.
Was heißt „Landhausstil“ eigentlich wirklich?
Für die meisten ist es Deko: ein paar Karokissen hier, ein Weidenkorb da. Aber aus meiner Sicht geht es viel tiefer. Der ursprüngliche Gedanke war pure Funktion. Ein Bauernschrank musste vor allem eines: Unmengen an Zeug fassen. Ein Bett musste stabil sein, ein Leben lang. Die Materialien kamen aus der direkten Umgebung, die Verarbeitung war grundsolide, oft mit traditionellen Holzverbindungen, die ganz ohne Leim und Schrauben auskamen. Das ist die Seele dieses Stils.
Heute gibt es natürlich verschiedene Spielarten, und jede hat ihren eigenen Charme:
- Der alpenländische Stil: Denk an eine gemütliche Hütte in den Bergen. Hier dominieren massive, oft naturbelassene Hölzer wie Zirbe oder Fichte. Die Möbel sind wuchtig, manchmal mit liebevollen Schnitzereien verziert. Alles wirkt unglaublich bodenständig und warm.
- Der norddeutsche (maritime) Stil: Frische Brise gefällig? Helle Farben, oft weiß oder hellblau lackiertes Holz, prägen diesen Look. Er erinnert an Ferienhäuser an der Küste. Die Formen sind meist schlichter, das oft verwendete Kiefernholz macht die Möbel leichter.
- Der skandinavische Landhausstil: Hier wird’s reduziert und funktional, aber immer gemütlich. Helle Hölzer wie Birke oder hell geölte Eiche treffen auf klare Linien. Hier steht die Funktion im Vordergrund, aber immer mit einer spürbaren Natürlichkeit.
- Der französische Landhausstil: Etwas eleganter und verspielter. Geschwungene Formen, patinierte Oberflächen in Creme- oder Pastelltönen und oft florale Muster. Man denkt sofort an die Provence.
Überleg dir gut, was zu dir und deinem Zuhause passt. Ein riesiger Alpin-Schrank kann in einer kleinen Stadtwohnung schnell erdrückend wirken. Der leichte skandinavische Stil hingegen kann auch in modernen Bauten eine wunderbare, natürliche Atmosphäre zaubern.
Das Herzstück: Dein Bett – eine Investition in dich selbst
Hier verbringst du ein Drittel deines Lebens. Wenn es einen Ort gibt, an dem du nicht am falschen Ende sparen solltest, dann hier. Aber Qualität hat nichts mit einem möglichst hohen Preisschild zu tun, sondern mit Material und Konstruktion.
Die richtige Holzwahl: Mehr als nur eine Frage der Optik
Jedes Holz hat seinen eigenen Charakter. In der Werkstatt lerne ich ein Holz mit allen Sinnen kennen – ich rieche es, fühle es, kenne sein Gewicht.
- Eiche: Der absolute Klassiker für Möbel, die Generationen überdauern sollen. Eichenholz ist extrem hart, schwer und widerstandsfähig. Man kann sagen, in Sachen Härte ist es der Musterschüler mit Note 1. Die markante Maserung macht jedes Stück zum Unikat. Wildeiche mit ihren Ästen wirkt besonders lebendig. Ein Bett aus Eiche ist aber auch teurer, da der Baum langsam wächst und das Holz anspruchsvoll in der Verarbeitung ist.
- Buche: Eine tolle heimische Alternative. Fast genauso hart wie Eiche, aber mit einer ruhigeren, feineren Maserung. Wichtig ist hier, dass das Holz gut getrocknet ist, sonst neigt es zum Verziehen. Kernbuche mit ihrem rötlichen Kern ist besonders schön und robust.
- Kiefer: Ein weicheres Nadelholz und daher eine günstigere Option. Ein Kiefernbett bekommt schneller mal eine Delle – manche nennen das Charakter, andere stört es. Übrigens: Kiefer dunkelt unter Lichteinfluss stark nach! Dein neues Bett wird in ein paar Jahren eine ganz andere, honiggelbe Farbe haben. Wegen seiner weichen Struktur ist es perfekt für deckend lackierte Möbel im nordischen Stil.
- Zirbe: Mein persönlicher Favorit fürs Schlafzimmer. Man sagt dem Duft der ätherischen Öle nach, dass er den Herzschlag beruhigt und den Schlaf vertieft. Ob das wissenschaftlich bis ins Letzte bewiesen ist, sei dahingestellt – aber der Duft ist einfach herrlich. Ein Zirbenbett sollte unbehandelt bleiben, damit es atmen kann. Rechne hier mal mit einem Aufpreis von etwa 30-40 % gegenüber Eiche, aber für viele ist es das absolut wert.
Die Konstruktion: So erkennst du echte Qualität
Ein billiges Bett wird oft nur mit simplen Schrauben zusammengehalten. Das wackelt irgendwann. Ein handwerklich gutes Bett erkennst du an den Details:
- Echte Holzverbindungen: Achte auf massive Eckverbindungen. Frag den Verkäufer oder Handwerker direkt: „Welche Holzverbindungen verwenden Sie?“ Wenn er nur von Schrauben und Dübeln spricht, sei skeptisch. Echte Profis nutzen Verbindungen, die halten und sich bei Bedarf sogar nachziehen lassen.
- Stabile Auflagen für den Lattenrost: Schau dir an, worauf der Rost liegt. Sind das nur dünne Leistchen, die angenagelt sind? Oder eine durchgehende, stabile Auflageleiste, die fest mit den Seitenteilen verbunden ist? Letzteres ist ein klares Qualitätsmerkmal.
Aus meiner Erfahrung: Investiere in einen grundsoliden Bettrahmen aus Massivholz und einen hochwertigen Lattenrost samt Matratze. Der Rest kann warten.
Wände und Böden: Die Bühne für deine Möbel
Die schönsten Möbel wirken nicht, wenn der Hintergrund nicht stimmt. Wände und Böden sind entscheidend für die Atmosphäre.
Wandgestaltung: Es gibt Besseres als nur Raufaser
Klar, die Dispersionsfarbe aus dem Baumarkt ist billig und einfach zu verarbeiten. Aber für ein gesundes Raumklima im Schlafzimmer gibt es intelligentere Lösungen. Eine Wand sollte „atmen“ können, also Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das geht mit Farben, die diffusionsoffen sind.
- Kalkfarbe: Ein traditioneller Anstrich, der von Natur aus desinfizierend und schimmelhemmend wirkt. Die Oberfläche wird matt und hat eine lebendige Tiefe. Bekannte Hersteller für gute Qualität sind zum Beispiel Kreidezeit oder Auro.
- Lehmfarbe oder Lehmputz: Lehm ist ein fantastischer Feuchtigkeitsspeicher und sorgt für ein super Raumklima. Die erdigen, warmen Töne passen perfekt zum Landhausstil.
Plan für das Streichen mit solchen Farben ruhig ein ganzes Wochenende ein. Oft braucht es einen zweiten Anstrich, und die Trocknungszeiten sind wichtig. Und Achtung: Wenn du mit reinem Kalk arbeitest, trag unbedingt Schutzbrille und Handschuhe! Die Lauge ist ätzend, bis sie trocken ist.
Der Boden: Das Gefühl von echtem Holz
Nichts fühlt sich barfuß besser an als Holz. Ein Dielenboden ist die ideale Ergänzung.
Bei der Oberfläche hast du die Wahl: geölt, gewachst oder lackiert. Mein Favorit für den Landhausstil ist geölt. Das Öl lässt das Holz atmen und fühlt sich warm und natürlich an. Kratzer kann man lokal ausbessern. Der Nachteil: Du musst den Boden alle 1-2 Jahre mal nachölen. Lack ist pflegeleichter, versiegelt das Holz aber komplett und fühlt sich kälter an. Eine Reparatur ist hier viel aufwendiger.
Die Budget-Frage: Wo investieren, wo sparen?
Ein authentisches Landhaus-Schlafzimmer muss dich nicht in den Ruin treiben. Es geht um kluge Prioritäten.
Hier lohnt sich die Investition:
- Bett, Lattenrost & Matratze: Keine Kompromisse. Deine Erholung ist unbezahlbar.
- Ein guter Holzboden: Er hält Jahrzehnte und wird mit der Zeit nur schöner.
- Gute Wandfarbe: Die paar Euro mehr für Kalk- oder Lehmfarbe zahlen sich in einem besseren Raumklima aus.
Hier kannst du clever sparen:
- Möbel aufarbeiten: Die alte Kommode von Oma? Perfekt! Mit etwas Geduld wird daraus ein Schmuckstück. Kleiner Crashkurs: Besorg dir Schleifpapier (Körnung 120 für den Anfang, 180 für den Feinschliff), schleife den alten Lack ab, bis das rohe Holz zum Vorschein kommt. Dann mit einem weichen Tuch ein gutes Möbelöl (z.B. Hartwachsöl) hauchdünn auftragen. Überschuss nach 15 Minuten abwischen, dann 24 Stunden trocknen lassen. Plane dafür mal 4-6 Stunden reine Arbeitszeit ein, plus Trocknung.
- Flohmarkt-Funde: Such gezielt nach massiven Kleinmöbeln. Profi-Tipp zum Erkennen von Massivholz: Klopf drauf. Klingt es dumpf und solide? Gut. Hohl? Schlecht. Schau dir die Kanten an: Läuft die Holzmaserung von der Oberfläche über die Kante weiter? Super, das ist Massivholz. Siehst du eine feine Linie und eine anders gemaserte Kante? Das ist Furnier auf Spanplatte.
- Der IKEA-Hack: Ja, auch das geht. Nimm einen schlichten Korpus, zum Beispiel den PAX-Kleiderschrank, und kombiniere ihn mit Echtholztüren wie den Modellen BERGSBO oder AHEIM. Das sieht hochwertig aus, sprengt aber nicht das Budget.
- Der Quick-Win: Tausch einfach mal die Griffe an deiner aktuellen Kommode aus. Neue Griffe aus Porzellan oder Altmessing kosten vielleicht 20-40 Euro, sind in einer halben Stunde montiert und bewirken Wunder!
Typische Fehler (und wie du sie vermeidest)
Ich erinnere mich an einen Kunden, der ein teures Eichenbett online bestellt hatte. Nach einem Jahr knarrte es fürchterlich. Das Problem? Die Schrauben waren direkt ins Hirnholz gedreht. Stell dir vor, du schraubst in die Schnittfläche eines Schwamms – das gibt mit der Zeit nach und hat keinen Halt mehr. Eine Katastrophe. Eine handwerkliche Verbindung wäre von Anfang an die bessere und leisere Wahl gewesen.
Ein anderer Fehler: mangelnde Planung. Jemand kauft einen riesigen Bauernschrank und stellt zu Hause fest, dass die Tür nicht mehr ganz aufgeht. Mein Tipp: Kleb die Umrisse der neuen Möbel mit Malerkrepp auf den Boden. So bekommst du ein echtes Gefühl für den Raum.
Und noch was Wichtiges zur Elektrik: Plan die Beleuchtung früh! Leselampen, Steckdosen… Aber lass die Finger von der Installation! Das ist in Deutschland gesetzlich geregelt und darf nur eine Elektrofachkraft. Hier geht es um deine Sicherheit und den Versicherungsschutz. Bitte keine Experimente!
Ein Schlafzimmer im Landhausstil einzurichten, ist eine wunderbare Reise. Nimm dir Zeit, fass die Materialien an, rieche am Holz. Es geht nicht darum, einen Katalog nachzubauen, sondern einen Raum zu schaffen, der deine Geschichte erzählt und mit der Zeit immer schöner wird – genau wie ein gutes Stück Holz.
Bildergalerie
Eine Studie des Joanneum Research in Österreich hat gezeigt, dass Zirbenholz die Herzfrequenz im Schlaf um bis zu 3.500 Schläge pro Nacht reduzieren kann.
Das ist das wissenschaftliche Äquivalent zu einer Nacht in einer Alpenhütte. Der Duft der ätherischen Öle im Holz beruhigt das vegetative Nervensystem, fördert die Tiefschlafphasen und verbessert die allgemeine Regeneration. Ein Bett oder auch nur ein Nachttisch aus Zirbe ist also nicht nur ein Möbelstück, sondern eine Investition in Ihren Schlaf.
Welche Wandfarbe passt am besten, ohne kühl zu wirken?
Vermeiden Sie hartes, reines Weiß. Greifen Sie stattdessen zu gebrochenen Weißtönen oder sanften Naturfarben, die das Licht weich reflektieren. Farben wie „Pointing“ oder „Wimborne White“ von Farrow & Ball haben subtile Untertöne, die eine sofortige Wärme erzeugen. Für mehr Farbe sind salbeigrüne oder sehr helle, erdige Blautöne wie „Light Blue“ (ebenfalls Farrow & Ball) eine wunderbare Wahl, die an Himmel und Wiesen erinnert und perfekt mit hellen Hölzern harmoniert.
Massivholz vs. Furnier: Ein Massivholzbett aus Eiche oder Kiefer ist eine Anschaffung fürs Leben. Es atmet, reguliert das Raumklima und kann immer wieder abgeschliffen und neu geölt werden. Kleine Macken erzählen eine Geschichte.
Furnier: Eine dünne Echtholzschicht auf einem Trägermaterial (oft Spanplatte). Es ist preiswerter, aber bei tiefen Kratzern ist eine Reparatur kaum möglich und die Langlebigkeit ist begrenzt. Für den authentischen Landhaus-Charakter ist Massivholz immer die bessere Wahl.
- Sorgt für ein trockenes, angenehmes Schlafklima.
- Ist von Natur aus hypoallergen und antibakteriell.
- Wird mit jeder Wäsche weicher und schöner.
Das Geheimnis? Hochwertige Leinenbettwäsche. Marken wie ‚Linen Tales‘ oder ‚SoLein‘ bieten Sets in erdigen Farben an, die den Landhaus-Look perfektionieren und sich auf der Haut einfach fantastisch anfühlen. Eine Investition, die sich über Jahre auszahlt.
Achten Sie auf die Details, die man fühlt. Die raue Textur eines handgewebten Wollteppichs unter den nackten Füßen am Morgen, die kühle Glätte eines Leinenvorhangs, den man beiseiteschiebt, oder die solide, schwere Haptik eines gusseisernen Griffs an der Schranktür. Diese taktilen Erlebnisse sind es, die den Landhausstil von einer reinen Kulisse in ein echtes Zuhause verwandeln.
Der häufigste Fehler: Zu viel kleinteilige Dekoration. Landhausstil lebt von Großzügigkeit und Luft, nicht von überladenen Fensterbänken und vollgestopften Regalen. Ein großer, schöner Krug mit Wiesenblumen wirkt stärker als zehn kleine Väschen. Weniger, dafür aber authentische und hochwertige Stücke, unterstreichen den Charakter des Raumes, anstatt ihn zu erdrücken.
- Ein alter Obstbaum-Leiter, lässig an die Wand gelehnt, dient als Kleiderablage.
- Ein robuster Weidenkorb, wie man ihn auf dem Markt findet, wird zum perfekten Behälter für Decken oder Kissen.
- Ein schlichter Melkschemel aus Holz ist der ideale, unkonventionelle Nachttisch.
- Alte, glasierte Keramiktöpfe eignen sich wunderbar für Pflanzen oder zur Aufbewahrung von Kleinigkeiten.
Gutes Holz lügt nicht.
Dieses alte Handwerker-Sprichwort bringt es auf den Punkt. Echte, massive Hölzer altern in Würde. Ihre Maserung, ihre kleinen Äste und Farbveränderungen sind Echtheitszertifikate. Materialien wie Holznachbildungen oder Folien versuchen, diese Lebendigkeit zu imitieren, können sie aber nie erreichen. Vertrauen Sie auf das Original – es hat Charakter.
Kann ich moderne Technik wie einen Fernseher integrieren?
Ja, aber mit Bedacht. Der beste Trick ist die Tarnung. Ein schöner Bauernschrank oder eine rustikale Kommode mit Türen kann den Fernseher bei Nichtgebrauch elegant verbergen. Eine andere Möglichkeit ist ein „The Frame“-Fernseher von Samsung, der im ausgeschalteten Zustand wie ein gerahmtes Bild wirkt und sich so nahtlos in eine Bilderwand einfügt. Kabel lassen sich am besten in dezenten Kabelkanälen oder hinter Möbeln verstecken.
Die Beleuchtung im Landhaus-Schlafzimmer sollte niemals von einer einzigen, grellen Deckenleuchte kommen. Schaffen Sie Lichtinseln für eine gemütliche Atmosphäre:
- Grundbeleuchtung: Eine dimmbare Hängeleuchte mit einem Schirm aus Stoff, Rattan oder Milchglas.
- Leselicht: Eine verstellbare Wandleuchte aus Messing oder schwarzem Metall direkt am Bett.
- Stimmungslicht: Eine kleine Tischlampe mit Keramikfuß auf der Kommode, die ein warmes, weiches Licht wirft.
Vergessen Sie nicht die „fünfte Wand“ – den Boden. Nichts erdet ein Landhaus-Schlafzimmer so sehr wie breite Dielen aus massivem Holz, idealerweise Eiche oder Kiefer, nur geölt, um die natürliche Haptik zu bewahren. Ist ein neuer Boden keine Option, kann ein großer Teppich aus natürlichen Materialien wie Wolle oder Jute eine ähnliche Wirkung erzielen und eine warme, einladende Insel im Raum schaffen.
„Der Schlüssel zu einem gelungenen Landhausstil ist die Balance zwischen Rustikalem und Raffiniertem.“ – Ein Zitat, das oft der bekannten Innenarchitektin Bunny Williams zugeschrieben wird.
Das bedeutet konkret: Kombinieren Sie einen groben Holztisch mit feinem Porzellan. Stellen Sie eine elegante Glasvase auf eine alte, rissige Holzkommode. Legen Sie eine zarte Spitzendecke über einen massiven Eichentisch. Dieser Kontrast zwischen rauen und feinen Elementen erzeugt Spannung und verhindert, dass der Stil zu plump oder klischeehaft wirkt.
Die Kraft der Fensterdekoration: Tauschen Sie schwere, blickdichte Vorhänge gegen leichte, luftige Stoffe aus. Halbtransparente Leinengardinen, die bis zum Boden fallen, filtern das Tageslicht auf malerische Weise und lassen den Raum größer und freundlicher wirken. Für mehr Privatsphäre können sie mit einfachen, innenliegenden Holzjalousien oder schlichten Rollos kombiniert werden.
Wie mische ich Muster, ohne dass es unruhig wird?
Der Trick liegt in der Farbfamilie und der Skalierung. Kombinieren Sie ein großflächiges Muster (z.B. florale Tapete oder Bettwäsche) mit einem kleinteiligen (z.B. Vichy-Karo oder feine Streifen auf Kissen). Solange die Grundfarben der Muster harmonieren – etwa verschiedene Blau- und Cremetöne – entsteht ein lebendiges, aber stimmiges Gesamtbild. Halten Sie unifarbene Flächen als ruhige Gegenpole bereit, z.B. einen einfarbigen Teppich oder Sessel.
Geölte Oberflächen: Das Öl dringt tief ins Holz ein, schützt es von innen und lässt es atmen. Die natürliche Haptik und Maserung bleiben vollständig erhalten. Geölte Möbel sind widerstandsfähig gegen Flüssigkeiten, müssen aber je nach Beanspruchung alle paar Jahre nachgeölt werden.
Gewachste Oberflächen: Das Wachs bildet eine schützende Schicht auf dem Holz und verleiht ihm einen samtigen Glanz. Es fühlt sich sehr natürlich an, ist aber empfindlicher gegenüber Wasser und Wärme als Öl. Ideal für weniger beanspruchte Möbel wie Schränke oder Kommoden.
- Verleiht Wänden eine samtige, matte Tiefe.
- Ist diffusionsoffen und verbessert das Raumklima.
- Schafft eine leicht unregelmäßige, lebendige Oberfläche.
Die Rede ist von traditioneller Kalkfarbe. Marken wie ‚Bauwerk Colour‘ oder ‚Kreidezeit‘ bieten wunderschöne, erdige Farbtöne an, die eine unvergleichliche Textur und Authentizität erzeugen – perfekt für einen echten, atmenden Landhaus-Look.
Ein alter Spiegel vom Flohmarkt ist oft mehr als nur eine reflektierende Fläche. Ein angelaufener Rand, ein vergoldeter, verschnörkelter Rahmen oder ein schlichter Holzrahmen mit Gebrauchsspuren – all das erzählt eine Geschichte. Groß über einer Kommode platziert, fängt er nicht nur das Licht ein und lässt den Raum größer wirken, sondern wird selbst zu einem Kunstwerk mit Seele.
Wolle kann bis zu 30 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.
Diese Eigenschaft macht eine kuschelige Wolldecke oder einen Wollteppich zu einem natürlichen Raumklima-Regulator im Schlafzimmer. Sie nimmt überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie bei trockener Luft wieder ab. Zudem ist Wolle von Natur aus schmutzabweisend und schwer entflammbar – ein echtes Naturtalent für Gemütlichkeit und Funktionalität.
Der skandinavische Landhausstil: Helle Hölzer wie Birke und Esche, klare Linien und eine Farbpalette aus Weiß, Grau und sanften Pastelltönen. Funktionalität steht im Vordergrund, aber immer gepaart mit natürlichen Materialien und gemütlichen Textilien.
Der französische Landhausstil: Eleganter und verspielter. Geschwungene Möbel, oft mit einer hellen Patina, kombiniert mit Toile-de-Jouy-Stoffen und Lavendel-Farbtönen. Hier mischt sich rustikaler Charme mit einem Hauch von Châtea-Eleganz.
Die richtigen Griffe und Beschläge sind das i-Tüpfelchen. Tauschen Sie Standardgriffe an Kommoden und Schränken gegen authentische Alternativen aus. Muschelgriffe aus Gusseisen für Schubladen, schlichte Porzellanknöpfe für Schranktüren oder handgeschmiedete Langbänder für eine Holztruhe verleihen selbst einfachen Möbeln sofort einen Hauch von Manufaktur-Charakter. Marken wie ‚Authentic-Reca‘ bieten eine große Auswahl.
- Eine alte Zink-Gießkanne als rustikale Blumenvase.
- Ein Stapel alter, in Leinen gebundener Bücher als Erhöhung für eine Nachttischlampe.
- Ein kleines, handgeschnitztes Holzpferd auf dem Fensterbrett.
Nutzen Sie die beruhigende Kraft natürlicher Düfte, um die Landhaus-Atmosphäre abzurunden. Ein paar Tropfen ätherisches Lavendel- oder Zirbenöl in einem Diffuser, ein Säckchen mit getrockneten Kräutern im Kleiderschrank oder einfach ein Strauss frischer Wiesenblumen oder Eukalyptus auf der Kommode schaffen eine olfaktorische Verbindung zur Natur und fördern die Entspannung.
Kopfteil selbst gemacht: Ein beeindruckendes Kopfteil muss nicht teuer sein. Befestigen Sie alte, verwitterte Bretter von einer Palette oder einer alten Scheune horizontal hinter dem Bett. Leicht angeschliffen, um Splitter zu entfernen, aber mit der originalen Patina, entsteht so ein einzigartiger Blickfang mit unverwechselbarem Charakter.
Der Mensch verbringt rund ein Drittel seines Lebens im Bett.
Diese simple Tatsache sollte die wichtigste Entscheidung im Schlafzimmer leiten. Sparen Sie nicht an der Matratze und am Lattenrost. Ein gutes Schlafsystem ist die unsichtbare Grundlage für Wohlbefinden. Marken wie ‚dormiente‘ oder ‚prolana‘ spezialisieren sich auf Naturmatratzen aus Latex, Kokos und Schurwolle, die perfekt zum gesundheitsbewussten Ansatz des Landhausstils passen.
Was tun bei niedrigen Decken, z.B. im Dachgeschoss?
Nutzen Sie die Gemütlichkeit! Streichen Sie Wände und Decke im selben hellen Farbton, um den Raum optisch zu öffnen. Setzen Sie auf niedrige Möbel: Ein Futon-artiges Bett ohne hohes Kopf- und Fußteil, flache Kommoden und Bodensitzkissen. Sichtbare Deckenbalken sollten hell gestrichen oder naturbelassen bleiben, da sie Struktur geben, ohne zu erdrücken. Vertikale Elemente wie eine schmale Leiter oder hohe Stehlampe können die Decke optisch anheben.
