Dein Hochbeet für die Ewigkeit: So baust du es richtig (und vermeidest die typischen Fehler)

von Michael von Adelhard

Ich hab über die Jahre unzählige Hochbeete gesehen – in Gärten, auf Baustellen, überall. Manche sind nach zwei, drei Wintern nur noch ein Haufen morsches, krummes Holz. Andere stehen da wie eine Eins, auch nach einem Jahrzehnt. Und ganz ehrlich? Der Unterschied ist selten das Geld. Es sind das Wissen und die kleinen, aber entscheidenden Details beim Bau.

Vergiss die Hochglanz-Kataloge. Es geht nicht darum, ob ein Beet 200 oder 4.000 Euro kostet. Es geht darum, ein funktionierendes, langlebiges Mini-Ökosystem für deine Kräuter zu schaffen. Ein gut gemachtes Hochbeet ist eine Investition, die sich jedes Jahr mit einer satten Ernte und erstaunlich wenig Arbeit bezahlt macht. Also, hol dir einen Kaffee, lehn dich zurück, und lass uns das mal Schritt für Schritt durchgehen. So, wie ich es jedem guten Freund erklären würde.

Die Magie im Inneren: Warum ein Hochbeet mehr ist als nur eine Kiste

Viele glauben, ein Hochbeet ist nur zum bequemen Gärtnern da. Netter Nebeneffekt, klar. Aber die wahre Superkraft liegt im Inneren verborgen. Wenn du das verstehst, baust du automatisch besser.

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Die eingebaute Fußbodenheizung

Das Herzstück eines echten Hochbeets ist der Schichtaufbau. Ganz unten grobe Äste, darüber Laub, Rasenschnitt, Kompost… Dieser Mix fängt an zu verrotten. Dieser natürliche Prozess erzeugt Wärme, die sogenannte Verrottungswärme. In einem frisch angelegten Beet kann es im Wurzelbereich locker 5 bis 8 Grad wärmer sein als im normalen Gartenboden. Was das für dich bedeutet? Deine Kräuter starten früher ins Jahr und machen bis tief in den Herbst weiter. Das verlängert deine Gartensaison um Wochen!

Nie wieder nasse Füße

Kräuter hassen Staunässe. Die Wurzeln faulen einfach weg. Die grobe Schicht aus Ästen ganz unten wirkt wie eine perfekte Drainage. Überschüssiges Wasser nach einem Wolkenbruch? Läuft einfach ab. Gleichzeitig sorgen die Hohlräume für Luftzirkulation von unten. Die Wurzeln bekommen also nicht nur Wasser, sondern auch den Sauerstoff, den sie brauchen. Ein unschätzbarer Vorteil gegenüber einem lehmigen Gartenboden.

Ein lebendiger Boden statt toter Erde

Dein Hochbeet ist ein lebendiges System. Die Schichten sind Futter für unzählige Bodenlebewesen. Regenwürmer, Bakterien und Pilze verwandeln das Material in wertvollen Humus, lockern den Boden und stellen Nährstoffe bereit. In den ersten Jahren ist das Beet so eine Nährstoffbombe, dass du quasi nicht düngen musst. Das schafft gesunde, widerstandsfähige Pflanzen, die Schädlingen viel besser trotzen.

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Ran an die Arbeit: Der Aufbau Schritt für Schritt

So, genug Theorie. Jetzt wird’s praktisch. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Der richtige Standort: Sonne ist nicht alles

Die meisten Kräuter sind Sonnenanbeter, also sind sechs Stunden direkte Sonne am Tag super. Richte das Beet idealerweise in Nord-Süd-Richtung aus. Aber denk auch praktisch: Ist das Beet nah an der Küche? Es gibt nichts Besseres, als schnell barfuß rauszuflitzen und frischen Schnittlauch zu holen. Ist ein Wasseranschluss in der Nähe? Eimer schleppen nervt, glaub mir. Ein windgeschütztes Plätzchen an einer Hauswand oder Hecke verhindert außerdem, dass die Erde zu schnell austrocknet.

Die Materialfrage: Eine Entscheidung für Jahre

Das Material ist nicht nur Optik, sondern entscheidet über die Lebensdauer. Hier zu sparen, rächt sich oft bitterlich.

Holz – der warme Klassiker: Holz fühlt sich gut an und passt überall hin. Aber billiges Fichten- oder Kiefernholz ist nach 3-4 Jahren durchgefault. Meine klaren Favoriten sind Lärche oder Douglasie. Diese Hölzer sind von Natur aus harzreich und damit super witterungsbeständig. Wenn du hier 28 oder besser 40 Millimeter dicke Bohlen nimmst, hast du 10 bis 15 Jahre deine Ruhe. Das rechtfertigt den höheren Preis allemal. Wer es für die Ewigkeit will, greift zur Robinie – das ist quasi das europäische Teakholz, extrem haltbar, aber auch teurer.

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Achtung, jetzt kommt der wichtigste Tipp überhaupt: Schütze das Holz von innen! Kleide die Wände mit einer Noppenfolie aus, wie man sie für Kellerwände nimmt. Und jetzt der Trick, den 90 % falsch machen: Die Noppen müssen zum Holz zeigen! So entsteht ein Luftspalt, das Holz kann atmen und trocknet ab. Unten lässt du die Folie offen, damit Wasser entweichen kann. Und bitte, tu dir selbst den Gefallen und benutze Schrauben aus Edelstahl (V2A). Verzinkte rosten dir nach drei Jahren weg.

Wovon du die Finger lassen solltest: Alte Bahnschwellen (hochgiftig!) und kesseldruckimprägniertes Holz (KDI). Auch wenn die neueren Verfahren als „sicherer“ gelten – ich will diese Chemie nicht in der Nähe meiner Kräuter haben.

Stein – für die Ewigkeit gebaut: Eine Anschaffung fürs Leben, aber auch mehr Arbeit. Ob eine rustikale Trockenmauer, moderne Gabionen (diese mit Steinen gefüllten Drahtkörbe) oder einfache Beton-Pflanzringe – alles ist möglich. Denk aber dran: Ein schweres Steinbeet braucht ein kleines Fundament aus verdichtetem Schotter (ca. 15-20 cm tief), damit der Frost es im Winter nicht anhebt.

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Die schnelle Lösung für Einsteiger: Palettenrahmen. Eine geniale und günstige Option, um das Prinzip auszuprobieren. Gebrauchte Rahmen (meist 120×80 cm) findest du oft für 10-15 € pro Stück auf eBay Kleinanzeigen oder bei Speditionen. Achte unbedingt auf den „HT“-Stempel (hitzebehandelt), nicht „MB“ (chemisch behandelt). Stapel 3-4 Stück übereinander, verschrauben, Folie rein, befüllen – fertig. Hält zwar keine Ewigkeit, aber für 5-7 Jahre eine super Sache. Gesamtkosten: ca. 150-250 €.

Der Schichtaufbau: Dein Rezept für Super-Erde

Okay, bevor wir schichten, eine kurze Einkaufsliste. Nichts ist nerviger, als wenn die Erde nicht reicht. Nehmen wir ein Standardbeet von 2 m Länge, 1 m Breite und 80 cm Höhe. Das hat ein Volumen von 1,6 Kubikmetern (1600 Liter).

  • Wühlmausgitter: 2 m x 1 m
  • Schicht 1 (Drainage, ca. 25 cm hoch): Du brauchst ca. 0,5 Kubikmeter grobes Material. Das sind etwa 5-6 gut gefüllte Schubkarren mit Ästen und Zweigen.
  • Schicht 2 (Aktivator, ca. 15 cm): ca. 0,3 Kubikmeter Laub, Grassoden oder Häckselgut (3 Schubkarren).
  • Schicht 3 (Heizung, ca. 20 cm): ca. 0,4 Kubikmeter grober Kompost oder abgelagerter Mist (4 Schubkarren).
  • Schicht 4 (Pflanzerde, ca. 20 cm): ca. 0,4 Kubikmeter (also 400 Liter). Das sind etwa 8-10 Säcke guter Bio-Pflanzerde à 40 Liter. Kauf hier keine Billig-Blumenerde!

Und so geht’s, Schicht für Schicht:

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Was im August ins Hochbeet pflanzen?

  1. Wühlmausschutz: Leg zuallererst ein engmaschiges Drahtgitter auf den Boden und zieh es an den Rändern etwas hoch. Das ist der beste Schutz gegen Wühlmäuse, die dir sonst die Ernte von unten klauen. Nicht verhandelbar!
  2. Drainage (ca. 25 cm): Grobe Äste, Zweige, Holzschnitt. Das sorgt für Belüftung und verhindert Staunässe.
  3. Aktivatorschicht (ca. 15 cm): Darauf kommt feineres Material wie umgedrehte Grassoden, Laub oder gehäckselter Grünschnitt. Das startet den Verrottungsprozess. Einfach mal drauftreten und verdichten.
  4. Kompostschicht (ca. 20 cm): Die eigentliche Heizung. Halb verrotteter Kompost oder gut abgelagerter Pferdemist. Diese Schicht liefert Power für die ersten Jahre.
  5. Pflanzschicht (ca. 20-30 cm): Eine Mischung aus hochwertiger, torffreier Gartenerde und reifem, feinem Kompost (Verhältnis 1:1). Diese Schicht füllst du bis knapp unter den Rand.

Gut zu wissen: Das Füllmaterial wird sich im ersten Jahr um 10-20 cm setzen. Das ist völlig normal! Im nächsten Frühling füllst du einfach mit einer Mischung aus Kompost und Erde wieder auf.

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Der richtige Zeitpunkt und die richtigen Pflanzen

Wann anlegen? Am besten im Herbst. Warum? Weil du dann Unmengen an Füllmaterial aus dem Garten hast (Laub, Grünschnitt) und das Beet über den Winter Zeit hat, sich zu „setzen“.

Und was pflanzt du jetzt da rein? Das ist eine der wichtigsten Fragen!

  • Im ersten Jahr: Die Nährstoff-Junkies! Dein frisch angelegtes Beet ist eine Nährstoffbombe. Das ist zu viel für zarte mediterrane Kräuter. Perfekt ist es aber für sogenannte Starkzehrer. Pflanz ruhig eine Zucchini, einen Kürbis, Tomaten oder nährstoffliebende Kräuter wie Basilikum, Petersilie und Schnittlauch. Du wirst eine Rekordernte haben!
  • Ab dem zweiten Jahr: Die Feinschmecker. Jetzt hat sich der Boden etwas beruhigt. Das ist der perfekte Zeitpunkt für Schwachzehrer. Rosmarin, Thymian, Salbei, Lavendel und Oregano fühlen sich jetzt pudelwohl. Sie mögen es eh lieber etwas karger.

Und wie lange hält das? Nach etwa 5-7 Jahren ist die unterste Schicht komplett verrottet und die „Heizung“ lässt nach. Dann ist es Zeit, das Beet einmal komplett auszuräumen und neu aufzuschichten.

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Deine Checkliste für den Start

Bevor du den Akkuschrauber zückst, hier die schnelle To-do-Liste:

  • Standort final festgelegt? (Sonne, Küche, Wasser)
  • Material entschieden und besorgt? (Holz, Stein, Paletten)
  • Kleinteile vorhanden? (Edelstahlschrauben, Noppenfolie, Wühlmausgitter)
  • Füllmaterial organisiert? (Äste vom Nachbarn, Kompost, gute Erde)
  • Zeit eingeplant? (Für ein Holzbeet rechne mit 4-6 Stunden für den Bau und 2-3 Stunden fürs Befüllen)
  • Werkzeug und Schutzausrüstung bereit? (Schutzbrille, Handschuhe)

Ein Hochbeet zu bauen ist mehr als nur Gärtnern. Es ist ein unglaublich befriedigendes Projekt. Du schaffst mit deinen eigenen Händen etwas Dauerhaftes. Und das Gefühl, abends dein eigenes, super-frisches Basilikum aufs Essen zu streuen… unbezahlbar. Also, pack’s an. Es lohnt sich!

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Die Wahl des Holzes: Setzen Sie auf Langlebigkeit. Lärchen- oder Douglasienholz sind die Champions für den Hochbeetbau. Ihr hoher Harzgehalt wirkt wie eine natürliche Imprägnierung gegen Fäulnis und Pilzbefall. Es ist die höhere Anfangsinvestition, die sich nach dem fünften Winter bezahlt macht, wenn das Kiefern-Schnäppchen längst kompostiert ist.

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Wussten Sie schon? Die Zersetzungsprozesse im Inneren eines frisch angelegten Hochbeets können die Bodentemperatur um bis zu 8°C erhöhen. Das ist wie eine eingebaute Fußbodenheizung für Ihre Pflanzen.

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Der häufigste Fehler beim Bau? Die Breite.

Ein Hochbeet sollte nie breiter als 120 cm sein. Warum? Weil Sie bequem von beiden Seiten die Mitte erreichen müssen, ohne ins Beet zu steigen. Das Verdichten des Bodens durch Betreten zerstört die lockere, luftige Struktur, die Sie mühsam aufgebaut haben, und schadet den Wurzeln Ihrer Kräuter.

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Stahl im Garten muss nicht immer silbern glänzen. Der Trend geht klar zu einer edlen Rostoptik.

Cortenstahl: Bildet eine schützende, stabile Rostschicht (Patina), die eine weitere Korrosion verhindert. Perfekt für einen modern-rustikalen Look, der sich warm in die Natur einfügt.

Verzinkter Stahl: Die klassische, langlebige und preiswertere Variante. Wirkt eher kühl und technisch, kann aber tolle Kontraste zu warmen Holzelementen setzen.

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Der Untergrund sackt ab – was nun? Keine Panik, das ist ein gutes Zeichen! Es bedeutet, dass die Mikroorganismen im Inneren ihre Arbeit aufnehmen und das organische Material zersetzen. So füllen Sie richtig nach:

  • Entfernen Sie vorsichtig die oberste Pflanzschicht.
  • Füllen Sie mit hochwertigem, reifem Kompost auf, nicht mit frischem Rasenschnitt.
  • Setzen Sie die Pflanzschicht wieder darauf und gießen Sie leicht an.

Am besten erledigen Sie das im Frühjahr, vor der neuen Bepflanzung.

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Schutz von innen: Die Noppenfolie. Sie ist kein

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  • Verhindert Staunässe an den Wurzeln.
  • Schafft luftige Hohlräume.
  • Dient als Futter für Bodenlebewesen.

Das Geheimnis? Eine 25-30 cm hohe Grundschicht aus groben Ästen, Zweigen und Holzschnitt ganz unten in Ihrem Hochbeet. Das ist die Drainage und der Motor des Systems.

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Schon mal über ein Hochbeet aus Gabionen nachgedacht? Diese mit Steinen gefüllten Drahtkörbe sind nicht nur extrem langlebig und unverwüstlich, sie speichern auch die Tageswärme der Sonne und geben sie nachts langsam wieder ab. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian lieben dieses Mikroklima. Ein spannender Kontrast zu klassischen Holzkonstruktionen.

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„Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ – Dieter Kienast, Landschaftsarchitekt

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Warum rosten meine Schrauben nach einem Jahr?

Sie haben wahrscheinlich zu verzinkten Schrauben gegriffen. In der feuchten Erde und im Kontakt mit gerbsäurehaltigen Hölzern wie Eiche oder Lärche ist ihre Schutzschicht schnell dahin. Die goldene Regel lautet: Immer Schrauben aus Edelstahl (A2 oder besser A4 bei Küstennähe) verwenden. Marken wie Spax oder Fischer bieten hier spezielle Terrassenbauschrauben an, die perfekt für den robusten Außeneinsatz geeignet sind.

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Die unsichtbare Barriere am Boden ist die wichtigste Versicherung für Ihre Ernte. Ein engmaschiges Wühlmausgitter (max. 13 mm Maschenweite) aus verzinktem Draht, das unter dem gesamten Beet ausgelegt und an den Rändern hochgezogen wird, ist absolut unerlässlich. Wühlmäuse lieben die lockere, warme Erde und die zarten Wurzeln in einem Hochbeet – ohne Gitter wird Ihr Beet schnell zur unterirdischen Futterkrippe.

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Denken Sie vertikal! Gerade bei Kräuterbeeten lässt sich der Platz optimal nutzen.

  • Pflanzen Sie rankende Sorten wie Kapuzinerkresse oder spezielle Erdbeersorten an den Rand.
  • Befestigen Sie ein kleines Spalier an der Rückseite für Kletterkräuter wie die Jiaogulan-Pflanze.
  • Hängende Rosmarin- oder Thymiansorten schaffen einen wunderschönen Kaskadeneffekt über den Rand.
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Upcycling mit Vorsicht: Palettenholz. Es ist verlockend günstig, aber nicht jede Palette ist geeignet. Achten Sie auf den Stempel:

  • HT: „Heat Treated“ (hitzebehandelt) – Unbedenklich.
  • DB: „Debarked“ (entrindet) – Ebenfalls sicher.
  • MB: „Methyl Bromide“ – Finger weg! Dieses Begasungsmittel ist giftig und hat im Garten nichts verloren.
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Das Gefühl, an einem lauen Sommerabend barfuß zum Hochbeet zu gehen und mit einer Schere frischen Schnittlauch, Petersilie und Basilikum für das Abendessen zu schneiden, ist unbezahlbar. Der Duft, der dabei aufsteigt, ist die reinste Aromatherapie und die Belohnung für jede Minute Arbeit, die Sie in den Bau investiert haben.

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Wie gieße ich mein Hochbeet richtig?

Hochbeete trocknen durch die erhöhte Position und die gute Drainage schneller aus als ebenerdige Beete. Gießen Sie daher lieber seltener, aber dafür durchdringend, am besten frühmorgens. So kann das Wasser tief einsickern, ohne dass viel durch Verdunstung verloren geht. Eine dicke Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh auf der Erde hilft zusätzlich, die Feuchtigkeit zu halten.

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Laut einer Studie der Universität Wageningen kann das Gärtnern den Cortisolspiegel, unser Stresshormon, signifikant senken. Schon 30 Minuten Arbeit im Beet wirken sich messbar positiv auf die Stimmung aus.

Ihr Hochbeet ist also nicht nur eine Nahrungsquelle, sondern auch eine Wellness-Oase. Die moderate Bewegung, der Kontakt mit der Erde und die Konzentration auf eine manuelle Tätigkeit sind ein perfekter Ausgleich zum digitalen Alltag.

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Kurzfristig gedacht: Fichtenholz, 20 mm stark, Kosten ca. 100 €.

Langfristig gedacht: Douglasienholz, 40 mm stark, Kosten ca. 250 €.

Das Fichtenbeet ist nach 3-4 Jahren morsch und muss ersetzt werden. Das Douglasienbeet steht bei guter Pflege nach 10-15 Jahren noch stabil da. Die wahre Ersparnis liegt nicht im Kaufpreis, sondern in der Langlebigkeit und dem ersparten Aufwand für einen Neubau.

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Inspiration aus der Geschichte: Klostergärten. Schon im Mittelalter wussten Mönche die Vorteile erhöhter Beete zu schätzen. Sie legten ihre Kräutergärten oft in von Mauern oder Weidengeflecht eingefassten, erhöhten Parzellen an. Das schützte nicht nur vor Tieren, sondern schuf auch ein günstiges Mikroklima und erleichterte die Pflege. Ihr modernes Hochbeet steht also in einer jahrhundertealten Tradition!

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Der Turbo für Ihr Bodenleben: Mykorrhiza-Pilze. Diese nützlichen Pilze gehen eine Symbiose mit den Pflanzenwurzeln ein und vergrößern deren Oberfläche um ein Vielfaches. Das Ergebnis: Eine deutlich verbesserte Aufnahme von Wasser und Nährstoffen. Mischen Sie beim Anlegen der obersten Erdschicht einfach ein entsprechendes Granulat (z.B. von ‚Neudorff‘ oder ‚Compo‘) bei. Ihre Kräuter werden es Ihnen mit kräftigem Wuchs danken.

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  • Sorgt für eine gleichmäßige Feuchtigkeit.
  • Unterdrückt das Wachstum von Unkraut.
  • Schützt den Boden vor Erosion und Verschlämmung.

Das kann eine dünne Schicht aus angetrocknetem Rasenschnitt. Regelmäßiges Mulchen ist eine der einfachsten und effektivsten Pflegemaßnahmen für ein gesundes Hochbeet.

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Welche Steine eignen sich neben Beton?

Wenn Ihnen Rasterflorsteine zu rustikal sind, gibt es stilvolle Alternativen. Granit-Palisaden oder Basaltstelen ergeben eine sehr moderne, langlebige und schmale Einfassung. Für einen mediterranen Look eignen sich auch gestapelte Sand- oder Tuffsteinquader. Wichtig ist, bei einer Trockenmauer-Bauweise die Fugen mit Erde zu füllen und mit trockenheitsliebenden Kräutern wie Mauerpfeffer zu bepflanzen, um sie zu stabilisieren.

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Clevere Nachbarschaft: Pflanzen Sie Dill neben Salate. Dill hält Schnecken und Erdflöhe fern. Basilikum neben Tomaten verbessert deren Aroma und wehrt die Weiße Fliege ab. Und Schnittlauch, zwischen Karottenreihen gepflanzt, kann die Karottenfliege verwirren. Diese Mischkultur im Hochbeet ist nicht nur platzsparend, sondern auch ein natürlicher Pflanzenschutz.

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Ein Kubikmeter reifer Kompost enthält bis zu 10 Milliarden lebende Mikroorganismen.

Diese unsichtbare Armee ist der Motor Ihres Hochbeets. Sie zersetzt organisches Material, wandelt es in pflanzenverfügbare Nährstoffe um und schafft eine stabile, krümelige Bodenstruktur. Ein Hochbeet ist weit mehr als nur ein Behälter mit Erde – es ist ein lebendiger Bioreaktor.

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Denken Sie an die Basis. Die unterste Schicht muss nicht aus perfekt geschnittenen Ästen bestehen. Nutzen Sie, was der Garten hergibt:

  • Grober Heckenschnitt
  • Zerkleinerte Staudenreste vom Vorjahr
  • Sogar zerteilte Tannenbaumzweige nach Weihnachten
  • Holzschnitt von Obstbäumen

Diese Vielfalt fördert ein breites Spektrum an Bodenlebewesen und sorgt für eine optimale Durchlüftung und Drainage.

Die perfekte Arbeitshöhe: Sie ist individuell. Stellen Sie sich gerade hin und lassen Sie die Arme locker hängen. Die Oberkante des Hochbeets sollte sich etwa auf Höhe Ihrer Handgelenke befinden. Eine übliche und für die meisten Menschen bequeme Höhe liegt zwischen 80 und 90 cm. Das ermöglicht ein aufrechtes Arbeiten ohne ständiges Bücken.

Michael von Adelhard

Michael von Adelhard ist 31 Jahre alt. Er arbeitet seit vielen Jahren als Journalist für einige der erfolgreichsten Nachrichten-Portale Deutschlands. Autor vieler Bücher und wissenschaftlicher Publikationen zum Thema «Einfluss sozialer Medien auf Jugendliche«. Schreibt über Themen wie Lifestyle, Umweltschutz, sowie Tech and Gadgets. In seiner Freizeit ist er häufig mit dem Fahrrad unterwegs – so schöpft er Inspiration für seine neuen Artikel.