Wandtattoo-Desaster vermeiden: Dein ehrlicher Guide für perfekte Wände

Ich hab in meiner Zeit als Handwerker wirklich schon alles gesehen. Unzählige Kinderzimmer, Wohnzimmer, Büros. Manche waren eine absolute Augenweide. Andere, tja, waren ein perfektes Beispiel dafür, wie eine gute Idee schnell zu einem teuren Ärgernis werden kann. Und oft, ganz ehrlich, war der Übeltäter ein einfaches Wandtattoo.

Viele denken, das ist doch nur ein großer Aufkleber. Auspacken, an die Wand klatschen, fertig. Aber die Realität sieht leider oft anders aus. Ich habe schon Wände gesehen, bei denen beim Abziehen der halbe Putz mitkam. Und teure Motive, die nach wenigen Monaten aussahen wie eine verschrumpelte Rosine, weil sich die Ränder lösten und Staub anzogen. Das muss aber absolut nicht sein!

Ein Wandtattoo kann einen Raum verwandeln, ihm eine unglaublich persönliche Note geben. Aber ob das Projekt gelingt, hängt weniger vom Motiv ab, sondern viel mehr vom Handwerk. Es geht um den richtigen Untergrund, das passende Material und eine saubere Ausführung. In diesem Guide zeige ich dir, worauf es WIRKLICH ankommt. Kein Designer-Blabla, sondern handfeste Tipps aus der Praxis, damit du lange Freude an deinem Wandtattoo hast.

Die Basis: Deine Wand ist wichtiger als das Tattoo selbst

Bevor du auch nur daran denkst, ein Wandtattoo in den Warenkorb zu legen, schau dir deine Wand genau an. Das ist die allerwichtigste Lektion. Der teuerste Aufkleber der Welt wird auf einem schlechten Untergrund nicht halten. Umgekehrt kann eine top vorbereitete Wand sogar ein günstiges Motiv richtig edel aussehen lassen.

In den meisten Wohnungen treffen wir auf diese Kandidaten:

• Raufasertapete: Der deutsche Klassiker. Raufaser ist super robust, aber für Wandtattoos eine kleine Diva. Durch die unebene Struktur mit den Holzspänen hat der Kleber nur wenig Kontaktfläche. Billige, steife Folien sind hier zum Scheitern verurteilt – sie überbrücken die kleinen „Täler“ der Tapete nicht und die Kanten lösen sich garantiert. Für Raufaser brauchst du eine flexible, hochwertige Folie und einen extra Trick bei der Anbringung, den ich dir später zeige.
• Glatte Vliestapete oder Malervlies: Das ist schon fast der Idealfall. Eine glatt geklebte Vliestapete bietet eine super Haftfläche. Wichtig ist hier nur, dass die Tapete wirklich sauber und ohne Lufteinschlüsse an der Wand ist. Und ganz wichtig: Lass den Kleister komplett durchtrocknen. Ich empfehle immer, mindestens eine, besser zwei Wochen nach dem Tapezieren zu warten.
• Glatt verputzte Wände (Q3/Q4): Aus Profisicht die perfekte Leinwand. Aber Achtung! So eine glatte Wand ist extrem ehrlich. Jede kleine Luftblase, jeden Kratzer beim Anbringen siehst du sofort. Präzises Arbeiten ist hier Pflicht.

Die Wandfarbe – der heimliche Gegenspieler

Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass deine Wandfarbe Chemie ist? Sie muss mit der Chemie des Tattoo-Klebers harmonieren. Hier passieren die häufigsten und teuersten Fehler.

Da wäre zum einen die Trocknungszeit. Eine frisch gestrichene Wand muss komplett durchtrocknen und ausgasen. Und das dauert nicht nur ein paar Stunden, sondern je nach Farbe und Raumklima gut und gerne zwei bis vier Wochen. Bist du zu ungeduldig, können die ausdünstenden Stoffe der Farbe den Kleber deines Tattoos angreifen. Entweder es fällt einfach ab oder es verbindet sich so aggressiv mit der Farbe, dass du beim Entfernen alles mit abreißt.

Zum anderen gibt es da die Farbtypen. Moderne Farben haben oft tolle Eigenschaften – sie sind schmutzabweisend oder abwaschbar. Das wird meist durch Zusätze wie Silikon, Latex oder Wachse erreicht. Was super gegen Fingerabdrücke ist, ist pures Gift für jeden Kleber. Auf solchen „Easy-Clean“-Farben hat ein Wandtattoo keine Chance. Eine normale, matte Dispersionsfarbe ist in der Regel die sicherste Bank. Woher du weißt, was du hast? Schau mal auf den Farbeimer oder ins technische Datenblatt auf der Webseite des Herstellers, da steht oft die Norm „DIN EN 13300“.

Kleiner Tipp vom Profi: Der ultimative Wand-Check. Wenn du unsicher bist, mach diesen einfachen Test. Nimm ein Stück starkes Malerkrepp (das beige Klebeband) und drücke es fest an einer unauffälligen Stelle an die Wand. Reiß es dann ruckartig ab. Bleiben Farbreste am Band kleben? Dann ist die Farbe nicht tragfähig. Hält das Band kaum? Dann hast du wahrscheinlich eine abweisende Farbe. Der beste Tipp: Bestell dir bei dem Shop, wo du das Tattoo kaufen willst, ein kleines Probestück für 2-3 Euro. Das klebst du an die Wand, wartest 24 Stunden und schaust, wie es sich ablösen lässt. Das ist die beste und günstigste Versicherung für deine Wand!

Das Herzstück: So erkennst du gutes Material (und wo du es findest)

Suchst du online nach Wandtattoos, wirst du von Angeboten erschlagen. Die Preise reichen von 5 € bis über 100 € für ein ähnliches Motiv. Der Unterschied liegt fast immer in der Folie. Hier ist eine einfache Einteilung, die dir hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Die ganz billigen Angebote bestehen oft aus monomeren Folien. Das sind Folien für den kurzfristigen Einsatz, etwa auf Messeständen. Ihr größter Nachteil: Sie schrumpfen mit der Zeit, weil die Weichmacher entweichen. Die Folie wird spröde, zieht sich zusammen und hinterlässt einen unschönen Kleberand, der Staub magisch anzieht. Für ein Kinderzimmer, wo das Tattoo ja ein paar Jahre hängen soll – absolut keine Empfehlung.

Der professionelle Standard sind polymere Folien. Sie sind formstabil, schrumpfen kaum und bleiben jahrelang flexibel. Die Haltbarkeit im Innenbereich liegt locker bei fünf bis sieben Jahren. Sie sind etwas teurer, aber die Investition lohnt sich tausendmal. Achte auf Begriffe wie „Markenfolie“ oder „für den Innenbereich“. Ein super Beispiel ist die „Oracal 631“. Diese Folie hat einen ablösbaren Kleber und eine matte Oberfläche, was an der Wand viel edler aussieht als glänzende Folien. Solche Qualitätsfolien findest du in guten Online-Shops, die sich auf Wanddekoration oder Plotterbedarf spezialisiert haben.

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Übrigens, der Kleber ist entscheidend! Es gibt „permanent klebend“ (Finger weg für Wände!) und „ablösbar klebend“. Letzteres ist deine Wahl. „Ablösbar“ heißt nicht, dass es von alleine abfällt, sondern dass du es mit etwas Wärme (ein Föhn reicht) meist rückstandsfrei wieder abbekommst.

Aus meiner Erfahrung: Ich wurde mal zu einer Familie gerufen, die für 50 Euro weniger ein riesiges Piratenschiff im Netz bestellt hatte. Es klebte super. Zwei Jahre später beim Umzug der Schock: Es war eine Billigfolie mit permanentem Kleber. Ende vom Lied: Die komplette Wand musste neu gespachtelt und gestrichen werden. Aus 50 Euro Ersparnis wurden über 600 Euro Reparaturkosten. Klassischer Fall von: Wer billig kauft, kauft zweimal.

Das Handwerk: So bringst du es wie ein Profi an die Wand

Okay, du hast eine gute Folie und eine vorbereitete Wand. Jetzt kommt der spaßige Teil! Nimm dir Zeit, Hektik ist dein größter Feind. Für Anfänger gilt: Fang vielleicht mit einem kleinen, einteiligen Motiv (ca. 30×30 cm) an, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Da brauchst du die folgende Profi-Methode noch nicht und baust Selbstvertrauen auf!

Für größere Motive ist die „Scharnier-Methode“ Gold wert.

Was du brauchst:

• Zollstock & Wasserwaage
• Weicher Bleistift
• Malerkrepp
• Eine Rakel MIT FILZKANTE (ganz wichtig, sonst zerkratzt du dein Tattoo!) – kostet ca. 5-10 Euro und ist jeden Cent wert.

Ein Profi braucht für ein mittelgroßes Tattoo vielleicht 1,5 Stunden. Plane als Anfänger lieber 2-3 Stunden ein, mach dir Musik an und arbeite ganz ohne Stress.

Und so geht’s:

1. Positionieren: Halte das Tattoo (komplett mit Trägerpapier und Übertragungsfolie) an die Wand und richte es mit der Wasserwaage perfekt aus. Fixiere es mit etwas Malerkrepp.
2. Das Scharnier: Klebe einen langen Streifen Malerkrepp waagerecht genau über die Mitte des Motivs. Das ist dein Scharnier, das alles an Ort und Stelle hält.
3. Die obere Hälfte: Klappe die obere Hälfte des Tattoos am Scharnier nach unten. Zieh jetzt das dicke Trägerpapier (die undurchsichtige Rückseite) bis zum Scharnier ab und schneide es weg.
4. Anrakeln (Teil 1): Klappe die obere Hälfte langsam wieder hoch. Die klebrige Seite zeigt nun zur Wand. Streiche jetzt mit der Rakel von der Mitte (am Scharnier) nach außen und nach oben die Folie fest. Immer mit überlappenden Zügen.
5. Die untere Hälfte: Entferne das Scharnier-Klebeband. Jetzt klappst du die untere Hälfte hoch, ziehst das restliche Trägerpapier ab und rakelst auch diesen Teil von der Mitte nach außen fest.
6. Der magische Moment: Warte 10-15 Minuten. Zieh dann die durchsichtige Übertragungsfolie ganz langsam und in einem sehr flachen Winkel (also fast an der Wand entlang) ab. Bleibt ein Buchstabe hängen? Kein Problem, die Folie einfach wieder andrücken, festrubbeln und nochmal langsam abziehen.

Sonderfall Raufaser: Nach Schritt 6 kommt dein Föhn ins Spiel! Erwärme einen kleinen Bereich des Tattoos vorsichtig auf niedriger Stufe. Die Folie wird weich. Drück sie dann sofort mit der Rakel oder den Fingern fest in die Raufaser-Struktur. Stück für Stück. Das Ergebnis? Sieht aus wie aufgemalt!

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• Blasen haben sich gebildet: Bei hartnäckigen Blasen, stich mit einer feinen Nadel am Rand der Blase ein winziges Loch und streich die Luft vorsichtig mit der Rakel dorthin aus.
• Die Kanten lösen sich: Meist war die Wand dort nicht 100% sauber. Versuch, die Kante mit dem Föhn leicht zu erwärmen und nochmal festzudrücken.
• So bekommst du es wieder ab: Erwärme die Folie immer mit einem Föhn, bevor du sie abziehst. Wärme macht den Kleber weich. Zieh die Folie dann extrem flach von der Wand ab.
• Wie pflege ich das Tattoo? Wenn mal Schokofinger dran waren, kein Problem. Einfach mit einem leicht feuchten Tuch (nur Wasser, keine scharfen Reiniger!) vorsichtig abwischen. Nicht schrubben!

Mehr als nur Deko: Denk an die Gesundheit

Gerade im Kinderzimmer sollten wir genau hinschauen. Billige Folien können flüchtige organische Verbindungen (VOCs) ausdünsten. Achte auf Kennzeichnungen wie „VOC-frei“, „lösemittelfrei“ oder am besten auf eine „GREENGUARD Gold“-Zertifizierung. Diese Produkte sind für sensible Umgebungen wie Kitas geprüft. Und noch was: Klebe ganz kleine, filigrane Tattooteile nicht in direkter Reichweite von Kleinkindern, die sie ablösen und verschlucken könnten.

Was kostet der Spaß denn nun wirklich?

Vergiss die Horror- oder Schnäppchenpreise. Hier ist eine realistische Einschätzung.

Wenn du es selbst machst, rechne für ein mittelgroßes Motiv (ca. 1 qm) aus hochwertiger, polymerer Markenfolie mit etwa 60 bis 120 Euro. Werkzeug wie eine Rakel kostet vielleicht 15 Euro extra. Für rund 140 Euro hast du also ein langlebiges, sicheres und super aussehendes Ergebnis.

Wenn du es machen lässt, kommen zum Materialpreis (ca. 60-120 Euro) noch 1,5 bis 3 Stunden Arbeitszeit für einen Profi hinzu. Bei einem Stundensatz von 50-70 Euro landest du insgesamt bei ca. 150 bis 350 Euro. Dafür hast du eine Garantie auf ein perfektes Ergebnis.

Mein Fazit für dich

Ein Wandtattoo ist eine fantastische Sache, aber die Qualität steckt im Detail. Nimm dir die Zeit für die Vorbereitung und investiere lieber 20 Euro mehr in eine gute Folie, als dich jahrelang zu ärgern. Wenn du es mit dem richtigen Wissen selbst schaffst, ist die Freude am Ende doppelt so groß. Das ist solides Handwerk, und darauf kannst du richtig stolz sein.

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Und jetzt du: Hast du schon mal mit einem Wandtattoo gekämpft oder ein tolles Projekt umgesetzt? Was war deine größte Herausforderung? Schreib es mir in die Kommentare!

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Wussten Sie schon? Über 70 % der Wandtattoos werden für Kinderzimmer gekauft. Der Trend geht dabei klar zu interaktiven Szenen, die zum Spielen anregen, statt nur einzelner Motive.

Das bedeutet: Statt nur einem Dino wird eine ganze prähistorische Landschaft geklebt. Das schafft nicht nur eine tolle Atmosphäre, sondern fördert auch die Fantasie. Planen Sie von Anfang an größer und denken Sie in Geschichten, nicht nur in Bildern.

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Kann ich ein Wandtattoo überstreichen, wenn es mir nicht mehr gefällt?

Ein klares Nein. Die Ränder des Tattoos würden sich immer abzeichnen, egal wie viele Farbschichten Sie auftragen. Zudem ist die Kunststoffoberfläche der Folie nicht für die Haftung von Wandfarbe gemacht. Das Ergebnis wäre unsauber und würde schnell abblättern. Der einzige saubere Weg ist immer: Tattoo vorsichtig entfernen, Wand bei Bedarf ausbessern und dann erst neu streichen.

• Vermeidet Kratzer auf dem Motiv.
• Sorgt für gleichmäßigen Anpressdruck.
• Erreicht auch die „Täler“ in der Raufaser.

Das Geheimnis? Ein professioneller Filzrakel. Vergessen Sie die Kreditkarte oder das Geodreieck! Für wenige Euro bekommen Sie ein Werkzeug, das den Unterschied zwischen einem Profi-Ergebnis und einer Blasenlandschaft ausmacht.

Der Föhn-Trick: Ein Wandtattoo lässt sich am besten entfernen, wenn Sie es leicht erwärmen. Stellen Sie einen normalen Haartrockner auf mittlere Stufe und erwärmen Sie die Kanten des Tattoos aus etwa 20 cm Entfernung. Der Kleber wird weich und Sie können die Folie langsam in einem flachen Winkel abziehen. So bleibt der Untergrund meist unbeschädigt.

Die Wahl der Oberfläche hat entscheidenden Einfluss auf die Optik:

Matt: Wirkt wie aufgemalt, besonders auf glatten Wänden. Es reflektiert kein Licht und sieht aus jedem Blickwinkel edel und hochwertig aus. Ideal für Wohnräume und Motive, die sich dezent integrieren sollen.

Glänzend: Erzeugt einen leichten Lack-Effekt. Kann bei direkter Lichteinstrahlung stark spiegeln und wirkt dadurch manchmal wie ein „Fremdkörper“ an der Wand. Eher für Akzente oder abwischbare Flächen in der Küche geeignet.

Die Raumtemperatur ist beim Anbringen entscheidend. Ist die Wand zu kalt (unter 15 °C), ist der Kleber zu hart und entwickelt nicht seine volle Haftkraft. Ist es zu heiß, kann die Folie zu weich und dehnbar werden, was das blasenfreie Anbringen erschwert. Die ideale Verarbeitungstemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius.

„Ein personalisierter Raum stärkt die Identifikation und das Wohlbefinden. Wandtattoos sind eine non-permanente Methode, um diesen psychologischen ‚Safe Space‘ zu schaffen.“ – Dr. Anja Baumann, Raumpsychologin

Kleine Details, große Wirkung. So wird Ihr Wandtattoo zum Highlight:

• Licht und Schatten: Platzieren Sie das Tattoo so, dass es von einer Lampe seitlich angestrahlt wird. Das erzeugt Tiefe und betont die Konturen.
• Möbel einbeziehen: Lassen Sie eine Pusteblume über dem Sofa „schweben“ oder Äste eines Baumes hinter einem Regal hervorschauen. Das verbindet das Motiv mit dem Raum.
• Farbige Wand: Ein weißes oder silbernes Tattoo auf einer farbigen Akzentwand wirkt oft viel edler als ein buntes Motiv auf weißer Wand.

Passt das wirklich? Die richtige Größe finden.

Ein häufiger Fehler ist ein zu kleines Wandtattoo auf einer großen, leeren Wand – es wirkt verloren. Bevor Sie bestellen: Kleben Sie die Umrisse des Tattoos mit Malerkrepp an die Wand. So bekommen Sie ein echtes Gefühl für die Proportionen und können die Position perfektionieren, bevor Sie die Folie überhaupt auspacken.

Der Untergrund ist frisch gestrichen? Warten! Auch wenn sich die Farbe trocken anfühlt, dünstet sie noch wochenlang Lösungsmittel aus. Diese Gase können den Kleber des Tattoos angreifen und zu einer schlechten Haftung führen. Faustregel: Bei Dispersionsfarbe mindestens 2 Wochen, bei Latexfarben sogar 3-4 Wochen warten, bevor das Tattoo an die Wand kommt.

Nicht jedes Vinyl ist gleich. Achten Sie auf die Qualität der Folie, besonders auf Raufaser.

• Monomere Folien: Günstiger, aber steifer. Sie neigen dazu, sich nach einiger Zeit zusammenzuziehen („Schrumpfung“) und die Kanten können sich in den Raufaser-Tälern lösen. Eher für kurzfristige Deko auf glatten Flächen.
• Polymere Folien: Flexibler, langlebiger und formstabiler. Marken wie Oracal 631 Wall Art sind hier der Standard. Sie schmiegen sich besser an unebene Strukturen an und sind die Investition für ein langlebiges Ergebnis wert.

Verleihen Sie Standard-Möbeln einen individuellen Touch! Wandtattoos haften oft auch hervorragend auf lackierten oder folierten Oberflächen von Schränken, Kommoden oder Türen. Ein paar geometrische Formen auf einer weißen IKEA KALLAX-Tür oder ein floraler Ranken an der Seite eines Kleiderschranks können ein günstiges Möbelstück in ein Designer-Unikat verwandeln.

9 von 10 Problemen beim Anbringen großer Wandtattoos entstehen durch Hektik und schlechte Vorbereitung.

Nehmen Sie sich Zeit. Legen Sie das Tattoo nach dem Auspacken für 24 Stunden flach auf den Boden, damit es sich akklimatisieren kann. Reinigen Sie die Wand gründlich und markieren Sie die Position exakt mit Bleistift und Wasserwaage. Geduld ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Wandtattoo aus Stoff: Die Premium-Alternative. Diese selbstklebenden Textiltapeten sind dicker, robuster und haben eine edle, stoffliche Haptik. Der größte Vorteil: Sie sind oft repositionierbar und wiederverwendbar, ohne Kleberückstände zu hinterlassen. Ideal für Mietwohnungen oder wenn Sie das Motiv später umziehen möchten. Marken wie „wall-art“ bieten hier tolle Optionen.

Hilfe, eine Ecke löst sich! Was tun?

Keine Panik! Das passiert oft in Raumecken oder an Raufaser-Spitzen. Nehmen Sie einen Föhn und erwärmen Sie die Ecke leicht. Drücken Sie die Folie dann mit einem sauberen, trockenen Tuch fest an die Wand, besonders in die Vertiefungen. Bei hartnäckigen Fällen kann ein winziger Tropfen aus einem Klebestift (z.B. Pritt-Stift) unter der Ecke Wunder wirken.

Seien Sie kreativ und machen Sie das Motiv zu Ihrem eigenen!

• Zerschneiden: Sie müssen das Tattoo nicht so anbringen, wie es geliefert wird. Schneiden Sie einzelne Elemente wie Sterne, Vögel oder Blätter aus und verteilen Sie sie frei im Raum.
• Kombinieren: Mischen Sie zwei verschiedene Sets! Kombinieren Sie zum Beispiel die Bäume aus einem Wald-Set mit den Tieren aus einem anderen.
• Ergänzen: Fügen Sie dem Motiv persönliche Elemente hinzu, wie den Namen Ihres Kindes aus passenden Klebebuchstaben.

Tipp für Feuchträume: Im Bad oder in der Küche? Ja, das geht! Wählen Sie dafür aber unbedingt eine hochwertige, wasserfeste Vinylfolie. Entscheidend ist, die Wand vorher extrem gut zu entfetten (z.B. mit Isopropanolalkohol). Bringen Sie das Tattoo nicht direkt im Spritzwasserbereich der Dusche an, aber an gefliesten Wänden oberhalb des Waschbeckens oder an der Tür hält es bei richtiger Vorbereitung problemlos.

Wandtattoo vs. Schablone:
Ein Wandtattoo ist schnell, sauber und bietet filigrane Details. Es ist aber eine fertige Form.
Eine Wandschablone erfordert mehr Arbeit (Abkleben, Tupfen), erlaubt aber die freie Farbwahl und einen authentischen, leicht unperfekten „handmade“ Look.
Für ein perfektes, comic-artiges Dinosaurier-Motiv ist das Tattoo ideal. Für einen schlichten Schriftzug im Landhaus-Stil könnte die Schablone die bessere Wahl sein.

Ein riesiges Wandtattoo allein anzubringen, ist eine Rezeptur für Frust. Holen Sie sich Hilfe!

• Aufgaben teilen: Eine Person hält das Tattoo an der Oberkante straff und leicht von der Wand weg.
• Von oben nach unten: Die zweite Person beginnt in der Mitte und streicht mit dem Rakel nach außen und unten.
• Langsam arbeiten: Ziehen Sie die Trägerfolie nur Stück für Stück ab, nicht alles auf einmal. So behalten Sie die Kontrolle.

Der globale Markt für Wanddekoration wird bis 2027 voraussichtlich 70 Milliarden US-Dollar überschreiten. Wandtattoos sind dabei das am schnellsten wachsende Segment.

Achten Sie auf die Details in der Produktbeschreibung. Begriffe wie „für Raufaser geeignet“ sind ein Muss, wenn Sie keine glatte Wand haben. Suchen Sie nach hochwertigem „Marken-Vinyl“ (wie das bereits erwähnte Oracal). Misstrauen Sie Angeboten, bei denen die Materialart nicht spezifiziert ist – oft handelt es sich um billige, steife Folien, die nur auf perfekten Untergründen haften.

• Staub mit einem trockenen, weichen Mikrofasertuch oder Staubwedel entfernen.
• Niemals mit scharfen Reinigern oder der rauen Seite eines Schwamms schrubben.
• Bei Flecken: Ein leicht angefeuchtetes Tuch mit einem Tropfen Spülmittel verwenden und sanft tupfen.

Grundsätzlich gilt: Behandeln Sie Ihr Wandtattoo wie eine empfindliche, matte Wandfarbe, nicht wie eine abwaschbare Tischdecke.

Die Welt der Wandtattoos ist größer als man denkt. Suchen Sie zur Inspiration mal nach „botanical wall decals“ für elegante Blattmotive im Wohnzimmer oder „geometric wall stickers“ für einen modernen Skandi-Look im Flur. Besonders im Trend liegen derzeit große, goldene oder messingfarbene Art-Deco-Muster, die einen Hauch von Luxus versprühen.

Vorsicht bei Silikat- oder Lehmfarben: Diese Farben sind diffusionsoffen und haben oft eine leicht sandige, poröse Oberfläche. Standard-Vinylfolien haften hier extrem schlecht oder gar nicht. Für solche ökologischen Wandbeschichtungen sind Wandtattoos leider meist ungeeignet. Hier wäre eine Wandschablone die deutlich sicherere Alternative.

Denken Sie dreidimensional! Ein Wandtattoo muss nicht flach an der Wand enden. Lassen Sie einen Ast „um die Ecke“ wachsen, indem Sie das Tattoo vorsichtig in der Ecke knicken und auf beiden Wänden andrücken. Oder kleben Sie Vögel so, dass sie scheinbar aus einem offenen Türrahmen ins Zimmer fliegen. Solche kleinen Brüche mit der Zweidimensionalität erzeugen einen überraschenden und professionellen Effekt.