Die perfekte Hollywood-Welle für zu Hause? Ein Profi packt aus!

Warum klassische Frisuren mehr sind als nur ein Instagram-Trend

Ich erinnere mich noch gut an eine meiner Prüfungen während der Meisterausbildung. Die Aufgabe: eine perfekte Wasserwelle legen. Mein damaliger Ausbilder schaute nicht nur auf das Endergebnis. Er beobachtete meine Hände, meine Körperhaltung und die Ruhe, mit der ich das nasse Haar mit dem Kamm formte. Einer seiner Sätze ist mir bis heute im Kopf geblieben: „Eine Welle ist nicht nur eine Frisur, sie ist eine Demonstration von Kontrolle und dem echten Verständnis für das Haar.“

Und ganz ehrlich? Er hatte so recht. Heute sehe ich oft Bilder von zeitlos eleganten Frisuren in meinem Salon. Viele wünschen sich diesen Glamour, diese perfekte, schwingende Form. Die Frage, die dann oft kommt: „Warum ist das so aufwendig und kostet entsprechend?“ Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Weil es echtes Handwerk ist. Es basiert nicht auf einem schnellen Trick mit dem Glätteisen, sondern auf den fundamentalen Gesetzen der Haarphysik. In diesem Beitrag verspreche ich dir keinen schnellen „5-Minuten-Look“, sondern möchte dir das Wissen dahinter an die Hand geben. Ich zeige dir, was wir Profis lernen, warum bestimmte Schritte absolut unverzichtbar sind und wo die Grenzen des Selbermachens liegen – aber auch, wie du mit den richtigen Kniffen zu Hause umwerfende Ergebnisse erzielen kannst.

Das Fundament: Was in deinen Haaren wirklich passiert

Bevor wir überhaupt an Kämme oder Lockenstäbe denken, müssen wir unser „Material“ verstehen. Dein Haar ist keine tote Faser, sondern eine ziemlich komplexe Proteinstruktur. Jeder gute Friseur beginnt deshalb mit einer Haaranalyse. Wir fühlen die Struktur: Ist das Haar fein oder kräftig? Eher porös und durstig oder glatt und gesund? Davon hängt alles ab – die Produktwahl, die Technik und natürlich die Haltbarkeit der Frisur.

Für eine temporäre Umformung, wie bei Wellen oder Locken, sind die sogenannten Wasserstoffbrücken in deinem Haar entscheidend. Stell sie dir wie winzige, schwache Magnete vor. Sobald das Haar nass wird, lösen sich diese Verbindungen und das Haar wird formbar. Beim Trocknen verbinden sie sich wieder – und zwar genau in der neuen Position, in die du sie gebracht hast. Das ist das ganze Geheimnis hinter einer klassischen Wasserwelle oder Locken auf Wicklern. Die Frisur hält, bis sie wieder nass wird.

Beim Einsatz von Hitze, zum Beispiel mit einem Lockenstab, passiert im Grunde dasselbe, nur viel schneller. Die Hitze vertreibt die Restfeuchtigkeit und zwingt die Wasserstoffbrücken in die neue Form. Aber Achtung! Hier liegt auch die größte Gefahr. Die äußere Schuppenschicht des Haares schützt das empfindliche Innere. Zu viel Hitze, besonders über 200 °C, kann diese Schutzschicht dauerhaft schädigen. Das Ergebnis: sprödes, glanzloses Haar, das leicht bricht. Wir Profis arbeiten meist mit Temperaturen um 180 °C und IMMER mit einem hochwertigen Hitzeschutz.

Kleiner Tipp mit großer Wirkung: Hast du dich schon mal gefragt, warum dein Haar nach dem Waschen manchmal etwas stumpf wirkt? Leitungswasser ist oft leicht alkalisch, was die Schuppenschicht aufraut. Eine saure Spülung nach dem Waschen ( Conditioner oder eine simple DIY-Spülung mit einem Schuss Apfelessig auf einen Liter kaltes Wasser) schließt diese Schicht wieder. Das Ergebnis ist sofort spürbar mehr Glanz. Und glattes Haar lässt sich viel sauberer formen. Ein Quick Win, der kaum etwas kostet!

Dein Werkzeugkasten für den perfekten Look

Ein Handwerker ist nur so gut wie sein Werkzeug – und das gilt bei uns Friseuren ganz genauso. Billiges Plastikwerkzeug aus der Drogerie kann Haare statisch aufladen und sogar schädigen. Eine Investition in gutes Equipment lohnt sich, weil es präzise Ergebnisse liefert und dein Haar schont.

Hier ist eine kleine Einkaufsliste für dein „Hollywood-Wellen Starter-Kit“:

• Ein guter Stielkamm: Unverzichtbar zum sauberen Abteilen der Haare. Modelle aus Carbon oder Hartgummi sind antistatisch. (Kosten: ca. 5-15 € im Friseurbedarf)
• Pin-Curl-Clips: Das sind diese kleinen, flachen Metallklammern. Sie sind das Geheimnis für langanhaltende Locken, weil sie die Locke halten, während sie auskühlt. Nimm am besten gleich eine Packung mit 20-30 Stück. (Kosten: ca. 10-15 € online oder im Fachhandel)
• Eine Bürste mit Wildschweinborsten: Zum Ausbürsten gibt es nichts Besseres. Sie verteilt das natürliche Haarfett, sorgt für unglaublichen Glanz und verbindet die Locken zu einer harmonischen Welle, statt sie zu zerreißen. Eine gute Investition! (Kosten: zwischen 20 € und 60 €, je nach Qualität)
• Ein ordentlicher Lockenstab: Achte auf eine Keramik- oder Turmalinbeschichtung und eine einstellbare Temperatur! Das ist das Wichtigste. Ein Durchmesser von 25-32 mm ist ideal für klassische Wellen. (Kosten: Gute Einsteigergeräte gibt es ab ca. 40 €, Profi-Tools kosten auch mal über 100 €)

Die Königsdisziplin vs. die smarte Methode für zu Hause

Eine echte, am nassen Haar gelegte Wasserwelle ist die absolute Meisterklasse. Sie erfordert extreme Präzision, Geduld und das Trocknen unter einer Trockenhaube. Das Ergebnis ist eine unvergleichlich authentische, flache Welle, die bombenfest hält. Für den Hausgebrauch ist das, ehrlich gesagt, kaum umsetzbar. Man braucht beide Hände und kann den eigenen Hinterkopf einfach nicht sehen.

Aber keine Sorge! Es gibt eine fantastische Alternative, die einen sehr ähnlichen, glamourösen Look erzeugt und viel einfacher umzusetzen ist: die Lockenstab-Methode mit Pin Curls. Vom Look her ist sie etwas voluminöser als die klassische Wasserwelle. Der Zeitaufwand ist mit ca. 45-60 Minuten (je nach Haarmenge) überschaubar und die Schwierigkeit ist für Anfänger mit etwas Übung absolut machbar. Sie eignet sich super für schulterlanges bis langes Haar; bei einem kurzen Bob wird es etwas fummelig.

Schritt für Schritt zur Glamour-Welle (Die Pin-Curl-Methode)

1. Die Vorbereitung: Beginne immer im komplett trockenen Haar! Sprühe großzügig einen guten Hitzeschutz auf. Gib danach einen Schaumfestiger ins Haar, um Halt zu geben. Wieviel? Für schulterlanges Haar reicht ein Klecks von der Größe eines Golfballs, für langes Haar darf es gern ein Tennisball sein. Gut einkämmen!
2. Das Eindrehen: Teile dein Haar sauber ab. Nimm eine ca. 2-3 cm breite Strähne und wickle sie um den heißen Lockenstab (ca. 180°C). Halte sie für etwa 10-15 Sekunden.
3. Der Profi-Trick: Und jetzt kommt der entscheidende Schritt! Ziehe den Lockenstab vorsichtig aus der Locke, ohne sie auseinanderfallen zu lassen. Fange die heiße Locke mit der Hand auf, rolle sie in der gleichen Form wieder zu einer kleinen Schnecke auf und stecke sie mit einem Pin-Curl-Clip flach am Kopf fest. Das Auskühlen in dieser Form ist das, was die Frisur wirklich haltbar macht!
4. Geduld haben: Arbeite dich so durch das gesamte Haar. Und dann heißt es warten… Die Locken müssen zu 100 % kalt sein. Fass sie ruhig mal an. Wenn sie noch warm sind, warte lieber noch 10 Minuten.
5. Der Moment der Wahrheit: Entferne vorsichtig alle Clips. Keine Panik, du siehst jetzt wahrscheinlich aus wie ein Pudel. Das muss so sein! Nimm nun die Wildschweinborstenbürste und bürste alles kräftig, aber gefühlvoll durch. Zuerst scheint es, als würdest du alles zerstören, aber dann passiert die Magie: Die einzelnen Locken verbinden sich zu einer weichen, schwingenden Welle. Bürste so lange, bis dir die Form gefällt. Zum Schluss mit einem leichten Haarspray fixieren. Fertig!

What's Hot

Kinder

Baby-Pullover stricken: Dein kompletter Guide für ein perfektes Ergebnis (auch für Anfänger!)

Hilfe! Was tun, wenn…? Kleines Troubleshooting

Auch bei der besten Anleitung kann mal was schiefgehen. Hier ein paar schnelle Lösungen für typische Probleme:

• „Meine Locken hängen sich sofort wieder aus!“: Wahrscheinlich waren deine Strähnen zu dick. Versuche es mit dünneren Partien. Und ganz wichtig: Hast du die Locken wirklich komplett auskühlen lassen, bevor du die Clips entfernt hast? Das ist der häufigste Fehler! Ein Haarspray mit stärkerem Halt kann auch helfen.
• „Meine Haare sind total kraus und frizzy!“: Das deutet oft auf zu viel Hitze oder eine schlechte Bürste hin. Hast du einen Hitzeschutz benutzt? Und bürstest du mit einer Wildschweinborstenbürste? Eine Plastikbürste reißt die Struktur auf und erzeugt Frizz.

Eine Warnung – und eine kleine Erfolgsgeschichte

Ich muss dir eine Geschichte erzählen, die mich bis heute nicht loslässt. Eine junge Kundin kam einmal völlig verzweifelt zu mir, kurz vor ihrem Abiball. Sie hatte mit einem billigen Lockenstab ohne Temperaturregelung versucht, sich Locken zu machen, und eine Strähne zu lange drin gelassen. Das Haar war buchstäblich verbrannt, es roch und fühlte sich an wie Stroh. Dieser Schaden ist irreversibel. Wir konnten nur noch die kaputte Strähne abschneiden und versuchen, sie in der Frisur zu verstecken. Bitte, bitte teste die Hitze immer vorsichtig und investiere in ein Gerät mit Temperaturkontrolle!

Aber es geht auch anders! Ich hatte auch mal eine Kundin, die sich nicht an eine Hochsteckfrisur für eine Hochzeit traute. Ich habe ihr genau diese Pin-Curl-Methode gezeigt. Sie hat zu Hause geübt und mir danach ein Foto geschickt – eine wunderschöne, glamouröse Welle, die den ganzen Tag und die ganze Nacht gehalten hat. Sie war so stolz und glücklich. Und das zeigt: Mit dem richtigen Wissen und etwas Übung kannst du das auch schaffen!

Warum gutes Handwerk am Ende doch seinen Preis hat

Damit schließt sich der Kreis. Warum ist eine professionell gemachte Vintage-Frisur im Salon nicht für 30 Euro zu haben? Weil du nicht nur für ein bisschen Haarspray bezahlst. Du bezahlst für:

• Zeit: Eine sorgfältige Wellenfrisur kann locker zwei bis drei Stunden ungeteilte Aufmerksamkeit eines Profis in Anspruch nehmen.
• Expertise: Du bezahlst für das Wissen aus hunderten Stunden Ausbildung und jahrelanger Praxis. Für die Fähigkeit, dein Haar richtig einzuschätzen und die Technik perfekt anzupassen.
• Material & Werkzeug: Du profitierst von hochwertigen Salonprodukten und Profi-Werkzeugen, die ein schonenderes und haltbareres Ergebnis liefern.
• Das Drumherum: In den Preis fließen natürlich auch Miete, Strom, Versicherungen und die ständige Weiterbildung mit ein.

Ein Versuch zu Hause ist super, um Techniken zu lernen und Looks für den Alltag zu kreieren. Für diesen einen, ganz besonderen Anlass ist der Gang zum Profi aber oft eine Investition, die sich lohnt – in dein Aussehen und in deine Nerven. Es ist die Wertschätzung für echtes Handwerk und das Gefühl, sich einmal wie ein Star zu fühlen, mit einer Frisur, die einfach perfekt ist.

What's Hot

Weihnachten und Silvester

Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust

Bildergalerie

What's Hot

Weihnachten und Silvester

Basteln wie die Profis: So wird eure Weihnachtswerkstatt zum vollen Erfolg

Meine Welle hält nur eine Stunde. Was mache ich falsch?

Meistens liegt es an zwei Dingen: der Vorbereitung und der Abkühlzeit. Das Haar muss eine „Basis“ haben. Ein guter Volumenschaumfestiger, wie der „Root Shoot“ von ghd, oder ein klassischer Schaumfestiger auf das handtuchtrockene Haar aufgetragen, gibt ihm die nötige Griffigkeit. Noch wichtiger: Jede einzelne gelockte Strähne muss vollständig auskühlen, bevor sie ausgekämmt wird. Fixieren Sie die frische Locke mit einer Haarklammer am Kopf und lassen Sie ihr mindestens 15 Minuten Zeit, ihre neue Form anzunehmen. Ungeduld ist der größte Feind der perfekten Welle.

What's Hot

Weihnachten und Silvester

Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Der entscheidende Schritt: Das Ausbürsten. Dies ist der magische Moment, der einzelne Locken in eine glamouröse, zusammenhängende Welle verwandelt. Verwenden Sie eine Paddle-Brush mit Naturborsten, zum Beispiel eine klassische Mason Pearson Bürste. Beginnen Sie an den Spitzen und arbeiten Sie sich langsam nach oben. Bürsten Sie geduldig, bis die S-Formen harmonisch ineinander fließen. Keine Angst, Sie bürsten die Locken nicht heraus, Sie formen sie!

What's Hot

Dekoration

Schneeflocken aus Holz & Papier: Die Werkstatt-Anleitung, die wirklich funktioniert

• Vorbereitung ist alles: Starten Sie immer mit Hitzeschutz!
• Teilen Sie saubere, präzise Sektionen ab.
• Wickeln Sie die Strähnen immer in die gleiche Richtung um den Lockenstab.
• Lassen Sie jede Locke nach dem Aufdrehen in der Hand auskühlen, bevor Sie sie loslassen.

Das Geheimnis? Konsistenz. Wenn jede Strähne identisch behandelt wird, entsteht am Ende ein nahtloses, professionelles Gesamtbild statt eines unruhigen Lockenkopfs.

„Die Wasserwelle, die in den 1920er Jahren vom Pariser Friseur Marcel Grateau populär gemacht wurde, war mehr als eine Frisur – sie war ein Symbol für die Befreiung und Modernität der ‚Flapper‘-Generation.“

Die Ikone schlechthin für diesen Look ist Veronica Lake. Ihre berühmte „Peek-a-Boo“-Welle, die elegant ein Auge verdeckte, wurde in den 1940er Jahren zu ihrem Markenzeichen. Der Look strahlte eine geheimnisvolle Sinnlichkeit aus und wird bis heute auf roten Teppichen zitiert, wenn es um ultimativen Hollywood-Glamour geht.

Welche Lockenstabgröße ist die richtige?

Die Wahl des Durchmessers ist entscheidend für den finalen Look. Ein kleinerer Durchmesser erzeugt engere, definiertere Wellen, während ein größerer für sanftere, voluminösere Wellen sorgt.

• 25 mm (ca. 1 Zoll): Ideal für kürzere Haare oder einen sehr definierten, fast fingerwellenartigen Retro-Look. Das Ergebnis ist langlebiger, aber auch lockiger.
• 32 mm (ca. 1.25 Zoll): Der absolute Allrounder und die beste Wahl für die klassische Hollywood-Welle bei mittellangem bis langem Haar. Perfekte Balance aus Definition und Volumen.
• 38 mm (ca. 1.5 Zoll): Perfekt für sehr langes Haar oder wenn Sie nur einen Hauch von Bewegung und eine sanfte, luxuriöse Biegung wünschen.

Lockenfestiger: Meist eine flüssige Lotion (z. B. von Wella), die ins nasse Haar gegeben wird. Bietet starken, manchmal etwas steifen Halt und ist die traditionelle Wahl für Wasserwellen, die tagelang halten sollen.

Volumenschaum: Eine leichtere, luftigere Alternative. Verleiht dem Haar Griffigkeit und Volumen vom Ansatz an, ohne es zu beschweren. Ideal für moderne, weichere Interpretationen der Hollywood-Welle.

Für feines Haar ist oft ein Schaum die bessere Wahl, während dickes, schweres Haar von der stärkeren Struktur eines Lockenfestigers profitiert.

Die optimale Stylingtemperatur für die meisten Haartypen liegt bei 185 °C.

Das ist kein Zufall. Bei dieser Temperatur werden die Wasserstoffbrücken im Haar effektiv umgeformt, ohne die Keratinstruktur dauerhaft zu schädigen. Marken wie ghd haben ihre Styler fest auf diese Temperatur eingestellt. Heißer bedeutet nicht unbedingt besser oder langlebiger – es erhöht nur das Risiko für Haarschäden und Farbverlust.

• Sorgt für einen „sauberen“, einheitlichen Schwung.
• Verhindert unschöne Knicke in den Wellentälern.
• Hilft dem Haar, sich die Form „zu merken“.

Das Geheimnis? Lange Metallclips (Duckbill Clips). Nachdem Sie die Wellen ausgekämmt haben, legen Sie die Clips genau in die „Täler“ der S-Welle. Leicht mit Haarspray besprühen und erst kurz vor dem Verlassen des Hauses entfernen.

Der Haarscheitel ist kein Nebenschauplatz, er ist Teil der Inszenierung. Ein tiefer, scharfer Seitenscheitel unterstreicht den dramatischen Vintage-Charakter der Frisur und erinnert an die Filmstars der 40er Jahre. Ein Mittelscheitel hingegen bricht die klassische Symmetrie und verleiht den Wellen einen modernen, fast schon lässigen Boho-Chic-Touch, wie ihn oft Stars wie Blake Lively tragen.

Häufiger Fehler: Falsche Drehrichtung. Für den klassischen Hollywood-Look werden alle Haare auf einer Seite des Gesichts in die gleiche Richtung gewickelt – typischerweise vom Gesicht weg. Dies sorgt dafür, dass die Wellen beim Auskämmen nahtlos ineinandergreifen. Dreht man die Strähnen abwechselnd vor und zurück, erhält man eher einen unstrukturierten „Beachy Wave“-Look.

Das Gefühl von altem Hollywood-Glamour entsteht nicht nur durch die Frisur, sondern durch das gesamte Ritual. Das leise Klicken der aufheizenden Lockenwickler, der feine Nebel von Elnett-Haarspray in der Luft, das sanfte Geräusch der Naturborsten auf dem Haar. Es ist ein Moment der Verwandlung, der weit über das reine Styling hinausgeht und ein Gefühl von Luxus und Selbstfürsorge vermittelt.

Die Frisur steht, aber wie übersteht sie die Nacht? Für den zweiten Tag können Sie die Wellen oft reaktivieren. Ein Hauch Trockenshampoo, wie das „Perk Up“ von Amika, am Ansatz sorgt für Frische und Volumen. Um die Längen aufzufrischen, ein paar Tropfen Haaröl in den Händen verreiben und sanft über die Wellen streichen, um Frizz zu bändigen und neuen Glanz zu verleihen.

„Eleganz ist die einzige Schönheit, die niemals verblasst.“ – Audrey Hepburn

Dieses Zitat fängt die Essenz der Hollywood-Welle perfekt ein. Während Trends kommen und gehen, bleibt die zeitlose Anmut einer perfekt gelegten Welle ein beständiges Symbol für Stil und Raffinesse.

Kann ich diesen Look ohne Hitze kreieren?

Absolut! Die ursprüngliche Wasserwelle war eine hitzefreie Technik. Waschen Sie Ihr Haar und tragen Sie einen starken Festiger auf. Kämmen Sie das Haar in die gewünschte Form und legen Sie mit den Fingern und einem Kamm S-Wellen, die Sie mit langen Clips fixieren. Alternativ können Sie das feuchte Haar auch auf Papilloten oder in Pin-Curls aufdrehen. Das Trocknen dauert zwar Stunden (oder eine Nacht), das Ergebnis ist aber besonders authentisch und haarschonend.

Schauen Sie sich die Galeriebilder genau an: Haarschmuck ist der perfekte Partner für Retro-Wellen. Er verwandelt eine schöne Frisur in einen atemberaubenden Look.

• Kristallbesetzte Spangen: An der Seite über dem Ohr platziert, fangen sie das Licht ein und lenken den Blick auf die perfekte Welle.
• Art-déco-Haarkämme: Ideal, um eine Seite elegant zurückzustecken und Asymmetrie zu schaffen.
• Zarte Perlenbänder: Verleihen besonders Hochsteckfrisuren einen Hauch von Romantik und 20er-Jahre-Flair.

Glanzspray: Die letzte Politur. Ein gutes Glanzspray, wie der „Headrush“ von TIGI Bed Head, reflektiert das Licht und lässt die Wellen gesünder und luxuriöser aussehen.

Texturspray: Die moderne Alternative. Wenn der Look weniger „perfekt“ und etwas griffiger sein soll, sorgt ein Texturspray in den Längen für ein mattes, voluminöses Finish.

Wählen Sie Glanz für den Red-Carpet-Look und Textur für eine alltagstauglichere Variante.

Denken Sie an den letzten Schliff: der „Cold Shot“. Nachdem das Haar komplett gestylt und ausgekämmt ist, beugen Sie sich kopfüber und föhnen Sie die Frisur kurz mit der Kaltlufttaste Ihres Föhns durch. Dieser Kälteschock schließt die Schuppenschicht des Haares, was nicht nur den Halt verbessert, sondern auch für einen unvergleichlichen Glanz sorgt.

Wichtiger Hinweis: Poröses, blondiertes oder feines Haar verliert seine Form schneller als kräftiges Naturhaar. Hier ist die richtige Produktgrundlage nicht nur eine Empfehlung, sondern eine Notwendigkeit. Verwenden Sie Produkte, die speziell für mehr Halt und Struktur sorgen, wie die „Thickening“ Serie von Kérastase, um dem Haar von Anfang an mehr Substanz zu geben.

• Unglaublicher Glanz
• Seidig-glatte Oberfläche
• Hält stundenlang, ohne zu „krispeln“

Das Geheimnis? Der unangefochtene Klassiker der Profis: L’Oréal Elnett Haarspray. Es bietet starken Halt, lässt sich aber rückstandslos ausbürsten. So können Sie die Form fixieren und bei Bedarf sogar nachjustieren, ohne klebrige Rückstände zu erhalten.

Für einen besonders authentischen Look der 1930er und 40er Jahre, konzentrieren Sie die Wellenbewegung hauptsächlich auf den Bereich von den Augenbrauen bis zum Kinn. Die Haarspitzen wurden damals oft nur leicht nach innen oder außen gedreht, anstatt sie vollständig zu locken. Dieser Fokus auf den mittleren Bereich erzeugt die charakteristische, skulpturale S-Form.

Funktioniert das auch bei einem Bob oder Long Bob?

Ja, und es sieht fantastisch aus! Bei kürzerem Haar ist es wichtig, nicht zu viele Wellen zu erzeugen. Konzentrieren Sie sich auf eine einzige, perfekt geformte Welle, die das Gesicht umrahmt. Ein 25-mm-Lockenstab ist hierfür ideal. Der Look wirkt sofort elegant und durchdacht, ohne überladen zu sein – eine Hommage an die Film-Noir-Heldinnen.

„Haar ist das reichste Ornament der Frauen.“ – Martin Luther

Eine kunstvoll gestaltete Frisur wie die Hollywood-Welle ist mehr als nur Haarstyling – sie ist ein Accessoire für sich, das Selbstbewusstsein und eine Aura von Eleganz ausstrahlt, die kein Schmuckstück ersetzen kann.

Die moderne Interpretation der Hollywood-Welle ist weicher und beweglicher. Stars wie Amanda Seyfried oder Jessica Chastain zeigen oft „ undone“ Versionen. Der Schlüssel dazu ist, die Spitzen etwas gerader zu lassen und nach dem Auskämmen ein leichtes Texturspray anstelle von starkem Haarspray zu verwenden. So wirkt der Glamour mühelos und zeitgemäß.

Profi-Tipp für extra Halt: Die „Double-Setting“-Technik. Zuerst das trockene Haar auf heiße Wickler drehen, um eine Basis aus Volumen und Bewegung zu schaffen. Nachdem diese ausgekühlt sind, die entstandenen großen Locken mit einem Lockenstab noch einmal präzise nachformen. Diese doppelte Hitzebehandlung sorgt für eine Struktur, die selbst eine durchtanzte Nacht übersteht.