Sansibar-Reise planen: Dein ehrlicher Guide ohne Hochglanz-Quatsch

In meiner Werkstatt hab ich eins gelernt: Ein gutes Stück Arbeit entsteht nie durch Zufall. Du brauchst ein Gefühl für das Material, das richtige Werkzeug und einen klaren Plan. Und genau diese Haltung bringe ich seit über 15 Jahren bei meinen Reisen nach Sansibar mit. Ich hab die Insel bei brütender Hitze und in der Regenzeit erlebt, in einfachen Hütten und schicken Hotels geschlafen und gelernt, die Hochglanzprospekte von der echten, manchmal rauen Realität vor Ort zu unterscheiden.

Viele fragen mich, warum eine Sansibar-Reise mal ein Vermögen und mal erstaunlich günstig sein kann. Die Antwort ist simpel: Es liegt alles in der Vorbereitung. Du kannst eine Menge Geld für eine mittelmäßige Erfahrung aus dem Fenster werfen. Oder du planst mit Köpfchen und erlebst eine unvergessliche, authentische Zeit, ohne dein Konto zu plündern. Dieser Guide ist mein Versuch, dir mein gesammeltes Wissen weiterzugeben. Ohne Schnörkel, ohne Verkaufsabsicht. Einfach ehrliche Tipps aus der Praxis, damit deine Reise ein Volltreffer wird.

Teil 1: Das Fundament – Ohne das geht gar nichts

Jedes gute Projekt startet mit einem soliden Fundament. Bei deiner Sansibar-Reise sind das die Wahl der richtigen Zeit, die Klärung der Einreise und eine clevere Anreise. Wer hier schlampt, zahlt später drauf – mit Geld, Zeit oder Nerven.

Das A und O: Visum und Anreise

Bevor du auch nur an den Flug denkst, klären wir das Wichtigste: das Visum. Für die Einreise nach Tansania brauchst du als deutscher Staatsbürger ein Visum. Die gute Nachricht: Das bekommst du in der Regel problemlos als „Visa on Arrival“ direkt am Flughafen auf Sansibar oder in Dar es Salaam. Plane dafür etwas Wartezeit ein und halte rund 50 US-Dollar in bar bereit. Wichtig: Die Bestimmungen können sich ändern, also wirf vor der Abreise unbedingt einen Blick auf die offizielle Seite des Auswärtigen Amtes!

Jetzt zur Anreise. Du hast im Grunde zwei Wege auf die Insel:

• Option 1: Der bequeme Direktflug (ZNZ). Fluggesellschaften wie Condor oder Eurowings Discover fliegen saisonal direkt von Deutschland nach Sansibar. Andere wie Qatar oder Turkish Airlines haben oft nur einen Zwischenstopp. Das ist super komfortabel, weil du direkt im Paradies landest, ist aber meist auch die teurere Variante.
• Option 2: Der abenteuerliche Weg über Dar es Salaam (DAR). Oft die deutlich günstigere Route. Du fliegst aufs tansanische Festland und nimmst von dort die Fähre. Das hab ich schon oft gemacht und die Fahrt selbst ist schon ein Erlebnis. Hier mein Mini-Fahrplan, damit nichts schiefgeht:
  1. Plane für den Transfer vom Flughafen zum Hafen in Dar es Salaam mindestens 2-3 Stunden ein. Der Verkehr ist die Hölle, ehrlich.
  2. Am Hafen: Ignoriere ALLE Verkäufer, die dich draußen anquatschen. Geh schnurstracks zum offiziellen Schalter von Anbietern wie Azam Marine oder Fast Ferries.
  3. Kauf dir unbedingt ein Ticket für die Touristen- oder VIP-Klasse für ca. 35-40 US-Dollar. Die Bereiche sind klimatisiert, sicherer und du entgehst dem Chaos der Economy-Klasse.
  4. Behalte dein Gepäck auf der Fähre IMMER bei dir. Nimm Wertsachen mit an deinen Sitzplatz. Sicher ist sicher.

Wann reisen? Das Wetter und die Gezeiten verstehen

Sansibar liegt fast am Äquator, unsere vier Jahreszeiten gibt es dort nicht. Stattdessen bestimmen zwei Trocken- und zwei Regenzeiten das Leben. Das zu kennen, ist entscheidend.

• Lange Trockenzeit (Juni bis Oktober): Das ist die absolute Top-Saison. Sonnig, angenehme Luftfeuchtigkeit, kaum Regen. Perfekt für den Strand, aber auch die teuerste Zeit.
• Kurze Regenzeit (November bis Dezember): Kurze, heftige Schauer, meist nachmittags. Dazwischen scheint die Sonne. Super für flexible Reisende, die auf Schnäppchenjagd sind.
• Lange Regenzeit (März bis Mai): Ganz ehrlich? Lass es sein. Dauerregen, viele Hotels haben zu, Straßen können überschwemmt sein. Nur für absolute Spezialisten, die wissen, worauf sie sich einlassen.
• Kurze Trockenzeit (Januar bis Februar): Heiß, heiß, heiß und oft sehr schwül. Man nennt sie die „grüne Saison“. Toll anzusehen, aber man muss die Hitze wirklich abkönnen.

Achtung, ein Detail, das den Urlaub ruinieren kann: die Gezeiten! Speziell an der Ostküste (Paje, Jambiani) ist der Unterschied zwischen Ebbe und Flut gewaltig. Bei Ebbe zieht sich das Meer hunderte Meter zurück. An Schwimmen ist dann nicht zu denken. Stattdessen kannst du aber faszinierende Spaziergänge auf dem Meeresboden machen und den Frauen bei der Seegrasernte zusehen. Die Nordküste bei Nungwi und Kendwa ist davon kaum betroffen, dort kannst du fast immer baden. Ein entscheidender Punkt bei der Wahl deines Standorts!

Geld, SIM-Karte und Internet: So bleibst du flüssig und online

Bargeld ist hier König, Kaiser und Präsident in einer Person. Verlass dich bloß nicht auf deine Kreditkarte. Außerhalb der großen Hotels wird sie fast nirgends akzeptiert. Geldautomaten (ATMs) gibt es zwar in Stone Town, aber sie sind oft leer oder kaputt.

Profi-Tipp zum Geldwechseln: Tausch niemals am Flughafen, die Kurse sind eine Frechheit. Die besten Raten bekommst du in den offiziellen Wechselstuben (Forex Bureaus) in Stone Town. Nimm Euro oder US-Dollar in großen Scheinen (50er, 100er) mit, dafür gibt’s oft einen besseren Kurs. Und ganz wichtig: US-Dollar-Noten müssen relativ neu sein, ältere Scheine werden oft abgelehnt.

Für den Alltag brauchst du Tansanische Schillinge (TZS). Bezahl damit auf dem Markt, in kleinen Läden oder das Dala-Dala. Zahlst du in Dollar, rundet man selten zu deinen Gunsten auf.

Ach ja, und wie bleibst du online? Ganz einfach: Kauf dir direkt am Flughafen eine lokale SIM-Karte. Zantel oder Vodacom sind gute Anbieter. Für rund 10-15 Euro bekommst du oft schon ein Datenpaket, das für zwei Wochen locker reicht. So kannst du navigieren und deine Bilder direkt nach Hause schicken.

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Teil 2: Dein Zuhause auf Zeit – Unterkunft und Fortbewegung

Wo du dein Lager aufschlägst und wie du von A nach B kommst, entscheidet über den gesamten Vibe deiner Reise. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Wo wohnen? Jede Küste hat ihren eigenen Charakter

Ein typischer Anfängerfehler ist die Wahl des falschen Ortes. Damit dir das nicht passiert, hier eine ehrliche Einordnung ohne Tabellen-Schnickschnack:

Der Norden (Nungwi & Kendwa): Postkarten-Vibes und immer Badespaß
Hier findest du die Strände, die du aus dem Katalog kennst: Puderzucker-Sand, türkises Wasser. Ideal für alle, die einen klassischen Strandurlaub mit Restaurants, Bars und Trubel suchen. Die Gezeiten sind hier kein Thema. Dafür ist es die touristischste und teuerste Ecke der Insel.

Die Ostküste (Paje & Jambiani): Authentisch und entspannt
Mein persönlicher Favorit. Weitläufige Strände, Palmen und das echte, dörfliche Leben. Paje ist das Mekka für Kitesurfer, Jambiani ist ein charmantes Fischerdorf mit vielen kleinen, familiengeführten Unterkünften. Hier spürst du die starken Gezeiten, aber auch den Puls des lokalen Lebens. Es ist ruhiger und authentischer als der Norden.

Der Süden (Kizimkazi): Für Ruhesuchende
Bekannt für die Delfin-Touren, aber ansonsten sehr ruhig und wenig erschlossen. Perfekt, wenn du einfach nur deine Ruhe haben willst. Bei den Delfin-Touren rate ich aber zur Vorsicht: Wähle einen Anbieter, der die Tiere nicht jagt.

Stone Town: Das pulsierende Herz
Ein absolutes Muss! Plane hier mindestens zwei Nächte ein. Die Stadt ist ein Labyrinth aus Gassen, Geschichte und Kultur. Laut, lebendig, faszinierend. Mitten in der Altstadt zu übernachten, ist ein unvergessliches Erlebnis.

Mein Rat: Kombiniere! Starte mit 2-3 Nächten in Stone Town, um die Kultur aufzusaugen, und fahr dann für eine Woche an die Ost- oder Nordküste zum Entspannen.

Wie kommst du rum? Vom Taxi bis zum Abenteuer-Bus

Sich fortzubewegen ist einfach, wenn man die Spielregeln kennt.

• Taxi: Bequem, aber am teuersten. Handel den Preis IMMER vor der Fahrt aus. Eine Tour vom Flughafen nach Paje sollte um die 35-40 USD kosten. Frag in deiner Unterkunft nach einem zuverlässigen Fahrer, das ist sicherer.
• Dala-Dala: Der lokale Minibus. Eine Fahrt kostet fast nichts (unter 1 €). Es ist die authentischste, aber auch abenteuerlichste Art zu reisen. Die Busse sind brechend voll, es dröhnt laute Musik und einen Fahrplan gibt es nicht. Für kurze Strecken super, mit großem Gepäck eine Qual.
• Roller mieten: Schenkt dir Freiheit, aber sei verdammt vorsichtig. Der Verkehr ist chaotisch, die Straßen voller Schlaglöcher. Du brauchst einen internationalen Führerschein und ein lokales „Permit“. Polizeikontrollen sind häufig. Glaub mir, ich hab’s mal probiert. An einem einzigen Tag wurde ich dreimal angehalten, weil die Beamten mein Permit ganz genau studieren wollten. Hat definitiv mehr Nerven als Zeit gespart. Nur für sehr erfahrene Fahrer!

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Teil 3: Erlebnisse und was der Spaß kostet

Sansibar ist so viel mehr als nur Strand. Aber nicht jede Tour ist ihr Geld wert. Hier meine ehrliche Einschätzung.

Touren, die sich lohnen (und solche, wo man aufpassen muss)

Eine Gewürztour („Spice Tour“) ist ein Klassiker. Achte darauf, dass sie auf einer echten kleinen Farm stattfindet und nicht in einem Schaugarten für Touristen. Eine gute Tour kostet etwa 20-25 USD und du riechst und schmeckst Nelken, Zimt oder frische Vanille direkt von der Pflanze.

Der Jozani Forest ist die Heimat der seltenen Roten Stummelaffen. Die Tiere sind super entspannt und der Besuch unterstützt den Schutz des Waldes. Kann man gut mit einer Gewürztour kombinieren.

Der berühmte „Safari Blue“ Törn kann der beste Tag deines Urlaubs sein – oder der schlimmste. Es ist ein Tagesausflug mit einem traditionellen Dhow-Boot, Schnorcheln und Seafood-BBQ. Die billigsten Anbieter pferchen aber zu viele Leute aufs Boot. Ich habe den Fehler einmal gemacht und die billigste Option gebucht. Das Resultat: 30 Leute auf einem Boot für 15, das Essen war ein Witz. Eine gute Tour kostet eher 60-70 USD. Frag vorher, wie groß die Gruppe ist!

Kosten realistisch planen: Was kostet ein Tag auf Sansibar?

Hier eine grobe Hausnummer, exklusive Flug:

• Sparfuchs (ca. 50-70 € / Tag): Du schläfst im einfachen Guesthouse, isst bei den Locals (ein Teller Reis mit Fisch für 3-5 €), fährst Dala-Dala und organisierst Touren selbst. Machbar, aber mit Kompromissen.
• Genießer (ca. 100-150 € / Tag): Du wohnst im schönen Strandbungalow, gönnst dir einen Mix aus lokalen und touristischen Restaurants (ein Kilimanjaro-Bier kostet ca. 2-3 €) und nimmst für Ausflüge auch mal ein Taxi. Der goldene Mittelweg.
• Komfort-Reisender (ab 200 € / Tag): Du bist im Boutique-Hotel, isst, worauf du Lust hast, und hast einen Fahrer. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt.

Teil 4: Gesundheit, Sicherheit und Respekt

Dieser Teil ist nicht verhandelbar. Eine gute Vorbereitung hier entscheidet über dein Wohlbefinden.

Deine Gesundheit: Vorbereitung ist alles

Sprich rechtzeitig mit einem Tropenmediziner. Standardimpfungen, Hepatitis und Typhus sind oft empfohlen. Sansibar ist zudem Malariagebiet. Das Risiko ist gering, aber da. Ob Prophylaxe oder Stand-by-Medikament – das klärst du mit deinem Arzt. Absolut unverzichtbar ist aber Mückenschutz: lange, helle Kleidung am Abend, Spray mit DEET und ein Moskitonetz.

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Meine persönliche „Werkzeugkiste“ für die Reiseapotheke: Pack unbedingt Mittel gegen Durchfall, Schmerztabletten, Desinfektionsspray, Pflaster und Elektrolytpulver ein. Eine Stirnlampe ist Gold wert, denn Stromausfälle sind normal. Genauso eine Powerbank. Und, mein Handwerker-Geheimtipp: ein paar Kabelbinder. Du glaubst nicht, was man damit alles reparieren kann!

Sicherheit und kultureller Respekt

Sansibar ist ein sicheres Reiseland mit unglaublich freundlichen Menschen. Trotzdem gibt es Armut. Zeig deine Wertsachen nicht offen, lass nichts am Strand liegen und nutz den Hotelsafe. In Stone Town nachts lieber auf den Hauptwegen bleiben oder ein Taxi nehmen.

Ganz wichtig: Du bist Gast in einem zu über 95 % muslimischen Land. Respekt ist der Schlüssel. Das bedeutet: Außerhalb des Hotelstrandes sollten Schultern und Knie bedeckt sein – bei Männern und Frauen. Es ist ein kleines Zeichen mit großer Wirkung. Ein freundliches „Jambo“ (Hallo) oder „Mambo?“ (Wie geht’s?) bricht sofort das Eis. Wenn dir jemand hilft, sag „Asante sana“ (Vielen Dank). Und frag immer um Erlaubnis, bevor du Menschen fotografierst.

Solltest du während des Fastenmonats Ramadan reisen, sei besonders rücksichtsvoll. Iss, trink und rauch tagsüber nicht in der Öffentlichkeit. Viele lokale Restaurants haben dann tagsüber geschlossen.

Abschließende Gedanken

Sansibar ist eine Insel der Kontraste. Sie kann wunderschön, anstrengend, überwältigend und zutiefst beruhigend sein – oft alles am selben Tag. Eine Reise hierher ist kein Pauschalprodukt. Sie ist ein Dialog. Aus einem meiner Fehler habe ich gelernt: Ich buchte mal einen späten Flug nach Dar es Salaam, um Geld zu sparen, und wollte in einem billigen Hotel am Hafen übernachten. Die Gegend war nachts furchtbar und ich habe mich total unwohl gefühlt. Die gesparten 50 Euro waren den Stress nicht wert. Manchmal ist der billigste Weg eben nicht der beste.

Geh es an. Plane sorgfältig, sei offen für das Unerwartete, und Sansibar wird dich mit einer Schönheit und Herzlichkeit belohnen, die du in keinem Katalog findest.

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Der wahre Duft von Stone Town ist eine komplexe Mischung, die man in keinem Prospekt findet. Es ist eine Melange aus dem salzigen Hauch des Indischen Ozeans, der süßlichen Schwere von Nelken und Kardamom aus den Marktgassen, dem herben Geruch von frisch gebrühtem Kaffee und dem uralten, staubigen Duft von Korallensteinmauern, die seit Jahrhunderten in der Sonne backen.

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• Pole, Pole (Langsam, Langsam): Die wichtigste Redewendung. Nutze sie, wenn ein Verkäufer zu aufdringlich ist oder einfach, um die entspannte Lebensart zu würdigen.
• Jambo! (Hallo!): Der klassische, etwas touristische Gruß.
• Mambo Vipi? (Wie geht’s?): Die coolere, lokale Variante von Jambo.
• Poa (Cool/Gut): Die perfekte Antwort auf „Mambo Vipi?“.
• Asante Sana (Vielen Dank): Zeigt Wertschätzung und wird immer mit einem Lächeln quittiert.

Wichtiger Punkt zur Währung: Auch wenn du vieles mit US-Dollar bezahlen kannst (Visa, Touren, Hotels), solltest du immer Tansania-Schilling (TSh) dabeihaben. Für kleine Einkäufe auf dem Markt, für ein lokales Mittagessen oder für das Trinkgeld ist die lokale Währung unerlässlich. Du bekommst oft einen faireren Preis und musst dich nicht mit schlechten Wechselkursen herumärgern. Wechsle am besten direkt am Flughafen oder in einer offiziellen Wechselstube in Stone Town einen Grundbetrag.

Sansibar war einst der größte Nelkenproduzent der Welt und kontrollierte zeitweise bis zu 90% des globalen Marktes.

Dieser Reichtum prägte die Insel nachhaltig, finanzierte die prächtigen Bauten in Stone Town, war aber auch untrennbar mit der dunklen Geschichte des Sklavenhandels verbunden, da Sklaven auf den Plantagen arbeiten mussten. Eine Spice Tour ist daher mehr als nur ein Ausflug – es ist eine Reise in das Herz der sansibarischen Geschichte.

Was gehört wirklich in den Koffer für Sansibar?

Weniger ist mehr, aber das Richtige muss es sein. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, daher trocknet Kleidung nur langsam. Packe leicht und atmungsaktiv.

• Leichte Baumwoll- oder Leinenkleidung
• Mindestens ein langärmeliges Hemd/Bluse und eine lange Hose für Abende (Mückenschutz!) und den Besuch von Stone Town
• Badeschuhe (unverzichtbar wegen Seeigeln bei Ebbe)
• Eine starke Powerbank – Stromausfälle sind keine Seltenheit
• Eine kleine Reiseapotheke mit Mückenschutz (DEET-haltig), Desinfektionsmittel und Pflastern

Ist ein Mietwagen auf Sansibar eine gute Idee?

Für die meisten Reisenden lautet die ehrliche Antwort: eher nein. Die Straßenverhältnisse sind oft abenteuerlich, die Beschilderung ist spärlich und der Fahrstil der Einheimischen erfordert starke Nerven. Zudem benötigst du einen lokalen Führerschein („Permit“). Es ist meist stressfreier und kaum teurer, sich für längere Strecken einen Fahrer zu nehmen oder für kürzere Trips die lokalen Taxis oder Dala-Dalas zu nutzen. So unterstützt du direkt die lokale Bevölkerung und kommst entspannter an dein Ziel.

Dala-Dala: Das sind die lokalen Minibusse – umgebaute Pick-ups mit Bänken. Extrem günstig, ein echtes Abenteuer und du kommst mit Einheimischen in Kontakt. Nichts für Leute mit Platzangst oder festem Zeitplan.

Taxi: Bequem, sicher und klimatisiert. Deutlich teurer, aber ideal für Flughafentransfers oder wenn du pünktlich sein musst. Handle den Preis immer VOR der Fahrt aus!

Unsere Empfehlung: Nutze für die großen Transfers ein Taxi und probiere das Dala-Dala für eine kurze Strecke einfach mal aus – der Erfahrung wegen.

Laut einer Studie des WWF sind Chemikalien wie Oxybenzon und Octinoxat, die in vielen herkömmlichen Sonnencremes enthalten sind, Mitverursacher der Korallenbleiche.

Das bedeutet, dass deine Sonnencreme die empfindlichen Riffe Sansibars direkt schädigen kann. Wähle daher bewusst eine rifffreundliche Sonnencreme, z.B. von Marken wie Stream2Sea, Caudalie oder Laboratoires de Biarritz. Sie basieren auf mineralischen Filtern (Zinkoxid, Titandioxid) und schützen nicht nur deine Haut, sondern auch das Unterwasserparadies, das du bestaunen möchtest.

• Frisch gegrillter Red Snapper oder Barracuda
• Die berühmte Sansibar-Pizza mit Füllung nach Wahl
• Zuckerrohrsaft, frisch gepresst mit Ingwer und Limette
• Eine Schale der würzigen Urojo-Suppe

Das Geheimnis für das beste und günstigste Abendessen? Der Forodhani Gardens Night Market in Stone Town. Jeden Abend verwandelt sich der Park in einen riesigen Open-Air-Food-Court.

Die kunstvoll geschnitzten Holztüren von Stone Town sind mehr als nur Dekoration. Sie sind ein Statussymbol und ein Fenster in die Vergangenheit. Rechteckige Türen mit geraden Stürzen deuten auf einen arabischen Ursprung hin, während Türen mit einem Rundbogen oft von indischen Händlern gebaut wurden. Die Messingknöpfe, die viele Türen zieren, sind eine Adaption indischer Traditionen, wo sie einst dazu dienten, Kriegselefanten am Einrammen der Tore zu hindern.

Trinkgeld ist kein Muss, aber ein wichtiger Teil des Einkommens. Eine kleine Geste der Anerkennung wird sehr geschätzt. Als Faustregel gilt:

• Restaurant: Runde auf oder gib ca. 10% bei gutem Service.
• Kofferträger im Hotel: ca. 2.000 TSh (ca. 1 USD) pro Gepäckstück.
• Zimmermädchen: 2.000-4.000 TSh pro Tag, am besten persönlich übergeben.
• Fahrer/Guide (ganzer Tag): 10-20 USD pro Gruppe, je nach Zufriedenheit.

Achtung, Seeigel! Die Ostküste Sansibars ist stark von den Gezeiten geprägt. Bei Ebbe zieht sich das Meer hunderte Meter zurück und hinterlässt eine faszinierende Landschaft aus Seegraswiesen und kleinen Prielen. Aber Vorsicht: Hier lauern unzählige Seeigel. Ein Tritt in ihre Stacheln ist extrem schmerzhaft und kann den Urlaubstag ruinieren. Deshalb sind Badeschuhe (Reef Shoes, z.B. von Cressi oder Aqualung) hier keine Option, sondern eine absolute Notwendigkeit.

Ein Kanga ist kein einfaches Stück Stoff. Dieses farbenfrohe Baumwolltuch ist ein zentraler Bestandteil der Swahili-Kultur. Frauen tragen es als Wickelrock, als Kopfbedeckung oder als Tragetuch für ihr Baby. Das Besondere ist der aufgedruckte Spruch, das „Jina“. Dieses Sprichwort kann eine Lebensweisheit, eine Liebesbotschaft oder auch mal eine subtile Stichelei gegen eine Nachbarin sein. Ein Kanga ist somit Kleidung und Kommunikationsmittel in einem.

Freddie Mercury wurde am 5. September 1946 als Farrokh Bulsara in Stone Town, Sansibar, geboren.

Sein Geburtshaus ist heute ein kleines, privat geführtes Museum („Mercury House“) in der Kenyatta Road. Erwarte keine riesige Ausstellung im Stil von Graceland. Es ist eher eine bescheidene Hommage mit Fotos und Infotafeln. Ein kurzer Stopp für Queen-Fans, um einen Moment innezuhalten und sich vorzustellen, wie der spätere Weltstar hier seine ersten Lebensjahre verbrachte.

Malaria-Prophylaxe: Ja oder nein?

Sansibar ist offiziell ein Malariagebiet. Das Risiko ist zwar geringer als auf dem Festland, aber es existiert. Eine medikamentöse Prophylaxe ist eine persönliche Entscheidung, die du unbedingt rechtzeitig mit einem Tropen- oder Reisemediziner besprechen solltest. Unabhängig davon sind Mückenschutzmaßnahmen vor Ort Pflicht: Nutze ab der Dämmerung DEET-haltige Sprays, trage lange, helle Kleidung und schlafe unter einem Moskitonetz.

Nungwi im Norden: Bekannt für seinen feinen, weißen Sand und das türkisblaue Wasser, das auch bei Ebbe gut zum Schwimmen geeignet ist. Hier ist immer was los – viele Restaurants, Bars und Hotels. Perfekt für alle, die Geselligkeit und eine gute Infrastruktur suchen.

Paje an der Ostküste: Das Mekka für Kitesurfer. Der stetige Wind und das flache Wasser bei Ebbe bieten ideale Bedingungen. Die Atmosphäre ist jünger, entspannter und hat einen leichten Backpacker-Vibe.

• Unterstützt lokale Kleinunternehmer statt großer Ketten.
• Bewahrt traditionelle Handwerkskunst.
• Garantiert authentische, handgemachte Qualität.

Das Geheimnis? Kaufe deine Souvenirs nicht im erstbesten Touri-Shop, sondern suche nach kleinen Werkstätten in den Seitengassen von Stone Town oder besuche lokale Kooperativen wie „Sasik“ (Support for Arts, Skills and Income in Zanzibar).

Vergiss für einen Moment die Strände und tauche ein in den Jozani Forest, den einzigen Nationalpark der Insel. Hier lebt der Rote Colobus-Affe, eine vom Aussterben bedrohte Primatenart, die es nur auf Sansibar gibt. Diese Affen sind erstaunlich zutraulich und lassen sich aus nächster Nähe beobachten. Ein geführter Spaziergang durch den Park und den angrenzenden Mangrovenwald ist ein unvergessliches Naturerlebnis und eine willkommene Abwechslung zum Strandleben.

Über 90 % der Bevölkerung Sansibars sind Muslime.

Dies prägt den Alltag und die Kultur zutiefst. Zeige Respekt, indem du dich abseits der Hotelanlagen und Strände konservativer kleidest – Schultern und Knie sollten bedeckt sein. Während des Fastenmonats Ramadan solltest du in der Öffentlichkeit tagsüber nicht essen, trinken oder rauchen. Diese kleine Geste des Respekts wird von den Einheimischen sehr geschätzt.

Unbedingt probieren: Die Sansibar-Pizza! Lass dich vom Namen nicht täuschen, mit einer italienischen Pizza hat das nichts zu tun. Es ist eher eine Art gefüllter, hauchdünner Teigfladen, der auf einer heißen Platte gebraten wird. Die Füllung kannst du frei wählen: von Hühnchen über Rindfleisch bis zu süßen Varianten mit Banane und Schokolade. Ein perfekter, günstiger Snack, den du am besten am Forodhani Night Market isst.

Die Gezeiten an der Ostküste sind extrem. Bei Ebbe zieht sich das Meer hunderte von Metern zurück und gibt den Blick auf den Meeresboden frei. Dies ist die Zeit der „Seaweed Women“. Frauen aus den umliegenden Dörfern ernten in dieser Zeit Algen, die zu einem wichtigen Exportgut für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie verarbeitet werden. Ein Spaziergang bei Ebbe bietet also nicht nur eine bizarre Landschaft, sondern auch einen faszinierenden Einblick in das lokale Wirtschaftsleben.

Der offizielle Name ist nicht Sansibar, sondern Unguja.

Sansibar ist eigentlich der Name des gesamten Archipels, zu dem neben der Hauptinsel Unguja auch Pemba und zahlreiche kleinere Inseln gehören. Im alltäglichen Sprachgebrauch hat sich jedoch Sansibar als Bezeichnung für die Hauptinsel durchgesetzt. Wenn du also auf der Insel landest, bist du streng genommen auf Unguja.

Wie bewege ich mich in Stone Town am besten fort?

Ganz einfach: zu Fuß. Stone Town ist ein Labyrinth aus engen Gassen, in die kein Auto passt. Zieh bequeme Schuhe an und lass dich treiben. Sich zu verlaufen, gehört zum Erlebnis dazu – hinter jeder Ecke wartet ein kleiner Laden, ein versteckter Innenhof oder ein Café. Ein Stadtplan ist hilfreich, aber der beste Weg, die Stadt zu entdecken, ist, ihn einfach mal wegzustecken und der eigenen Neugier zu folgen.

Tansanit: Ein seltener, bläulich-violetter Edelstein, der nur an einem einzigen Ort auf der Welt gefunden wird – in den Mererani Hills im Norden Tansanias. Er ist tausendmal seltener als ein Diamant. Wenn du überlegst, ein Schmuckstück zu kaufen, tue dies nur bei zertifizierten Händlern in Stone Town, wie z.B. „The Tanzanite Experience“, um sicherzugehen, dass du einen echten Stein und keine Fälschung erwirbst.

Vergiss die Hochglanzfotos für einen Moment. Der wahre Luxus auf Sansibar ist oft die Einfachheit: das Gefühl von warmem Sand unter den Füßen bei einem Spaziergang am Morgen, der süße Geschmack einer frisch vom Baum gepflückten Mango oder das Lachen der Kinder, die am Strand Fußball spielen. Das sind die unbezahlbaren Momente, die wirklich in Erinnerung bleiben.