Dein erstes Gemüsebeet: So klappt’s wirklich (auch ohne grünen Daumen!)
Ein funktioneller Garten ist kein Traum mehr! Entdecken Sie, wie Sie mit cleverer Planung ein Gemüsebeet zaubern, das begeistert.
„Ich habe nie einen Garten gesehen, der nicht auch ein Stück Seele beherbergt.“ – So könnte es der alte Philosoph im Nachbarhaus formuliert haben. Doch was, wenn man diese Seele mit buntem Gemüse füttert? Ein Gemüsebeet ist mehr als Erde und Samen; es ist ein kreativer Raum, in dem Natur, Design und praktische Umsetzung verschmelzen. Tauchen Sie ein in die Welt der Gärtnerkunst und erleben Sie, wie aus einem einfachen Stück Boden ein blühendes Paradies entsteht.
Ganz ehrlich? Ich habe in meinen Jahrzehnten als Gärtner so viele Gärten gesehen. Manche waren bildschön, aber irgendwie seelenlos. Andere waren vollgestopft mit Pflanzen, aber ohne Sinn und Verstand. Für mich ist das Herzstück eines Gartens, der wirklich lebt, immer das Gemüsebeet. Das ist mehr als nur ein Fleckchen Erde – es ist dein eigenes kleines Ökosystem, das du mit deinen Händen gestaltest. Und das Gefühl, sein eigenes, frisches Gemüse zu ernten? Unbezahlbar.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Planung: Dein Fundament für eine fette Ernte
- 2. Der Boden: Die Seele deines Beetes
- 3. Die Bauart: Flach, hoch oder hügelig?
- 4. Werkzeug: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
- 5. Der Anbauplan: Teamwork im Gemüsebeet
- 6. Pflege: Gießen, Düngen und Schädlinge im Griff behalten
- 7. Regionale Tipps und was du sonst noch tun kannst
- 8. Deine Sicherheit geht vor!
- Bilder & Inspiration
Viele fangen voller Elan an, kaufen teures Saatgut und Werkzeug, und dann… passiert wenig. Die Ernte bleibt mickrig, der Frust wächst. Das liegt aber selten am Willen, sondern meistens am fehlenden Plan. Lass uns das ändern. Ich zeige dir, wie du ein Beet anlegst, das von Anfang an funktioniert. Nicht mit teurem Schnickschnack, sondern mit bewährten Methoden, die sich seit Ewigkeiten bewährt haben. Ja, das braucht am Anfang ein bisschen Hirnschmalz, aber diese Mühe sparst du dir später doppelt und dreifach wieder ein.

1. Die Planung: Dein Fundament für eine fette Ernte
Der Klassiker unter den Fehlern: Das Beet wird einfach da hingeklatscht, wo gerade Platz ist. Bitte tu das nicht! Das ist der schnellste Weg zum Misserfolg. Nimm dir lieber einen Nachmittag Zeit, setz dich mit einem Notizblock in den Garten und beobachte. Das ist besser investierte Zeit als wochenlanger Ärger über den falschen Standort.
Der perfekte Platz: Sonne, Wind und Wasser im Blick
Pflanzen brauchen Licht zum Leben. Die Faustregel „sechs Stunden Sonne am Tag“ ist ein guter Start, aber lass uns genauer hinschauen. Morgensonne ist Gold wert, denn sie trocknet sanft den Tau von den Blättern und beugt so Pilzkrankheiten vor. Ein Platz mit Ostausrichtung ist also ideal für Salate und zartes Grünzeug. Die pralle Mittagssonne im Süden hingegen lieben die Sonnenanbeter wie Tomaten, Paprika und Zucchini. Beobachte also mal einen ganzen Tag lang den Lauf der Sonne in deinem Garten.

Wind wird total unterschätzt. Ständiger, starker Wind trocknet alles aus und kann junge Pflänzchen einfach umknicken. Eine kleine Hecke oder ein Zaun als Windschutz kann da Wunder wirken. Aber Achtung: Komplett windstill ist auch Mist. Eine sanfte Brise hilft nämlich, die Blätter trocken zu halten.
Und dann die rein praktische, aber überlebenswichtige Frage: Wo ist der nächste Wasserhahn? Reicht der Schlauch? Du wirst im Hochsommer fast täglich gießen müssen, und glaub mir, schwere Gießkannen über 50 Meter zu schleppen, macht genau drei Tage lang Spaß. Ich hab schon Leute erlebt, die ihr ganzes Beet nach einem Jahr versetzt haben, nur weil der Weg zum Wasser zu weit war. Das ist unnötige Plackerei!
Deine erste Bodenanalyse: Fühl mal, was du hast!
Bevor du den Spaten zückst, lerne deinen Boden kennen. Dafür brauchst du kein teures Labor. Mach einfach die Fühlprobe: Nimm eine Handvoll feuchte Erde und reib sie zwischen den Fingern.

- Sandiger Boden: Fühlt sich an wie am Strand, körnig und lässt sich nicht zu einer Wurst rollen. Er wird schnell warm, super! Aber er speichert Wasser und Nährstoffe kaum. Hier brauchst du Unmengen an Kompost.
- Lehmiger Boden: Ist schmierig und lässt sich formen wie Knete. Ein super Speicher für Wasser und Nährstoffe, neigt aber zu Staunässe und wird steinhart, wenn er trocken ist. Hier müssen Sand und Kompost rein, um ihn aufzulockern.
- Schluffiger Boden: Fühlt sich ganz seidig-mehlig an. Eigentlich ein guter Mittelweg, kann aber bei starkem Regen schnell verschlämmen.
Die meisten Böden sind eine Mischung. Das Ziel ist ein lockerer, krümeliger Lehmboden. Mit der Fühlprobe weißt du sofort, was dein Boden braucht. Das ist die Basis für alles Weitere.
2. Der Boden: Die Seele deines Beetes
Ein guter Gärtner ist vor allem ein Bodenpfleger. Gesunde Pflanzen wachsen nur in einem lebendigen Boden voller Mikroorganismen, Würmer und Pilze. Das ist keine Esoterik, sondern Biologie. Diese kleinen Helfer sind deine wichtigsten Mitarbeiter – also müssen wir sie gut füttern!

Ein bisschen Wissenschaft: pH-Wert und Nährstoffe
Keine Sorge, wird nicht kompliziert. Der pH-Wert sagt dir, wie sauer dein Boden ist. Die meisten Gemüsesorten fühlen sich bei einem Wert zwischen 6,0 und 7,0 pudelwohl. In diesem Bereich können sie Nährstoffe am besten aufnehmen. Simple Test-Kits aus dem Baumarkt (kosten meist unter 10 €) geben dir einen guten ersten Anhaltspunkt. Ist der Boden zu sauer, kannst du mit Gartenkalk nachhelfen. Ist er zu basisch (was seltener vorkommt), hilft langfristig saures Material wie Nadelstreu. Der allerbeste Weg, den pH-Wert zu stabilisieren, ist aber immer und immer wieder: Kompost!
Bodenverbesserung für Faule und Fleißige
Kompost ist das schwarze Gold des Gärtners. Das kann ich nicht oft genug sagen. Reifer, guter Kompost riecht nach Walderde. Er liefert Nährstoffe und verbessert jede Bodenart. Arbeite jedes Frühjahr eine 3-5 cm dicke Schicht in dein Beet ein. Kleiner Tipp: Wenn du keinen eigenen hast, frag mal beim kommunalen Wertstoffhof oder Kompostwerk nach. Dort bekommst du oft hochwertigen, geprüften Kompost für kleines Geld (manchmal schon ab 5-10 € pro 100 Liter).

Gründüngung ist ein genialer Trick der alten Gärtner. Wenn ein Beet abgeerntet ist, säst du einfach Pflanzen wie Phacelia (Bienenfreund) oder Gelbsenf. Die bedecken den Boden, ihre Wurzeln lockern ihn auf und sie reichern ihn mit organischer Masse an, wenn du sie später einfach ummähst und liegen lässt. Quasi eine Wellness-Kur für dein Beet.
Umgraben oder nicht umgraben? Das ist fast eine Glaubensfrage. Früher hieß es: Im Herbst tief umgraben! Heute wissen wir, dass das die wertvollen Bodenschichten durcheinanderwirbelt. Mein Kompromiss: Bei der Neuanlage eines Beetes auf steinhartem Lehmboden komme ich um das einmalige, tiefe Lockern nicht herum. Dafür nehme ich aber lieber eine Grabegabel statt eines Spatens, die wendet die Schichten nicht komplett. In den Folgejahren lockere ich nur noch die Oberfläche mit einem Grubber. Das schont das Bodenleben.
3. Die Bauart: Flach, hoch oder hügelig?
Die Form deines Beetes ist nicht nur Deko, sie hat handfeste Vorteile.
- Das Flachbeet: Der Klassiker. Einfach anzulegen, super für große Flächen und tiefwurzelnde Kulturen wie Kartoffeln. Der Nachteil: Du musst dich bücken und der Boden erwärmt sich im Frühjahr langsamer.
- Das Hügelbeet: Etwas in Vergessenheit geraten, aber genial. Stell es dir wie eine Lasagne vor: Im Kern sind grobe Äste, darüber kommen Laub, Grassoden, Kompost und Erde. Durch die Verrottung im Inneren entsteht Wärme, die dein Gemüse von unten heizt. Das ermöglicht eine viel frühere Aussaat! Ist am Anfang viel Arbeit, aber für die nächsten 3-5 Jahre ein echtes Kraftwerk.
- Das Hochbeet: Der absolute Star – und das zu Recht. Es schont den Rücken, hält Schnecken besser fern und wird im Frühling super schnell warm. Die ideale Breite ist 1,20 Meter, damit du von beiden Seiten gut in die Mitte kommst. Als Material für den Rahmen ist Lärche oder Douglasie top, das hält ewig. Günstigere Fichte (oft im Baumarkt zu finden) sieht nach 2-3 Jahren schon traurig aus. Rechne für ein einfaches Hochbeet aus Lärche (ca. 2x1m) mit Materialkosten von 150-300 €. Ein kleiner Profi-Tipp: Kleide das Holz von innen mit Noppenfolie aus (Noppen zur Holzwand!), das schützt es vor Feuchtigkeit und verdoppelt die Lebensdauer.
Vergiss auch die Wege nicht! Der Hauptweg sollte breit genug für eine Schubkarre sein (mindestens 60 cm), die kleinen Wege zwischen den Beeten mindestens 30-40 cm. Rindenmulch oder Holzhäcksel darauf sind super, dann bleibst du sauber und das Unkraut hat es schwerer.

4. Werkzeug: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
Gutes Werkzeug ist keine Geldverschwendung. Ein billiger Spaten, der beim ersten harten Brocken bricht, ist am Ende teurer. Hier ist deine Einkaufsliste für den Start:
- Eine Grabegabel: Oft nützlicher als ein Spaten! Sie lockert den Boden, ohne die Regenwürmer zu schreddern. Rechne mit 30-60 €.
- Ein solider Spaten: Für saubere Kanten und zum Abstechen von Rasen. Ein gutes Modell kostet zwischen 40 und 70 €.
- Ein Rechen: Zum Einebnen des Beetes.
- Eine kleine Harke oder ein Grubber: Zum Lockern und Jäten zwischendurch.
- Eine Pflanzkelle: Für die kleinen Pflänzchen.
Achte auf stabile Stiele (Eschenholz ist super) und geschmiedeten Stahl. Das Zeug hält bei guter Pflege ein Leben lang. Nach der Arbeit kurz sauber machen und gelegentlich einölen – fertig.
5. Der Anbauplan: Teamwork im Gemüsebeet
Einfach wild drauflos pflanzen ist wie Kochen ohne Rezept. Kann klappen, geht aber meistens schief. Zwei Konzepte sind hier dein Schlüssel zum Erfolg: Mischkultur und Fruchtfolge.

Mischkultur: Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn
Pflanzen können sich gegenseitig helfen oder auf den Geist gehen. Das beste Beispiel sind Karotten und Zwiebeln: Die Zwiebeln vertreiben die Möhrenfliege und die Möhren die Zwiebelfliege – geniales Teamwork! Tomaten und Basilikum sind auch ein Dreamteam. Aber pflanze niemals Erbsen neben Bohnen oder Kartoffeln neben Tomaten, die ziehen dieselben Krankheiten an. Ich hab als junger Gärtner auch mal gedacht, das sei egal, und hab meine ganzen Bohnen neben die Erbsen gesetzt. Was für eine Katastrophe, die Läuse haben gefeiert! Lerne aus meinem Fehler.
Fruchtfolge für Einsteiger (an einem Beet erklärt)
Das klingt kompliziert, ist es aber nicht. Es geht nur darum, den Boden nicht einseitig auszulaugen. Man teilt Gemüse in Starkzehrer (z.B. Kohl, Tomaten, Kürbis), Mittelzehrer (Karotten, Salat) und Schwachzehrer (Erbsen, Bohnen, Kräuter) ein. Für dein einzelnes Beet könntest du das so machen:
- Jahr 1: Du pflanzt Tomaten (Starkzehrer). Im Herbst gibst du eine dicke Schicht Kompost aufs Beet.
- Jahr 2: Jetzt kommen Karotten (Mittelzehrer) an die Reihe. Sie lieben den vorbereiteten Boden.
- Jahr 3: Nun pflanzt du Bohnen (Schwachzehrer). Die brauchen kaum Nährstoffe und reichern den Boden sogar mit Stickstoff an – eine super Vorbereitung für den nächsten Zyklus.
So bleibt dein Boden fit und gesund, ganz einfach.

6. Pflege: Gießen, Düngen und Schädlinge im Griff behalten
Ein Beet braucht ein bisschen Liebe. Gieße am besten morgens direkt an die Wurzeln, damit die Blätter trocken bleiben (Schutz vor Pilzen!). Lieber seltener und dafür kräftig gießen als jeden Tag ein bisschen zu spritzen. Die Wurzeln sollen ja nach unten wachsen.
Für den Extra-Kick Nährstoffe bei Starkzehrern wie Tomaten schwöre ich auf selbstgemachte Pflanzenjauchen. Eine Brennnesseljauche ist ein super Stickstoffdünger. Die Herstellung ist kinderleicht, aber der Geruch… nun ja, ein Kunde nannte es mal liebevoll „Landparfüm“. Verdünnt im Verhältnis 1:10 wird damit alle 2-3 Wochen gegossen.
Kleiner Exkurs: Dein eigenes Flüssig-Gold herstellen
Für eine Brennnesseljauche brauchst du nur einen großen Eimer (kein Metall!), ca. 1 kg frische Brennnesseln und 10 Liter Wasser (am besten Regenwasser). Die Brennnesseln grob zerkleinern, in den Eimer geben, mit Wasser auffüllen und abdecken. Einmal täglich umrühren. Nach 1-2 Wochen, wenn es aufhört zu blubbern und dunkel wird, ist dein Power-Dünger fertig! Einfach, billig und unglaublich wirksam.

Und was ist mit Schädlingen? Starke Pflanzen sind weniger anfällig. Schnecken sammle ich abends ab. Gegen die Raupen vom Kohlweißling helfen feine Gemüseschutznetze (kosten ca. 10-15 € für ein großes Netz) und Blattläuse spritze ich mit einer einfachen Seifen-Wasser-Lösung ab. Es geht ums Gleichgewicht, nicht um einen chemischen Krieg.
7. Regionale Tipps und was du sonst noch tun kannst
Ein Garten an der rauen Küste ist anders als einer im warmen Südwesten. Im Norden setze ich auf robuste Sorten wie den Grünkohl ‚Lerchenzungen‘ oder die Kartoffel ‚Linda‘. Im warmen Klima, z.B. am Kaiserstuhl, gedeihen Auberginen und Chilis super, aber da musst du mehr auf die Bewässerung achten.
Dein Projekt für dieses Wochenende: Ein Schneckenzaun! Bau aus einfachen Brettern einen kleinen Rahmen um dein Salatbeet und bringe oben eine überstehende Kante oder einen Streifen Kupferband (gibt’s im Baumarkt) an. Das gibt dir sofort das Gefühl, etwas geschafft zu haben und schützt deine zarten Pflänzchen.

8. Deine Sicherheit geht vor!
Ganz kurz, aber wichtig: Gartenarbeit soll Spaß machen. Trage Handschuhe (Tetanus-Gefahr!), hebe schwere Säcke aus den Knien und übernimm dich am Anfang nicht. Muskelkater ist okay, ein Hexenschuss beendet die Saison.
Ein letzter Gedanke…
Ein Gemüsebeet anzulegen, ist eine der schönsten Aufgaben überhaupt. Du verbindest dich mit der Erde und lernst, wo dein Essen herkommt. Fang lieber klein an. Ein einziges, gut gepflegtes Hochbeet bringt mehr Freude als eine riesige, verwilderte Fläche.
Und akzeptiere, dass nicht immer alles perfekt läuft. Mal gewinnt die Schnecke, mal hagelt es. Das gehört dazu. Der wahre Lohn ist nicht nur die Kiste voller knackiger Möhren. Es ist das Wissen, sie mit deinen eigenen Händen erschaffen zu haben. Und dieser Geschmack… der ist einfach unbezahlbar.
Bilder & Inspiration


Der wahre Star deines Beetes ist unsichtbar: die Erde. Anstatt einfach Gartenerde zu verwenden, gönn deinen Pflanzen einen Luxusstart. Eine bewährte Mischung für Gemüse ist ein Drittel reifer Kompost, ein Drittel hochwertige, torffreie Pflanzerde (z.B. von Compo Sana) und ein Drittel Perlit oder feiner Lavasplitt zur Auflockerung. Diese luftige, nährstoffreiche Basis lässt Wurzeln jubeln und ist die beste Versicherung für eine reiche Ernte.

- Radieschen: Ernte in nur 4-6 Wochen.
- Pflücksalat: Liefert wochenlang frische Blätter.
- Buschbohnen: Unkompliziert und ertragreich.
- Zucchini: Eine Pflanze versorgt oft die ganze Familie.
- Mangold: Farbenfroh, pflegeleicht und immer wieder beerntbar.

Unterschätze die Wurzeltiefe nicht: Karotten, Pastinaken und selbst Tomaten brauchen mehr Platz nach unten, als man denkt. Ein Standard-Hochbeet sollte mindestens 30-40 cm tief mit guter Erde gefüllt sein, damit sich die Wurzeln optimal entwickeln können und die Pflanzen nicht bei der ersten Hitzewelle schlappmachen. Das ist das Geheimnis standfester und gesunder Pflanzen.

Wussten Sie schon? Eine einzige Biene besucht an einem Sammelflug bis zu 200 Blüten. Ohne sie gäbe es keine Zucchini, Kürbisse oder Gurken. Pflanzen Sie deshalb immer ein paar Bienenmagnete wie Borretsch oder Kapuzinerkresse zwischen Ihr Gemüse.

Gute Nachbarschaft zahlt sich auch im Beet aus. Das Prinzip der Mischkultur nutzt natürliche Synergien zwischen Pflanzen und ist seit Jahrhunderten bewährt.
- Tomaten & Basilikum: Der Duft von Basilikum soll Schädlinge wie die Weiße Fliege fernhalten und sogar das Aroma der Tomaten intensivieren.
- Karotten & Zwiebeln: Ein cleveres Duo. Der Geruch der Zwiebeln verwirrt die Karottenfliege, während die Karotten die Zwiebelfliege abschrecken.

Muss es für den Anfang wirklich immer ein Hochbeet sein?
Nicht zwingend, aber die Vorteile sind gerade für Einsteiger unschlagbar. Der Boden erwärmt sich im Frühling schneller, was die Saison verlängert. Die Arbeitshöhe ist deutlich rückenschonender und man hat die perfekte Kontrolle über die Qualität der Erde. Zudem ist es eine effektive Barriere gegen Schnecken. Für den Start ist ein einfaches Modell aus Lärchenholz oder sogar ein selbstgebautes aus Weidengeflecht ein echter Game-Changer.

Aussaat von Samen: Deutlich günstiger, riesige Sortenvielfalt (probieren Sie mal lila Karotten von ‚Sperli‘!) und das befriedigende Gefühl, alles von Anfang an zu begleiten. Erfordert aber mehr Geduld und Vorkenntnisse.
Kauf von Jungpflanzen: Der schnellere Weg zur Ernte. Ideal für Ungeduldige und für wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten oder Paprika. Man sieht sofort, was man hat, hat aber weniger Auswahl und höhere Kosten.
Unser Tipp: Eine Mischung aus beidem ist oft die beste Strategie.

Ein Quadratmeter Gemüsebeet kann an einem heissen Sommertag bis zu 10 Liter Wasser verdunsten.
Das ständige Schleppen der Gießkanne wird schnell zur lästigen Pflicht. Eine Investition in ein einfaches Tropfbewässerungssystem, zum Beispiel das Micro-Drip-System von Gardena, spart nicht nur Zeit und Wasser, sondern versorgt die Pflanzen auch direkt an der Wurzel. Das reduziert die Verdunstung und beugt Pilzkrankheiten auf den Blättern effektiv vor.

- Hält die Feuchtigkeit länger im Boden.
- Unterdrückt einen Großteil des lästigen Unkrauts.
- Fördert ein aktives und gesundes Bodenleben.
- Schützt die Erde vor Verschlämmung bei Starkregen.
Das Geheimnis? Eine dünne Schicht Mulch! Verwenden Sie angetrockneten Rasenschnitt, Stroh oder Holzhäcksel (nur auf den Wegen!), um die Erde zwischen den Pflanzen zu bedecken. Es ist eine der einfachsten und wirkungsvollsten Pflegemaßnahmen.

Ein Gemüsebeet muss nicht aussehen wie eine reine Produktionsfläche. Lassen Sie sich vom französischen Potager-Stil inspirieren, bei dem Nutz- und Zierpflanzen elegant kombiniert werden. Pflanzen Sie eine Reihe Ringelblumen als farbenfrohe und nützliche Abgrenzung, setzen Sie blühenden Schnittlauch als grafisches Element ein oder lassen Sie essbare Kapuzinerkresse malerisch über den Rand Ihres Hochbeets ranken. So wird Ihr Beet zum Augenschmaus!

Vergessen Sie teure Gerätesets. Für einen erfolgreichen Start in die Gärtnerkarriere benötigen Sie nur eine Handvoll wirklich guter Helfer:
- Eine stabile Handschaufel aus Edelstahl (z.B. von Fiskars)
- Ein kleiner Grubber zum Lockern der Erde und zum Jäten
- Eine Gießkanne mit einem feinen Brauseaufsatz für die Jungpflanzen
- Ein Paar robuste, aber gut sitzende Gartenhandschuhe

Der typische Anfängerfehler: Zu viel des Guten. Überdüngung, besonders mit stickstoffreichen Düngern, führt zu einem wahren Dschungel aus Blättern, aber kaum Blüten oder Früchten. Ihre Tomatenpflanze explodiert förmlich, trägt aber nur spärlich. Halten Sie sich daher exakt an die Dosierungsempfehlungen auf organischen Düngern wie Hornspänen oder speziellem Gemüsedünger.

„Die Wiederentdeckung der Verbindung zur Natur und die Kultivierung unseres Gartens können Balsam für unsere Seele sein.“
Diese Worte von der Psychiaterin und Autorin Sue Stuart-Smith bringen auf den Punkt, was Gärtner intuitiv spüren: Die Arbeit mit der Erde erdet uns, schafft einen beruhigenden Rhythmus und belohnt uns nicht nur mit Ernte, sondern auch mit innerer Ruhe.

Wie viel Platz brauche ich wirklich, um anzufangen?
Fangen Sie bewusst klein an! Ein einziges Beet mit den Maßen 1,20 m x 2,40 m ist ideal. Diese Größe erlaubt es Ihnen, von allen Seiten bequem die Mitte zu erreichen, ohne die wertvolle Erde zu betreten und zu verdichten. Auf dieser überschaubaren Fläche können Sie bereits eine erstaunliche Vielfalt anbauen – genug für frische Salate, Kräuter und ein paar Nasch-Tomaten den ganzen Sommer über. Es ist befriedigender, ein kleines Beet gut zu pflegen, als von einem riesigen Projekt überfordert zu sein.

Holzart A – Lärche/Douglasie: Diese heimischen Hölzer sind von Natur aus reich an Harzen und daher sehr witterungsbeständig, auch ohne chemische Behandlung. Sie entwickeln mit der Zeit eine attraktive silbergraue Patina. Eine nachhaltige Investition, die sich über viele Jahre auszahlt.
Holzart B – Unbehandeltes Palettenholz: Die günstigste DIY-Option. Achten Sie unbedingt auf den „HT“-Stempel (heat treated) und meiden Sie Paletten mit „MB“-Kennzeichnung (giftig). Die Haltbarkeit ist geringer, aber für den Einstieg und zum Experimentieren perfekt.
Ihr Beet ist ein lebendiges Ökosystem. Statt bei den ersten Läusen zur Giftspritze zu greifen, laden Sie die natürliche Schädlingspolizei ein. Eine blühende Ecke mit Dill, Fenchel und Ringelblumen lockt nicht nur Bienen, sondern auch Marienkäfer und Florfliegen an. Deren Larven sind wahre Fressmaschinen und vertilgen Blattläuse zu Hunderten. Ein kleines Insektenhotel in der Nähe macht Ihren Garten für diese Nützlinge noch attraktiver.




