Irrtümer über Zecken: 7 Mythen rund um die Blutsauger

von Elke Schneider

Wenn der Sommer naht, freut sich die Seele über warmen Sonnenschein und leuchtendes Grün. Doch in diesen Tagen lauert im jungen grünen Gras eine verborgene Gefahr: Zecken, Überträger von Infektionen. Lücken im Wissen über Zecken haben zu falschen Vorstellungen geführt, von denen einige auch heute noch vorherrschen. Da es sich hier um gesundheits- und sogar lebensbedrohende Themen handelt, kann es nicht schaden, die Zusammenhänge zu verstehen und zwischen Fakten und Spekulationen zu unterscheiden. Hier sind sieben Irrtümer über Zecken, die nichts mit der Wahrheit zu tun haben.

Hier sind 7 Irrtümer über Zecken, die auch heute noch vorherrschen

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7 Irrtümer über Zecken, die nichts mit der Wahrheit zu tun haben

Irrtum 1: Alle Zecken übertragen Krankheiten

Obwohl die Zahl der durch Zeckenbisse verursachten viralen und bakteriellen Infektionen in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, enthalten die meisten dieser Parasiten keine Krankheitserreger und übertragen keine Infektionen. Hunderte von Säugetier- und Vogelarten sind natürliche Reservoire für die Bakterien und Viren, die die durch Zecken übertragene Borreliose (Lyme-Krankheit) und die durch Zecken übertragene Enzephalitis verursachen. Erst nach Kontakt mit einem infizierten Tier wird der Parasit zum Überträger der Infektion. Man schätzt, dass 5-20 % aller in Wäldern und städtischen Parks lebenden Zecken gefährlich sind.

Erst nach Kontakt mit einem infizierten Tier wird der Parasit zum Überträger der Infektion

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Irrtum 2: Zecken fallen von Bäumen

Zecken können nicht springen und klettern nicht hoch auf Bäume. Die meisten Zecken schlafen auf dem Waldboden, einer oberflächlichen Bodenschicht. Sobald sie aus ihrem Winterschlaf erwachen, brauchen die langsamsten von ihnen das ganze Frühjahr (2,5-3 Monate), um sich 1 m von ihrem Aufenthaltsort zu entfernen! Sie krabbeln auf Gräsern und kleinen Sträuchern und warten auf eine Gelegenheit, einen vorbeigehenden Menschen oder ein Tier zu erwischen. Wenn man hohe Gräser meidet und nur auf ausgetretenen Pfaden geht, verringert sich das Risiko eines Angriffs der Blutsauger. Geschlossene Schuhe, in die Socken gesteckte Hosen und langärmelige Kleidung können bei Waldspaziergängen vor Zeckenbissen schützen. Ignorieren Sie nicht die empfohlene Kleidung für den Wald, sie könnte Ihnen das Leben retten.

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Irrtum 3: Ein Zeckenstich ist schmerzhaft

Im Gegensatz zu Mücken und anderen stechenden Insekten ist ein Zeckenstich kaum zu spüren. Die Zecke injiziert betäubende Substanzen und der Mensch bemerkt den Blutsauger in der Regel, wenn er mit der Hand über die Haut fährt, an der er sich festgesaugt hat. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihren Körper und den Ihrer Haustiere sofort nach einem Spaziergang im Wald oder im Park untersuchen.

Ein Zeckenstich ist kaum zu spüren

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Irrtum 4: Wenn man Pflanzenöl auf eine eingesaugte Zecke gießt, kommt sie von selbst wieder heraus

Im Internet finden sich viele ähnliche Tipps. Neben Öl wird auch die Verwendung von Nagellack, Vaseline, Alkohol und anderen Substanzen empfohlen. Aber die Zecke ist ein hartnäckiges Geschöpf und es gibt keine Garantie, dass diese Substanzen helfen. Außerdem muss die Zecke sofort entfernt werden, um zu verhindern, dass sie in den Körper eindringt, falls sie infiziert ist. Wenn Sie warten, bis die Zecke wegen des Öls oder der Vaseline von selbst herauskommt, verlieren Sie wertvolle Zeit.

Die Zecke muss sofort entfernt werden

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Irrtum 5: Wenn eine Zecke infiziert ist, erkennt man das an einer Rötung der Haut

Ein Erythem in Form eines roten Flecks, der von einem roten Ring umgeben ist, tritt nur bei der durch Zecken übertragenen Borreliose auf, und nicht bei jedem. Diese Form der Hautreaktion tritt nur bei 70-80 % der Patienten auf. Das Fehlen eines sichtbaren Zeichens auf der Haut an der Bissstelle ist also keine Garantie dafür, dass die Zecke keine Infektion übertragen hat.

Irrtum 6: Die Verwendung von Repellentien ist eine Garantie für den Schutz vor Zeckenbissen

Repellentien verhindern zwar Zeckenbisse, aber ihre Wirkung ist nicht perfekt. Erstens wird das Repellent nur auf die Kleidung aufgetragen, sodass die freiliegende Haut ungeschützt bleibt. Zweitens ist die Wirkung von Repellentien zeitlich begrenzt und nach 2-3 Stunden Aufenthalt im Freien muss die Kleidung erneut behandelt werden. Bei der Verwendung solcher Produkte sollte man sich also nicht zu 100 % auf sie verlassen und andere Schutzmaßnahmen vernachlässigen.

Bei der Verwendung von Repellentien sollte man sich also nicht zu 100 % auf sie verlassen

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Irrtum 7: Eine eingeklemmte Zecke kann mit einem Streichholz entfernt werden

Einige „Extremisten“ empfehlen, die Zecke mit einem brennenden Streichholz oder einer Lötlampe zu entfernen – ein zweifelhafter, wenn nicht gar gefährlicher Ratschlag. Zum einen gibt es keine Garantie dafür, dass die Zecke ihr Mundstück aus der Haut zieht, bevor sie stirbt. Andererseits kann es auch zu Verbrennungen kommen – gehen Sie also kein unnötiges Risiko ein.

Gehen Sie keine unnötigen Risiken bei der Entfernung ein

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Elke Schneider

Elke Schneider ist eine vielseitige Sammlerin von Fachkenntnissen. Ihren Weg in den Journalismus begann sie mit einem soliden Fundament aus ihrem Studium an der Universität Dresden. Literatur, Kunstgeschichte und Philologie sind ihre Lieblingsfächer.