Kaum jemand macht sie: Die Übung, die Planks übertrifft

von Katrin Schubert
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Die Plank, oder der Unterarmstütz, ist aus gutem Grund ein Star in der Fitnesswelt. Sie ist einfach, erfordert keine Ausrüstung und stärkt effektiv die Rumpfmuskulatur. Aber was, wenn es eine Übung gäbe, die noch mehr für Ihren Körper tut, ebenfalls zu Hause durchführbar ist und von vielen trotzdem vernachlässigt wird? Obwohl die Plank sich durch ihre Effektivität beim Training der Körpermitte auszeichnet, gibt es eine Bewegung, die deutlich mehr Muskeln auf einmal beansprucht: die klassische Kniebeuge.

Laut einer im Journal of Strength and Conditioning Research veröffentlichten Studie ist diese Übung besonders nützlich, um die Kraft in den Beinen und Gesäßmuskeln fundamental zu stärken. Doch ihre Wirkung geht weit darüber hinaus.

Eine Heimübung, die mehr Muskeln beansprucht als die Plank

Während die Plank eine isometrische Übung ist (der Körper bleibt statisch), ist die Kniebeuge eine komplexe, dynamische Bewegung. Sie beansprucht gleichzeitig verschiedene große Muskelgruppen und ist damit ein unverzichtbares Element in jedem Trainingsprogramm – vom Reha-Patienten bis zum Spitzensportler. Bei korrekter Ausführung werden nicht nur der Rumpf stabilisiert, sondern vor allem die Oberschenkel (Quadrizeps), die Oberschenkelrückseite, die Waden, die Gesäßmuskeln und der untere Rücken gekräftigt. Es ist eine der fundamentalsten menschlichen Bewegungen, die wir im Alltag ständig unbewusst ausführen, wenn wir uns hinsetzen oder etwas aufheben.

Die zitierte Studie hebt erhebliche Vorteile hervor: Kniebeugen tragen zur Verbesserung der sportlichen Leistung bei, können die Schwere von Verletzungen verringern und sind ein Kernstück in der Rehabilitation und Prävention. Die Forscher betonen, dass Kniebeugen eine der effektivsten Methoden zur Steigerung der Kraft im Unterkörper sind, was sie zu einem wichtigen Reiz für die Muskelhypertrophie – also das Muskelwachstum – macht.

Die perfekte Ausführung: So geht die Kniebeuge richtig

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Die größte Hürde ist oft nicht die Anstrengung, sondern die richtige Form. Eine saubere Technik ist entscheidend, um das Beste aus der Übung herauszuholen und Verletzungen, insbesondere an Knien und Rücken, zu vermeiden. Als Coach sehe ich hier die häufigsten Fehler. Konzentrieren Sie sich auf diese Punkte:

  • Der Stand: Stellen Sie Ihre Füße etwa schulterbreit auseinander. Ihre Zehenspitzen können gerade nach vorne oder leicht nach außen zeigen – wählen Sie die Position, die sich für Ihre Hüften am natürlichsten anfühlt.
  • Die Einleitung: Beginnen Sie die Bewegung, indem Sie Ihre Hüfte nach hinten schieben, als ob Sie sich auf einen Stuhl setzen wollten. Halten Sie Ihren Rücken dabei gerade und die Brust aufgerichtet.
  • Die Abwärtsbewegung: Beugen Sie die Knie und senken Sie Ihr Gesäß ab. Atmen Sie dabei tief ein. Gehen Sie nur so tief, wie Sie die Spannung und eine saubere Form halten können. Das Ziel ist, dass die Oberschenkel parallel zum Boden sind, aber erzwingen Sie es am Anfang nicht.
  • Die Aufwärtsbewegung: Drücken Sie sich kraftvoll aus den Fersen wieder nach oben in die Ausgangsposition. Spannen Sie am höchsten Punkt bewusst Ihre Gesäßmuskulatur an und atmen Sie dabei aus.

Ein Profi-Tipp: Schauen Sie während der gesamten Übung auf einen festen Punkt vor Ihnen auf Augenhöhe. Das hilft, den Oberkörper aufrecht und den Rücken gerade zu halten.

Häufige Fehler und wie Sie diese vermeiden

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Achten Sie auf diese typischen Stolpersteine, um sicher und effektiv zu trainieren:

  • Die Knie fallen nach innen: Ein sehr häufiger Fehler, der die Kniegelenke belastet. Stellen Sie sich vor, Sie wollen den Boden mit Ihren Füßen „auseinanderreißen“. Das aktiviert die äußere Gesäßmuskulatur und stabilisiert die Knie.
  • Die Fersen heben vom Boden ab: Das verlagert den Druck auf die Zehen und Knie. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihr Gewicht auf dem gesamten Fuß, insbesondere den Fersen, zu halten.
  • Der Rücken wird rund: Oft ein Zeichen für mangelnde Rumpfspannung. Spannen Sie Ihre Bauchmuskeln an, als ob Sie einen leichten Schlag erwarten, und halten Sie die Brust „stolz“ oben.

Wenn Sie unsicher sind, filmen Sie sich von der Seite mit Ihrem Handy. Das ist ein unbestechlicher Coach und hilft enorm, die eigene Haltung zu korrigieren.

Die Alltags-Vorteile: Was Kniebeugen wirklich für Sie tun

Regelmäßige Kniebeugen sind mehr als nur ein Workout – sie sind eine Investition in Ihre Lebensqualität.

  • Bessere Beweglichkeit: Das Bücken, um etwas aufzuheben, das Treppensteigen oder das Spielen mit Kindern auf dem Boden wird leichter und sicherer.
  • Starke Körperhaltung: Eine kräftige Gesäß- und Beinmuskulatur stützt die Lendenwirbelsäule wie ein natürliches Korsett. Das kann Verspannungen im unteren Rücken lösen und beugt einer krummen Haltung vor.
  • Gesunde Knochen: Als Belastungsübung regen Kniebeugen die Knochendichte an. Dies ist besonders zur Vorbeugung von Osteoporose wichtig, da der altersbedingte Mineralverlust im Knochen verlangsamt wird.
  • Effektiver Kalorienverbrauch: Da Kniebeugen große Muskelgruppen fordern, ist der Energieverbrauch relativ hoch. Sie kurbeln den Stoffwechsel an und können bei höherer Intensität auch das Herz-Kreislauf-System fordern.

Ihr Mini-Workout für zu Hause: Ein einfacher Start

Aller Anfang muss nicht schwer sein. Es geht darum, eine Routine zu entwickeln, nicht darum, sich zu erschöpfen.

Für absolute Anfänger: Beginnen Sie mit „Stuhl-Kniebeugen“. Stellen Sie sich vor einen stabilen Stuhl und führen Sie die Kniebeuge so aus, dass Sie das Gesäß kurz auf der Sitzfläche abtippen, bevor Sie sich wieder hochdrücken. Das gibt Sicherheit und schult den Bewegungsablauf.

Ein einfacher Plan: Starten Sie mit 3 Sätzen à 8 bis 12 Wiederholungen. Machen Sie zwischen den Sätzen etwa 60 Sekunden Pause. Führen Sie dieses Training zwei- bis dreimal pro Woche an nicht aufeinanderfolgenden Tagen durch, damit Ihre Muskeln Zeit zur Erholung haben.

Wann sollten Sie einen Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen? Sollten Sie während der Übung Schmerzen verspüren – insbesondere stechende Schmerzen in den Knien oder im Rücken –, brechen Sie sofort ab. Bei anhaltenden Beschwerden kann ein Arzt eine Verordnung (*Rezept*) für Physiotherapie ausstellen, deren Kosten in der Regel von der Krankenkasse übernommen werden. Ein Physiotherapeut oder ein qualifizierter Trainer kann Ihre Form überprüfen und die Übung an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.