Kornkäfer bekämpfen: So schützen Sie Ihre Lebensmittel und Ihre Gesundheit vor dem lästigen Vorratsschädling

Riechen Ihre Getreidevorräte etwas muffig? Sehen die verpackten Lebensmittel im Schrank irgendwie feucht und komisch aus? Vielleicht können Sie sogar weißliche Fäden und winzige Larven sehen? Das könnte der Kornkäfer sein. Es ist gut möglich, dass dieser unbeliebte Vorratsschädling sich auch bei Ihnen zu Hause eingenistet hat. Wie erkennen Sie einen Befall und wie werden Sie die frechen Plagegeister wieder los, das erfahren Sie heute bei uns.

Kornkäfer lieben alles, was mit Getreide zu tun hat

Was sind Kornkäfer?

Der Kornkäfer (Sitophilus granarius) ist einer der vielen Vorratsschädlinge, die auch in unseren Breitengraden anwesend sind. Er gehört zu der Familie der Rüsselkäfer. Das kann man auch bei einer genaueren Beobachtung gut verstehen, denn der ca. 0,5 cm lange Käfer trägt vorne einen länglichen Rüssel, wo sich das Mundwerkzeug befindet. Das Insekt kommt ursprünglich aus Asien, kann aber bei zu hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sich nicht optimal vermehren. Das gleiche gilt auch für Temperaturen unter 10 Grad Celsius.

Vorne sind Kornkäfer leicht gepunktet und der hintere Teil weist lange Rillen auf 

Die Käfer sind rotbraun bis dunkelbraun, sind lichtscheu und können nicht fliegen. Ausgewachsene Exemplare können manchmal bis zu zwei Jahre überleben. Die Kornkäfer vermehren sich relativ schnell. Die Weibchen legen normalerweise bis zu 200 Eier in je ein Getreidekorn. Da beginnen sich diese zu entwickeln, werden zu Larven, verpuppen und schlüpfen als junge Käfer wieder aus dem Korn. Der ganze Zyklus kann ungefähr einen Monat dauern.

Im Getreidekorn findet das Weibchen eine tolle Zuflucht, um seine Eier zu verstecken

Vorne am Rüssel haben Kornkäfer noch zwei längliche Fühler 

Wie gelangen Kornkäfer überhaupt ins Haus?

Wie schon erwähnt, können die getreidegierigen Insekten nicht fliegen. Von daher kommen sie ausschließlich durch ins Haus gebrachte Lebensmittel zu Ihren Vorräten. Kontrollieren Sie deswegen immer sorgfältig die gekaufte Ware nach einem möglichen Befall. In seltenen Fällen können Kornkäfer sich in einer Dekoration aus Getreide versteckt haben oder aus Vogelnestern in der Nähe eines Fensters ins Haus einschleichen.

Vor allem bei größeren, offen stehenden Getreidevorräten besteht ein hohes Risiko eines Befalls

Wie erkennt man einen Kornkäfer-Befall?

Bei befallenen Lebensmitteln handelt sich an erster Stelle von Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Hirse, Mais oder Reis. Das können aber auch Hülsenfrüchte, Trockenobst und -gemüse, Teigwaren und sogar Nüsse sein. Weil die Larven sich am häufigsten in den Körnern befinden, kann man diese kaum sehen. Was man aber sehr leicht merken kann, ist die typische Fadenbildung, die sich beim Verpuppen der Larven bildet sowie die Exkrementen der Insekten. Die Lebensmittel in der Verpackung sind feuchter und muffiger geworden. Selten kann man bei einem Befall auch die Käfer selbst sehen, denn diese sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Löchern oder Ritzen in den Vorratskammern oder den Küchenschränken.

Luftdichte Behälter aus Plastik oder Glas 

Ist der Vorratsschädling ein Gesundheitsrisiko für Menschen?

Die Käfer sowie ihre Eier und Larven sind nicht giftig und bergen keine direkte Gefahr für unsere Gesundheit. Allerdings können befallene Lebensmittel ernste Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Durch die organische Verunreinigung durch die Insekten wird Schimmelbildung begünstigt. Auch viele krankmachende Bakterien und andere Mikroorganismen fühlen sich in so einem Milieu ziemlich wohl und können sich schnell vermehren.

Kornkäfer befallen auch Reis sehr oft 

Kornkäfer bekämpfen ohne Chemie

Das Umweltbundesamt rät von jeglichen Insektiziden gegen Kornkäfer ab. Der Grund: Diese Vorratsschädlinge sind extrem widerstandsfähig und können dadurch kaum bekämpft werden. Als alternative biologische Bekämpfung wird in Freiem einen natürlichen Feind von Kornkäfern eingesetzt – die Schlupfwespe (Lariophagus distinguendus). Sie frisst die Eier und Larven der Käfer und vermindert drastisch seine Population.

Vorbeugung und natürliche Feinde bieten die besten Methoden im Kampf gegen den lästigen Vorratsschädling 

Wenn es sich aber um einen Befall in den eigenen vier Wänden handelt, sollten Sie sich neben eineр sogenannteн Pheromon-Falle für folgende Maßnahmen entscheiden. Sorgfältig durchgeführt sind diese eine wirkungsvolle Methode, Kornkäfern den Garaus zu machen.

Den Befall lokalisieren

Sortieren Sie alle befallenen Verpackungen mit Getreide oder Ähnlichem aus. Schauen Sie ganz genau, wo sich die Plagegeister und ihre Eier sowie Larven aufhalten. Überprüfen Sie alle möglichen Essensquellen. Weißliche, klebrige Punkte an den Getreidekörnern sowie Fäden sind die sichersten Indizien, dass da etwas nicht stimmt.

Lebensmittel entsorgen

Alle befallenen Lebensmittel umgehend wegwerfen, und zwar in den Restmüll. Entsorgen Sie diese samt Käfern und Eiern niemals auf den Kompost oder in den Biomüll. Zur Sicherheit können Sie dafür noch dicht verschlossene Beutel oder Behälter benutzen.

Gründlich putzen

Reinigen Sie alle Küchenschränke oder die ganze Vorratskammer mit Essigreiniger oder verdünntem Essig mit Wasser. Lassen Sie danach vollständig austrocknen.

Sorgfältig nachprüfen

Mit einem Föhn können Sie nachträglich alle Ritzen und Fugen in den Schränken erhitzen, damit versteckte Insekten sich zeigen oder verenden. Kontrollieren Sie alle paar Tage nach dem Befall die verdächtigen Bereiche nach möglichen Insektenresten.

Achten Sie stets auf eine gute Hygiene in Ihren Küchenschränken und Vorratskammern 

Eine gute Vorbeugung kann Kornkäfer sowie auch andere Vorratsschädlinge nachhaltig fernhalten. Das heißt, alle Getreideprodukte stets nach dem Einkauf nach einem Insekten-Befall kontrollieren und diese in luftdichtgeschlossenen Behältern aufbewahren. Sagen Sie dem lästigen Kornkäfer sowie anderen Getreideschädlingen wie dem Mehlkäfer den Kampf an und schützen Sie sich und Ihr Essen vor den ungebetenen Hausbewohnern.

Vorratsschädlinge können sich schon zu einer echten Plage entwickeln