Drip Cake wie vom Profi: Die ultimative Anleitung ohne Pannen
Tropfende Kunstwerke, die nicht nur das Auge erfreuen! Entdecken Sie die verführerische Welt der Drip Cakes und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!
„Die Torte ist ein Traum“ – hätte Marie Antoinette gesagt, wenn sie einen Drip Cake gesehen hätte. Stellen Sie sich vor, eine schokoladige Flut ergießt sich über die Seiten einer majestätischen Torte, während fruchtige Akzente um sie herum tanzen. Diese essbare Kunstform erweckt nicht nur den Gaumen, sondern auch die Seele zum Leben. Bereiten Sie sich darauf vor, Ihre nächste Feier mit einem Drip Cake zu verzaubern, der so köstlich ist, dass er selbst die härtesten Kritiker zum Schmelzen bringt.
Ich hab in der Backstube schon unzählige Trends kommen und gehen sehen. Viele waren so schnell wieder weg, wie sie aufgetaucht sind. Aber der Drip Cake? Der ist geblieben. Und ganz ehrlich, das hat einen guten Grund. Er ist die perfekte Mischung aus klassischem Handwerk und moderner, cooler Optik. Aber Achtung: So eine Torte ist mehr als nur ein bisschen Schokolade, die an der Seite runterläuft. Sie ist ein kleiner Test für deine Geduld und Präzision.
Inhaltsverzeichnis
Ich habe schon alles gesehen: geronnene Ganache, die gerettet werden musste, und kleine Fehler, die zum großen Chaos wurden. Aber ich kenne auch das Leuchten in den Augen, wenn jemand sein perfektes Werk betrachtet. Genau dieses Wissen aus der Praxis will ich heute mit dir teilen – keine oberflächlichen Tipps, sondern handfeste Anleitungen, die wirklich funktionieren. Wir packen das Thema von Grund auf an: vom stabilen Fundament über die Chemie der Ganache bis zur Technik für den perfekten Tropfen. Also, Ärmel hochkrempeln, los geht’s!

Das Fundament – Ohne stabilen Kuchen geht gar nichts
Alles fängt mit der Torte selbst an. Dein Drip Cake braucht ein bombenfestes Fundament. Ist der Kuchen zu weich oder uneben, kannst du dich noch so anstrengen – das Ergebnis wird dich frustrieren. Die ganze Arbeit wäre umsonst. In der Profi-Küche greifen wir deshalb meist zu festen Rührkuchen. Ein luftiger Biskuitboden würde unter dem Gewicht von Buttercreme und Ganache einfach schlappmachen.
Ein saftiger Schokoladen-Rührkuchen ist da eine super Wahl. Er ist stabil, verzeiht viel und schmeckt einfach genial. Das Geheimnis liegt in der Butter und der richtigen Vorbereitung. Achte darauf, dass wirklich ALLE Zutaten Raumtemperatur haben. Das ist kein optionaler Schritt! Kalte Eier oder Butter führen dazu, dass der Teig gerinnt und der Kuchen am Ende trocken und bröselig wird.
Hier ist ein erprobtes Grundrezept für eine 20-cm-Springform:
- 250 g weiche Butter
- 200 g Zucker
- 1 gute Prise Salz
- 4 Eier (Größe M), raumtemperiert
- 250 g Weizenmehl (Type 405 oder 550)
- 50 g gutes Kakaopulver (ungesüßt)
- 2 TL Backpulver
- 125 ml Milch, raumtemperiert
Schlag die Butter mit Zucker und Salz richtig cremig auf, das darf ruhig ein paar Minuten dauern. Die Masse sollte hell und luftig sein. Dann kommen die Eier einzeln dazu, jedes für etwa 30 Sekunden. So baust du eine stabile Emulsion auf. Mehl, Kakao und Backpulver mischst und siebst du am besten. Das Sieben verhindert Klümpchen. Gib die Mehlmischung dann abwechselnd mit der Milch zum Teig und rühre nur so lange, bis alles gerade so vermischt ist. Zu langes Rühren macht den Kuchen zäh.

Ab in den Ofen bei 175 °C Ober-/Unterhitze für ca. 45-50 Minuten. Mach unbedingt die Stäbchenprobe. Nach dem Backen lässt du den Kuchen 10 Minuten in der Form, dann stürzt du ihn auf ein Gitter und lässt ihn komplett auskühlen – am besten über Nacht. Ein warmer Kuchen ist der Feind jedes Tortenbauers!
Kleiner Tipp: Aus diesem Rezept bekommst du locker zwei, vielleicht sogar drei dünnere Böden. Die kleine Kuppel, die beim Backen oft entsteht, schneidest du am besten mit einem langen Messer gerade ab. So hast du eine perfekte, ebene Fläche zum Stapeln.
Der Mantel – Buttercreme, die alles zusammenhält
Eine stabile Torte braucht eine ebenso stabile Hülle. Für Drip Cakes ist eine feste Buttercreme ideal. Klassische deutsche Sahnecremes sind oft zu weich und würden nachgeben. Die typisch amerikanische Buttercreme aus Puderzucker und Butter ist zwar bombenfest, aber vielen (mir auch) oft zu süß und fettig.
Mein absoluter Favorit ist die Schweizer Meringue Buttercreme. Sie ist seidig, stabil und nicht übertrieben süß. Die Herstellung braucht etwas Sorgfalt, aber es lohnt sich!

Rezept: Schweizer Meringue Buttercreme
Du brauchst für eine 20-cm-Torte ungefähr:
- 4 Eiweiß (ca. 120 g)
- 200 g feiner Zucker
- 250 g sehr weiche Butter, in Würfel geschnitten
- 1 TL Vanilleextrakt
Gib Eiweiß und Zucker in eine hitzebeständige Schüssel und setze sie über ein Wasserbad. Erhitze die Masse unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen auf etwa 70 °C. Wenn du kein Thermometer hast: Reibe eine kleine Menge zwischen den Fingern. Wenn du keine Zuckerkristalle mehr spürst, ist es perfekt. Nimm die Schüssel vom Wasserbad und schlage die Masse mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine auf höchster Stufe, bis sie steif ist und auf Raumtemperatur abgekühlt ist. Das ist WICHTIG! Ist die Masse noch warm, schmilzt die Butter. Jetzt kommt die weiche Butter würfelweise dazu, während du weiterrührst. Irgendwann wird die Creme vielleicht grisselig oder sieht geronnen aus – KEINE PANIK! Das ist völlig normal. Einfach stur weiterrühren, sie wird sich wieder zu einer glatten, seidigen Creme verbinden. Zum Schluss die Vanille unterrühren.

Bevor die Torte ihren Mantel bekommt, wird sie gefüllt und gestapelt. Dann kommt der entscheidende Schritt: der „Crumb Coat“. Das ist eine hauchdünne Schicht Buttercreme, die alle Krümel bindet. Streich sie auf und stell die Torte für 30 Minuten in den Kühlschrank. Erst dann kommt die finale, glatte Schicht drauf.
Übrigens: Du hast keine drehbare Tortenplatte? Kein Drama! Stell die Torte auf einen umgedrehten Topf, der auf einem feuchten Küchentuch steht. Das dreht sich auch, nur etwas rustikaler. Statt einer teuren Winkelpalette tut es für den Anfang auch ein langes, glattes Messer oder ein breiter Teigschaber.
Die Seele des Drips – Alles über die perfekte Ganache
Die Ganache ist das Herzstück. Ihre Konsistenz entscheidet über Top oder Flop. Im Grunde ist sie eine simple Mischung aus Schokolade und Sahne, aber das richtige Verhältnis und die Temperatur sind alles.
Qualität, die man schmeckt und sieht
Lass die billige Backschokolade im Regal. Greif zu hochwertiger Kuvertüre, zum Beispiel die Callets von Callebaut. Die gibt’s online oder im Back-Fachhandel und kosten etwa 15-20 € pro Kilo – die Investition lohnt sich, du brauchst ja nicht alles auf einmal. Der höhere Kakaobutteranteil sorgt für perfekten Glanz und bestes Fließverhalten. Bei der Sahne solltest du auf mindestens 32 % Fettgehalt achten.

Die magischen Verhältnisse
Je nach Schokolade brauchst du ein anderes Verhältnis von Schokolade zu Sahne:
- Zartbitter-Ganache (ca. 55-60 % Kakao): Das klassische 1:1 Verhältnis. Also 100 g Schokolade auf 100 g Sahne. Damit hast du die meiste Kontrolle.
- Vollmilch-Ganache: Hier brauchst du mehr Schokolade, also ein 2:1 Verhältnis (200 g Schokolade auf 100 g Sahne).
- Weiße Ganache: Die ist am weichsten und zickigsten. Nimm hier ein 3:1 Verhältnis (300 g Schokolade auf 100 g Sahne), je nach Marke manchmal sogar etwas mehr.
Zubereitung – Der Trick ist Geduld
Hack die Schokolade ganz fein und gib sie in eine Schüssel. Erhitze die Sahne, bis am Rand kleine Bläschen aufsteigen – sie darf auf keinen Fall kochen! Gieß die heiße Sahne über die Schokolade und jetzt kommt der wichtigste Tipp: FINGER WEG! Lass die Mischung 5 Minuten einfach stehen. Rührst du zu früh, wird die Ganache schnell ölig. Nach 5 Minuten rührst du langsam von der Mitte nach außen, bis eine glänzende, glatte Masse entsteht. Nicht mit dem Schneebesen schlagen, das bringt zu viel Luft rein.

Erste Hilfe für deine Ganache
Manchmal geht trotzdem was schief. Aber keine Sorge, das meiste kann man retten.
- Problem: Die Ganache ist ölig und getrennt? Meist war die Sahne zu heiß. Gib löffelweise (wirklich nur einen Teelöffel!) kalte Sahne dazu und rühre ganz langsam von innen nach außen. Fast immer fängt sie sich wieder.
- Problem: Die Ganache ist steinhart geworden? Du hast sie zu lange abkühlen lassen. Erwärme sie ganz vorsichtig über einem Wasserbad, immer nur für ein paar Sekunden, und rühre sie geschmeidig.
- Problem: Die Ganache ist viel zu flüssig? Das Verhältnis stimmte nicht. Gib einfach noch etwas mehr fein gehackte Schokolade dazu und lass sie in der Restwärme schmelzen.
Der große Moment – So gelingt der perfekte Drip
Die Torte ist eiskalt, die Buttercreme fest, die Ganache glänzt. Jetzt kommt der Moment der Wahrheit.
Die Temperatur ist ALLES
Deine Torte muss direkt aus dem Kühlschrank kommen. Die Ganache braucht die perfekte Temperatur, ideal sind 30-32 °C. Ist sie zu heiß, schmilzt sie die Buttercreme und läuft bis zum Boden. Ist sie zu kalt, gibt es nur dicke, kurze Nasen. Ein digitales Küchenthermometer ist hier dein bester Freund und kostet online oft nur um die 10 Euro – die beste Investition gegen Drip-Katastrophen! Ohne Thermometer: Führe einen Klecks an deine Lippe. Er sollte sich lauwarm anfühlen, auf keinen Fall heiß.

Mein Geheimtipp: Der Glas-Trick
Bevor du an die Torte gehst und nervös wirst: Schnapp dir ein kaltes Glas, dreh es um und übe den Drip daran. Gib einen kleinen Klecks Ganache auf den Rand und schau, wie er läuft. So bekommst du ein Gefühl für die Menge und den Druck und nimmst dir die Angst vor dem ersten Mal am echten Objekt.
Arbeite dich dann am Rand der kalten Torte entlang. Ob du einen Löffel, einen Spritzbeutel oder eine kleine Squeeze-Flasche nimmst, ist Geschmackssache. Mit der Flasche hast du die meiste Kontrolle. Variiere die Länge der Tropfen für einen lebendigen Look. Wenn der Rand fertig ist, gießt du die restliche Ganache auf die Tortenoberfläche und verstreichst sie glatt.
Noch mehr Ideen für Fortgeschrittene
Wenn du die Basics draufhast, kannst du richtig kreativ werden.
- Farbige Drips: Nimm weiße Ganache als Basis. Aber Achtung: Du brauchst unbedingt fettlösliche Lebensmittelfarben, z.B. auf Ölbasis von Marken wie Colour Mill oder Sugarflair. Normale Gelfarben auf Wasserbasis bringen deine Ganache zum Gerinnen!
- Metallic-Effekte: Für einen edlen Gold- oder Silber-Look lässt du deinen normalen Drip komplett aushärten. Dann mischst du essbares Metallic-Pulver mit ein paar Tropfen hochprozentigem Alkohol (z.B. Wodka) zu einer Farbe und malst die Tropfen vorsichtig damit an.
- Aromen: Gib der Sahne vor dem Erhitzen mal eine Zimtstange, Kaffeebohnen oder Orangenschale bei. Kurz ziehen lassen, abseihen und dann wie gewohnt verwenden. Ein Eierlikör-Drip auf einem Nusskuchen ist übrigens auch ein Knaller!

Lagerung, Kosten und ein realistischer Zeitplan
Ein gutes Ding will Weile haben. Und gute Zutaten kosten Geld. Eine hochwertige Torte für unter 20 Euro? Seien wir ehrlich, das ist unrealistisch. Rechne mal mit 30 bis 50 Euro reinen Materialkosten.
Und die Zeit? Plane mindestens zwei, besser drei Tage ein. Das nimmt den ganzen Stress raus.
- Tag 1: Kuchen backen und komplett auskühlen lassen (ca. 30 Min. aktive Arbeit, Rest ist Wartezeit).
- Tag 2: Buttercreme machen, Torte füllen, einstreichen (Krümelschicht & finale Schicht). Das ist der intensivste Tag, plane hier mal 1,5 bis 2 Stunden aktive Zeit ein.
- Tag 3: Das große Finale! Ganache zubereiten, abkühlen lassen, den Drip auftragen und dekorieren (ca. 30-45 Min. aktiv).
Wenn die Torte fertig ist, gehört sie in den Kühlschrank – am besten in einer Tortenbox, damit sie keine Gerüche annimmt. So hält sie sich locker 2-3 Tage frisch.
Glaub mir, mein erster Drip Cake sah auch alles andere als perfekt aus. Aber mit jeder Torte lernt man dazu. Nimm dir die Zeit, hab Spaß am Prozess, und du wirst ein Kunstwerk erschaffen, das nicht nur mega aussieht, sondern auch fantastisch schmeckt. Und genau darum geht es doch, oder?

Bildergalerie



Wussten Sie schon? Die australische Konditorin Katherine Sabbath gilt als eine der Pionierinnen, die den Drip-Cake-Trend um 2014 weltweit populär machte. Ihre bunten, extravaganten Kreationen inspirierten eine ganze Generation von Hobby- und Profibäckern.



Hilfe, meine Ganache ist geronnen! Was tun?
Keine Panik, das ist meistens rettbar. Oft liegt es an einem Temperaturschock. Nehmen Sie die Schüssel vom Herd (falls Sie ein Wasserbad nutzen) und rühren Sie ganz langsam und sanft mit einem Teigschaber vom Zentrum nach außen. Wenn das nicht hilft, geben Sie löffelweise etwas warme (nicht heiße!) Sahne oder Milch hinzu und rühren Sie weiter, bis sich die Emulsion wieder verbindet. Geduld ist hier der Schlüssel!


Die Qualität Ihrer Ganache steht und fällt mit der Schokolade. Vergessen Sie Backschokolade aus dem Supermarkt. Investieren Sie in hochwertige Kuvertüre-Callets, zum Beispiel von Callebaut oder Valrhona. Sie haben einen höheren Kakaobutteranteil, was für einen feineren Schmelz, einen schöneren Glanz und eine bessere Fließfähigkeit sorgt. Ein Kakaogehalt zwischen 55 % und 70 % ist für dunkle Ganache ideal – nicht zu bitter, nicht zu süß.



Der Löffel: Perfekt für einen rustikalen, ungleichmäßigen Look. Sie haben die volle Kontrolle über jeden einzelnen Tropfen, was zu einem sehr organischen Ergebnis führt.
Die Spritzflasche: Ideal für sehr gleichmäßige, saubere Tropfen. Damit erzielen Sie ein professionelles, fast schon grafisches Ergebnis. Besonders bei dünnflüssigeren Drips ist sie die sicherere Wahl.
Für den Anfang ist der Löffel oft fehlerverzeihender und charmanter.



Unverzichtbar für den perfekten Drip: Die absolute Kälte der Torte. Der Kuchen muss vor dem Drip-Auftrag mindestens 30 Minuten im Kühlschrank, besser noch 15 Minuten im Gefrierschrank gewesen sein. Die eiskalte Buttercreme sorgt dafür, dass die lauwarme Ganache sofort stoppt und nicht bis zum Tortenboden durchläuft.


Ein Drip Cake lebt von seiner opulenten Dekoration. Denken Sie über den Tellerrand hinaus:
- Selbstgemachte Baiser-Tupfen, die Sie kurz vor dem Servieren mit einem Flambierbrenner abflämmen.
- Macarons, die farblich auf die Buttercreme oder den Drip abgestimmt sind.
- Frische Beeren und essbare Blüten für einen Hauch von Eleganz und Frische.
- Grob gehackte Pistazien oder karamellisierte Nüsse für zusätzlichen Crunch.



- Der Drip läuft bis auf die Tortenplatte.
- Die Tropfen sind zu dick und wirken plump.
- Der Drip erstarrt sofort und bildet keine Tropfen.
Das Geheimnis zur Vermeidung dieser Fehler? Die Temperatur der Ganache. Sie sollte lauwarm sein, idealerweise um die 32°C. Zu heiß, und sie schmilzt die Buttercreme. Zu kalt, und sie fließt nicht mehr schön.



Für den ultimativen Wow-Effekt sorgt ein metallischer Drip in Gold oder Silber. Mischen Sie dafür hochkonzentrierte, essbare Puderfarbe (z.B. von Rainbow Dust oder Rolkem) mit ein paar Tropfen hochprozentigem Alkohol (wie Wodka oder Reingeist) zu einer dickflüssigen Paste. Tragen Sie diese vorsichtig mit einem feinen Pinsel auf den bereits erstarrten Schokoladen-Drip auf. Das Ergebnis ist ein atemberaubender, luxuriöser Look.


Der allererste Tropfen: Machen Sie ihn immer an der Rückseite der Torte! Dieser „Test-Drip“ zeigt Ihnen, wie sich die Ganache bei der aktuellen Temperatur und Konsistenz verhält. So können Sie die Fließgeschwindigkeit beurteilen und notfalls die Temperatur der Ganache noch leicht anpassen, bevor Sie an der Vorderseite Ihrer Torte weiterarbeiten.



Laut einer Umfrage von Statista gaben 2022 rund 7,5 Millionen Menschen in Deutschland an, mehrmals pro Woche Schokolade zu konsumieren.
Diese Liebe zur Schokolade bedeutet auch, dass die Gaumen anspruchsvoller werden. Eine hochwertige, geschmacksintensive Ganache wird von Gästen sofort erkannt und wertgeschätzt. Es ist das Detail, das eine gute Torte von einer unvergesslichen unterscheidet.



Kann ich weiße Schokoladen-Ganache einfärben?
Ja, aber Vorsicht! Normale flüssige Lebensmittelfarben auf Wasserbasis können die Ganache zum Gerinnen bringen. Verwenden Sie unbedingt fettlösliche Farben. Am besten eignen sich hochkonzentrierte Gelfarben (z.B. von Wilton oder ProGel) oder spezielle Puderfarben für Schokolade. Geben Sie die Farbe tröpfchenweise hinzu, bis der gewünschte Pastell- oder auch kräftige Farbton erreicht ist.


- Ein glatter, sauberer Rand.
- Eine perfekt ebene Oberfläche.
Das Werkzeug dahinter? Eine hohe Teigkarte oder ein großer Palettenschaber. Nachdem Sie die letzte Schicht Buttercreme aufgetragen haben, ziehen Sie die Karte in einer einzigen, gleichmäßigen Bewegung am Rand entlang, um eine makellose Oberfläche zu schaffen. Das ist die Leinwand für Ihren Drip.



Eine Alternative zum klassischen Schoko-Drip ist ein samtiger Karamell-Drip. Dafür einfach Karamellbonbons (z.B. Werther’s Echte Sahnebonbons) mit einem Schuss Sahne bei niedriger Hitze langsam schmelzen lassen, bis eine homogene, dickflüssige Sauce entsteht. Leicht abkühlen lassen und genau wie die Ganache verwenden. Eine Prise Meersalz darin hebt den Geschmack auf ein neues Level.


Schweizer Buttercreme: Wird mit erhitztem Eiweiß und Zucker hergestellt. Sie ist unglaublich seidig, stabil und nicht übermäßig süß. Perfekt für elegante Torten und hält auch wärmeren Temperaturen besser stand.
Amerikanische Buttercreme: Eine einfache Mischung aus Puderzucker und Butter. Sie ist sehr süß, schnell gemacht und ideal für Anfänger. Für einen Drip Cake sollte sie sehr kalt sein, da sie schneller weich wird.
Für ein professionelles Ergebnis ist die Schweizer Variante klar im Vorteil.



Die Kunst des Drips ist ein fast meditativer Moment. Der Duft der Schokolade, die Konzentration, wenn der erste Tropfen langsam am Rand hinabgleitet, das leise Klicken des Löffels an der Schüssel. Es ist der kreative Höhepunkt nach Stunden des Backens und Vorbereitens. Nehmen Sie sich Zeit für diesen Schritt und genießen Sie den Prozess, Ihr Kunstwerk zu vollenden.



Auch eine vegane Variante ist problemlos möglich. Die Herausforderung liegt in der Ganache:
- Verwenden Sie eine hochwertige Zartbitterschokolade mit mindestens 60% Kakao (viele sind von Natur aus vegan).
- Ersetzen Sie die Kuhmilchsahne durch eine vollfette Kokosmilch aus der Dose (nur der feste Teil) oder eine spezielle vegane Kochcreme auf Hafer- oder Sojabasis.


Der Schmelzpunkt von Kakaobutter, dem Hauptfett in guter Schokolade, liegt bei etwa 34–38 °C – also knapp unter der menschlichen Körpertemperatur. Deshalb schmilzt sie so zart im Mund.



Haben Sie noch Reste? Perfekt!
- Übrig gebliebene Ganache lässt sich wunderbar zu Trüffeln rollen. Einfach kalt stellen, Kugeln formen und in Kakaopulver wälzen.
- Kuchenabschnitte, die beim Begradigen der Böden anfallen, sind die Basis für köstliche Cake Pops. Einfach mit etwas Frischkäse oder Buttercreme verkneten und formen.



Wie transportiere ich das Kunstwerk sicher?
Ein hoher Tortenkarton ist Pflicht. Für maximale Stabilität kühlen Sie die fertige Torte nochmal gut durch, bis die Buttercreme und der Drip steinhart sind. Platzieren Sie eine rutschfeste Matte im Karton und stellen Sie die Torte darauf. Im Auto gehört der Karton am besten in den Fußraum des Beifahrersitzes – dort ist es am ebensten und kühlsten.


Candy Melts: Bestehen hauptsächlich aus Zucker und Pflanzenfetten, enthalten keine Kakaobutter. Sie schmelzen leicht und sind in vielen Farben erhältlich.
Echte Schokolade: Bietet ein deutlich reicheres, komplexeres Geschmackserlebnis. Das Schmelzverhalten erfordert mehr Fingerspitzengefühl.
Für die Optik mögen Candy Melts praktisch sein, für den Geschmack ist echte Schokolade immer die bessere Wahl.



Unter dem Hashtag #dripcake finden sich auf Instagram über 5 Millionen Beiträge.
Diese enorme Popularität zeigt: Der Drip Cake ist mehr als nur ein Kuchen, er ist ein visuelles Statement. Die herunterlaufende Schokolade erzeugt eine Dynamik und einen Eindruck von Fülle, der auf Fotos besonders gut zur Geltung kommt und ihn zum Star jedes Social-Media-Feeds macht.



Der nächste Level für Drip-Cake-Fans ist der „Fault Line Cake“. Dabei wird die mittlere Schicht der Torte bewusst „nackt“ oder mit Streuseln verziert gelassen, während die obere und untere Buttercremschicht dicker aufgetragen werden, was einen Riss-Effekt erzeugt. Ein Drip, der von der oberen Kante in diese „Bruchlinie“ läuft, schafft eine faszinierende, dreidimensionale Optik.


Farbexplosion: Kreieren Sie einen farbenfrohen „Rainbow Drip“! Teilen Sie Ihre weiße Ganache auf mehrere kleine Schalen auf und färben Sie jede in einem anderen Ton des Regenbogens ein. Füllen Sie die Farben abwechselnd in eine Spritzflasche oder tragen Sie sie mit Löffeln nebeneinander am Tortenrand auf, sodass sie ineinander übergehen.



- Stabilität für die Dekoration.
- Einen knackigen Kontrast zur weichen Creme.
- Einen sauberen Abschluss.
Der Trick ist eine zweite, dünne Schicht Ganache. Nachdem der Drip erstarrt ist, gießen Sie eine kleine Menge der restlichen Ganache auf die Mitte der Tortenoberfläche und verstreichen sie vorsichtig mit einer kleinen Winkelpalette bis zum Rand. So entsteht eine spiegelglatte Oberfläche, auf der Pralinen, Früchte und Co. perfekt halten.

Denken Sie über den Tellerrand der Schokolade hinaus. Ein Frucht-Drip aus pürierten und leicht angedickten Himbeeren oder Passionsfrüchten verleiht der Torte eine frische, säuerliche Note, die besonders gut zu einer leichten Vanille- oder Zitronenbuttercreme passt. Achten Sie hier auf die richtige Konsistenz, damit der Drip nicht zu wässrig wird – ein Hauch Speisestärke oder Agar-Agar kann hier Wunder wirken.




