Lasagne wie in Italien: Mein ultimativer Guide für das perfekte Sonntagsessen
Lasagne selbst machen? Es ist einfacher als gedacht! Entdecken Sie köstliche Rezepte für jeden Geschmack – auch vegan!

Wenn die Küche ein Ort der Magie ist, dann verwandelt sich ein einfacher Topf in ein Portal nach Italien. Lasagne – ein Gericht, das nicht nur den Magen, sondern auch die Seele nährt. Es ist eine köstliche Umarmung aus Teig, Sauce und Käse, die Geschichten von Familienfeiern und gemütlichen Abenden erzählt. Bereiten Sie sich vor, in die Welt der Aromen einzutauchen und Ihre eigene Lasagne zu kreieren – ganz gleich, ob klassisch oder pflanzlich!
Eine echte Lasagne al Forno ist so viel mehr als nur ein Nudelauflauf. Ganz ehrlich? Für mich ist sie das pure Glück auf dem Teller. Aber sie ist kein schnelles Feierabendgericht. Sie ist ein Projekt. Ein wunderbares, duftendes Sonntags-Projekt, das am Ende die ganze Familie glücklich an den Tisch bringt. Und ich zeige dir, wie du das ohne Stress und mit garantiertem Erfolg hinbekommst.
Inhaltsverzeichnis
Vergiss komplizierte Geheimzutaten. Das ganze Geheimnis liegt im Handwerk und in der Geduld. Wir konzentrieren uns auf die drei heiligen Säulen: ein tiefaromatisches Ragù, eine samtige Béchamel und den perfekten, stabilen Aufbau. Wenn du diese drei Dinge meisterst, wird deine Lasagne legendär. Versprochen.
Was du wissen musst, bevor du loslegst
Damit du weißt, worauf du dich einlässt, hier die Eckdaten auf einen Blick:
- Gesamtzeit: Plane etwa 5 Stunden ein. Klingt viel, aber das meiste davon ist entspannte Wartezeit, in der das Ragù vor sich hin blubbert.
- Aktive Arbeitszeit: Ungefähr 1,5 bis 2 Stunden, die du wirklich am Herd stehst und schnippelst.
- Schwierigkeit: Mittel. Es ist keine Raketenwissenschaft, aber es braucht Sorgfalt und ein bisschen Liebe.
- Portionen: Das Rezept ist für eine klassische Auflaufform (ca. 30×20 cm) ausgelegt und macht locker 6 hungrige Personen satt.
- Kostenpunkt: Je nach Qualität der Zutaten, vor allem beim Fleisch und Käse, solltest du mit Gesamtkosten zwischen 25 € und 40 € für die ganze Form rechnen.
Deine Einkaufsliste für das Projekt Lasagne
Nichts ist nerviger, als mittendrin festzustellen, dass etwas fehlt. Also, hier ist alles, was du brauchst, praktisch sortiert:
Für das Ragù:
- Hackfleisch: 500 g, am besten gemischt aus Rind und Schwein. Frag den Metzger deines Vertrauens, ob er es etwas gröber wolfen kann – das gibt eine viel bessere Textur.
- Gemüse (der Soffritto): Je 150 g Karotten und Staudensellerie, dazu eine große Zwiebel.
- Für den Umami-Kick: 100 g Pancetta (italienischer Bauchspeck) oder ein guter, durchwachsener Speck.
- Tomaten: Eine große Dose (800 g) geschälte Tomaten. San Marzano sind der Rolls-Royce, aber gute Bio-Tomaten aus dem Supermarkt tun es auch. Dazu 2-3 EL Tomatenmark.
- Flüssigkeit: Je 200 ml trockener Rotwein und Vollmilch. Ja, richtig gelesen, Milch! Vertrau mir.
- Sonstiges: Olivenöl, Salz, Pfeffer, ein Lorbeerblatt.
Für die Béchamel & den Rest:
- Milchprodukte: 50 g Butter und 500 ml Vollmilch für die Soße.
- Mehl: 50 g einfaches Weizenmehl (Type 405).
- Gewürze: Salz, weißer Pfeffer und eine ganze Muskatnuss zum frischen Reiben.
- Pasta: ca. 12-16 Lasagneplatten (getrocknet oder frisch).
- Käse: Mindestens 150 g frisch geriebener Parmesan. Kauf am besten ein Stück und reibe es selbst – der Unterschied ist gewaltig!
Das Herzstück: Ein Ragù, das Stunden braucht und jede Minute wert ist
Ein richtiges Ragù hat nichts mit der schnellen Hackfleischsoße zu tun, die man mal eben so zusammenrührt. Es ist eine tiefgründige, langsam geschmorte Angelegenheit, die das Fundament für alles legt. Der wichtigste Tipp vorab: Du kannst das Ragù perfekt am Vortag zubereiten! Das macht den eigentlichen „Lasagne-Tag“ total entspannt.
1. Die Basis schaffen: Schnapp dir einen schweren Schmortopf (Gusseisen ist ideal, aber ein Topf mit dickem Boden geht auch) und erhitze etwas Olivenöl. Darin lässt du die fein gewürfelte Pancetta langsam aus. Sobald das Fett geschmolzen ist, kommen die ebenfalls fein gewürfelten Zwiebeln, Karotten und Sellerie dazu. Und jetzt kommt der erste Geduldstest: Dünste das Gemüse bei mittlerer Hitze für mindestens 15 Minuten. Es soll weich und süßlich werden, aber nicht bräunen. Dieser Duft, der jetzt entsteht, ist die Seele deiner Soße.
2. Röstaromen sind alles: Nimm das Gemüse kurz aus dem Topf und stelle es beiseite. Jetzt volle Pulle Hitze! Brate das Hackfleisch in zwei Portionen kräftig an, bis es richtig braun ist. Nicht alles auf einmal, sonst kocht es nur im eigenen Saft. Wir wollen die Maillard-Reaktion, diese magische Bräunung, die für den intensiven Fleischgeschmack sorgt.
3. Geschmack freisetzen: Gib das Gemüse zurück in den Topf. Röste das Tomatenmark kurz mit an, das nimmt ihm die Säure. Lösche alles mit dem Rotwein ab und kratze mit einem Holzlöffel die köstlichen Röststoffe vom Boden – das ist pures Gold. Lass den Wein komplett verkochen.
4. Das lange Warten: Nun kommen die Dosentomaten (zerdrück sie mit dem Löffel) und die Milch dazu, plus das Lorbeerblatt, Salz und Pfeffer. Einmal aufkochen, dann die Hitze auf die allerkleinste Stufe reduzieren. Das Ragù soll nur noch leise vor sich hin blubbern. Lass den Deckel einen Spalt offen und vergiss es für die nächsten 3, besser 4 Stunden. Nur alle halbe Stunde mal umrühren. Es ist fertig, wenn es dunkel, sämig und unglaublich aromatisch ist. Das Öl, das sich oben absetzt? Ein Qualitätsmerkmal!
Kleines Ragù-Troubleshooting:
- Zu flüssig? Einfach die letzte Stunde ohne Deckel köcheln lassen, damit mehr Flüssigkeit verdampft.
- Zu säuerlich? Oft hilft schon die Milch. Falls nicht, kann eine winzige Prise Zucker am Ende die Säure der Tomaten ausbalancieren.
Für die Veggies: Ein Linsen-Pilz-Ragù, das es in sich hat
Kein Fleisch? Kein Problem! Ersetze das Hackfleisch durch 200 g braune Linsen und 300 g fein gehackte Champignons oder Kräuterseitlinge. Die Pilze brätst du wie das Fleisch scharf an, um Röstaromen zu erzeugen. Die Linsen gibst du zusammen mit den Tomaten und etwas Gemüsebrühe statt Milch hinzu. Die Kochzeit verkürzt sich auf etwa 45-60 Minuten, bis die Linsen weich sind. Das Ergebnis ist erstaunlich kräftig und eine fantastische Alternative.
Die Béchamel: Cremig und garantiert ohne Klümpchen
Die Béchamel ist der sanfte, cremige Gegenspieler zum kräftigen Ragù. Viele haben Respekt davor, aber mit einem Trick gelingt sie immer. Lass die Butter (50 g) in einem Topf schmelzen und gib das Mehl (50 g) auf einmal dazu. Mit einem Schneebesen sofort zu einer glatten Paste verrühren und 1-2 Minuten anschwitzen. Das ist wichtig, um den Mehlgeschmack loszuwerden.
Und hier kommt der Trick: Erwärme die Milch (500 ml) in einem zweiten Topf oder der Mikrowelle, bis sie heiß ist. Nimm den Topf mit der Mehlpaste vom Herd und gieß unter kräftigem Rühren einen guten Schuss der heißen Milch dazu. Sobald eine glatte Masse entstanden ist, kommt der Rest der Milch dazu. Jetzt zurück auf den Herd und unter Rühren aufkochen lassen. Lass sie 5 Minuten köcheln, bis sie andickt. Erst ganz am Ende mit Salz, weißem Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. Die perfekte Konsistenz? Wie flüssiger Honig. Wenn du einen Löffel eintauchst und auf der Rückseite mit dem Finger eine Linie ziehst, muss diese Linie klar stehen bleiben.
Ach ja, und falls doch mal ein Klümpchen entsteht: Kein Stress! Gieß die Soße einfach durch ein feines Sieb. Merkt keiner. Passiert selbst den Profis.
Der Aufbau: Wie du eine Lasagne baust, die nicht zusammenfällt
Das Schichten ist der finale, fast schon meditative Akt. Hier entscheidet sich, ob du am Ende ein stabiles Stück oder einen traurigen Haufen auf dem Teller hast.
Der wichtigste Schritt überhaupt: Beginne IMMER mit einer dünnen Schicht Soße (Ragù oder Béchamel) auf dem Boden der Form. Niemals mit den Nudelplatten, die kleben sonst fest und verbrennen.
Und hier ist mein Profi-Tipp für die Nudelplatten, selbst für die, auf denen „ohne Vorkochen“ steht: Gib sie für 2 Minuten in kochendes Salzwasser und lege sie dann einzeln auf ein sauberes Küchentuch. So werden sie viel geschmeidiger, garen gleichmäßiger und die Lasagne wird saftiger.
Die Schicht-Reihenfolge ist einfach: 1. Eine dünne Schicht Soße auf den Boden. 2. Eine Schicht Nudelplatten. 3. Eine dünne Schicht Ragù. 4. Eine dünne Schicht Béchamel. 5. Eine kleine Prise frisch geriebener Parmesan.
Das wiederholst du, bis alles aufgebraucht ist. Das Ziel sind viele dünne Schichten, nicht wenige dicke. Die oberste Nudelschicht wird dann nur noch mit reichlich Béchamel bedeckt, das schützt sie vor dem Austrocknen. Oben drauf kommt eine großzügige Schicht Parmesan und ein paar Butterflocken für die ultimativ knusprige Kruste.
Backen und die entscheidende Ruhephase
Heize den Ofen auf 180 °C Umluft vor. Stell die Auflaufform am besten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech, falls doch mal was überkocht. Decke die Form für die ersten 25 Minuten mit Alufolie ab. Dann die Folie wegnehmen und weitere 15-20 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun blubbert.
Und jetzt kommt der härteste Teil: Die fertige Lasagne MUSS ruhen. Mindestens 15, besser 20 Minuten. In dieser Zeit setzen sich die Säfte und die Schichten verbinden sich. Wenn du sie sofort anschneidest, läuft alles auseinander. Hab Geduld! Du wirst mit perfekten, stabilen Stücken belohnt.
Pimp your Lasagne: Ideen aus anderen Regionen
Lust auf eine kleine Abwechslung? Lass dich inspirieren:
- Neapolitanische Art: Brate zusätzlich 200 g Salsiccia-Brät zu kleinen Bällchen an und verteile sie zwischen den Schichten. Mische 250 g Ricotta unter deine Béchamel für extra Cremigkeit.
- Ligurische Pesto-Lasagne: Ersetze das Ragù durch gutes Basilikum-Pesto. Schichte es abwechselnd mit Béchamel, dünnen, vorgekochten Kartoffelscheiben und grünen Bohnen. Klingt wild, schmeckt aber fantastisch.
Was tun mit den Resten? Aufbewahren und Einfrieren
Gute Nachrichten: Lasagne schmeckt am nächsten Tag oft noch besser!
- Im Kühlschrank: Luftdicht verpackt hält sie sich ohne Probleme 3-4 Tage.
- Einfrieren: Du kannst die fertig gebackene (und abgekühlte) Lasagne super einfrieren, entweder im Ganzen oder in Portionen. Zum Aufwärmen einfach bei 160 °C abgedeckt im Ofen erhitzen, bis sie heiß ist. Du kannst die Lasagne sogar ungebacken einfrieren. Dann braucht sie im Ofen aber deutlich länger, ca. 60-70 Minuten.
Ein kleiner Sicherheitshinweis zum Schluss: Sei vorsichtig mit der heißen Form und dem Dampf, der beim Entfernen der Folie entweicht. Und verwende immer separate Bretter und Messer für rohes Fleisch. Das ist ein kleiner Aufwand, der dich und deine Gäste schützt.
So, und jetzt ran an die Töpfe! Nimm dir die Zeit, genieß den Prozess und freu dich auf ein Essen, das nicht nur den Bauch, sondern auch die Seele wärmt. Viel Spaß dabei!
Bildergalerie
Das Geheimnis einer unvergesslichen Béchamel?
Die Antwort liegt in der Muskatnuss. Reiben Sie sie frisch – der Unterschied zu gemahlenem Pulver ist enorm. Eine gute Prise in die warme Milch-Mehl-Mischung hebt den Geschmack von cremig zu himmlisch. Und keine Sorge, wenn kleine Klümpchen entstehen: Einfach für ein paar Sekunden den Pürierstab hineinhalten und die Sauce wird seidig glatt. Ein Trick, den auch italienische Nonnas anwenden.
- Knusprige, goldbraune Käsekruste
- Deutliche, aber ineinander übergehende Schichten
- Kein „Auseinanderlaufen“ auf dem Teller
Das Ziel? Ein Stück Lasagne, das seine Form hält und trotzdem saftig ist. Der Schlüssel dazu ist die Ruhezeit nach dem Backen. Mindestens 15 Minuten aus dem Ofen nehmen, bevor Sie sie anschneiden. In dieser Zeit setzen sich die Schichten und die Saucen ziehen leicht an. Das Warten lohnt sich!
„Die italienische Küche basiert auf wenigen, aber exzellenten Zutaten. Eine Lasagne ist kein Versteck für minderwertiges Fleisch, sondern eine Bühne.“
Dieser Gedanke ist entscheidend. Investieren Sie in hochwertiges Hackfleisch vom Metzger, idealerweise eine Mischung aus Rind für den kräftigen Geschmack und Schwein für die Saftigkeit. Der Unterschied zu abgepackter Supermarktware ist nicht nur schmeckbar, sondern auch in der Textur des Ragùs spürbar.
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Der Wein-Faktor: Der Rotwein im Ragù ist kein optionaler Luxus, er ist ein fundamentaler Baustein des Geschmacks. Er sorgt für Tiefe und eine leicht säuerliche Komplexität, die die Süße der Tomaten und Karotten ausgleicht. Verwenden Sie einen trockenen, kräftigen Wein, den Sie auch zum Essen trinken würden – ein Chianti Classico, ein Merlot oder ein Barbera sind exzellente Wahlen. Billiger Kochwein verdampft seinen minderwertigen Geschmack nicht, er konzentriert ihn.
Auch wenn die Galerie vegetarische Optionen zeigt, lohnt sich ein Blick auf die Fleisch-Varianten für das Ragù:
- Salsiccia: Entfernen Sie das Brät aus der Pelle und braten Sie es krümelig an. Der Fenchel in vielen italienischen Würsten verleiht dem Ragù eine unglaublich würzige, authentische Note.
- Hühnerleber: Nur eine kleine Menge (ca. 50g), fein gehackt und mit dem Soffritto angebraten, verleiht eine rustikale, tiefe und komplexe Umami-Note, wie man sie in der ländlichen Küche der Emilia-Romagna findet.
Frische oder getrocknete Lasagneplatten?
Beides funktioniert, aber das Ergebnis ist unterschiedlich. Getrocknete Platten (vorzugsweise Eiernudeln wie die von De Cecco oder Barilla Collezione) geben der Lasagne mehr Struktur und Biss. Sie saugen mehr Sauce auf und sorgen für ein stabileres Ergebnis. Frische Platten aus dem Kühlregal machen die Lasagne zarter und weicher. Wenn Sie diese verwenden, nehmen Sie etwas weniger Sauce, damit sie nicht zu breiig wird. Der ultimative Luxus sind natürlich selbstgemachte Nudelplatten.
Lasagne gilt als eines der ältesten Nudelgerichte. Ein Kochbuch aus dem 14. Jahrhundert, das „Liber de Coquina“, enthielt bereits ein Rezept, das an Lasagne erinnert, bei dem fermentierter Teig mit Käse und Gewürzen geschichtet wurde – ganz ohne Tomaten, die erst später nach Europa kamen.
Die richtige Auflaufform: Keramik vs. Glas
Keramik: Schwere Keramikformen (wie die von Le Creuset oder Staub) heizen langsamer auf, verteilen die Hitze aber extrem gleichmäßig und speichern sie lange. Das Ergebnis ist eine perfekt durchgegarte Lasagne mit sanft gebräunten Kanten. Ideal für das „Projekt Lasagne“.
Glas: Glasformen (z.B. von Pyrex) sind praktisch, da man die Schichten von der Seite sehen kann. Sie leiten die Hitze jedoch schneller, was manchmal zu dunkleren, trockeneren Rändern führen kann. Achten Sie hier besonders auf genügend Sauce am Rand.
Eine Lasagne ist das perfekte Gericht, um es vorzubereiten. Sie können sie am Vortag komplett zusammenbauen, mit Frischhaltefolie abdecken und im Kühlschrank lagern. Am nächsten Tag einfach 30 Minuten vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen, damit die Form nicht zu kalt in den heißen Ofen kommt, und wie im Rezept angegeben backen. Viele Köche schwören darauf, dass sie so sogar noch besser schmeckt, weil die Aromen Zeit haben, durchzuziehen.
Der Käse-Horizont: Mehr als nur Parmesan
Der richtige Käse ist entscheidend. Während der Artikel Parmesan erwähnt, hier einige Alternativen und Ergänzungen für ein noch reichhaltigeres Erlebnis:
- Parmigiano Reggiano DOP: Der König. Mindestens 24 Monate gereift, nussig, würzig, unersetzlich für die oberste Schicht.
- Grana Padano: Eine etwas mildere und günstigere Alternative. Perfekt, um ihn in die Béchamel oder zwischen die Schichten zu mischen.
- Mozzarella di Bufala: In Würfel geschnitten und gut abgetropft zwischen den Schichten sorgt er für wunderbar käsige, ziehende Fäden.
- Provolone dolce: Ein milder, schmelzender Käse, der eine fantastische Cremigkeit hinzufügt.
Warum kommt Milch ins Ragù?
Das ist ein klassischer bolognesischer Trick! Die Milchsäure hilft, das Fleisch zarter zu machen und mildert die Säure der Tomaten und des Weins. Sie sorgt für eine samtige, cremige Textur und eine tiefere, rundere Geschmacksebene. Geben Sie die Milch nach dem Anbraten des Fleisches, aber vor dem Wein hinzu und lassen Sie sie vollständig einkochen. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung auf die Authentizität.
Sie möchten eine vegetarische Version, die genauso herzhaft ist wie das Original? Ersetzen Sie das Hackfleisch durch eine Mischung aus braunen Linsen und fein gewürfelten Pilzen (Champignons und getrocknete Steinpilze für extra Umami). Braten Sie diese mit dem Soffritto an, bis sie gut gebräunt sind, und fahren Sie dann mit dem Rezept fort. Die Linsen geben eine ähnliche Textur und die Pilze eine tiefe, erdige Würze, die dem Fleisch in nichts nachsteht.
Wussten Sie, dass die San Marzano Tomate eine eigene Schutzkennzeichnung (D.O.P.) hat? Nur Tomaten, die im Agro Sarnese-Nocerino in Kampanien angebaut werden, dürfen diesen Namen tragen. Ihre geringe Säure und ihr intensives Aroma machen sie zur perfekten Wahl für ein Ragù, das lange köcheln soll. Eine Investition, die sich lohnt.
Tipp für saubere Stücke: Das Geheimnis für perfekte, fotogene Lasagne-Stücke liegt nicht nur in der Ruhezeit. Verwenden Sie ein langes, scharfes Messer (kein Sägemesser!). Tauchen Sie die Klinge vor jedem Schnitt kurz in heißes Wasser und wischen Sie sie sauber. So gleitet das Messer mühelos durch die Schichten, ohne den Käse und die Sauce zu verschmieren.
- Ein knackiger, grüner Salat mit einer simplen Vinaigrette aus gutem Olivenöl und Balsamico.
- Frisches, knuspriges Ciabatta oder Focaccia, um die restliche Sauce vom Teller zu wischen.
- Keine weiteren schweren Beilagen. Die Lasagne ist der Star und braucht keine Konkurrenz.
Weniger ist hier definitiv mehr. Die leichte Säure des Salats schneidet durch die Reichhaltigkeit der Lasagne und erfrischt den Gaumen zwischen den Bissen.
Wichtig: Die oberste Schicht sollte nicht nur aus trockenen Nudelplatten bestehen. Bedecken Sie die letzte Nudelschicht großzügig mit Béchamel und dem restlichen Ragù, bevor der Parmesan darüber kommt. Dies verhindert, dass die oberen Platten hart und trocken werden, und sorgt stattdessen für eine köstlich brodelnde, perfekt gebräunte Kruste.
Hilfe, meine Lasagne ist zu flüssig!
Das passiert meist aus zwei Gründen: Entweder war das Ragù zu wässrig oder der Mozzarella (falls verwendet) wurde nicht gut genug abgetropft. Stellen Sie sicher, dass Ihr Ragù am Ende des Kochvorgangs eine dicke, fast pastöse Konsistenz hat. Falls Sie frischen Mozzarella verwenden, drücken Sie ihn vor dem Würfeln gut aus. Ein weiterer Trick: Mischen Sie einen Esslöffel Semmelbrösel in jede Béchamel-Schicht, um überschüssige Flüssigkeit zu binden.
Für die vegane Variante, die in der Galerie zu sehen ist, liegt der Schlüssel im Austausch der Hauptkomponenten. Ein Linsen- oder Sojagranulat-Ragù bildet die Basis. Für die Béchamel eignen sich Hafer- oder Sojadrinks hervorragend, angedickt mit Margarine und Mehl. Als Käseersatz bieten Marken wie Simply V oder Bedda schmelzfähige Alternativen, die eine schöne Kruste bilden. Der Geschmack wird durch Hefeflocken und einen Hauch Sojasauce noch komplexer.
Laut einer Studie von YouGov ist Lasagne das beliebteste italienische Gericht der Deutschen, noch vor Pizza und Spaghetti Carbonara.
Das zeigt, welch tiefen emotionalen Wert dieses Gericht für uns hat. Es ist mehr als nur Essen; es ist ein Synonym für Wochenende, Familie und gemütliches Beisammensein. Ein Gericht, das Generationen verbindet und immer ein Gefühl von Zuhause vermittelt.
Pancetta vs. Speck: Der im Rezept erwähnte Pancetta ist ein luftgetrockneter, ungeräucherter Bauchspeck aus Italien. Er liefert einen reinen, tiefen Fleischgeschmack. Guter durchwachsener, geräucherter Speck aus Deutschland ist eine gute Alternative, bringt aber eine deutliche Rauchnote mit, die nicht jeder im Ragù mag. Für das authentischste Ergebnis ist Pancetta, am besten am Stück gekauft und selbst gewürfelt, die erste Wahl.
Der Soffritto – die Mischung aus Zwiebeln, Karotten und Sellerie – ist die Seele des Ragùs. Nehmen Sie sich die Zeit, das Gemüse sehr fein zu würfeln (ca. 5 mm) und es bei niedriger Hitze langsam in Olivenöl weich zu dünsten, bis es fast süßlich riecht. Dieser Prozess, „appassire“ genannt, kann gut 15-20 Minuten dauern und legt das aromatische Fundament, auf dem alles andere aufbaut. Wer hier hetzt, verliert Tiefe im Geschmack.
- Die Lasagne nach dem Abkühlen in einzelne Portionen schneiden.
- Jedes Stück fest in Frischhaltefolie und dann in Alufolie wickeln.
- Im Gefrierschrank ist sie so bis zu 3 Monate haltbar.
Zum Aufwärmen: Über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen, dann im Ofen bei 160°C für ca. 20-25 Minuten erhitzen. Ein paar Tropfen Wasser oder Milch auf die Oberfläche geben und mit Alufolie abdecken, damit sie nicht austrocknet.
Die Bilder zeigen oft frische Kräuter als Dekoration. Während Basilikum optisch ansprechend ist, verliert es beim langen Kochen sein Aroma. Fügen Sie es daher erst ganz am Ende frisch gezupft über die fertige Lasagne. Für das Ragù selbst sind robustere Kräuter besser geeignet: Ein oder zwei Lorbeerblätter oder ein Zweig Rosmarin, die mitgekocht und vor dem Schichten entfernt werden, verleihen eine subtile, würzige Tiefe.
Ein Hauch von Luxus: Für eine besonders opulente Version, die an die Festtagsküche erinnert, können Sie eine Schicht mit dünn geschnittenen, gebratenen Pilzen (z.B. Kräuterseitlinge) und ein paar Tropfen Trüffelöl anreichern. Diese Schicht harmoniert wunderbar mit der Béchamel und verleiht der Lasagne eine edle, erdige Note.
Der Klang der Lasagne?
Achten Sie auf die Geräusche. Das sanfte Zischen des Soffritto, das tiefe, rhythmische Blubbern des stundenlang köchelnden Ragùs und am Ende das leise Knistern und Brodeln, wenn die fertige Lasagne aus dem Ofen kommt. Kochen ist ein Erlebnis für alle Sinne, und bei der Lasagne ist der Sound ein Versprechen für den kommenden Genuss.