Früchte kandieren wie ein Profi: Dein Guide für zuckersüße Ergebnisse
Hey, hast du dich schon mal gefragt, warum ein paar kandierte Orangenscheiben im Feinkostladen ein kleines Vermögen kosten? Die Antwort ist ziemlich einfach: Es liegt nicht am Material, sondern an der Zeit und dem Know-how. Aber ganz ehrlich? Mit ein bisschen Geduld kannst du das zu Hause auch – und das Ergebnis ist oft um Längen besser als das gekaufte Zeug.
Inhaltsverzeichnis
Vergiss die Vorstellung, tagelang in der Küche angekettet zu sein. Der eigentliche Aufwand pro Tag ist minimal. Wir reden hier von vielleicht 10 bis 15 Minuten. Der Rest ist Warten. Es ist ein wunderbar entschleunigender Prozess, der aus einer einfachen Frucht etwas wirklich Kostbares macht.
Und der finanzielle Aspekt? Der ist unschlagbar. Mit Zutaten im Wert von vielleicht 5 bis 7 Euro kannst du eine Menge kandierter Früchte herstellen, für die du im Laden locker 30 Euro oder mehr hinlegen müsstest. Klingt gut, oder?
Warum das Ganze funktioniert: Ein kleiner Blick hinter die Kulissen
Bevor wir loslegen, lass uns kurz klären, was da eigentlich passiert. Das Zauberwort heißt Osmose. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Stell dir vor, jede Fruchtzelle ist ein kleines, mit Wasser gefülltes Säckchen. Unser Ziel ist es, dieses Wasser ganz langsam durch Zucker zu ersetzen, denn Zucker ist ein fantastisches Konservierungsmittel.

Wenn wir die Frucht in einen Zuckersirup legen, wandert das Wasser aus der Frucht heraus und der Zucker wandert hinein. Machen wir das zu schnell, platzen die Zellwände und wir bekommen Fruchtmatsch. Igitt. Deshalb erhöhen wir die Zuckerkonzentration im Sirup jeden Tag nur ein kleines bisschen. So geben wir der Frucht Zeit, sich anzupassen. Am Ende ist die Struktur erhalten, aber die Frucht ist mit Zucker gesättigt. Das macht sie haltbar und gibt ihr diesen typischen glasigen Look und den festen Biss.
Was du brauchst: Die richtige Ausrüstung und die besten Zutaten
Gute Nachrichten: Du brauchst keine Profi-Küche. Aber ein paar Dinge sind wirklich wichtig, und bei den Zutaten sollten wir nicht knapsen.
Die Wahl der Früchte: Womit fängst du an?
Nicht jede Frucht ist für den Anfang geeignet. Am besten eignen sich Sorten mit fester Struktur und dicker Schale. Sehr wasserhaltige Früchte wie Melonen oder dünnhäutige Beeren werden leider schnell zu Brei.

- Für Einsteiger (einfach): Frischer Ingwer ist super unkompliziert und wird herrlich mild-würzig. Auch feste Sauerkirschen (entsteint, natürlich) sind ein guter Startpunkt.
- Der Klassiker (mittel): Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen oder Grapefruits. Ihre Schalen sind robust und voller Aroma. Achte hier unbedingt auf Bio-Qualität, da wir die Schale ja essen wollen!
- Für Experimentierfreudige: Kleine, feste Aprikosen oder Pflaumen (halbiert und entsteint) oder auch Kumquats funktionieren ebenfalls toll.
Deine Einkaufs- und Werkzeugliste
Bevor du startest, leg dir alles bereit. Sauberkeit ist hier das A und O! Ein winziger Schmutzpartikel kann die Arbeit von Tagen ruinieren. Also, alles einmal heiß abwaschen oder kurz auskochen.
Was du einkaufen solltest (Beispiel für ca. 500 g Orangeat):
- Ca. 1 kg dicke, unbehandelte Bio-Orangen
- Ca. 1,5 kg ganz normaler weißer Kristallzucker
- 1 Zitrone (optional, als „Kristallisationsbremse“)
Was du in der Küche brauchst:
- Ein großer, schwerer Topf: Edelstahl oder emailliertes Gusseisen sind ideal. Bitte kein Aluminium, das kann mit dem Sirup reagieren.
- Eine Küchenwaage: Hier arbeiten wir nach Gramm, nicht nach Gefühl.
- Ein Schaumlöffel: Um die Früchte sicher aus dem heißen Sirup zu fischen.
- Ein Aufbewahrungsgefäß: Ein großer Steinguttopf, ein weites Glas oder eine Edelstahlschüssel, in der die Früchte komplett vom Sirup bedeckt sind.
- Ein Kuchengitter: Zum späteren Trocknen.
- Zuckerthermometer: Optional, aber eine große Hilfe, um die Profi-Temperaturen zu treffen. Gibts schon für unter 15 Euro und ist eine gute Investition.
Übrigens, statt teurem Glukosesirup aus dem Fachhandel (findet man aber auch im Backregal größerer Supermärkte) funktioniert ein Spritzer Zitronensaft oft genauso gut, um zu verhindern, dass der Sirup kristallisiert.

Los geht’s: Dein Weg zu kandierten Schätzen (am Beispiel Orangeat)
Okay, bereit für dein neues Lieblingsprojekt? Plane dafür etwa eine Woche ein – aber wie gesagt, der tägliche Aufwand ist minimal. Lass uns Orangenschalen kandieren, ein echter Klassiker.
Tag 1: Die Vorbereitung
Zuerst waschen wir die Bio-Orangen heiß ab. Vierteln, die Schale vorsichtig ablösen und dann kommt der wichtigste Schritt: die weiße Haut an der Innenseite (das Albedo) so gut wie möglich abschaben. Die ist nämlich bitter. Schneide die Schalen danach in gleichmäßige Streifen.
Jetzt werden die Schalen blanchiert, um sie weicher zu machen und letzte Bitterstoffe zu entfernen. Gib sie in einen Topf mit kaltem Wasser, einmal aufkochen, 5 Minuten köcheln lassen, Wasser wegschütten. Das Ganze wiederholst du noch zweimal. Danach sind sie bereit.
Kleiner Tipp: Das Fruchtfleisch der Orangen? Nicht wegwerfen! Press es zu frischem Saft aus. So hast du gleich eine Belohnung für deine Arbeit.
Tag 2: Das erste Zuckerbad
Wiege deine vorbereiteten, abgetropften Schalen. Nun machst du den ersten Sirup: Nimm exakt die gleiche Menge Zucker und die gleiche Menge Wasser. Also für 500 g Schalen brauchst du 500 g Zucker und 500 ml Wasser.

Zucker und Wasser im Topf langsam erhitzen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Einmal kurz aufkochen lassen. Leg die Schalen in dein Aufbewahrungsgefäß und gieß den heißen Sirup drüber. Wichtig: Alles muss bedeckt sein! Ein kleiner Teller obendrauf hilft. Abdecken und 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.
Tag 3 bis ca. Tag 8: Das tägliche Ritual
Jetzt kommt der Teil, der Geduld erfordert, aber super einfach ist. Jeden Tag machst du das Gleiche:
- Sirup durch ein Sieb zurück in den Topf gießen. Die Früchte bleiben im Gefäß.
- Füge zusätzlichen Zucker zum Sirup hinzu. Eine gute Faustregel sind 10 % des ursprünglichen Zuckergewichts. Bei unserem Beispiel sind das jeden Tag 50 g extra. (Also an Tag 3 kommen 50g zu den 500g, an Tag 4 wieder 50g usw.)
- Sirup wieder erhitzen, bis der neue Zucker gelöst ist, kurz aufkochen lassen.
- Den nun konzentrierteren, heißen Sirup wieder über die Früchte gießen.
- Abdecken, 24 Stunden warten.
Ganz wichtig: Mach Fotos! Die Verwandlung von den blassen Schalen zu glasigen, schweren Juwelen ist unglaublich befriedigend anzusehen.

Was, wenn du mal einen Tag keine Zeit hast oder übers Wochenende wegfährst? Kein Problem! Stell das Gefäß einfach in den Kühlschrank. Dort kannst du den Prozess für 2-3 Tage pausieren. Wenn du weitermachst, hol es einfach wieder raus und fahre mit dem täglichen Ritual fort.
Ups, was tun wenn…?
- Der Sirup wird krümelig? Keine Panik, das ist Kristallisation. Erhitze den Sirup einfach neu und gib einen Esslöffel Zitronensaft oder etwas Glukosesirup hinzu. Das stoppt den Prozess.
- Es bildet sich Schimmel? Das ist leider das K.O.-Kriterium. Es lag an mangelnder Hygiene oder daran, dass die Früchte nicht ganz bedeckt waren. Hier hilft nichts, die Charge muss leider weg. Das passiert den Besten, also nicht entmutigen lassen und beim nächsten Mal extra penibel sein!
Der Endspurt: Finale und Trocknung
Wenn der Sirup dick wie Honig ist und die Schalen glasig aussehen, ist es so weit. Gib Früchte und Sirup zusammen in den Topf und erhitze alles langsam auf ca. 106 °C. Ohne Thermometer: Der Sirup wirft dicke, langsame Blasen. Fische die Früchte mit dem Schaumlöffel heraus, lass sie gut abtropfen und lege sie einzeln auf ein Kuchengitter.

Der übrige Sirup ist pures Gold! Füll ihn in ein Glas ab. Er ist fantastisch, um Cocktails zu süßen, über Vanilleeis zu träufeln oder deinen morgendlichen Joghurt aufzupeppen.
Jetzt müssen die Früchte nur noch trocknen. Das dauert an einem warmen, luftigen Ort 2 bis 4 Tage. Du kannst den Prozess im Backofen bei 40-50 °C (Umluft) mit einem Spalt breit geöffneter Tür beschleunigen. Sie sind fertig, wenn sie sich trocken anfühlen, aber innen noch saftig sind.
Lagerung und Genuss
In einem luftdichten Behälter, kühl und dunkel gelagert, halten sich deine Schätze locker 6 Monate, oft sogar ein ganzes Jahr. Zwischen die Lagen am besten etwas Backpapier legen.
Und was machst du damit? Oh, die Möglichkeiten sind endlos: klein gehackt im Stollen oder Früchtebrot, als Deko auf Torten, in Schokolade getaucht als Praline oder einfach pur zum Kaffee. Der intensive, fruchtige Geschmack ist unvergleichlich.
Ein letztes, ehrliches Wort
Achtung, jetzt mal im Ernst: Heißer Zuckersirup ist gefährlicher als kochendes Wasser. Er klebt auf der Haut und verursacht fiese Verbrennungen. Arbeite also bitte konzentriert und halte Kinder oder Haustiere fern, wenn du am Herd hantierst.

Kandieren ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Aber einer, der sich verdammt noch mal lohnt. Wenn du die Freude am Selbermachen liebst und den wahren Geschmack von kandierten Früchten entdecken willst, dann leg los. Es ist eine fast meditative Arbeit mit einem unglaublich köstlichen Ergebnis.
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Der Duft, der beim Kandieren die Küche erfüllt, ist ein Erlebnis für sich. Zuerst die reine, klare Süße des Zuckersirups, dann mischt sie sich langsam mit dem fruchtigen Aroma von Orangen, dem herben Duft von Zitrusschalen oder der exotischen Note von Ananas. Es ist ein warmer, tröstlicher Geruch, der Vorfreude auf das kostbare Ergebnis weckt und das Warten zu einem Teil des Genusses macht.

Hilfe, mein Sirup kristallisiert! Was kann ich tun?
Keine Panik, das ist ein häufiges Problem. Kristallisation tritt auf, wenn sich Zuckerkristalle bilden. Die Lösung liegt oft in der Zugabe einer kleinen Menge „Invertzucker“. Ein Teelöffel Zitronensaft oder ein Esslöffel Glukosesirup pro 500g Zucker kann Wunder wirken. Diese Zutaten stören die Kristallstruktur und halten den Sirup glatt und klar.

- Verfeinert Cocktails wie einen Old Fashioned oder Negroni.
- Gibt Müsli oder Joghurt einen luxuriösen Touch.
- Verwandelt einen einfachen Rührkuchen in ein Meisterwerk.
- Dient als Füllung für selbstgemachte Pralinen oder Schokoladentafeln.
Das Geheimnis? Die Vielseitigkeit Ihrer selbstgemachten kandierten Früchte, die weit über das bloße Naschen hinausgeht.


Wussten Sie schon? Die Kunst des Kandierens reicht bis in die römische Antike zurück, wo Früchte in Honig eingelegt wurden, um sie für lange Reisen haltbar zu machen. Der Zucker, wie wir ihn kennen, machte die Methode in Europa erst im Mittelalter populär.

Der letzte Schliff: Die Trocknungsphase ist entscheidend für die perfekte Konsistenz. Nachdem die Früchte den letzten Sirup-Durchgang hinter sich haben, lassen Sie sie auf einem Kuchengitter für mindestens 24 bis 48 Stunden an einem trockenen, luftigen Ort trocknen. Sie sollten sich leicht klebrig, aber nicht mehr nass anfühlen. Für ein extra feines Finish können Sie sie danach in feinem Kristallzucker wälzen.

Werfen Sie den übrig gebliebenen Sirup auf keinen Fall weg! Er ist pures Gold und voller Fruchtaroma.
- Verwenden Sie ihn zum Süßen von Tee oder Limonade.
- Träufeln Sie ihn über Pfannkuchen, Waffeln oder Eiscreme.
- Nutzen Sie ihn als Basis für ein Salatdressing mit Essig und Öl.


Zitrus-Twist: Statt der ganzen Frucht können Sie auch nur die Schalen kandieren. Besonders die von Bio-Orangen, Zitronen oder Grapefruits eignen sich hervorragend. Der Prozess ist identisch, aber das Ergebnis – bekannt als Orangeat oder Zitronat – ist eine unverzichtbare Zutat für klassisches Gebäck wie Stollen, Panettone oder Früchtebrot und um Längen besser als die gekaufte Ware.

„Die wichtigste Zutat in der Pâtisserie ist Zeit.“ – Pierre Hermé
Dieses Zitat des berühmten französischen Pâtissiers trifft den Nagel auf den Kopf. Beim Kandieren ist Geduld keine Tugend, sondern eine Notwendigkeit. Jeder Tag, den Sie dem Sirup geben, um die Frucht langsam zu durchdringen, zahlt sich in einer unvergleichlichen Textur und einem tiefen Aroma aus.

Kann man den Prozess beschleunigen?
Leider ist Eile der größte Feind beim Kandieren. Eine zu schnelle Erhöhung der Zuckerkonzentration oder zu hohe Temperaturen lassen die Zellwände der Frucht platzen. Das Ergebnis ist kein edles Konfekt, sondern Fruchtmus. Betrachten Sie den Prozess als eine Form der Meditation – langsam, bedacht und am Ende unglaublich lohnend.


Für ultimative Präzision schwören Profis auf ein digitales Zuckerthermometer, wie das beliebte Thermapen. Es misst die Temperatur des Sirups sekundenschnell und exakt. So stellen Sie sicher, dass Sie die Zuckerkonzentration (gemessen in Grad Baumé oder einfach über die Temperatur) bei jedem Schritt perfekt steuern und der Sirup weder anbrennt noch seine Eigenschaften verliert.

Glukosesirup: Verhindert die Kristallisation des Zuckers und sorgt für eine weichere, zähere Textur der kandierten Frucht. Ideal für ein professionelles Ergebnis.
Reiner Haushaltszucker: Funktioniert auch, neigt aber eher zum Kristallisieren. Das Ergebnis wird etwas härter und knackiger sein.
Für den Anfang reicht Haushaltszucker, aber für das perfekte Finish ist ein kleiner Anteil Glukosesirup (etwa 10-20% der Zuckermenge) die Geheimwaffe.

- Apt in der Provence, Frankreich, gilt als die Welthauptstadt der kandierten Früchte („fruits confits“).
- Die Tradition dort reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück.
- Die Confiseure von Apt perfektionierten die Kunst und machten sie zu einem Symbol französischer Gastronomie.
Wenn Sie also das nächste Mal eine kandierte Kirsche genießen, denken Sie an die jahrhundertealte Handwerkskunst, die dahintersteckt.


Wichtiger Zwischenschritt: Blanchieren. Bevor Sie harte Früchte wie Ingwerwurzel, Birnen oder die Schalen von Zitrusfrüchten in den Sirup geben, sollten Sie sie kurz in kochendem Wasser blanchieren. Dieser Schritt macht die Zellstruktur aufnahmefähiger für den Zucker und sorgt für ein gleichmäßigeres, zarteres Ergebnis.

Lust auf Abwechslung? Infundieren Sie Ihren Zuckersirup mit Gewürzen, um Ihren kandierten Früchten eine zusätzliche Dimension zu verleihen. Fügen Sie während des ersten Aufkochens eine Zimtstange, ein paar Sternanis, einige Gewürznelken oder eine aufgeschlitzte Vanilleschote hinzu. Besonders bei Äpfeln, Birnen oder Orangen entfaltet sich so ein wunderbar weihnachtliches Aroma.

Der Zuckergehalt in kandierten Früchten liegt am Ende bei etwa 75 %.
Dieser extrem hohe Zuckeranteil ist der Grund für ihre lange Haltbarkeit. Zucker entzieht den Mikroorganismen das für ihr Wachstum notwendige Wasser durch Osmose. So wird die Frucht auf natürliche Weise konserviert, ganz ohne künstliche Zusatzstoffe.


Wie bewahre ich meine fertigen Schätze am besten auf?
Nach dem vollständigen Trocknen lagern Sie Ihre kandierten Früchte am besten in einem luftdichten Behälter, getrennt durch Lagen von Backpapier, um ein Zusammenkleben zu verhindern. An einem kühlen, trocknen und dunklen Ort (wie einer Speisekammer) halten sie sich so problemlos mehrere Monate – theoretisch, denn meist sind sie viel schneller aufgegessen.

Experimentieren Sie mit den Schnittformen! Dünne, fast durchsichtige Orangenscheiben sehen auf einem Dessert fantastisch aus, während dicke Ananas-Stücke einen kräftigen, saftigen Biss haben. Kleine Beeren wie Cranberries oder Kumquats werden am besten im Ganzen kandiert und wirken wie kleine Juwelen auf Kuchen oder in Cocktails. Die Form beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch das Mundgefühl.

- Verwenden Sie überreife Früchte. Sie sind zu weich und zerfallen.
- Erhöhen Sie die Zuckerkonzentration zu schnell.
- Lassen Sie den Sirup beim Erhitzen unbeaufsichtigt. Er kann schnell überkochen oder anbrennen.
- Sparen Sie bei der Trocknungszeit. Restfeuchtigkeit führt zu Schimmel.


Die Königsdisziplin des Kandierens sind die „Marrons Glacés“, kandierte Esskastanien. Der Prozess ist besonders heikel, da die Kastanien leicht zerbrechen.
- Die Kastanien müssen zuerst gekocht und sorgfältig geschält werden.
- Anschließend durchlaufen sie über viele Tage hinweg einen noch sanfteren Kandierprozess.
Das Ergebnis ist eine absolute Delikatesse, die den Aufwand wert ist.

82° Brix
Das ist die Zuckerkonzentration, die professionelle Confiseure am Ende des Kandierprozesses anstreben. Die Brix-Skala misst den Zuckergehalt in einer Flüssigkeit. Mit einem Refraktometer lässt sich dieser Wert exakt bestimmen, aber für den Hausgebrauch reicht die Orientierung an der Sirup-Konsistenz und Temperatur völlig aus.

Kann man auch Gemüse kandieren?
Absolut! Es ist eine aufregende Art, die Grenzen der süßen Küche zu erweitern. Dünne Karottenstreifen, Rote-Bete-Scheiben oder sogar Fenchelstücke lassen sich nach dem gleichen Prinzip kandieren. Eine besonders spannende Variante sind kandierte Chili-Ringe – die perfekte Kombination aus Süße und Schärfe für Schokoladendesserts oder Käseplatten.


Geschenkidee mit Herz: Füllen Sie Ihre selbstgemachten kandierten Früchte in ein schönes Einmachglas, versehen Sie es mit einem handgeschriebenen Etikett und einer hübschen Schleife. Es ist ein persönliches und unglaublich wertschätzendes Geschenk, das zeigt, wie viel Zeit und Liebe Sie investiert haben. Perfekt für Weihnachten, Geburtstage oder als kleines Dankeschön.

Ananas: Ihre feste, faserige Struktur macht sie ideal für Anfänger. Sie behält wunderbar ihre Form und entwickelt ein intensives, tropisches Aroma.
Kirschen: Entsteint eine klassische Wahl, besonders für Cocktails (denken Sie an Maraschino-Kirschen!). Sie benötigen etwas mehr Fingerspitzengefühl, da sie weicher sind.
Für den Einstieg ist Ananas die sicherere und einfachere Wahl.

- Sie erhalten eine perfekt gleichmäßige, durchscheinende Optik.
- Die Frucht behält einen zarten, aber festen Biss.
- Das Aroma wird intensiviert, statt von reiner Süße überdeckt zu werden.
Das Geheimnis? Eine niedrige und konstante Temperatur. Der Sirup sollte niemals sprudelnd kochen, sondern nur ganz sanft simmern, idealerweise unter 105°C.
Nicht nur Früchte, auch essbare Blüten lassen sich kandieren und werden zu zauberhaften Dekorationen. Zarte Veilchen- oder Rosenblüten werden vorsichtig mit Eiweiß bestrichen und dann mit feinstem Zucker bestreut. Nach dem Trocknen sind sie eine zerbrechliche, aber wunderschöne Zierde für Torten, Pralinen und Desserts. Ein Hauch von viktorianischer Eleganz in Ihrer Küche.




