Welche Farben ziehen Mücken an? Laut einer Studie kann das Farbkonzept im Interieur als Mückenmagnet dienen

von Sabina Karlev
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Wer kennt sie nicht, die unangenehmen Mückenstiche durch die Kleidung im Sommer? Die Plagegeister sind lästig, gemein und können einem den Schlaf rauben. Der Klimawandel begünstigt sogar die Verbreitung und Überwinterung von exotischen Mücken in Deutschland. Vor allem im Urlaub, in der Natur und an Gewässern kann es schnell zu einer unangenehmen Begegnung kommen. Woran orientieren sich die Blutsauger und welche Farben ziehen Mücken an? Das verraten wir im Folgenden.

Was zieht Mücken an? Farbe gehört auch dazu

muecken auf rote farbe
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Welche Farben ziehen Mücken an und warum?

Stechmücken haben kein ausgezeichnetes Sehvermögen, aber sie können bestimmte Farben recht gut erkennen. Die Kohlendioxidmoleküle, die wir ausatmen, sind für die winzigen Insekten das wichtigste Erkennungsmerkmal. Laut einer Studie der University of Washington nehmen Mücken die menschliche Haut jedoch unabhängig von der Gesamtpigmentierung als starkes rot-oranges Signal wahr. Deshalb fliegen sie auf bestimmte Farben, darunter Rot, Orange, Schwarz und Cyan. Darüber hinaus erklären Wissenschaftler, dass die Mücken, wenn sie Schweiß und Kohlendioxid riechen, ganz aktiv beginnen, nach bestimmten Farben im rötlichen Spektrum zu suchen.

Was lockt Mücken an und wie genau identifizieren sie die Beute?

muecken an der menschlichen haut
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Was bedeutet das für potenzielle Opfer in Stadtwohnungen, Häusern und Gärten? Wenn Sie das Interieur in anziehenden Farben gestalten, stehen die Chancen hoch, dass Sie mehr von den Blutsäugern im Sommer belastet werden.

Nicht nur unangenehm, sondern auch ein Risikofaktor –  Malaria, Dengue, West-Nil-Virus, Chikungunya, Gelbfieber und Zika werden von Mücken übertragen

frau angestochen von muecken

Möchten Sie darüber lernen, wie Sie sich vor Mücken schützen können?

#Rot

Mücken haben kompositorische Augen und sehen Nuancen und Schattierungen statt klarer Bilder. Nachdem sie das Kohlendioxid gerochen haben, beginnen sie aktiv nach bestimmten Lichtwellen zu suchen, und die Sequenz der Farbe Rot ist für die Plagegeister besonders anregend.

Welche Farben ziehen Mücken an? Laut Studie: Rot ist besonders attraktiv

rotes interieur muecken

Trotz der Bekleidung strahlt die menschliche Haut diese Wellensequenz aus und Stechmücken erkennen den Körper des warmblütigen Opfers an seinem warmen, „rotten“ Abdruck. Das macht auch analoge Farben wie Pink, Orange und Gelb für Stechmücken interessant und sie werden auf der Suche nach Nahrung Innenräume in diesen Farben stürmen.

Mücken reagieren auf die Lichtwellen von Rot, Gelb und Orange

gelbes interieur muecken

#Türkis und Marineblau

Dunkelblau, Türkis und Marineblau haben eine etwas andere Wirkung. Wände in dieser Farbe speichern Wärme, was von Stechmücken wahrgenommen wird. Deshalb werden die Plagegeister von dunklen Räumen angezogen.

Welche Farben ziehen Mücken an? Laut Studie: Dunkelblau ist ein Favorit

blaues interieur muecken

#Was ist mit Schwarz?

Es gibt nachtaktive und tagaktive Mückenarten. Die schwarz-weiße Tigermücke stammt ursprünglich aus den Tropen und ist zum Beispiel am Tag aktiv. Diese Mückenart liebt hohe Temperaturen und macht aufgrund der letzten warmen Winter auch in Deutschland Schlagzielen.

Schwarz wird für Mückenfallen verwendet

schwarzes interior muecken

Die typischen nachtaktiven Hausmücken vermeiden das direkte Sonnenlicht und werden von dunklen, feuchten und schattenreichen Orten angezogen. Aus diesem Grund werden Innenräume, die in Schwarz gehalten sind – wie zum Beispiel in Dark Academia oder im Industriestil, attraktiver für die heimischen Stechmücken, und als Versteckmöglichkeit interpretiert.

Gibt es Farben, die Mücken abwehren?

Im Gegensatz zu Rot, seinen Analogfarben und dunklen Farben, wirken helle, pastellige Farbtöne abwehrend. Laut Experten liegt es daran, dass leichte, cremige Farben zugleich Wärme und Licht reflektieren, was für Mücken verwirrend wirkt.

Helles Lila wehrt Stechmücken ab, kontrastierende Kleidung kann Sie aber „sichtbarer“ für Mücken machen

lila treibt muecken aus

Die Wissenschaftler der University of Washington konkretisieren weiterhin, dass zu den unbeliebten Farben noch Grün, Lila, helles Blau und Weiß gehören.

Welche Mücken stechen?

Die weiblichen Mücken brauchen die im menschlichen Blut enthaltenen Proteine für ihre Eier. Menschliche Mücken stechen nicht. Wenn nicht von der Fortpflanzung angeregt, ernähren sich die winzigen Insekten an Nektar und Pflanzensäften.

Weibliche Mücken brauchen die im Blut erhaltenen Proteine für ihre Eier

muecke auf der haut grossaufnahme

Was zieht Mücken sonst noch an?

Um kein Mückenmagnet zu sein, sollte man sich die folgenden Eckdaten vor Augen halten.

  • Bluttyp 0: Darauf haben Sie eigentlich keine Kontrolle. Einige Studien haben gezeigt, dass Menschen, die keine Antigene A und B auf der Oberfläche ihrer Blutzellen haben – also Bluttyp 0 – für Mücken potenziell attraktiver sind.
  • Schweiß: Menschen, die mehr Kohlendioxid ausstoßen und mehr schwitzen, sind für Stechmücken interessanter.
  • Starker Hautgeruch zieht Mücken an, was bedeutet, dass Sie mit einem definierten Parfüm schnell ganz oben auf der Speisekarte geraten werden.

Sind Sie ein Mückenmagnet? Beachten Sie folgende Eckdaten

schwaengere werden von muecken angegrifen
  • Alkohol: Wenn Ihr Stoffwechsel sich beschleunigt – zum Beispiel bei Alkoholkonsum – werden Sie für Mücken attraktiver.
  • Schwangerschaft: Schwangere Frauen sind fast 0,7 Grad wärmer als andere Menschen, was sie für Stechmücken sofort zu einer guten Beute macht. Die Haut von Schwangeren ist außerdem reich an spezifischen Substanzen, die Mücken besser erkennen können.
  • Dunkle, schwarze oder kontrastierende Kleidung kann Mücken anziehen. Wenn Sie sich in der Natur aufhalten, tragen Sie aus diesem Grund helle Farben, um Mückenstiche durch die Kleidung zu vermeiden.
Sabina Karlev

Sabina Karlev ist dreisprachige Autorin und Journalistin und studierte Medienwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Als Kommunikationsspezialistin hat sie für kulturelle und wissenschaftliche Institutionen gearbeitet, u. A. für die Max-Planck-Gesellschaft.