Kinderhaare selber schneiden: Der ehrliche Guide für Eltern (ohne Tränen!)
Kleine Prinzessinnen verdienen Frisuren, die so zauberhaft sind wie sie selbst! Entdecken Sie die besten Styles für 2024.
„Lasst uns die Welt mit Zöpfen erobern!“ könnte ein kleiner Engel aus einem Märchen rufen. Frisuren für kleine Mädchen sind mehr als nur Haarstylings; sie sind Ausdruck von Persönlichkeit und Kreativität. Mit jeder Locke und jedem Zopf erzählt das Haar eine Geschichte – eine Geschichte voller Abenteuer, Lachen und unbeschwerter Kindheit. Tauchen Sie ein in unsere Galerie und lassen Sie sich von den magischen Looks inspirieren!
Der erste Haarschnitt deines Kindes steht an und du fragst dich: Traue ich mich das selbst? Oder doch lieber zum Profi? Ganz ehrlich: Ich verstehe die Unsicherheit total. In meinem Salonalltag als Friseurmeisterin sehe ich das immer wieder in den Augen von Eltern. Aber keine Sorge, ich bin hier, um zu helfen, nicht um Angst zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Erstmal verstehen: Kinderhaar ist anders
- Das richtige Werkzeug: Dein Starter-Set für zu Hause
- Die Vorbereitung: Ruhe ist dein bester Freund
- Die Grundtechniken: So klappt’s sicher
- Ups, doch was schiefgegangen? Erste Hilfe bei Pannen
- Wann du lieber zum Profi gehen solltest
- Die Pflege danach nicht vergessen
- Ein letztes Wort zum Schluss
- Bildergalerie
Ein Haarschnitt ist eben mehr als nur ein bisschen „schnipp, schnapp“. Es ist ein Handwerk. Und gutes Handwerk braucht ein bisschen Wissen. Genau das will ich dir hier geben – ehrlich, direkt und ohne Fachchinesisch. Ich zeige dir, was du zu Hause sicher schaffen kannst, wo die Grenzen liegen und wann der Gang zum Friseur doch die bessere Idee ist. Sieh es einfach als einen Blick über die Schulter einer Expertin, die ihre Tricks gerne teilt.
Erstmal verstehen: Kinderhaar ist anders
Bevor wir auch nur an eine Schere denken, lass uns kurz klären, womit wir es zu tun haben. Kinderhaar ist nämlich nicht einfach eine Mini-Version von unserem. Es hat seine eigenen kleinen Tücken.
Vom Babyflaum zum echten Haar
Dieser superweiche Flaum, den Babys auf dem Kopf haben, ist extrem fein und hat oft noch gar keine richtige „Struktur“. Meistens fällt dieses Haar im ersten Lebensjahr nach und nach aus und wird durch kräftigeres Kinderhaar ersetzt. Aber dieser Übergang passiert nicht über Nacht. Oft haben Kleinkinder eine wilde Mischung aus feinem Babyhaar und schon stärkerem Haar am Kopf. Das ist ein Grund, warum das Ergebnis schnell ungleichmäßig aussehen kann – das liegt also nicht unbedingt an dir, sondern an der Natur!
Schneiden oder Quetschen? Der kleine, aber feine Unterschied
Jetzt wird’s kurz technisch, aber das ist super wichtig: Eine scharfe Friseurschere schneidet ein Haar glatt durch. Die Schnittkante ist sauber und versiegelt. Eine stumpfe Schere, wie die aus der Küchenschublade, macht etwas ganz anderes: Sie quetscht das Haar erst, bevor sie es irgendwie abreißt. Das zerstört die Haarstruktur und ist quasi eine Einladung für Spliss. Ein sauberer Schnitt wächst gesund weiter, ein gequetschter „frisst“ sich langsam am Haar nach oben. Das ist der Hauptgrund, warum wir Profis unser Werkzeug hüten wie einen Schatz.
Das richtige Werkzeug: Dein Starter-Set für zu Hause
Du würdest ja auch keinen Nagel mit einem Löffel in die Wand hauen, oder? Beim Haareschneiden ist das Werkzeug die halbe Miete. Hier am falschen Ende zu sparen, bedeutet meist, dass man später beim Friseur für die Reparatur zahlt.
Also, als allererstes: Leg die Küchenschere weg. Bitte. Ganz ehrlich. Investiere in eine echte Haarschere. Du musst dafür kein Vermögen ausgeben! Eine solide Einsteigerschere bekommst du schon für zwischen 30 € und 50 € bei Amazon oder im Friseurbedarf-Shop online. Mein Tipp für Anfänger: Achte auf eine einseitige Mikroverzahnung. Das sind winzige Zähnchen auf einer Klinge, die verhindern, dass das feine Haar wegrutscht. Das gibt dir mega viel Kontrolle. Bei der Größe sind 5,0 bis 5,5 Zoll ideal – schön wendig und nicht zu klobig.
Was brauchst du noch? Nicht viel!
- Ein feinzinkiger Kamm: Kostet vielleicht 5 € in der Drogerie.
- Eine Sprühflasche mit Wasser: Gibt’s für 2-3 € in jedem Drogerie- oder Supermarkt.
- Haarklammern oder Clips: Um Haare wegzustecken. Ein Päckchen mit 4 Stück kriegst du für ca. 5 €.
Du siehst, mit einem Gesamteinsatz von etwa 40 bis 60 Euro hast du ein super Starter-Set, das ewig hält. Und ein kleiner Schwur unter uns: Diese Schere berührt NIE wieder etwas anderes als Haar. Kein Papier, kein Geschenkband. Versprochen?
Die Vorbereitung: Ruhe ist dein bester Freund
Der beste Plan nützt nichts, wenn die Stimmung kippt. Gerade bei Kindern ist die Atmosphäre entscheidend. Plane für den ersten Versuch ruhig mal 45 Minuten bis eine Stunde ein. Mit der Zeit wirst du schneller, aber am Anfang ist Ruhe wichtiger als Tempo.
Wähle einen Zeitpunkt, an dem dein Kind satt, munter und zufrieden ist. Niemals müde oder quengelig! Das Badezimmer ist meist ein guter Ort, setz dein Kind auf einen Hochstuhl, damit du eine bequeme Arbeitshöhe hast. Ein Hörspiel oder ein ruhiges Video auf dem Tablet können Wunder wirken.
Nass, feucht oder trocken schneiden?
Im Salon schneiden wir meistens nass. Aber Vorsicht! Nasses Haar ist dehnbar. Wenn du es straff ziehst und schneidest, springt es im trockenen Zustand nach oben und ist plötzlich viel kürzer als geplant. Ein klassischer Anfängerfehler.
Meine Empfehlung für dich: Feucht schneiden. Sprüh die Haare mit deiner Wasserflasche einfach leicht an. So fliegen sie nicht herum und du hast Kontrolle, ohne sie zu sehr zu dehnen.
Achtung, Ausnahme Locken: Wenn dein Kind starke Locken hat, solltest du sie am besten trocken schneiden, Locke für Locke, so wie sie fällt. Das ist aber ehrlich gesagt was für Fortgeschrittene. Bei einem richtigen Lockenkopf würde ich dir für den Formschnitt immer den Gang zum Profi empfehlen, um das Lockenmuster nicht zu ruinieren.
Das Geheimnis der Profis: Sauber abteilen!
Wenn du nur einen einzigen Tipp mitnimmst, dann diesen: Teile die Haare ab. Versuch niemals, frei Hand um den Kopf herum zu schnippeln. Das wird schief. Zieh mit dem Kamm saubere Scheitel, zum Beispiel einen von der Stirn zum Nacken und einen von Ohr zu Ohr. Schon hast du vier Bereiche. Steck drei davon mit Clips weg und arbeite dich Sektion für Sektion vor. Das schafft Ordnung im Chaos und ist die Basis für jeden guten Schnitt.
Die Grundtechniken: So klappt’s sicher
So, jetzt geht’s los. Atme tief durch, arbeite langsam. Denk immer dran: Mehr abschneiden geht immer, wieder ankleben nicht.
Sicherheit zuerst!
- Finger als Schutzwall: Halte die Haarsträhne immer zwischen Zeige- und Mittelfinger. Schneide dann oberhalb deiner Finger. So sind deine Finger eine Barriere zwischen Schere und Kinderkopf.
- Kamm als Puffer: An kniffligen Stellen wie den Ohren oder im Nacken legst du den Kamm flach auf die Haut und schneidest entlang des Kamms. So kann nichts passieren.
- Rede mit deinem Kind: Sag an, was du tust. „Jetzt kämme ich die Seite, bitte ganz still halten.“
Der Trick, den alle bewundern: Schere und Kamm gleichzeitig halten
Bestimmt hast du dich das schon mal gefragt, oder? Es ist ganz einfach: Nach dem Kämmen „parkst“ du den Kamm zwischen Daumen und Zeigefinger der Hand, die nicht schneidet. Die Schere klappst du nach einem Schnitt zu und lässt sie in deiner Handfläche ruhen, gehalten vom Ringfinger und kleinen Finger. So hast du Zeige- und Mittelfinger frei, um die nächste Strähne zu greifen. Üb das ein paar Mal trocken, das fühlt sich schnell ganz natürlich an!
Technik 1: Spitzen gerade schneiden (der Klassiker)
1. Nimm eine dünne Strähne aus der untersten Sektion im Nacken. Kämme sie glatt. Kleiner Tipp: Nimm eine unauffällige Probesträhne, um ein Gefühl für Schere und Haar zu bekommen. 2. Klemme die Strähne zwischen Zeige- und Mittelfinger. Ziehe die Finger mit leichter Spannung (nicht zu fest!) nach unten bis zur gewünschten Länge. 3. Schneide das Haar unterhalb deiner Finger gerade ab. Das ist jetzt deine „Führungslinie“. 4. Nimm die nächste dünne Strähne daneben, plus einen kleinen Teil der schon geschnittenen Strähne. Klemme beides zwischen die Finger. Du siehst genau, wo du schneiden musst. 5. Arbeite dich so Strähne für Strähne um den ganzen Kopf.
Technik 2: Der Pony (die Königsdisziplin)
Ein schiefer Pony ist der Haarschnitt-Unfall Nummer eins. Hier ist extra Sorgfalt gefragt. Und Regel Nummer eins, sie ist nicht verhandelbar: Der Pony wird IMMER trocken geschnitten! Sonst die böse Überraschung, wenn er trocknet und hochspringt.
Schneide auch keine harte, gerade Linie. Das sieht schnell nach Topfschnitt aus. Besser ist die Point-Cut-Technik: Kämme den Pony glatt, halte die Schere senkrecht nach oben und schneide mit der Scherenspitze ganz kleine Zacken in die Enden. Das macht die Linie weich und verzeiht kleine Fehler. Lieber in fünf kleinen Schritten zu wenig abschneiden als einmal zu viel.
Ups, doch was schiefgegangen? Erste Hilfe bei Pannen
Passiert auch den Besten! Bevor die Panik ausbricht, atme tief durch. Manches lässt sich retten oder zumindest gut kaschieren.
Problem: Ich habe eine kleine Kante oder Stufe reingeschnitten.
Keine Panik! Versuch bloß nicht, die Kante durch einen geraden Schnitt zu „reparieren“ – das macht es oft nur schlimmer und kürzer. Nimm stattdessen die Schere und nutze die Point-Cut-Technik (senkrecht von unten reinzacken), um die harte Linie aufzuweichen. Das kaschiert kleine Fehler oft perfekt.
Problem: Der Pony ist zu kurz geworden.
Ganz ehrlich? Da hilft nur die Zeit. Aber du kannst es stylen! Mit etwas Styling-Creme oder Wachs lässt sich der Pony zur Seite legen oder frech aufstellen, um die Kürze zu überspielen. Und sag dir selbst: Es sind nur Haare, die wachsen wieder. In zwei Wochen sieht die Welt schon ganz anders aus.
Wann du lieber zum Profi gehen solltest
Ein einfacher Spitzenschnitt zu Hause ist super. Aber es gibt Grenzen. Der Versuch, einen komplexen Stufenschnitt oder einen Bob selbst zu schneiden, geht meistens schief.
In diesen Fällen ist der Profi die bessere Wahl:
- Wenn du eine richtige Frisur mit Form und Stufen möchtest.
- Bei sehr dickem, widerspenstigem oder stark gelocktem Haar.
- Wenn der erste Versuch zu Hause daneben ging. Wir Profis sind auch dafür da, kleine Pannen zu retten – ohne Urteil, versprochen!
- Wenn dein Kind einfach nicht stillsitzen kann oder große Angst hat.
- Vor besonderen Anlässen wie der Einschulung oder für Passfotos.
Die Pflege danach nicht vergessen
Ein guter Schnitt will auch gepflegt werden. Kinderkopfhaut ist empfindlich, also nutze milde Kindershampoos ohne aggressive Sulfate, Silikone oder starke Duftstoffe. Beim Kämmen immer an den Spitzen anfangen und sich nach oben arbeiten, das vermeidet Ziepen. Ein Entwirrungsspray kann bei längerem Haar Gold wert sein.
Ein letztes Wort zum Schluss
Das Friseurhandwerk ist nicht umsonst ein anerkannter Beruf, der viel Wissen, Präzision und Übung erfordert. Das sage ich nicht, um dich zu entmutigen, sondern um Respekt für die Aufgabe zu schaffen. Wenn du mit Geduld, Konzentration und einer ruhigen Hand an die Sache herangehst, hast du die besten Chancen auf ein tolles Ergebnis.
Hab keine Angst, aber hab Respekt vor der Schere. Fang klein an, vielleicht nur mit den Spitzen. Und wenn du dir unsicher bist, dann weißt du ja, dass es uns Profis gibt, die ihr Handwerk lieben und dir gerne helfen.
Bildergalerie
Der richtige Moment ist alles. Versuchen Sie nicht, den Haarschnitt in einen stressigen Zeitplan zu quetschen. Der beste Zeitpunkt ist oft nach dem Mittagsschlaf oder einem entspannten Frühstück am Wochenende, wenn Ihr Kind ausgeruht und zufrieden ist. Ein müdes oder hungriges Kind ist der schnellste Weg zu Tränen und einem ungleichen Ergebnis.
- Das Lieblings-Hörspiel: Lenkt die Ohren ab und beruhigt.
- Ein spezieller „Frisier-Snack“: Etwas, das es nur während des Haareschneidens gibt, motiviert zum Stillsitzen.
- Ein Tablet oder Handy in Sichtweite: Der Klassiker, der in dieser Situation absolut erlaubt ist.
Das Geheimnis? Eine positive Ablenkung, die Ihr Kind so fesselt, dass die Schere zur Nebensache wird.
Der Pony-Trick: Für einen geraden Pony kämmen Sie die trockenen Haare glatt nach vorne. Legen Sie Zeige- und Mittelfinger flach über die Augenbrauen und halten Sie die Strähne ohne Spannung fest. Schneiden Sie nun vorsichtig unterhalb Ihrer Finger. Durch das Schneiden im trockenen Zustand vermeiden Sie, dass der Pony nach dem Trocknen plötzlich viel zu kurz ist.
Kinderhaar wächst im Durchschnitt etwa 1 bis 1,25 cm pro Monat. Das scheint nicht viel, aber bei kurzen Frisuren kann dieser Zentimeter bereits den Unterschied zwischen „gepflegt“ und „zerzaust“ ausmachen.
Das bedeutet, dass bei Jungenfrisuren oder einem geraden Pony oft alle 4 bis 6 Wochen ein kleiner Formschnitt nötig ist, während bei längerem Haar ein Spitzenschnitt alle 3 bis 4 Monate ausreicht, um Spliss vorzubeugen.
Was tun bei einem Wirbel?
Ein Wirbel ist wie der natürliche Rebell im Haar – er hat seinen eigenen Willen. Ihn radikal kurz zu schneiden, führt oft dazu, dass er sich aufstellt. Der beste Trick ist, mit ihm zu arbeiten, nicht gegen ihn. Lassen Sie das Haar am Wirbel immer einen Tick länger. Beim Föhnen können Sie versuchen, ihn mit einer flachen Bürste in die gewünschte Richtung zu drücken, solange das Haar noch feucht ist. Akzeptanz ist hier oft der beste Stylist!
Haben Sie schon einmal von einer Effilierschere gehört? Das ist die mit den Zähnen. Sie dient nicht zum Kürzen, sondern zum Ausdünnen von sehr dickem Haar oder zum Erzeugen weicherer Übergänge. Für den Hausgebrauch ist sie mit Vorsicht zu genießen, da schnell „Löcher“ entstehen können. Unser Tipp: Wenn Sie sich trauen, verwenden Sie sie nur ganz sparsam an den Spitzen, um eine harte Kante aufzulockern. Eine gute Einsteigerschere ist z.B. die Jaguar Pre Style Ergo Effilier.
Haarschneidemaschine: Ideal für sehr kurze und gleichmäßige Schnitte (Buzz-Cuts) oder den Nackenbereich. Sie ist schnell und präzise, erfordert aber eine ruhige Hand und ein kooperatives Kind, da das Geräusch und die Vibration manche Kinder irritieren.
Schere: Vielseitiger für längeres Haar, Stufen oder das Schneiden des Ponys. Sie ermöglicht weichere, individuellere Looks, braucht aber mehr Übung und Zeit.
Für den Anfang ist die Schere oft fehlertoleranter, besonders wenn Sie nur Spitzen schneiden.
Machen Sie aus dem ersten Haarschnitt ein kleines Fest! Legen Sie eine schöne Decke aus, bereiten Sie eine kleine „Urkunde für den ersten Haarschnitt“ vor und machen Sie unbedingt ein Vorher-Nachher-Foto. Eine kleine Locke, mit einem Seidenband zusammengebunden und in einer Erinnerungsbox aufbewahrt, wird zu einem unbezahlbaren Schatz. Es geht nicht nur um die Frisur, sondern um das Schaffen einer liebevollen Erinnerung.
„Der erste Haarschnitt ist ein wichtiger sensorischer und emotionaler Meilenstein. Eine positive, spielerische Herangehensweise kann das kindliche Selbstvertrauen und die Körperwahrnehmung stärken.“ – Dr. Eva Minge, Entwicklungspsychologin
Ein oft unterschätztes Werkzeug ist ein guter Kamm. Ein grobzinkiger Kamm (wie der von Tangle Teezer oder ein einfacher von Hercules Sägemann) ist perfekt, um nasses Haar ohne Ziepen zu entwirren. Für den eigentlichen Schnitt, besonders am Pony, ist ein feinzinkiger Stielkamm unerlässlich. Mit dem Stiel können Sie saubere Scheitel ziehen und präzise Haarpartien abteilen. Investieren Sie hier ein paar Euro – es zahlt sich aus.
Hilfe, ich habe mich verschnitten!
Atmen Sie tief durch. Es ist nur Haar, es wächst nach! Erstens: Legen Sie die Schere weg und betrachten Sie den „Unfall“ einen Tag später in Ruhe. Oft fällt es nur Ihnen auf. Zweitens: Versuchen Sie nicht, in Panik weiter zu korrigieren. Meistens wird es dadurch nur kürzer und schlimmer. Drittens: Accessoires sind Ihre besten Freunde. Eine süße Haarspange oder ein Haarband können eine schiefe Strähne oft perfekt kaschieren.
- Verhindert juckende Haare im Nacken und auf der Kleidung.
- Schafft ein echtes „Salon-Gefühl“.
- Erleichtert die Reinigung danach erheblich.
Das Geheimnis? Ein spezieller Kinderhaarschneideumhang. Modelle mit Klettverschluss und fröhlichen Motiven, z.B. von BBLIKE, machen das Ganze zum Spaß und sind für wenige Euro erhältlich. Alternativ tut es auch ein großes Handtuch oder ein aufgeschnittener Müllsack.
Die richtige Spannung ist entscheidend. Wenn Sie eine Haarsträhne zum Schneiden zwischen die Finger nehmen, ziehen Sie sie nicht zu fest. Besonders bei nassem oder lockigem Haar ist die Versuchung groß. Das Problem: Sobald Sie loslassen und das Haar trocknet, springt es zurück und ist plötzlich viel kürzer als beabsichtigt. Halten Sie das Haar also immer mit einer lockeren, natürlichen Spannung.
Lockiges Haar lieber nass oder trocken schneiden?
Eindeutig trocken! Jede Locke hat ihr eigenes Sprungverhalten. Wenn Sie lockiges Haar nass und glattgezogen schneiden, können Sie unmöglich vorhersagen, wie es im trockenen Zustand fallen wird. Das Ergebnis sind oft ungleichmäßige Längen und „Löcher“. Schneiden Sie Locke für Locke im trockenen Naturzustand. So sehen Sie sofort, wie die Form entsteht und wo die Schere ansetzen muss.
Eine kleine Sprühflasche mit Wasser ist Ihr bester Freund, um trockene Haare beim Schneiden leicht zu bändigen. Sie müssen das Haar nicht durchnässen. Ein feiner Nebel genügt, um fliegende Härchen zu kontrollieren und präziser arbeiten zu können. Achten Sie auf eine Flasche, die einen ultra-feinen Sprühnebel erzeugt, um das Kind nicht zu erschrecken. Modelle wie die von YS-Park sind Profi-Qualität, aber auch günstigere Alternativen erfüllen den Zweck.
Wichtiger Punkt: Reinigen Sie Ihre Schere nach jedem Gebrauch. Kleine Haar- und Hautpartikel können die Klingen auf Dauer stumpf machen. Wischen Sie sie einfach mit einem weichen, trockenen Tuch ab. Ein Tropfen spezielles Scherenöl (oder säurefreies Nähmaschinenöl) auf die Gelenkstelle aufgetragen und ein paar Mal geöffnet und geschlossen, hält sie geschmeidig. Bewahren Sie sie immer im Etui und an einem trockenen Ort auf.
Der schlimmste Feind einer guten Friseurschere ist nicht das Haar, sondern Papier. Ein einziger Schnitt in ein Blatt Papier kann die feine Schneide ruinieren und sie stumpf machen.
Nutzen Sie Ihre Haarschneideschere also wirklich AUSSCHLIESSLICH für Haare. Beschriften Sie sie oder bewahren Sie sie getrennt von Bastel- und Küchenutensilien auf, um Verwechslungen zu vermeiden.
Nach dem Schnitt kommt die Belohnung – und die Pflege! Spülen Sie alle kleinen Schnipsel gründlich aus, am besten mit einer sanften Dusche. Ein Klecks pflegender Conditioner, z.B. von Cantu for Kids für lockiges oder von Bübchen für feines Haar, versiegelt die frisch geschnittenen Spitzen. Föhnen Sie das Haar anschließend in die gewünschte Form, um das tolle Ergebnis zu bewundern.
Wie schaffe ich weiche Konturen im Nacken?
Bei Jungs- oder Kurzhaarfrisuren ist ein harter, gerader Nacken oft das, was einen Schnitt „selbstgemacht“ aussehen lässt. Profis nutzen hier einen Trick: Statt die Schere waagerecht anzusetzen, halten sie sie fast senkrecht und machen winzige, vorsichtige Schnitte („Point-Cutting“) in die Kontur. Das bricht die harte Linie auf und lässt den Übergang viel natürlicher und weicher aussehen. Üben Sie das langsam und mit Geduld.
- Der Schnitt hält die Form länger.
- Das Haar wirkt sofort gesünder und voller.
- Süße Spangen und Zöpfe kommen besser zur Geltung.
Der Grund? Frisch geschnittene Spitzen reflektieren das Licht besser und verhindern, dass Spliss das Haar dünn und strohig aussehen lässt.
Eine schöne Frisur ist die halbe Miete, aber das richtige Accessoire ist das i-Tüpfelchen. Wie in den Bildern der Galerie zu sehen, können einfache Details einen Look komplett verändern. Eine Samtschleife von Marken wie Wunderkin Co. verwandelt einen simplen Pferdeschwanz in einen festlichen Hingucker. Kleine, bunte Haarspangen können einen unperfekten Pony kaschieren und farblich auf das Outfit abgestimmt werden. Sehen Sie den Haarschnitt als Leinwand für kreatives Styling.
Spitzenschnitt: Hierbei geht es rein um die Haargesundheit. Sie kürzen nur die untersten 0,5 bis 1 cm, um Spliss zu entfernen, ohne die Gesamtlänge sichtbar zu verändern.
Formschnitt: Hierbei geben Sie dem Haar eine neue oder aufgefrischte Form. Sie schneiden Stufen, einen Pony oder kürzen das Haar rundherum deutlich.
Für Anfänger ist der reine Spitzenschnitt die sicherste Methode, um ein Gefühl für die Schere zu bekommen.
Wussten Sie schon? Der Mythos, dass häufiges Schneiden das Haarwachstum beschleunigt, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Haare wachsen von der Wurzel aus, nicht von der Spitze.
Regelmäßiges Schneiden sorgt aber dafür, dass das Haar gesund bleibt, nicht abbricht und dadurch voller und länger wirken kann. Es fördert also den Erhalt der Länge, nicht die Wachstumsgeschwindigkeit selbst.
Seien Sie realistisch. Einen komplexen Stufenschnitt oder einen asymmetrischen Bob werden Sie zu Hause wahrscheinlich nicht perfekt hinbekommen. Konzentrieren Sie sich auf das, was machbar ist: Spitzen schneiden, einen einfachen Pony kürzen, die Ohren freischneiden. Für große Veränderungen oder bei sehr schwierigem Haar (extreme Wirbel, feine Locken) ist der Gang zum Kinderfriseur oft die stressfreiere und bessere Option. Das ist kein Versagen, sondern eine kluge Entscheidung!
Der wichtigste Tipp überhaupt: Schneiden Sie immer weniger ab, als Sie ursprünglich denken. Sie können jederzeit nachschneiden, aber abgeschnittene Haare sind erst einmal weg. Schneiden Sie lieber in mehreren kleinen Durchgängen, kontrollieren Sie das Ergebnis zwischendurch und nähern Sie sich langsam der gewünschten Länge. Diese eine Regel kann die meisten Tränen – sowohl bei Kindern als auch bei Eltern – verhindern.
