Nuss-Nougat-Creme selber machen: Das ehrliche Rezept, das Gekaufte alt aussehen lässt
Nutella selbstgemacht? Ja, das geht! Entdecken Sie kreative Alternativen, die nicht nur lecker sind, sondern auch gesünder.
„Die beste Schokolade ist die, die man selbst kreiert.“ – könnte ein Gourmet einmal gesagt haben, während er über seine eigene Schokoladenkreation sinnierte. Warum also nicht das berühmte Nutella neu erfinden? Statt sich mit industriellen Zutaten abzufinden, ist es Zeit, selbst die Kontrolle zu übernehmen. Egal ob vegan, nussfrei oder einfach nur gesund – hier erfahren Sie, wie Sie Ihre ganz persönliche Nutella-Alternative zaubern!
Ganz ehrlich? Der Geruch von frisch gerösteten Nüssen ist für mich der Inbegriff von Qualität. Wenn dieser Duft durch die Küche zieht, weiß ich wieder, warum ich das hier so liebe. Es geht um echte Zutaten, um ehrlichen Geschmack. Und genau da liegt das Problem bei den meisten Nuss-Nougat-Cremes aus dem Supermarkt, oder? Man liest die Zutatenliste und denkt sich: Wo ist eigentlich die Nuss in all dem Zucker und Palmöl?
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Ohne gute Zutaten wird das nichts
- Das Handwerk: Schritt für Schritt zur perfekten Creme
- Das Meister-Rezept (und was du daraus machen kannst)
- Erste Hilfe vom Profi: Was tun, wenn…?
- Lagerung, Haltbarkeit und die Kostenfrage
- Keine Zeit? Hier ist dein 2-Minuten-Gesellenstück!
- Ein letztes Wort…
- Bildergalerie
Genau deshalb hab ich angefangen, meine eigenen Cremes zu rühren. Nicht, um ein paar Euro zu sparen, sondern um die Kontrolle zu haben. Ich will wissen, was drin ist. Ich will diesen tiefen, vollen Geschmack von einer perfekt gerösteten Haselnuss auf der Zunge spüren. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du das auch hinbekommst. Wir machen hier keine billige Kopie. Wir stellen etwas her, das besser ist als das meiste, was du kaufen kannst. Das braucht ein bisschen Zeit und gute Zutaten, klar. Aber das Ergebnis ist jede Minute und jeden Cent wert. Versprochen.

Wir schauen uns an, welche Nüsse rocken, wie das mit dem Rösten wirklich funktioniert und welche Technik du brauchst. Am Ende hast du nicht nur ein Rezept, sondern das Wissen, um deine eigene, perfekte Nuss-Nougat-Creme zu kreieren.
Das Fundament: Ohne gute Zutaten wird das nichts
Jedes gute Projekt steht und fällt mit dem Material. Bei unserer Creme ist das nicht anders. Die Qualität der Zutaten bestimmt zu 90 Prozent, ob du am Ende jubelst oder enttäuscht bist. Also, kleiner Tipp: Spar hier nicht am falschen Ende. Den Unterschied schmeckst du nicht nur, er ist gewaltig.
Die Seele der Creme: Die Haselnuss
Die Haselnuss ist der Star der Show, sie gibt den Ton an. Und da gibt es gewaltige Unterschiede. Die berühmtesten sind wohl die runden, aromatischen Nüsse aus dem Piemont. Die haben oft sogar eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Sie sind bekannt für ihr wahnsinnig intensives Aroma und einen hohen Fettgehalt, was die Creme später super cremig macht. Ja, sie sind teuer, keine Frage. Aber wenn du sie frisch geröstet probierst, verstehst du, warum.

Gute Alternativen sind oft türkische Levante-Haselnüsse. Die sind meist etwas günstiger und haben auch ein tolles Aroma. Es gibt aber auch super Sorten aus deutschen Anbaugebieten, zum Beispiel aus Baden. Manchmal muss man danach auf einem gut sortierten Wochenmarkt oder direkt beim Erzeuger suchen, aber es lohnt sich. Achte vor allem darauf, ganze Nüsse zu kaufen, am besten noch mit Schale. So bleiben sie viel länger frisch. Der Geruchstest ist dein bester Freund: Frische Nüsse duften mild-nussig. Riechen sie muffig oder irgendwie nach alter Farbe – Finger weg! Ranzige Nüsse ruinieren dir die ganze Arbeit.
Der Charaktergeber: Der Kakao
Beim Kakao gibt’s einen wichtigen Unterschied: stark entölt oder schwach entölt. Für unsere Creme brauchen wir den schwach entölten Kakao. Der hat einen höheren Fettanteil (meist über 20 %) und sorgt für einen volleren Geschmack und eine bessere Textur. Stark entölter Kakao, oft als einfacher „Backkakao“ verkauft, macht die Creme trockener und geschmacklich etwas flach.

Ich persönlich mag oft natürlichen Kakao lieber, der etwas rötlicher ist und eine spannende, fruchtige Säure mitbringt. Die andere Variante ist alkalisierter Kakao (manchmal „Dutch-processed“ genannt), der milder und dunkler ist. Das ist aber reine Geschmackssache. Probier einfach aus, was dir besser gefällt.
Die Textur und das Mundgefühl: Das richtige Fett
Industrielle Aufstriche nutzen fast immer Palmöl. Günstig und bei Raumtemperatur fest. Darauf verzichten wir aber aus gutem Grund. Fett ist hier nicht nur Füllstoff, sondern entscheidend für das Gefühl im Mund. Hier sind deine Optionen:
- Kakaobutter: Das ist die Luxus-Variante. Es ist das Fett aus der Kakaobohne und schmilzt genau bei Körpertemperatur. Das erzeugt dieses unglaublich zarte Schmelzen auf der Zunge. Die Creme wird damit bei kühler Lagerung auch wieder schön fest. Kakaobutter ist nicht billig (rechne mit ca. 6-10 € für 250 g), aber für ein echtes High-End-Produkt unersetzlich. Du findest sie online oder in gut sortierten Bio-Märkten.
- Natives Kokosöl: Eine super Alternative, die etwas günstiger ist. Im Kühlschrank wird die Creme damit richtig fest, bei Raumtemperatur weicher. Es bringt einen leichten Kokosgeschmack mit, was viele aber gerade mögen. Achte auf gute Qualität.
- Neutrales Öl: Wenn du den puren Nuss-Kakao-Geschmack willst, nimm ein raffiniertes Sonnenblumen- oder Traubenkernöl. Diese Öle bleiben flüssig und machen die Creme auch direkt aus dem Kühlschrank streichfähiger.

Die Süße: Eine Frage der Philosophie
Die Süße soll die Nuss und den Kakao unterstützen, nicht erschlagen. Der größte Fehler, den du machen kannst, ist normalen Kristallzucker zu verwenden. Die Kristalle lösen sich im Fett nicht auf und das Ergebnis ist eine sandige, unangenehme Textur. Ein absolutes No-Go!
Du brauchst Puderzucker. Am besten siebst du ihn sogar noch einmal, um alle Klümpchen zu erwischen. Ein kleiner Trick von mir: Ich mache meinen Puderzucker oft selbst, indem ich Rohrohrzucker im Mixer pulverisiere. So hab ich noch diese leichte Karamellnote drin.
Flüssige Süße wie Ahornsirup oder Honig geht auch, bringt aber eigenes Aroma und – ganz wichtig – Wasser mit. Wasser und Fett vertragen sich nicht gut und das kann die Haltbarkeit verkürzen. Eine trockene Creme hält sich ewig, eine mit Honig gesüßte solltest du im Kühlschrank lagern und in ein paar Wochen aufbrauchen.
Der Profi-Tipp: Ein Hauch von Stabilität
Ein kleiner Trick aus der Profi-Küche: Sonnenblumenlecithin. Das ist ein natürlicher Emulgator, der hilft, das Fett und die festen Teilchen (Nussmehl, Kakao) dauerhaft zu verbinden. So setzt sich später keine Ölschicht oben ab. Du brauchst nur eine winzige Menge, etwa einen halben Teelöffel auf ein großes Glas. Findest du im Reformhaus oder online. Ein optionaler Schritt, der deine Creme aber aufs nächste Level hebt.

Das Handwerk: Schritt für Schritt zur perfekten Creme
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Nimm dir Zeit, denn hier baut jeder Schritt auf dem vorherigen auf. Geduld ist dein wichtigstes Werkzeug.
Schritt 1: Das Rösten – Hier entsteht der Geschmack
Das ist der wichtigste Schritt überhaupt. Hier wird aus einer lahmen Nuss eine Aromabombe. Heiz den Ofen auf 160 °C Umluft vor. Viele Rezepte sagen 180 °C, aber ich finde, bei niedrigerer Temperatur und etwas längerer Zeit röstet die Nuss gleichmäßiger durch, ohne außen zu verbrennen.
Verteile die Haselnüsse auf einem Backblech, schön in einer Schicht. Nach etwa 15-20 Minuten fängt es himmlisch an zu duften und die Häutchen platzen auf. Hol das Blech raus, schnapp dir eine Nuss (Vorsicht, heiß!) und probier sie. Sie muss durch und durch leicht gebräunt sein und intensiv schmecken. Lieber eine Minute zu kurz als 10 Sekunden zu lang. Verbrannte Nüsse sind bitter und unbrauchbar.

Schritt 2: Das Schälen – Eine kleine Fleißaufgabe
Die Haut der Haselnuss enthält Bitterstoffe, die wollen wir weg haben. Gib die noch heißen Nüsse in ein sauberes Geschirrtuch, schlag es zu und rubbel die Nüsse kräftig aneinander. Die trockenen Häutchen lösen sich durch die Reibung. Piek die nackten Nüsse raus – fertig. Dass kleine Reste dranbleiben, ist völlig normal und kein Drama.
Schritt 3: Das Mahlen – Die Verwandlung
Jetzt kommt der technisch anspruchsvollste Teil. Du brauchst einen Hochleistungsmixer. Ein normaler Stabmixer oder eine schwache Küchenmaschine wird hier leider den Geist aufgeben. Der Motor muss für die Dauerbelastung ausgelegt sein (alles ab 1.200 Watt ist eine gute Basis, Geräte wie ein Vitamix oder Thermomix sind hier ideal).
Gib die noch warmen Nüsse in den Mixer und lass ihn laufen. Die Masse durchläuft mehrere Phasen: erst Mehl, dann eine Art nasser Sand, dann ein fester, zäher Ball. Hier musst du eventuell mal stoppen und die Masse von den Rändern schieben. Und dann passiert die Magie: Durch die Reibungswärme tritt das Öl aus, der Ball bricht auf und wird zu einer flüssigen Paste. Lass den Mixer noch ein paar Minuten laufen, bis du ein glattes, flüssiges Nussmus hast.

Keinen Power-Mixer? Kein Problem! Hier der ultimative Trick: Kauf einfach fertiges, 100%iges Haselnussmus (ohne Zucker oder Zusätze). Das findest du im Bio-Markt, in Drogerien oder online. Damit sparst du dir diesen ganzen Schritt und startest direkt bei Schritt 4. Ist nicht ganz dasselbe wie mit frisch gerösteten Nüssen, aber immer noch tausendmal besser als die Supermarkt-Pampe.
Schritt 4: Das Mischen und Vollenden
Wenn das Nussmus schön flüssig ist, reduziere die Mixer-Geschwindigkeit. Gib jetzt die trockenen Zutaten dazu: den gesiebten Puderzucker, das Kakaopulver und eine gute Prise Salz (ja, Salz! Es hebt die Aromen). Kurz durchmixen. Zum Schluss kommt das flüssige Fett (geschmolzene Kakaobutter oder Öl) und, falls du es benutzt, das Lecithin rein. Noch einmal kurz mixen, bis alles eine seidige, glänzende Creme ist. Abschmecken und bei Bedarf anpassen. Füll die noch warme Creme in saubere, sterilisierte Gläser. Beim Abkühlen wird sie fester.
Das Meister-Rezept (und was du daraus machen kannst)
Hier ist ein Grundrezept, das immer funktioniert. Eine digitale Küchenwaage ist hier dein bester Freund für konstante Ergebnisse.

Grundrezept: Klassische Nuss-Nougat-Creme
- Haselnüsse: 300 g
- Puderzucker: 120 g (oder nach Geschmack anpassen)
- Schwach entöltes Kakaopulver: 40 g
- Kakaobutter oder natives Kokosöl: 30 g, geschmolzen
- Salz: Eine kräftige Prise (ca. 1/4 TL)
- Optional: 1/2 TL Sonnenblumenlecithin
Gut zu wissen: Dieses Rezept ergibt etwa 450-500 g fertige Creme, das füllt locker zwei mittelgroße Marmeladengläser.
Variationen für Kreative
Wenn du das einmal draufhast, geht der Spaß erst richtig los:
- Dunkle Schoko-Creme: Ersetze den Kakao und einen Teil des Zuckers durch 80 g geschmolzene, dunkle Schokolade (mind. 70 %).
- Weiße Macadamia-Vanille-Creme: Nimm 300 g Macadamianüsse (nur ganz kurz und leicht rösten!), 150 g Puderzucker, 50 g Kakaobutter und das Mark einer echten Vanilleschote. Ein Traum!
- Nussfrei mit Sonnenblumenkernen: Röste 300 g Sonnenblumenkerne und verarbeite sie wie die Haselnüsse. Ergibt eine kräftige, erdige Creme – eine super Alternative für Allergiker.
Erste Hilfe vom Profi: Was tun, wenn…?
Keine Sorge, auch bei mir ging schon einiges schief. Hier die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:

- Problem: Die Creme wird im Mixer einfach nicht flüssig.
Lösung: Geduld! Oft braucht der Mixer 5-10 Minuten. Gönn ihm zwischendurch eine Pause, damit der Motor nicht überhitzt, aber gib nicht zu früh auf. Der Moment, in dem das Öl austritt, kommt bestimmt. - Problem: Meine Creme ist sandig und grieselig.
Lösung: Du hast Kristallzucker benutzt. Nimm nächstes Mal unbedingt Puderzucker, am besten gesiebt. Das ist nicht verhandelbar für eine glatte Textur. - Problem: Oben auf dem Glas schwimmt eine Ölschicht.
Lösung: Das ist völlig normal und ein Zeichen für ein Naturprodukt ohne künstliche Stabilisatoren! Einfach vor dem Essen kurz umrühren. Fürs nächste Mal kannst du den Trick mit dem Sonnenblumenlecithin ausprobieren.
Lagerung, Haltbarkeit und die Kostenfrage
Sauberkeit ist alles! Koche deine Gläser und Deckel vorher für 10 Minuten in Wasser sprudelnd aus. Danach mit einer Zange rausholen, auf einem sauberen Tuch trocknen lassen und nicht mehr mit den Fingern reinfassen.
Unser Grundrezept ohne Wasser ist bei kühler, dunkler Lagerung locker 2-3 Monate haltbar. Im Kühlschrank wird sie durch die Kakaobutter/Kokosöl aber steinhart. Nimm sie also 20 Minuten vor dem Frühstück raus.

Und die Kosten? Seien wir ehrlich: Im Vergleich zur billigsten Zuckercreme aus dem Discounter ist deine selbstgemachte teurer. Aber im Vergleich zu einer echten Gourmet-Creme aus dem Feinkostladen? Da ist deine Version oft günstiger und qualitativ meilenweit überlegen. Rechne mal mit etwa 15-25 € für die Zutaten des Grundrezepts, je nach Qualität der Nüsse. Du investierst hier in Geschmack und Qualität, nicht in einen Markennamen.
Keine Zeit? Hier ist dein 2-Minuten-Gesellenstück!
Noch nicht bereit für die ganze Meisterprüfung? Kein Problem. Hier ist dein Blitz-Upgrade für gekaufte Produkte: Nimm 100 g gutes, 100%iges Haselnussmus, rühre 2 EL Puderzucker und 1 EL guten Kakao unter. Fertig in unter zwei Minuten. Spürst du den Unterschied? DAS ist der Geschmack, den wir wollen!
Ein letztes Wort…
Eine eigene Nuss-Nougat-Creme herzustellen ist mehr als nur ein Rezept. Es ist Handwerk. Du lernst, Zutaten zu verstehen und deinen eigenen Geschmack zu finden. Wenn das erste Glas, warm und duftend, vor dir steht, wirst du genau wissen, was ich meine.

So, und jetzt bist du dran! Welche Variante probierst du als Erstes aus? Oder hast du eine ganz eigene Kreation im Kopf? Schreib es mir in die Kommentare!
Bildergalerie



Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Wussten Sie schon? Die Urform der Nuss-Nougat-Creme, die „Pasta Gianduja“, wurde in den 1800er-Jahren im Piemont erfunden. Grund war eine von Napoleon verhängte Kontinentalsperre, die Schokolade extrem teuer und rar machte. Konditoren streckten die Schokolade notgedrungen mit den reichlich verfügbaren, günstigen Haselnüssen – und schufen damit eine Delikatesse, die die Welt erobern sollte.

Meine Creme wird einfach nicht so seidig-glatt wie die gekaufte. Was ist mein Fehler?
Geduld und Power sind hier die Schlüsselwörter. Ein Standard-Mixer wird die Nüsse nur mahlen. Was Sie brauchen, ist ein Hochleistungsmixer (wie z.B. ein Vitamix oder Blendtec) oder eine sehr gute Küchenmaschine (z.B. von Magimix). Lassen Sie die Maschine laufen – und zwar länger, als Sie vielleicht denken. Es kann 10 bis 15 Minuten dauern. Die Nüsse durchlaufen Phasen: von Mehl über eine krümelige Paste bis hin zu einer flüssigen, warmen Nussbutter. Erst wenn sie wirklich flüssig ist und das Öl austritt, haben Sie die perfekte Basis für eine ultra-cremige Konsistenz.

- Eine Prise Fleur de Sel hebt die Süße und das Nussaroma.
- Ein Teelöffel Instant-Espressopulver für eine Mokka-Note.
- Das Mark einer halben Vanilleschote für eine runde, warme Tiefe.
- Der Abrieb einer Bio-Orange für eine frische, mediterrane Wendung.
Das Geheimnis? Fügen Sie diese Extras ganz am Ende hinzu, um ihr Aroma voll zu erhalten.

Die Wahl des Kakaos: Nicht jeder Kakao ist gleich. Für eine tiefdunkle Farbe und einen intensiven, weniger säuerlichen Schokoladengeschmack greifen Sie am besten zu stark entöltem, sogenanntem „holländischem“ Kakaopulver (Dutch-processed). Marken wie Van Houten oder Valrhona bieten hier eine exzellente Qualität, die den Unterschied macht. Natürliches Kakaopulver ist heller und fruchtiger, was auch reizvoll sein kann, wenn Sie das bevorzugen.

Der durchschnittliche Nussanteil in Supermarkt-Cremes liegt bei nur etwa 13 %. Der Rest ist primär Zucker und Fett.
Ihre selbstgemachte Version kann problemlos einen Nussanteil von 50 % oder mehr erreichen. Das bedeutet nicht nur einen unvergleichlich intensiveren Geschmack, sondern auch ein völlig anderes Nährwertprofil. Sie ersetzen leere Kalorien durch wertvolle ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe aus der Nuss.

Hochleistungsmixer: Erzielt die feinste, seidigste Textur, da er die Zellwände der Nüsse durch schiere Geschwindigkeit aufbricht. Das Ergebnis ist eine fast flüssige Nussbutter, die eine perfekte Emulsion mit der Schokolade eingeht.
Küchenmaschine: Benötigt mehr Zeit und das Ergebnis bleibt oft minimal „körniger“, was manche sogar bevorzugen. Der Vorteil: Die Masse erhitzt sich weniger stark, was die Aromen schonen kann.
Für Puristen mit dem Ziel einer spiegelglatten Creme ist der Hochleistungsmixer die erste Wahl.

Die Versuchung ist groß, direkt nach dem Rösten loszulegen. Ein kleiner Trick für eine bessere Textur: Lassen Sie die frisch gemahlene, warme Nussbutter etwas abkühlen, bevor Sie die geschmolzene Schokolade hinzufügen. Ist die Nussbutter zu heiß, kann die Kakaobutter in der Schokolade ihre Struktur verlieren. Das Ergebnis wäre eine ölige, instabile Creme. Eine Temperatur unter 45 °C ist ideal für die perfekte Verbindung.

Ihre selbstgemachte Creme ist ein Schatz, der richtig gelagert werden will. Da sie keine Konservierungsstoffe enthält, ist der Kühlschrank tabu – dort würde sie steinhart werden und an Aroma verlieren. Füllen Sie die noch leicht flüssige Creme in ein sterilisiertes Schraubglas und lagern Sie sie gut verschlossen bei kühler Raumtemperatur in einer Speisekammer oder einem Schrank. So bleibt sie mehrere Wochen streichzart und frisch.

Lust auf eine Variation? Versuchen Sie es mit anderen Nüssen! Jede Sorte bringt ihren eigenen Charakter ein:
- Mandeln: Ergeben eine mildere, fast an Marzipan erinnernde Creme.
- Macadamianüsse: Sorgen für eine extrem buttrige und reichhaltige Textur.
- Pistazien: Kreieren eine exquisite, leicht herbe und wunderbar gefärbte Variante (am besten mit weißer Schokolade kombinieren!).

Der letzte Schliff: Wenn die Creme fertig gemixt ist und die gewünschte Konsistenz hat, heben Sie für einen überraschenden Crunch grob gehackte, geröstete Haselnüsse oder Kakaonibs unter. Dies bricht die samtige Textur auf und sorgt für ein spannendes Mundgefühl – eine einfache Methode, um Ihre Basis-Creme in eine „Crunchy“-Version zu verwandeln.

„Die Qualität einer Schokolade beginnt nicht in der Fabrik, sondern auf der Plantage.“ – Ein Leitsatz vieler Chocolatiers.
Wenn Sie schon bei den Nüssen auf Herkunft achten, warum nicht auch bei der Schokolade? Suchen Sie nach hochwertiger Kuvertüre (z.B. von Callebaut oder Felchlin) statt einfacher Backschokolade. Der höhere Kakaobutteranteil sorgt für einen besseren Schmelz und eine cremigere Konsistenz. Ein Kakaoanteil von 55-70% ist meist ideal, um die Süße der Nüsse perfekt auszubalancieren.

Welchen Zucker sollte ich verwenden?
Klassischer Puderzucker löst sich am besten auf und sorgt für eine glatte Textur. Aber es gibt Alternativen: Kokosblütenzucker verleiht eine leichte Karamellnote, Ahornsirup eine würzige Süße. Achtung bei flüssigen Süßungsmitteln: Fügen Sie sie sehr langsam hinzu, da die Flüssigkeit die Creme „fest“ werden lassen kann ( seizing). Oft ist es besser, sie direkt mit den Nüssen zu verarbeiten.

Ein Glas Ihrer hausgemachten Nuss-Nougat-Creme ist ein wunderbares, persönliches Geschenk. Investieren Sie in schöne Weck- oder Bügelgläser. Ein handgeschriebenes Etikett mit dem Herstellungsdatum und den Zutaten wirkt edel. Binden Sie mit einer Naturkordel einen kleinen Holzlöffel an das Glas – fertig ist ein Mitbringsel, das mehr Herz hat als jede gekaufte Pralinenschachtel.

- Geröstete Nusshaut bleibt an den Nüssen.
- Die Nussbutter wird nicht lange genug gemixt.
- Flüssigkeiten (wie Milch oder Wasser) werden hinzugefügt.
- Die Schokolade wird zu heiß untergemischt.
Der häufigste Fehler ist jedoch Ungeduld. Eine wirklich gute Creme braucht Zeit – beim Rösten, beim Schälen und vor allem beim Mixen.

Das Palmöl-Dilemma: Die meisten kommerziellen Aufstriche verwenden Palmöl, um die Creme bei Raumtemperatur streichfähig und stabil zu halten. Es ist günstig und geschmacksneutral, aber ökologisch höchst umstritten. In Ihrer eigenen Küche haben Sie die Kontrolle. Das natürliche Öl der Haselnüsse reicht oft aus. Falls Sie doch etwas mehr Geschmeidigkeit wünschen, ist ein Teelöffel neutrales Rapsöl oder – für den extra Geschmackskick – hochwertiges Haselnussöl die weitaus bessere Wahl.

Piemont-Haselnüsse (Tonda Gentile delle Langhe) haben einen Fettgehalt von über 60 %, was sie außergewöhnlich cremig und aromatisch macht. Dieser hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren ist der Grund, warum sie sich fast von selbst in eine flüssige Nussbutter verwandeln.

Tipp für Allergiker oder Experimentierfreudige: Ersetzen Sie die Haselnüsse durch geröstete Sonnenblumenkerne. Das Ergebnis ist eine überraschend köstliche, nussfreie „Schokocreme“ mit einem ganz eigenen, leicht erdigen Geschmack. Da Sonnenblumenkerne weniger Öl enthalten, benötigen Sie eventuell einen kleinen Schuss neutrales Öl, um die gewünschte Cremigkeit zu erreichen.

Warum nicht eine helle Variante kreieren? Für eine „blonde“ Nuss-Nougat-Creme ersetzen Sie die dunkle Schokolade und den Kakao einfach durch hochwertige weiße Kuvertüre. Diese Kombination harmoniert besonders gut mit Mandeln oder Macadamianüssen und einer kräftigen Prise Vanille. Ein Traum auf frischen Crêpes oder zu Beeren.

Der Geruch von frisch gerösteten Nüssen ist nur der Anfang. Achten Sie auf die Textur Ihrer Creme auf der Zunge. Ist sie samtig? Schmilzt sie langsam? Nehmen Sie das nussige Aroma wahr, gefolgt von der Fruchtnote des Kakaos und der ausbalancierten Süße? Ihre selbstgemachte Creme ist eine Einladung zum bewussten Genießen, eine kleine sensorische Reise, die weit über ein einfaches Frühstück hinausgeht.

- Seidig-glatte, stabile Konsistenz.
- Längere Haltbarkeit ohne Ölabscheidung.
- Professionelles Mundgefühl.
Das Geheimnis? Ein Hauch von Lecithin. Ein halber Teelöffel Sonnenblumen- oder Sojalecithinpulver, hinzugefügt während des Mixens, wirkt als natürlicher Emulgator. Er verbindet Öl und feste Bestandteile dauerhaft und bringt Ihre Creme auf das nächste Level.

Wichtiger Punkt: Das Rösten ist kein optionaler Schritt! Rohe Haselnüsse haben ein eher „grünes“, holziges Aroma. Erst durch das Rösten bei etwa 160-170 °C entfalten sich die komplexen, tiefen Nussaromen, die wir lieben – die sogenannte Maillard-Reaktion findet statt. Zudem lässt sich die bittere Haut nach dem Rösten viel leichter entfernen. Überspringen Sie diesen Schritt nicht, er ist entscheidend für den Geschmack.

Kann ich die Creme auch vegan zubereiten?
Absolut! Das Grundrezept ist oft von Natur aus vegan, solange Sie die richtigen Zutaten wählen. Achten Sie darauf, eine dunkle Schokolade ohne Milchbestandteile zu verwenden (die meisten hochwertigen Sorten mit hohem Kakaoanteil sind es). Statt Milchpulver, das in manchen Rezepten für Cremigkeit sorgt, können Sie auf die Kraft Ihrer Nüsse und einen guten Mixer vertrauen. So entsteht eine rein pflanzliche Delikatesse.

Die Kunst liegt im Gleichgewicht. Eine gute Nuss-Nougat-Creme sollte weder übermäßig süß noch bitter sein. Der Geschmack der gerösteten Nuss muss im Vordergrund stehen, elegant untermalt von der Qualitätsschokolade. Die Süße dient nur dazu, diese beiden Hauptdarsteller zu verbinden und zu harmonisieren, nicht sie zu überdecken. Schmecken Sie zwischendurch immer wieder ab, um Ihren perfekten Punkt zu finden.

Die Schale muss ab: Die dünne, papierartige Haut der Haselnüsse enthält Bitterstoffe, die in der Creme unangenehm wären. Der Trick: Rösten Sie die Nüsse, bis sie duften, und wickeln Sie sie dann heiß in ein sauberes Geschirrtuch. Warten Sie 10 Minuten und rubbeln Sie die Nüsse dann kräftig im Tuch aneinander. Die meisten Schalen lösen sich so fast von allein.
Für Sportler & Gesundheitsbewusste: Verwandeln Sie Ihre Creme in einen Protein-Boost. Mischen Sie am Ende einen Löffel geschmacksneutrales Proteinpulver (z.B. aus Reis oder Erbse) unter. Eventuell müssen Sie die Konsistenz mit einem Teelöffel Haselnussöl anpassen. So wird der morgendliche Toast zur kleinen Kraftmahlzeit.



