Solarstrom: Wie Sie den Eigenverbrauch Ihrer Solaranlage erhöhen

von Anette Hoffmann
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Rund 400.000 steckerfertige Solaranlagen und mehr als drei Millionen Photovoltaikanlagen sind in Deutschland mittlerweile installiert und versorgen ihre Betreiber bei steigenden Netzstrompreisen mit Gratis-Energie. Die Vorteile von Solaranlagen sind bekannt – von einem höheren Autarkie-Grad im Hinblick auf die Energieversorgung bis hin zu jährlichen Kostenersparnissen im vierstelligen Bereich. Allerdings schöpfen nicht alle deutschen Photovoltaikbetreiber das volle Potenzial ihrer Solarmodule aus. Wie rentabel Solaranlagen tatsächlich sind, hängt nicht zuletzt vom Eigenverbrauchsanteil ab.

Kurzum gilt: Je mehr selbst produzierten Strom Sie als Photovoltaikbetreiber im eigenen Haus verbrauchen, desto rentabler ist Ihre Solaranlage. Denn für die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz werden Sie zwar vergütet, das allerdings mit höchstens 8,04 Cent pro Kilowattstunde (Stand Oktober 2024). Die Strompreise liegen zur selben Zeit bei mehr als 25 Cent pro Kilowattstunde, sodass der Eigenverbrauch Ihres Solarstroms für Sie mehr als dreimal so lohnenswert ist wie die Einspeisung ins Netz. Erhöhen können Sie Ihren Eigenverbrauchsanteil beispielsweise mit zusätzlichen Stromverbrauchern wie Wärmepumpen. Was Sie dazu wissen sollten, steht hier.

 Erfahren Sie, wie Sie den Eigenverbrauch Ihrer Solaranlage erhöhen

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Solarstrom: Wieso ein hoher Eigenverbrauch wichtig ist

Bei der Planung einer Photovoltaikanlage ist eine möglichst bedarfsgerechte Dimensionierung das A und O. Denn je besser die Leistung Ihrer Solaranlage zu Ihrem Stromverbrauch passt, desto eher können Sie den Großteil des gewonnenen Stroms auch tatsächlich nutzen. Im Durchschnitt liegt der Stromverbrauch eines deutschen Singlehaushalts bei 1.500 Kilowattstunden pro Jahr. Bei einer vierköpfigen Familie sind es rund 4.500 Kilowattstunden. Um diesen Bedarf zu decken, reichen Photovoltaikanlagen mit vier bis fünf Kilowatt-Peak unter Umständen aus. Theoretisch können Sie mit einer passend dimensionierten Solaranlage einen Eigenverbrauchsanteil von 75 Prozent erreichen. Allerdings liegt der durchschnittliche Eigenverbrauch in der Bundesrepublik aktuell zwischen 25 und 35 Prozent. Maßnahmen zur Steigerung Ihres Eigenverbrauchanteils kommen dabei nicht nur Ihnen als Betreiber zugute, sondern auch dem deutschen Stromnetz. Denn mit der stetig zunehmenden Solaranlagenanzahl in der Bundesrepublik können durch eine übermäßige Netzeinspeisung wetterabhängige Netzüberlastungen drohen. Indem sich Betreiber nicht um einen hohen Eigenverbrauch bemühen, lässt sich das Risiko für solche Überlastungen in Schönwetterphasen minimieren.

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Je höher Ihr Eigenverbrauchsanteil ist, desto weniger müssen Sie für Energieversorger ausgeben

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Hoher Eigenverbrauchsanteil: Diese Maßnahmen helfen bei Ihrer Solaranlage

Wenn auch Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen und Ihre Solaranlage so effizient, wirtschaftlich und netzschonend wie möglich betreiben wollen, stehen Ihnen dazu unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung. Zu den wichtigsten zählen

  • die Anschaffung eines passenden Stromspeichers. Eine solche Batterie muss auf die Leistung Ihrer Solaranlage abgestimmt werden und entkoppelt den Zeitpunkt der Stromgewinnung vom Zeitpunkt des Stromverbrauchs. Dadurch steht Ihnen beispielsweise auch am Abend und in der Nacht eigens produzierter Solarstrom zur Verfügung, obwohl Ihre Module vor allem zur sonnigen Mittagszeit Strom erzeugen.
  • die Zuhilfenahme eines Energiemanagementsystems. Mit diesen Steuerelementen können Sie den Strombedarf in Ihrem Zuhause besser auf den Zeitpunkt der Stromproduktion abstimmen. So etwa, indem sich strombetriebene Geräte wie Waschmaschinen, Spülmaschinen und Trockner passend zum Wetterbericht automatisch zu den Spitzenzeiten der Stromgewinnung einschalten.
  • die Integration neuer Stromverbraucher. Sie können beispielsweise Wärmepumpen mit Strom aus Ihrer Solaranlagebetreiben. Dies führt nicht nur zu einem höheren Eigenverbrauch, sondern ermöglicht Ihnen zudem ein kostengünstiges sowie umweltfreundliches Heizen.

Vor allem der letztere Punkt findet in Deutschland immer mehr Anklang, denn ein Großteil aller Bürger sucht seit der CO2-Steuer nach günstigen und möglichst autarken Alternativen zu Gas und Öl. Gemäß dem neuen Heizungsgesetz sollen die Heizsysteme der Zukunft ihre Wärmeenergie zudem zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien speisen. Wärmepumpen haben in diesem Kontext an Bedeutung gewonnen. Denn bei einem Wirkungsgrad zwischen 300 und 500 Prozent gewinnen die Heizsysteme unter der Zuhilfenahme von Strom Nutzwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Für einen möglichst effizienten Betrieb sollten Sie Ihre Solaranlage mit einer Wärmepumpe, einem Stromspeicher und einem Energiemanagementsystem kombinieren. Dabei sollten die einzelnen Elemente genau aufeinander abgestimmt und möglichst gut auf Ihren Bedarf ausgelegt werden.

Die Integration neuer Stromverbraucher findet in Deutschland immer mehr Anklang

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Wärmepumpen: Wie Sie Ihre Solaranlage zum Heizen nutzen

Soll eine Wärmepumpe ein Haus mit 140 Quadratmetern versorgen, hat sie pro Tag einen durchschnittlichen Strombedarf von zehn bis 16 Kilowattstunden. Eine Solaranlage mit einer Leistung von acht Kilowatt-Peak erzeugt durchschnittlich 22,5 Kilowattstunden pro Tag. Im Sommer sind es bis zu 30 Kilowattstunden, im Winter dagegen etwa 15. Dementsprechend können Sie Wärmepumpen auch in Kombination mit darauf ausgelegten Speichern und Energiemanagementsystemen nicht ausschließlich mit Strom aus Ihrer Solaranlage betreiben und müssen vor allem in den Wintermonaten Netzstrom zukaufen. Sinnvoll ist die Kombination trotzdem, denn sie senkt beim Heizen die Betriebskosten und erhöht zugleich die Nachhaltigkeit. Rund 30 Prozent des Gesamtstrombedarfs von Wärmepumpen lassen sich durchschnittlich mit Strom vom eigenen Dach decken. Zur selben Zeit können Wärmepumpen Ihren Eigenverbrauchsanteil als zusätzliche Stromverbraucher um 15 Prozent erhöhen. Dadurch amortisiert sich Ihre Solaranlage schneller und fährt nach kürzerer Zeit reale Gewinne ein. Zugleich sparen Sie mit der Kombination jährlich bis zu 39 Prozent Ihrer gewohnten Heizkosten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Sie die Wärmepumpe in einem gut gedämmten Gebäude und in Kombination mit Flächenheizkörpern betreiben. Welche Gewinne Sie im Einzelfall durch die Kombination von Solaranlagen und Wärmepumpen erzielen können, erfragen Sie am besten im Gespräch mit einem Energieexperten.

Sie können eine Fußbodenheizung, Warmwasser-Sockelleisten oder Heizkörper oder ein zentrales Warmluftsystem verwenden, um die Sonnenwärme zu verteilen

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Anette Hoffmann

Annette Hoffmans erstaunliche Medienkarriere spiegelt ihr pures Engagement für den Journalismus und das Publizieren wider. Ihre Reise begann 2010 als freiberufliche Journalistin bei Vanity Fair, wo sie ihre einzigartige kreative Perspektive einbringt.