Weihnachtsbäckerei für Zuhause: Dein Guide für Plätzchen wie vom Profi

Weihnachtsgebäck in Minuten? Ja, das geht! Entdecke unsere schnellen Rezepte für köstliche Leckereien, die Freude bringen.

von Michael von Adelhard

Sobald die Tage kürzer werden, zieht dieser eine, ganz besondere Duft durchs Haus. Eine Mischung aus warmer Butter, gerösteten Nüssen und den ersten Gewürzen für Lebkuchen und Stollen. Für mich ist das der wahre Startschuss für die Weihnachtszeit. Ehrlich gesagt, nach Jahrzehnten, in denen ich unzählige Teige geknetet und tausende Bleche Plätzchen aus dem Ofen geholt habe, ist diese Zeit immer noch magisch. Und ich hab dabei eines gelernt: Gutes Weihnachtsgebäck ist kein Geheimnis. Es ist pures Handwerk.

Immer wieder höre ich die Frage, warum Gebäck vom Profi so viel kostet. Die Antwort ist simpel: Es sind die guten Zutaten, die viele Handarbeit und die Zeit, die man einfach nicht sieht. Aber – und das ist die gute Nachricht – jeder kann zu Hause wunderbare Plätzchen backen. Dafür brauchst du keine sündhaft teure Profi-Ausrüstung, sondern nur das richtige Wissen. Es geht darum, das „Warum“ zu verstehen. Warum muss der Teig ruhen? Wieso ist die Buttertemperatur so verdammt wichtig? Wenn du das einmal verstanden hast, gelingen die Plätzchen fast von allein. Komm, ich nehm dich mit in meine gedankliche Backstube und zeige dir die Kniffe, die den großen Unterschied machen.

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Das Fundament: Warum gute Zutaten die halbe Miete sind

Jedes gute Bauwerk braucht ein starkes Fundament. In der Bäckerei sind das unsere Zutaten. Die Qualität, die du hier wählst, schmeckst du am Ende eins zu eins im fertigen Gebäck. Billige Margarine wird niemals, wirklich niemals, wie echte Butter schmecken. Und altes, muffiges Mehl kannst du auch nicht mit einer Wagenladung Zimt überdecken.

Das richtige Mehl für dein Vorhaben

Im Supermarktregal kann man schon mal den Überblick verlieren. Für die Weihnachtsbäckerei sind aber vor allem zwei Typen entscheidend. Das klassische Weizenmehl Type 405 ist das feinste und hellste Mehl. Es hat wenig Klebereiweiß (Gluten), was Teige super zart und mürbe macht. Perfekt für feine Ausstechplätzchen wie Butterplätzchen oder Vanillekipferl. Für robustere Teige wie Lebkuchen oder Stollen greife ich lieber zu Type 550. Das hat etwas mehr „Bizeps“ und gibt dem Gebäck mehr Struktur.

Kleiner Tipp: Manchmal mische ich auch. Ein kleiner Anteil Dinkelmehl Type 630 kann Plätzchen einen tollen, leicht nussigen Geschmack geben. Und bitte tu dir selbst einen Gefallen: Siebe das Mehl immer. Das klingt nach unnötiger Arbeit, aber es lockert das Mehl auf, entfernt Klümpchen und lässt es sich viel besser mit den anderen Zutaten verbinden.

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Fett ist Geschmack: Eine Ode an die Butter

Ganz ehrlich? Hier gibt es für mich keine Diskussion: In Weihnachtsgebäck gehört echte Butter. Keine Margarine, kein Backfett. Butter besteht aus Milchfett und einem kleinen Teil Wasser, das beim Backen verdampft und für eine feine Lockerung sorgt. Klar, ein gutes Stück Markenbutter mit 82 % Fett kostet im Supermarkt schnell 2,50 € oder mehr, aber dieser reine, buttrige Geschmack ist durch nichts zu ersetzen.

Achtung, jetzt wird’s wichtig: Die Temperatur der Butter ist ALLES. Für einen klassischen Mürbeteig muss die Butter eiskalt und in Würfel geschnitten sein. Wir wollen, dass winzige Butterstückchen im Teig bleiben. Beim Backen schmelzen sie, bilden kleine Dampftaschen und machen das Gebäck blättrig-zart. Knetest du zu lange oder nimmst warme Butter, verbindet sich das Fett komplett mit dem Mehl und das Ergebnis ist ein harter, fast glasiger Keks. Für Rührteige hingegen, zum Beispiel für einen saftigen Kuchen, muss die Butter zimmerwarm sein, damit sie sich mit dem Zucker zu einer cremigen Masse aufschlagen lässt.

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Zucker: Mehr als nur süß

Zucker macht Gebäck nicht nur süß, er steuert auch Textur und Bräunung. Für Mürbeteige ist Puderzucker die beste Wahl. Er löst sich blitzschnell auf und macht den Teig feiner, weil seine Kristalle nicht das empfindliche Glutennetzwerk zerschneiden. Brauner Zucker oder Rohrzucker enthalten Melasse, was einen herrlichen Karamellgeschmack gibt und das Gebäck etwas saftiger macht – ideal für Gewürzplätzchen!

Eier: Der Klebstoff im Teig

Eier binden, lockern und geben Farbe. Das Eigelb mit seinem Fett und Lecithin macht den Teig geschmeidig, das Eiweiß gibt ihm Struktur, wenn es im Ofen fest wird. Meistens sind Eier der Größe M genau richtig. Achte nur darauf, dass sie für Rührteige Zimmertemperatur haben, sonst kann dir die aufgeschlagene Butter-Zucker-Masse gerinnen.

Gewürze: Die Seele der Weihnachtsbäckerei

Hier zeigt sich die wahre Leidenschaft. Wenn du kannst, kaufe Gewürze im Ganzen und mahle sie frisch. Der Unterschied im Aroma ist gigantisch! Eine fertige Lebkuchenmischung ist praktisch, aber eine eigene ist unschlagbar. Du willst einen Startpunkt? Mein Geheimnis ist zwar mein Geheimnis, aber versuch es mal mit dieser Basis: 3 Teile Zimt (guter Ceylon-Zimt!), 1 Teil Nelkenpulver, 1 Teil Piment, 1/2 Teil Muskatnuss und eine Prise Koriander, Ingwer und Kardamom. Von da aus kannst du dich herantasten und deine perfekte Mischung finden.

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Das Basis-Rezept, das immer gelingt: Klassischer Mürbeteig

Bevor wir weitermachen, hier ist ein absolut gelingsicheres Grundrezept, an dem du dich festhalten kannst. Damit backst du die leckersten Butterplätzchen. Plane für die ganze Aktion – Teig machen, Kühlen, Backen und Verzieren – ruhig mal einen halben Nachmittag ein. Das soll ja Spaß machen und nicht in Stress ausarten!

Was du brauchst (kostet dich ca. 5-7 Euro, je nach Qualität der Butter):

  • 300 g Weizenmehl (Type 405), gesiebt
  • 200 g eiskalte Butter, in kleinen Würfeln
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Eigelb (Größe M)
  • 1 Prise Salz

So geht’s:

  1. Mehl, Puderzucker und Salz in einer Schüssel mischen.
  2. Die kalten Butterwürfel dazugeben und mit den Fingerspitzen zügig zu einer sandigen, streuseligen Masse verreiben. Nicht zu lange, es sollen noch kleine Butterstückchen erkennbar sein!
  3. Das Eigelb hinzufügen und alles nur so lange verkneten, bis gerade so ein glatter Teig zusammenhält.
  4. Den Teig zu einer flachen Scheibe formen, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens eine Stunde (besser zwei) in den Kühlschrank legen. Dieser Schritt ist nicht verhandelbar!
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Plätzchen wie vom Profi? Dein ehrlicher Guide aus der Backstube

Die Technik: Vom Kneten zum perfekten Plätzchen

Gute Zutaten und ein gutes Rezept sind da. Jetzt kommt die Technik. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen.

Ausrollen ohne Frust – Der Profi-Trick

Viele machen den Fehler, den Teig auf einer stark bemehlten Fläche auszurollen. Dabei arbeitest du immer mehr trockenes Mehl in den Teig, was ihn zäh macht. Vergiss das! Hier ist die Methode, die dein Leben verändern wird:

  1. Nimm den gekühlten Teig aus dem Kühlschrank.
  2. Lege ihn zwischen zwei Lagen Backpapier.
  3. Rolle den Teig nun zwischen dem Papier auf die gewünschte Dicke aus. Nichts klebt, du brauchst kein extra Mehl. Genial, oder?
  4. Jetzt der entscheidende Schritt: Lege die ausgerollte Teigplatte mitsamt dem Backpapier für 10-15 Minuten wieder in den Kühlschrank. Aus dem kalten, festen Teig lassen sich Plätzchen viel sauberer ausstechen und sie behalten beim Backen perfekt ihre Form.

Ober-/Unterhitze oder Umluft? Die ewige Ofenfrage

Für feine Plätzchen ist Ober- und Unterhitze fast immer die bessere Wahl. Warum? Die Hitze kommt gezielt von oben und unten, backt super gleichmäßig und trocknet die feinen Teile nicht so stark aus. Umluft, also der Ventilator im Ofen, ist zwar praktisch, wenn du mehrere Bleche auf einmal backen willst, aber sei gewarnt: Die heiße Luft kann die Plätzchen austrocknen und die Ränder schneller dunkel werden lassen. Als Faustregel gilt: Wenn du Umluft benutzt, reduziere die im Rezept angegebene Temperatur um etwa 20 °C.

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Ach ja, ein kleiner Helfer für unter 10 Euro kann deine Backergebnisse revolutionieren: ein einfaches Ofenthermometer. Das gibt’s in jeder Haushaltswarenabteilung oder online. Du wärst schockiert, wie viele Haushaltsöfen um 10-20 °C von der eingestellten Temperatur abweichen. Das ist oft der wahre Grund für verbrannte oder nicht durchgebackene Plätzchen.

Backzeit ist Gefühlssache

Rezepte geben dir eine Backzeit vor, aber sieh sie nur als Richtwert. Verlass dich auf deine Augen und deine Nase! Ein Plätzchen ist perfekt, wenn die Ränder anfangen, zart goldbraun zu werden, die Mitte aber noch hell ist. Auf dem heißen Blech garen sie noch etwas nach. Und dann dieser Duft… ein warmer, nussiger Geruch. Riecht es auch nur leicht brenzlig, bist du schon zu spät dran. Lass die Plätzchen nach dem Backen ein paar Minuten auf dem Blech ruhen, bevor du sie ganz vorsichtig auf ein Kuchengitter zum Auskühlen legst.

Wenn mal was schiefgeht: Erste Hilfe aus der Backstube

Keine Panik, auch in der Profi-Backstube geht mal was daneben. Wichtig ist, zu verstehen, warum.

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Plätzchen verzieren wie die Profis: Dein ehrlicher Guide für den Start

Problem: Die Plätzchen sind auf dem Blech zerlaufen.
Fast immer die gleiche Ursache: Der Teig war zu warm oder du hast zu viel Backpulver erwischt. Die Butter ist geschmolzen, bevor der Teig fest werden konnte. Lösung: Teig und ausgestochene Plätzchen vor dem Backen immer gut kühlen!

Problem: Die Plätzchen sind steinhart.
Zwei Hauptverdächtige: Entweder hast du den Mürbeteig zu lange geknetet (Gluten aktiviert!) oder sie waren einfach zu lange im Ofen. Lösung: Mürbeteig nur kurz verkneten und die Backzeit genau im Auge behalten.

Problem: Meine Lebkuchen sind trocken und hart.
Das ist meist kein Fehler, sondern Ungeduld. Lebkuchen braucht Zeit. Lösung: Die abgekühlten Lebkuchen in einer Blechdose lagern. Leg ein kleines Stück Apfel dazu (alle paar Tage erneuern!), das spendet Feuchtigkeit und macht sie nach ein bis zwei Wochen herrlich weich.

Richtig aufbewahren: So bleiben deine Schätze wochenlang frisch

Du hast einen ganzen Nachmittag gebacken, jetzt soll der Genuss auch lange anhalten. Die richtige Lagerung ist entscheidend.

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Die goldene Regel lautet: Blechdosen sind deine besten Freunde! Sie schließen dicht, aber nicht luftdicht, sodass die Plätzchen atmen können. In Plastikdosen werden mürbe Plätzchen oft weich und pappig.

Ganz wichtig: Trenne die Sorten! Aromatische Gewürzplätzchen wie Lebkuchen oder Zimtsterne gehören in eine eigene Dose. Lagerst du sie zusammen mit feinen Butterplätzchen, schmeckt am Ende alles nach Lebkuchen. Mürbe, trockene Kekse können zusammen in eine Dose. Weiche, saftige in eine andere.

Und wie lange hält der Spaß? Trockenes Mürbeteiggebäck hält sich in einer Blechdose gut 3-4 Wochen. Lebkuchen und Stollen werden mit der Zeit sogar noch besser und halten locker 2-3 Monate.

Für Fortgeschrittene und Bastler

Wenn die Grundlagen sitzen, kann man sich ans Verzieren wagen. Das macht nicht nur Spaß, sondern hebt dein Gebäck auf ein ganz neues Level.

Eiweißspritzglasur (Royal Icing)

Das ist diese harte, weiße Glasur für filigrane Muster. Sie besteht nur aus Puderzucker, frischem Eiweiß (oder sicherem Eiweißpulver) und einem Spritzer Zitrone. Die Konsistenz ist alles: zähflüssig für feine Linien, mit ein paar Tropfen Wasser verdünnt für das flächige Ausfüllen. Das braucht etwas Übung, aber die Ergebnisse sind der Hammer!

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Stressfreie Weihnachts-Vorspeisen: Dein Plan für geniale Häppchen, die im Gedächtnis bleiben

Schokolade mit dem richtigen Knack

Einfach nur geschmolzene Schokolade wird nach dem Trocknen oft grau und matt. Für Glanz und den perfekten „Knack“ muss Kuvertüre temperiert werden. Eine einfache Methode: Zwei Drittel der gehackten Kuvertüre über einem Wasserbad vorsichtig schmelzen (nicht zu heiß!). Dann den Topf vom Herd nehmen und das restliche Drittel einrühren, bis alles geschmolzen und die Masse etwas abgekühlt ist. Jetzt hat sie den perfekten Glanz.

Zum Schluss noch ein Wort, das mir am Herzen liegt. Weihnachtsbäckerei zu Hause soll Freude machen. Fang mit einfachen Rezepten an. Ein Blech wunderbar duftender Butterplätzchen, mit Liebe ausgestochen, ist unbezahlbar. Das ist der wahre Wert: die Zeit, die man sich nimmt, die Freude am Schaffen und der Genuss, den man mit anderen teilt. Das ist Handwerk. Das ist Weihnachten.

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Baby-Pullover stricken: Dein kompletter Guide für ein perfektes Ergebnis (auch für Anfänger!)

Weg mit dem Vanillin-Zucker! Wer einmal den Unterschied gerochen und geschmeckt hat, kommt von echter Vanille nicht mehr los. Eine hochwertige Vanillepaste, zum Beispiel von Nielsen-Massey, oder das Mark einer frischen Schote verleihen eine unvergleichliche, blumige Tiefe. Der Geschmack ist komplexer, wärmer und macht aus einem einfachen Butterplätzchen ein kleines Luxus-Gebäck. Es ist eine kleine Investition, die sich in jedem einzelnen Bissen auszahlt.

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  • Mürbeteigplätzchen: In einer Blechdose, getrennt durch Lagen von Backpapier, bleiben sie wochenlang knusprig.
  • Lebkuchen & Printen: Benötigen Feuchtigkeit. Lagere sie mit einem Apfelschnitz in einer gut schließenden Dose, um sie weich zu machen oder zu halten.
  • Makronen & Baiser: Absolut trocken lagern! Eine luftdichte Dose an einem kühlen, trockenen Ort ist Pflicht, sonst werden sie zäh.
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Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust

Der entscheidende Moment: Die Buttertemperatur. Für Mürbeteig muss sie eiskalt sein, direkt aus dem Kühlschrank und schnell in Würfeln verarbeitet. So entstehen kleine Butterstückchen im Teig, die beim Backen schmelzen und winzige Lufteinschlüsse hinterlassen – das Geheimnis für zarte, „blättrige“ Plätzchen. Für Rührteige hingegen muss sie zimmerwarm und weich sein, um sich perfekt mit dem Zucker zu verbinden.

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Wussten Sie, dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Zimt in Deutschland im Dezember um fast 50 % ansteigt? Das Gewürz ist untrennbar mit unseren Weihnachts-Geschmackserinnerungen verbunden.

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Für perfekt gleichmäßige Plätzchen, die zur gleichen Zeit gar werden, ist die Teigdicke entscheidend. Der einfachste Trick sind Teighölzer.

  • Legen Sie zwei identische, flache Holzleisten (ca. 3-5 mm dick) links und rechts neben den Teig.
  • Rollen Sie mit dem Nudelholz über den Teig, bis es auf den Leisten aufliegt.
  • Das Ergebnis: Eine perfekt ebene Teigplatte.
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Warum werden meine Mürbeteigplätzchen manchmal hart und zäh statt zart?

Das passiert meistens, wenn der Teig überknetet wurde. Sobald Mehl und Butter vermischt sind, beginnt sich das Gluten zu entwickeln. Je länger du knetest, desto stärker wird dieses Klebergerüst – super für Brot, aber fatal für zartes Gebäck. Die Devise lautet: Nur so lange kneten, bis sich die Zutaten gerade so zu einem Teig verbinden. Ein paar sichtbare Butterflöckchen sind dabei sogar ein gutes Zeichen!

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Cassia-Zimt: Der intensive, fast schon scharfe Zimt, den wir aus dem Supermarkt kennen. Perfekt für Zimtsterne, wo er sich durchsetzen muss.

Ceylon-Zimt: Feiner, edler und aromatischer mit einer blumigen Note. Ideal für Vanillekipferl oder feine Butterplätzchen, wo er das Aroma unterstreicht, statt es zu dominieren.

Probieren Sie mal Ceylon-Zimt von Ankerkraut oder einer anderen Gewürzmanufaktur – der Unterschied ist erstaunlich.

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Das Ruhen des Teiges im Kühlschrank ist kein optionaler Schritt, sondern reine Physik.

Durch die Kälte wird die Butter im Teig wieder fest. Das verhindert, dass die Plätzchen beim Backen unkontrolliert zerlaufen und ihre Form verlieren. Gleichzeitig entspannt sich das Gluten im Mehl, was den Teig geschmeidiger macht und ihn beim Ausrollen nicht mehr so stark schrumpfen lässt. Mindestens 30 Minuten sind Pflicht, über Nacht ist noch besser.

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  • Verhindert, dass die Plätzchen im Ofen zerlaufen.
  • Sorgt für gestochen scharfe Kanten nach dem Ausstechen.
  • Macht den Teig stabiler und einfacher zu verarbeiten.

Das Geheimnis? Legen Sie das Blech mit den ausgestochenen Plätzchen vor dem Backen für 10-15 Minuten ins Gefrierfach. Der Kälteschock wirkt Wunder!

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Eine Plätzchendose ist mehr als nur Aufbewahrung; sie ist die Bühne für Ihre Werke. Kombinieren Sie unterschiedliche Formen, Farben und Texturen. Helle Vanillekipferl neben dunklen Schokoplätzchen, runde Makronen neben gezackten Sternen. Das Auge isst mit, noch bevor die Dose geöffnet ist.

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  • Natur-Look: Mit einer Gabel ein Rautenmuster in den Teig drücken.
  • Minimalistisch: Nach dem Backen nur die Hälfte des Plätzchens in geschmolzene Kuvertüre von z.B. Valrhona tauchen.
  • Schneller Glanz: Vor dem Backen mit Eigelb bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.
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Der Profi-Tipp für Schokolade: Vergessen Sie die normale Blockschokolade aus dem Supermarkt. Investieren Sie in hochwertige Schokoladen-Callets (kleine Tropfen), zum Beispiel von Callebaut oder Felchlin. Sie schmelzen viel gleichmäßiger, haben einen höheren Kakaoanteil und einen unvergleichlich besseren Schmelz. Ideal für Glasuren oder als Chunks im Teig.

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Der Nürnberger Lebkuchen ist eine der ältesten geschützten Herkunftsbezeichnungen in Europa, urkundlich erwähnt seit dem 14. Jahrhundert. Ursprünglich wurden sie von Mönchen als „Heilmittel“ mit exotischen Gewürzen auf Oblaten gebacken.

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Vergessen Sie gekauften Vanillezucker. Selbstgemachter ist aromatischer und ein wunderbares Geschenk.

  • Nehmen Sie ein sauberes Schraubglas und füllen Sie es mit Zucker.
  • Kratzen Sie das Mark einer Vanilleschote aus und geben Sie es zum Zucker.
  • Stecken Sie auch die ausgekratzte Schote mit hinein.
  • Gut schütteln und mindestens eine Woche ziehen lassen. Immer wieder mit Zucker auffüllen.
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Funktioniert die Weihnachtsbäckerei auch vegan?

Absolut! Die Herausforderung liegt im Butter-Ersatz. Vegane Butterblöcke (z.B. von Alsan) funktionieren im Mürbeteig hervorragend, da sie bei Kälte fest werden. Für Rührteige eignen sich auch hochwertige Pflanzenmargarinen. Bei Eiern wird es kreativer: Ein „Leinsamen-Ei“ (1 EL geschrotete Leinsamen mit 3 EL Wasser) bindet gut in Lebkuchen, während Apfelmus Feuchtigkeit und eine leichte Süße spendet.

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Backpapier: Praktisch und weit verbreitet. Einwegprodukt, kann aber bei hohen Temperaturen brüchig werden.

Dauerbackfolie/Silikonmatte: Wiederverwendbar und damit nachhaltiger. Bietet eine exzellente, gleichmäßige Hitzeverteilung von unten. Plätzchen bräunen oft schöner. Eine Anschaffung wie eine Silpat-Matte lohnt sich für jeden, der viel backt.

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Diese unwiderstehlich goldbraune Farbe und der typische „Keks-Geschmack“ haben einen Namen: die Maillard-Reaktion.

Ab etwa 140°C reagieren Aminosäuren (aus Ei oder Milch) und Zucker im Teig miteinander. Dabei entstehen hunderte neuer Aroma- und Farbverbindungen. Das ist keine einfache Bräunung, sondern ein komplexer chemischer Prozess, der für den köstlichen Duft und den tiefen Geschmack von frisch gebackenem Gebäck verantwortlich ist.

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  • Gelingt jedes Mal exakt gleich.
  • Ist viel genauer als jede Tassen-Angabe.
  • Ermöglicht das problemlose Halbieren oder Verdoppeln von Rezepten.

Das Geheimnis professioneller Ergebnisse? Backen nach Gewicht, nicht nach Volumen. Eine digitale Küchenwaage ist die wichtigste Investition für präzise Resultate.

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Schließen Sie für einen Moment die Augen, wenn Sie die Gewürzdose öffnen. Der scharfe, süße Duft von Zimt, die herbe Wärme der Nelke, die frische Note von Kardamom und der Hauch von Piment und Muskat. Diese Aromen sind der olfaktorische Soundtrack der Weihnachtszeit. Mischen Sie Ihre Lebkuchengewürze selbst – frischer und intensiver geht es nicht.

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Beim Backen bleiben oft Eiweiße übrig. Bloß nicht wegwerfen! Sie sind die Basis für weitere Köstlichkeiten:

  • Kokosmakronen: Der Klassiker. Eiweiß, Zucker und Kokosraspeln – mehr braucht es nicht.
  • Baiser-Tupfen: Aufgeschlagen mit Puderzucker und auf dem Blech getrocknet, sind sie eine luftige Ergänzung für jede Plätzchendose.
  • Financiers: Ein edles französisches Mandelgebäck, das traditionell mit Eiweiß und brauner Butter hergestellt wird.
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Die perfekte Glasur: Für einen Zuckerguss, der steinhart wird und nicht klebt (ideal für Lebkuchenhäuser), braucht man Eiweiß-Spritzglasur (Royal Icing). Das Geheimnis der richtigen Konsistenz liegt in der „10-Sekunden-Regel“: Wenn man mit einem Messer eine Linie durch die Glasur zieht, sollte sie sich in etwa 10 Sekunden wieder schließen. Dann ist sie perfekt zum Fluten von Flächen.

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Laut einer Umfrage von Statista isst fast jeder dritte Deutsche in der Adventszeit mindestens einmal pro Woche selbstgebackene Plätzchen. Das sind Millionen kleiner Glücksmomente aus dem heimischen Ofen.

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Ein Blick über den Tellerrand? Probieren Sie schwedische Pepparkakor!

  • Diese dünnen, knusprigen Kekse sind intensiv gewürzt mit Ingwer, Nelken und Zimt.
  • Der Teig enthält oft Sirup, was ihnen eine besondere Karamellnote verleiht.
  • Traditionell werden sie hauchdünn ausgerollt und als Sterne, Herzen oder Ziegenböcke ausgestochen.

Sie sind eine wunderbar würzige Alternative zu klassischen deutschen Butterplätzchen.

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Mein Christstollen ist nach ein paar Tagen immer so trocken. Was mache ich falsch?

Das Geheimnis eines saftigen Stollens liegt im „Buttern und Zuckern“ direkt nach dem Backen. Der noch heiße Stollen wird sofort großzügig mit flüssiger Butter bestrichen. Die Butter zieht in die Poren ein und versiegelt die Feuchtigkeit. Anschließend wird er dick mit Puderzucker bestäubt. Diese Schicht wirkt wie ein Schutzmantel und verhindert das Austrocknen. Wichtig: Den Stollen erst nach diesem Prozess und dem vollständigen Auskühlen gut einwickeln und mindestens eine Woche durchziehen lassen.

Gekaufte Marzipanrohmasse: Oft mit einem höheren Zuckeranteil und weniger intensivem Mandelgeschmack. Praktisch und schnell für einfache Füllungen.

Selbstgemachtes Marzipan: Sie kontrollieren das Verhältnis von Mandeln zu Zucker und die Qualität der Nüsse. Der Geschmack ist unvergleichlich nussiger und aromatischer. Perfekt für edle Dominosteine.

Für selbstgemachtes Marzipan braucht es nur gemahlene Mandeln, Puderzucker und einen Schuss Rosenwasser.

Michael von Adelhard

Michael von Adelhard ist 31 Jahre alt. Er arbeitet seit vielen Jahren als Journalist für einige der erfolgreichsten Nachrichten-Portale Deutschlands. Autor vieler Bücher und wissenschaftlicher Publikationen zum Thema «Einfluss sozialer Medien auf Jugendliche«. Schreibt über Themen wie Lifestyle, Umweltschutz, sowie Tech and Gadgets. In seiner Freizeit ist er häufig mit dem Fahrrad unterwegs – so schöpft er Inspiration für seine neuen Artikel.