Dein perfekter Käsekuchen ohne Zucker: So wird er cremig, lecker & ohne Risse
Desserts können auch ohne Zucker und hohe Kohlenhydrate schmecken! Entdecken Sie die köstlichen Low Carb Käsekuchen-Varianten.
„Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass Käsekuchen ohne Reue möglich ist?“ fragte einst ein visionärer Koch. In einer Welt, in der Geschmack und Gesundheit oft miteinander konkurrieren, eröffnet die Low Carb Revolution neue Perspektiven für Dessertliebhaber. Diese Rezepte sind nicht nur kohlenhydratarm, sondern auch voller Überraschungen, die jeden Bissen zu einem Erlebnis machen.
Ganz ehrlich? Ein richtig guter Käsekuchen ist einfach Seelenfutter. Cremig, reichhaltig, einfach ein Traum. Aber was, wenn man auf Zucker verzichten möchte oder muss? Viele denken dann an trockene, bröselige Enttäuschungen. Muss aber nicht sein! Ich stehe schon seit Ewigkeiten in der Backstube und habe über die Jahre so manchen Trend kommen und gehen sehen. Die Nachfrage nach zuckerfreien Leckereien ist aber definitiv mehr als nur ein Trend.
Inhaltsverzeichnis
Mein allererster Versuch, einen Low-Carb-Käsekuchen zu backen, war, um es mal vorsichtig auszudrücken, eine kleine Katastrophe. Die Oberfläche sah aus wie eine rissige Wüstenlandschaft und die Konsistenz war… naja, reden wir nicht drüber. Aber genau das hat mich angespornt. Ich wollte es knacken. Es geht nämlich nicht darum, einfach Zucker gegen irgendwas anderes zu tauschen. Man muss das ganze Rezept neu denken. Heute zeige ich dir, wie du die typischen Anfängerfehler vermeidest und einen Käsekuchen backst, der so cremig und lecker ist, dass niemand den Zucker vermissen wird.

Das Geheimnis liegt in der Chemie (keine Sorge, es ist ganz einfach!)
Ein Käsekuchen ist ein kleines Sensibelchen. Wenn du aber verstehst, was in der Schüssel passiert, hast du schon halb gewonnen. Stell es dir wie ein Hausbau vor: Das Fundament muss stimmen.
Ei & Fett: Das unsichtbare Gerüst deines Kuchens
Vergiss mal für einen Moment die Süße. Die wahren Stars sind Proteine und Fette. Die Eier sind dabei absolut entscheidend. Das Eigelb bringt Lecithin mit, einen natürlichen Emulgator. Der sorgt dafür, dass sich das Fett aus dem Frischkäse und das Wasser aus den anderen Zutaten zu einer wunderbar homogenen Masse verbinden. Ohne ihn? Eine grisselige, wässrige Angelegenheit.
Das Eiweiß liefert die Struktur. Beim Backen gerinnen die Proteine und bilden ein feines Netz, das alles zusammenhält und dem Kuchen seine zarte, aber feste Form gibt. Aber Achtung! Wenn du den Kuchen zu heiß oder zu lange bäckst, ziehen sich diese Proteine zu stark zusammen. Das Wasser wird quasi rausgepresst, der Kuchen wird trocken und reißt. Das ist übrigens der häufigste Grund für einen misslungenen Käsekuchen.

Das Fett aus Frischkäse, Sahne oder Schmand ist unser Geschmacks- und Cremigkeitsgarant. Je höher der Fettgehalt, desto voller und sahniger das Ergebnis. Für eine Low-Carb-Variante ist Fett unser bester Freund – es macht satt und trägt die Aromen, die sonst der Zucker transportiert.
Zucker vs. Zuckeralternativen: Mehr als nur süß
Klassischer Zucker macht viel mehr, als nur zu süßen. Er bindet Wasser und hält den Kuchen saftig. Außerdem hemmt er die Eiweißvernetzung ein wenig, was die Textur feiner macht. Zuckeralternativen können das leider nur bedingt.
Hier ein kleiner Überblick über die gängigsten Optionen:
- Erythrit: Das ist die populärste Wahl. Fast keine Kalorien, kein Einfluss auf den Blutzucker. Der Haken: Es neigt dazu, beim Abkühlen zu kristallisieren, was ein leicht sandiges Gefühl im Mund verursachen kann. Kleiner Profi-Tipp: Mahle das Erythrit vor der Verwendung in einer Kaffeemühle oder einem Hochleistungsmixer zu feinem Puder. So löst es sich viel besser auf und die Kristallbildung wird stark reduziert. Preislich liegt ein Kilo online oft zwischen 8 und 12 Euro, im Supermarkt kann es auch mal das Doppelte sein.
- Xylit (Birkenzucker): Backt sich sehr ähnlich wie Zucker. Aber, und das ist ein riesiges ABER: Xylit ist für Hunde extrem giftig! In einem Haushalt mit Vierbeinern ist das für mich ein absolutes No-Go. Sicherheit geht vor.
- Stevia & Mönchsfrucht: Diese sind extrem süß, man braucht nur winzige Mengen. Sie bringen aber kein Volumen und haben oft einen leicht herben oder lakritzartigen Beigeschmack. Ich persönlich mische sie höchstens in kleinen Mengen mit Erythrit, um die Süßkraft zu erhöhen, ohne zu viel Erythrit zu verwenden.
Übrigens: Weil diese Süßstoffe nicht karamellisieren, wird dein zuckerfreier Käsekuchen immer etwas blasser sein als das Original. Das ist kein Fehler! Ein guter Vanilleextrakt oder der Abrieb einer Bio-Zitrone gleichen das geschmacklich locker aus.

Jetzt wird’s praktisch: Mein erprobtes Rezept für dich
Genug der Theorie! Hier ist ein komplettes Rezept, mit dem du sofort loslegen kannst. Damit gelingt’s garantiert. Die Mengenangaben sind für eine gängige 26er-Springform gedacht.
Die Zutaten:
Für den Boden:
- 150 g feines Mandelmehl (nicht das grobe aus dem Supermarkt, lieber online oder im Reformhaus schauen)
- 60 g geschmolzene Butter
- 1 Prise Salz
Für die Füllung:
- 750 g Doppelrahmfrischkäse (bitte bei Zimmertemperatur!)
- 250 g Schmand (ebenfalls Zimmertemperatur)
- 130 g Erythrit, zu Puder gemahlen
- 3 große Eier (Größe L), auch Zimmertemperatur
- 1 TL hochwertiger Vanilleextrakt
- Abrieb von einer Bio-Zitrone
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erfolg:
Schritt 1: Die Vorbereitung ist alles!
Das ist die wichtigste Regel: Nimm Frischkäse, Schmand und Eier mindestens zwei Stunden vorher aus dem Kühlschrank. Kalte Zutaten ergeben Klümpchen und führen fast immer zu Rissen, weil man zu lange rühren muss. Den Ofen heizt du schon mal auf 160 °C Ober-/Unterhitze vor. KEINE Heißluft, die trocknet den Kuchen aus.

Schritt 2: Der Boden
Vermische das Mandelmehl mit der Prise Salz und der geschmolzenen Butter. Die Masse fühlt sich an wie feuchter Sand. Drücke sie fest und gleichmäßig auf dem Boden deiner Springform an. Ein Glas mit flachem Boden hilft dabei super. Backe den Boden für ca. 10 Minuten vor, während du die Füllung vorbereitest. Das macht ihn stabil.
Schritt 3: Das Mischen – Sanftheit siegt!
Benutze ein Handrührgerät oder eine Küchenmaschine mit dem Flachrührer (nicht dem Schneebesen!).
Rühre den zimmerwarmen Frischkäse mit dem Puder-Erythrit und dem Zitronenabrieb auf niedrigster Stufe nur so lange, bis er cremig und ohne Klümpchen ist. Dann sofort aufhören!
Gib jetzt die Eier einzeln dazu. Jedes Ei nur so lange unterrühren, bis es gerade so vermischt ist. Nach jedem Ei mit einem Teigschaber die Ränder und den Boden der Schüssel abkratzen, damit alles gleichmäßig wird.
Ganz zum Schluss den Schmand und den Vanilleextrakt nur noch ganz kurz und sanft unterrühren.

Schritt 4: Das Wasserbad – Dein Garant für Cremigkeit
Keine Angst, das ist einfacher, als es klingt, und verhindert Risse zuverlässig. Nimm zwei große Stücke extrastarke Alufolie. Lege sie über Kreuz und stelle deine Springform in die Mitte. Wickle die Folie nun sorgfältig und dicht an den Außenwänden hoch. Es darf keine Naht am Boden sein, sonst gibt’s einen Wasserschaden. Stell die eingewickelte Form in einen großen Bräter oder ein tiefes Backblech. Gieße jetzt vorsichtig kochendes Wasser in den Bräter, bis es etwa 2-3 cm hoch an der Form steht.
Schritt 5: Das Backen & die Kunst der Geduld
Ab in den Ofen damit für ca. 60-75 Minuten. Der Kuchen ist fertig, wenn die Ränder fest sind, die Mitte (etwa ein 10-cm-Kreis) aber bei leichtem Rütteln an der Form noch wackelt wie Wackelpudding. Das ist PERFEKT! Die Restwärme gart ihn fertig. Wenn er in der Mitte schon fest ist, ist er überbacken.

Und jetzt der kritischste Teil: das Abkühlen. Schalte den Ofen aus, klemme einen Holzlöffel in die Tür und lass den Kuchen für mindestens eine Stunde im geschlossenen Ofen abkühlen. Danach nimmst du ihn raus, lässt ihn auf einem Gitter komplett auskühlen und stellst ihn dann – abgedeckt – für mindestens 6 Stunden, besser über Nacht, in den Kühlschrank. Erst dann hat er seine perfekte, cremige Konsistenz.
Hilfe, mein Kuchen ist nicht perfekt! Was nun?
Keine Panik, auch Profis haben mal einen schlechten Tag. Wichtig ist, zu verstehen, woran es lag.
- Problem: Er hat Risse! Die häufigsten Ursachen sind: Zutaten waren zu kalt, du hast zu viel Luft untergerührt, zu heiß gebacken oder ihn einem Temperaturschock ausgesetzt. Die Lösung ist Prävention. Aber wenn der Riss da ist, kaschiere ihn einfach mit einem leckeren Topping aus Beeren oder gesüßtem Schmand. Sieht super aus und schmeckt!
- Problem: Er ist grieselig. Das liegt am Erythrit. Mahle es nächstes Mal zu Puder und lass den Kuchen vor dem Servieren 15-20 Minuten bei Raumtemperatur stehen. Das hilft enorm.
- Problem: Er ist wässrig. Entweder war das Wasserbad undicht, du hast sehr wässrigen Quark statt Frischkäse verwendet oder der Kuchen war überbacken. Halte dich genau an den Wackeltest!

Quark oder Frischkäse? Eine Glaubensfrage
Der klassische deutsche Käsekuchen wird mit Quark gemacht, der amerikanische Cheesecake mit Frischkäse. Für die Low-Carb-Version ist das entscheidend. Quark (nimm die 40%-Variante) macht den Kuchen leichter und säuerlicher. Tipp: Lass ihn über Nacht in einem Küchentuch abtropfen, um ihn stabiler zu machen. Doppelrahmfrischkäse macht ihn superdicht, cremig und reichhaltig. Aus meiner Erfahrung ist eine Mischung oft der goldene Weg: 70 % Frischkäse für die Textur und 30 % abgetropfter Quark für die Frische.
Nur mal als Hausnummer: Die Zutaten für diesen Kuchen werden dich je nach Einkauf und Qualität etwa 12 bis 18 Euro kosten. Das ist nicht ganz billig, aber jeden Cent wert für ein perfektes Ergebnis!
Die ultimative Anti-Riss-Checkliste
Bevor du startest, geh das kurz im Kopf durch:
- Alle Zutaten auf Zimmertemperatur? Check.
- Erythrit zu Puder gemahlen? Check.
- Nur kurz & langsam gerührt (Flachrührer statt Schneebesen)? Check.
- Wasserbad sorgfältig abgedichtet? Check.
- Langsam im Ofen abkühlen lassen? Check.
So, und jetzt bist du dran! Sei nicht entmutigt, wenn der erste Versuch nicht gleich perfekt wird. Jeder Kuchen ist eine Lektion. Mit etwas Geduld wirst du bald einen Käsekuchen ohne Zucker zaubern, der nicht nur eine Alternative, sondern eine echte Delikatesse ist. Schreib mir gerne in die Kommentare, wie er bei dir geworden ist oder wo es vielleicht gehakt hat!

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Der richtige Frischkäse – eine Glaubensfrage?
Keineswegs. Für die ultimative Cremigkeit ist ein vollfetter Doppelrahm-Frischkäse (mindestens 60 % Fett i. Tr.) absolut entscheidend. Light-Produkte enthalten mehr Wasser und Molke, was beim Backen zu einer grieseligen Textur und Rissen führen kann. Marken wie Philadelphia oder Exquisa in der Vollfett-Variante sind hier die verlässlichsten Partner. Das Fett ist nicht nur Geschmacksträger, sondern auch ein wichtiger Strukturgeber, der die Masse bindet und für dieses luxuriöse Mundgefühl sorgt, das wir alle lieben.



- Die Masse nur so lange rühren, bis sie gerade so homogen ist. Zu viel Luft macht den Kuchen instabil.
- Alle Zutaten – wirklich alle! – müssen Zimmertemperatur haben. So verbinden sie sich optimal.
- Den Ofen niemals während der ersten 45 Minuten Backzeit öffnen. Der plötzliche Temperaturabfall ist der Feind jeder perfekten Oberfläche.
Das Geheimnis? Geduld und die richtige Temperatur sind wichtiger als jedes ausgefallene Rezept.



Wussten Sie schon? Erythrit, ein beliebter Zuckerersatz in Low-Carb-Rezepten, hat etwa 70 % der Süßkraft von Zucker, aber null Kalorien. Anders als andere Zuckeralkohole wird es vom Körper fast nicht verstoffwechselt.




Der perfekte Boden: Für einen knusprigen, mürben Boden, der nicht durchweicht, ist die Wahl des richtigen Mehls entscheidend. Gemahlene Mandeln sind der Klassiker, aber für eine feinere Textur und einen Hauch von Luxus probieren Sie es mal mit gemahlenen Macadamianüssen oder Pekannüssen. Ein Esslöffel Kokosmehl kann helfen, überschüssige Feuchtigkeit zu binden, ohne den Geschmack zu dominieren.



Hilfe, mein Käsekuchen hat einen Krater! Was ist passiert?
Das klassische Einsinken in der Mitte ist meist die Folge eines zu schnellen Temperaturwechsels. Wenn der Kuchen direkt aus dem heißen Ofen in die kalte Küche kommt, kollabiert die empfindliche Eiweißstruktur. Lassen Sie ihn nach dem Backen bei leicht geöffneter Ofentür für eine Stunde langsam abkühlen. Dieser sanfte Übergang stabilisiert den Kuchen und sorgt für eine perfekt ebene Oberfläche.



Erythrit: Ideal für eine kristalline Süße, die der von Zucker sehr nahekommt. Perfekt für die Käsemasse. Marken wie Xucker Light oder Sukrin sind hier führend. Achtung: In zu hoher Konzentration kann es nach dem Abkühlen auskristallisieren.
Xylit (Birkenzucker): Hat eine ähnliche Süßkraft wie Zucker und wirkt dem Austrocknen entgegen. Aber Vorsicht: Es ist hochgiftig für Hunde! In der Küche also immer sicher aufbewahren.
Unsere Empfehlung für Käsekuchen ist eine Mischung aus beidem, um von den Vorteilen beider Welten zu profitieren.




Lust auf Abwechslung? Die klassische Vanille-Note ist zwar unschlagbar, aber die neutrale Basis eines zuckerfreien Käsekuchens lädt zum Experimentieren ein.
- Kaffee-Kick: Ein Teelöffel hochwertiges Espressopulver in der Masse sorgt für eine elegante Mokka-Note.
- Fruchtige Frische: Der Abrieb einer Bio-Zitrone oder Limette hebt die Säure des Frischkäses hervor und verleiht eine spritzige Leichtigkeit.
- Herbstzauber: Eine Prise Zimt und ein Löffel Kürbispüree verwandeln den Klassiker in ein saisonales Highlight.



Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Mintel ist für über 50 % der Verbraucher die Reduzierung des Zuckerkonsums ein zentrales Gesundheitsziel.
Dieser massive Trend treibt die Innovation bei Zuckerersatzstoffen und Low-Carb-Rezepten stetig voran. Das bedeutet für uns Hobbybäcker: Die Auswahl und Qualität von Zutaten wie Erythrit oder Mandelmehl wird immer besser und zugänglicher. Die Zeiten, in denen zuckerfreies Backen ein kompliziertes Nischenhobby war, sind endgültig vorbei.



Der ultimative Riss-Verhinderer: Das Wasserbad. Es klingt nach Aufwand, ist aber die einfachste Methode für ein makelloses Ergebnis. Wickeln Sie den Boden Ihrer Springform fest in mehrere Lagen Alufolie und stellen Sie sie in ein tiefes Backblech. Füllen Sie das Blech etwa 2-3 cm hoch mit heißem Wasser. Der Dampf im Ofen sorgt für eine gleichmäßige, sanfte Hitze und verhindert das Austrocknen und Reißen der Oberfläche. Das Resultat ist ein unvergleichlich cremiger, fast schon seidiger Käsekuchen.




- Eine seidenglatte Oberfläche ohne Klümpchen.
- Eine gleichmäßige Verteilung der Süße.
- Ein besseres Mundgefühl im fertigen Kuchen.
Das Geheimnis? Passieren Sie die trockenen Zutaten wie Erythrit oder eventuelle Puder durch ein feines Sieb, bevor Sie sie zur Frischkäsemasse geben. Dieser kleine Schritt verhindert Klumpenbildung und sorgt für eine besonders homogene und zarte Textur.



Wie teste ich, ob mein Käsekuchen gar ist?
Vergessen Sie den Stäbchentest! Ein perfekter Käsekuchen muss in der Mitte noch leicht wackeln, wenn Sie die Form sanft rütteln – etwa wie Wackelpudding. Der Rand sollte fest sein, aber die inneren 5-7 cm dürfen noch „zittern“. Die Restwärme im Kuchen sorgt für das finale Durchgaren beim Abkühlen. Wenn er in der Mitte schon komplett fest ist, haben Sie ihn bereits überbacken.



„Die Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ – Antoine de Saint-Exupéry
Dieses Zitat trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es um Käsekuchen geht. Ein gutes Rezept braucht keine Dutzend Zutaten. Es lebt von der Qualität des Frischkäses, der Frische der Eier und der richtigen Technik. Konzentrieren Sie sich auf diese Grundlagen, und der perfekte Kuchen gelingt fast von selbst.




Wichtiger Punkt: Übermischen ist der Feind! Sobald Sie die Eier zur Frischkäsemasse geben, rühren Sie nur noch bei niedrigster Stufe und nur so lange, bis alles gerade so vermischt ist. Schlagen Sie zu viel Luft ein, bläht sich der Kuchen im Ofen unnatürlich auf und fällt beim Abkühlen in sich zusammen, was unweigerlich zu Rissen führt. Langsam und mit Bedacht ist hier der Schlüssel zum Erfolg.



Frischkäse vs. Quark: Der deutsche „Käsekuchen“ wird traditionell mit Quark zubereitet. Er ist leichter, säuerlicher und fester in der Textur. Der amerikanische „Cheesecake“ setzt auf cremigen Doppelrahm-Frischkäse und ist dadurch reichhaltiger und dichter. Für ein zuckerfreies Rezept eignet sich die Frischkäse-Variante oft besser, da ihr hoher Fettgehalt eine cremigere Konsistenz ohne Zucker leichter ermöglicht.



Eine Prise Salz mag in einem süßen Kuchen seltsam erscheinen, ist aber ein entscheidender Geschmacksverstärker. Sie balanciert die Süße des Erythrits aus, hebt die subtilen Aromen von Vanille und Zitrone hervor und intensiviert den leicht säuerlichen Geschmack des Frischkäses. Ein viertel Teelöffel genügt, um aus einem guten einen unvergesslichen Käsekuchen zu machen.




- Zuckerfreie Schoko-Ganache: Schmelzen Sie 100g zuckerfreie Schokolade (z.B. von Cavalier oder Torras) mit 50ml Sahne.
- Karamellisierte Nüsse: Pekannüsse oder Walnüsse kurz in einer Pfanne mit einem Löffel Erythrit und etwas Butter „karamellisieren“.
- Gewürz-Swirl: Mischen Sie etwas zuckerfreies Fruchtmus (z.B. Apfel oder Beere) mit einer Prise Zimt oder Kardamom und ziehen Sie es mit einem Löffelstiel durch die Oberfläche, bevor Sie den Kuchen backen.



Keine Zeit zum Backen? No-Bake-Cheesecake als Alternative!
Für eine schnelle, zuckerfreie Variante mischen Sie einfach Frischkäse, geschlagene Sahne, Erythrit-Puder und etwas Zitronensaft. Um die Masse ohne Backen fest zu bekommen, können Sie etwas Gelatine oder Agar-Agar (eine vegane Alternative) verwenden. Einfach auflösen, unter die Masse heben und für mindestens 4 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. Perfekt für heiße Sommertage!



Mandelmehl: Der Goldstandard für Low-Carb-Böden. Es liefert einen feinen, nussigen Geschmack und eine mürbe Textur. Wählen Sie entöltes Mandelmehl für einen noch trockeneren, festeren Boden.
Kokosmehl: Extrem saugfähig und geschmacksintensiv. Verwenden Sie es sparsam, da es viel Flüssigkeit bindet und der Boden sonst zu trocken wird. Oft ist eine Mischung aus 3 Teilen Mandel- und 1 Teil Kokosmehl ideal.




Der Vorfahre des heutigen Käsekuchens wurde bereits 776 v. Chr. den Athleten bei den ersten Olympischen Spielen in Griechenland als energiereicher Snack serviert. Damals bestand er aus zerstoßenem Käse, Weizenmehl und Honig.



Mini-Käsekuchen, gebacken in einer Muffinform, sind nicht nur optisch ein Highlight auf jedem Buffet, sondern haben auch praktische Vorteile.
- Sie backen schneller und gleichmäßiger als ein großer Kuchen.
- Die Gefahr von Rissen ist deutlich geringer.
- Die Portionierung ist kinderleicht und perfekt für Partys oder Meal-Prep.
- Jeder Gast bekommt sein eigenes, perfektes Törtchen.



Achtung, Falle: Vermeiden Sie flüssige Süßstoffe wie Stevia-Tropfen in der Hauptmasse. Sie verändern das empfindliche Verhältnis von trockenen zu feuchten Zutaten und können zu einem gummiartigen, wässrigen Ergebnis führen. Pulverförmige Zuckeralkohole wie Erythrit imitieren die physikalische Struktur von Zucker am besten und sind daher die sicherere Wahl für die Textur des Kuchens.




Die Qualität Ihrer Vanille macht einen riesigen Unterschied. Während künstliches Vanillin-Aroma oft einen aufdringlichen Beigeschmack hinterlässt, sorgt echtes Vanillemark oder ein hochwertiger Extrakt (z.B. von Nielsen-Massey) für eine komplexe, blumige Tiefe. Eine Investition, die sich auszahlt: Ein Teelöffel echter Vanillepaste mit sichtbaren Samen hebt Ihren Käsekuchen geschmacklich auf ein neues Niveau.



Kann ich Käsekuchen einfrieren?
Ja, absolut! Und er schmeckt nach dem Auftauen fast wie frisch. Lassen Sie den Kuchen vollständig abkühlen, am besten über Nacht im Kühlschrank. Schneiden Sie ihn dann in Stücke, legen Sie Backpapier zwischen die einzelnen Portionen und verpacken Sie sie luftdicht in einem Gefrierbeutel oder einer Dose. Zum Auftauen einfach über Nacht in den Kühlschrank stellen. So haben Sie immer einen perfekten, zuckerfreien Genuss auf Vorrat.



- Verwenden Sie nur vollfetten Frischkäse und Sahne.
- Lassen Sie den Frischkäse vor der Verarbeitung in einem Sieb mit einem Tuch etwas abtropfen.
- Fügen Sie einen Esslöffel Kokosmehl oder einen Teelöffel Pfeilwurzstärke zur Masse hinzu, um überschüssige Flüssigkeit zu binden.
Diese drei Tricks helfen, eine wässrige Schicht auf dem Boden oder in der Masse zu verhindern und garantieren pure Cremigkeit.


Ein einzelnes Stück (ca. 1/12 eines Kuchens) eines typischen Low-Carb-Käsekuchens kann über 15 Gramm Protein enthalten.
Das macht ihn nicht nur zu einem köstlichen Dessert, sondern auch zu einer überraschend sättigenden Leckerei. Die Kombination aus Eiweiß und hochwertigen Fetten sorgt für eine lang anhaltende Sättigung ohne den Blutzucker-Crash, den man von zuckerhaltigen Kuchen kennt.




