Macarons zu Hause backen: Der ehrliche Guide für perfekte Ergebnisse (ohne Verzweiflung!)
Wussten Sie, dass der Weg zu perfekten Macarons über präzises Messen und Geduld führt? Entdecken Sie die Geheimnisse dieses zauberhaften Gebäcks!
„Die Zeit für das perfekte Macaron ist nie zu spät.“ – Eine fiktive Aussage von Marie Antoinette, die vielleicht nie gekostet hat. Doch in einem kleinen Küchenlabor, wo die Luft nach Mandeln und Zucker duftet, treffen sich Tradition und Kreativität. Macarons, diese zarten französischen Köstlichkeiten, laden dazu ein, die eigene Backkunst zu entfalten und unvergessliche Geschmackserlebnisse zu kreieren.
Warum die Macaron die Königsklasse der Patisserie ist
Ganz ehrlich? In meiner Zeit als Konditor habe ich unzählige, sündhaft teure Torten und filigrane Pralinen gezaubert. Aber wenn du wirklich wissen willst, was jemand in der Backstube draufhat, dann schau dir seine Macarons an. Dieses kleine, unscheinbare Gebäck ist der ultimative Test. Es sieht so einfach aus, aber es verzeiht absolut keine Fehler. Ich habe schon so viele talentierte Azubis daran scheitern sehen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum die Macaron die Königsklasse der Patisserie ist
- Das Fundament: Was in eine Macaron-Schale gehört (und warum)
- Was du wirklich brauchst: Dein Macaron-Werkzeugkasten
- Das Profi-Rezept: Die italienische Meringue-Methode
- Fehleranalyse: Was tun, wenn es schiefgeht?
- Backen, Füllen & Reifen: Der letzte Schliff
- Das Fazit: Eine lohnende Herausforderung
- Bildergalerie
Seid gewarnt: Das hier ist kein schnelles Kaffeekränzchen-Gebäck. Plant für euren ersten Versuch locker 3 Stunden aktive Zeit ein, plus die Trocken- und Reifezeit. Das Internet ist voll von Rezepten, die schnelle Erfolge versprechen. Die Wahrheit ist aber: Es geht nicht um geheime Tricks, sondern darum, die Zutaten, die Technik und vor allem den eigenen Ofen zu verstehen. Wenn das „Klick“ macht, wird aus Frust pure Faszination. Also, krempeln wir die Ärmel hoch – ich zeige euch, wie es wirklich geht.

Das Fundament: Was in eine Macaron-Schale gehört (und warum)
Bevor wir loslegen, müssen wir kurz über die Zutaten sprechen. Das hier ist wie Chemie, nicht wie Kochen. Eine Prise mehr „nach Gefühl“? Vergiss es. Jedes Gramm zählt.
Das Mandelmehl: Kein Spielraum für Kompromisse
Wir reden hier nicht von grob gemahlenen Mandeln aus der Backabteilung. Ihr braucht feinstes, idealerweise leicht entöltes Mandelmehl. Das bekommt ihr im gut sortierten Supermarkt, im Bioladen oder online – rechnet mal mit 5 € bis 10 € für 200g. Der Grund? Grobe Stücke würden die zarte Oberfläche aufreißen, und zu viel Öl macht die Masse schwer und instabil. Sie würde im Ofen einfach zerlaufen.
Kleiner Profi-Tipp: Selbst das beste Mehl ist uns oft nicht fein genug. Wir sieben es daher immer zweimal. Einmal solo und dann noch mal zusammen mit dem Puderzucker. Das entfernt nicht nur Klümpchen, sondern macht die Mischung auch super luftig.
Das Eiweiß: Der Alterungsprozess ist dein Freund
Frisches Eiweiß ist für Macarons der Feind. Klingt komisch, ist aber so. Es hat zu viel Wasser und eine zu „strenge“ Proteinstruktur. Deshalb verwenden wir „gealtertes“ Eiweiß. Dafür trennt ihr die Eier und lasst das Eiweiß abgedeckt für 24 bis 48 Stunden im Kühlschrank stehen. Dabei verdunstet etwas Wasser und die Proteine lockern sich. Das Ergebnis: Ihr könnt einen viel stabileren Eischnee schlagen, der mehr Luft hält, ohne zusammenzufallen.

Dein erster, kinderleichter Schritt zum Erfolg? Trenn deine Eier HEUTE Abend und stell das Eiweiß in den Kühlschrank. Morgen bist du schon perfekt vorbereitet!
Der Zucker: Stabilisator und Süßungsmittel
Klar, Zucker macht die Macarons süß. Aber viel wichtiger: Er stabilisiert den Eischnee und sorgt für die knackige, hauchdünne Kruste. Wir nutzen immer eine Kombi aus feinem Kristallzucker für den Eischnee und Puderzucker für die Mandel-Mischung.
Was du wirklich brauchst: Dein Macaron-Werkzeugkasten
Bevor wir zum Rezept kommen, lass uns kurz über die Ausrüstung sprechen. Einiges ist Pflicht, anderes einfach nur extrem hilfreich.
- Digitale Waage: Absolut unverhandelbar. Messbecher sind hier nutzlos.
- Küchenmaschine mit Schneebesen: Für die italienische Methode (die wir gleich besprechen) ist sie Gold wert. Ein Handmixer geht zur Not auch, aber es ist eine echte Plackerei und das Ergebnis oft wackeliger.
- Zuckerthermometer: Eure beste Investition! Kostet online oder im Fachhandel oft nur 10 bis 15 Euro und nimmt dem Zuckerkochen den ganzen Stress.
- Spritzbeutel und Lochtülle: Am besten sind wiederverwendbare Silikonbeutel und eine glatte Lochtülle mit 8 bis 10 mm Durchmesser.
- Backmatten: Silikonmatten sind super, weil sie die Hitze gleichmäßig verteilen und die Macarons sich leicht lösen lassen. Hochwertiges Backpapier tut es aber auch.

Das Profi-Rezept: Die italienische Meringue-Methode
Es gibt zwei Wege nach Rom: die französische und die italienische Methode. Die französische ist schneller, aber auch zickiger, weil sie mit rohem Eischnee arbeitet. In fast allen Profi-Küchen schwören wir auf die italienische Methode. Sie ist aufwendiger, aber die Ergebnisse sind so viel zuverlässiger. Bereit?
Okay, genug geredet! Hier ist ein solides Grundrezept, das sich bewährt hat. Es ergibt ungefähr 30 fertige Macarons (also 60 einzelne Schalen):
- 150 g Mandelmehl (extra fein)
- 150 g Puderzucker
- 55 g gealtertes Eiweiß (Teil 1)
- 150 g feiner Kristallzucker
- 40 g Wasser
- 55 g gealtertes Eiweiß (Teil 2)
Schritt 1: Die Vorbereitung (Mise en Place)
Wiegt alles grammgenau ab. Legt Backbleche mit Silikonmatten aus. Stellt den Spritzbeutel mit Tülle bereit. Und ganz wichtig: Alles muss absolut sauber und fettfrei sein. Ein winziger Tropfen Eigelb im Eiweiß, und der Eischnee wird nie fest.
Schritt 2: Der heiße Zuckersirup
Gebt Wasser und Kristallzucker in einen kleinen Topf und erhitzt es. Ab jetzt ist das Zuckerthermometer euer bester Freund. Die Zieltemperatur ist exakt 118 °C. Nicht mehr, nicht weniger.
Achtung! Heißer Zucker ist fies und verursacht üble Verbrennungen, weil er klebt. Bitte konzentriert arbeiten und Kinder oder Haustiere aus der Küche verbannen. Eine Schüssel Eiswasser in Reichweite ist nie eine schlechte Idee.

Schritt 3: Die Meringue
Während der Sirup kocht, schlagt ihr die zweite Portion Eiweiß (55 g) in der Küchenmaschine langsam auf. Sobald der Sirup 118 °C erreicht hat, lasst ihr ihn bei laufender Maschine (mittlere Stufe) in einem dünnen Strahl am Schüsselrand entlang ins Eiweiß laufen. Passt auf, dass nichts auf den Schneebesen spritzt! Schlagt die Masse nun so lange weiter, bis sie auf Handwärme abgekühlt ist. Das kann 10-15 Minuten dauern. Das Ergebnis: eine feste, glänzende, stabile Meringue.
Schritt 4: Die Macaronage (Der kritischste Moment!)
Verrührt in einer separaten Schüssel das Mandelmehl, den Puderzucker und die erste Portion Eiweiß (55 g) zu einer dicken, marzipanartigen Paste. Wollt ihr farbige Macarons? Jetzt ist der Moment! Gebt eine Messerspitze Gelfarbe oder Pulverfarbe dazu. Finger weg von flüssigen Farben, die ruinieren euch die Konsistenz!
Nun hebt ihr nach und nach die fertige Meringue unter. Hier geht es darum, kontrolliert Luft aus der Masse zu schlagen. Faltet den Teig mit einem Teigschaber vom Rand zur Mitte und drückt ihn dabei leicht gegen die Schüsselwand. Die perfekte Konsistenz? Stellt euch zähfließende, heiße Lava vor. Macht den Test: Hebt etwas Teig hoch. Er sollte in einem breiten, schweren Band zurück in die Schüssel fließen und die Spur, die er hinterlässt, sollte nach ca. 20-30 Sekunden von selbst verschwinden.

Schritt 5: Aufspritzen & Trocknen
Füllt die Masse in den Spritzbeutel. Haltet ihn exakt senkrecht zur Backmatte und spritzt mit gleichmäßigem Druck ca. 3-4 cm große Tupfen auf. Klopft das Blech danach mehrmals fest auf die Arbeitsfläche. So platzen letzte Luftblasen und die Oberfläche wird schön glatt. Jetzt müssen die Macarons bei Raumtemperatur trocknen, je nach Luftfeuchtigkeit dauert das 30 bis 60 Minuten. Die Oberfläche muss sich wie eine dünne, ledrige Haut anfühlen, an der der Finger nicht mehr kleben bleibt. Dieser Schritt ist entscheidend für die berühmten „Füßchen“!
Fehleranalyse: Was tun, wenn es schiefgeht?
Selbst Profis haben mal einen schlechten Tag. Wenn deine Macarons nicht perfekt sind, liegt es meist an einem dieser Gründe:
- Gerissene Schalen? Wahrscheinlich war der Ofen zu heiß, die Masse nicht trocken genug oder du hast bei der Macaronage zu wenig Luft rausgeschlagen.
- Keine Füßchen? Die Masse war zu flüssig (zu lange gerührt), die Meringue nicht fest genug oder die Trockenzeit zu kurz.
- Hohle Schalen? Ein Klassiker! Oft liegt’s an einer zu hohen Backtemperatur oder die Macarons waren einfach noch nicht lange genug im Ofen.
- Schiefe Macarons? Du hast den Spritzbeutel schräg gehalten, oder dein Ofen hat eine ungleichmäßige Hitzeverteilung (Umluft ist oft ein Übeltäter).

Backen, Füllen & Reifen: Der letzte Schliff
Heizt den Ofen auf 140-150 °C Ober-/Unterhitze vor (Umluft ist oft zu aggressiv). Jeder Ofen ist anders, ein Ofenthermometer hilft ungemein. Backt die Macarons für 12-15 Minuten. Ein kleiner Trick: Nach der Hälfte der Zeit die Ofentür für 2 Sekunden öffnen, um Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Sie sind fertig, wenn sie sich leicht von der Matte lösen lassen.
Die Füllung ist das Herzstück. Eine einfache Schoko-Ganache ist immer eine gute Wahl. Dafür einfach 100 g gute Zartbitterschokolade hacken und mit 100 g heißer (nicht kochender!) Sahne übergießen. Kurz stehen lassen, dann zu einer glatten Creme verrühren und abkühlen lassen.
Und jetzt kommt der wirklich geheime Schritt: die Reifung. Frisch gefüllte Macarons sind noch zu hart. Füllt sie, packt sie in eine luftdichte Dose und stellt sie für 24 Stunden in den Kühlschrank. In dieser Zeit zieht die Feuchtigkeit der Füllung in die Schale, macht sie innen herrlich zäh, während sie außen knackig bleibt. Erst dann haben sie die perfekte Textur!

Das Fazit: Eine lohnende Herausforderung
Warum sind gekaufte Macarons so teuer? Es sind nicht nur die Zutaten. Es ist die Zeit, die Erfahrung und die Präzision, die in jeder einzelnen perfekten Schale stecken. Aber könnt ihr sie zu Hause günstiger machen? Absolut. Ihr investiert aber etwas anderes: eure Geduld und Lernbereitschaft.
Seht es als handwerkliches Projekt. Wenn ihr die Prinzipien verstanden habt und präzise arbeitet, werdet ihr ein Ergebnis erzielen, das euch unglaublich stolz machen wird. Und glaubt mir: Der Moment, in dem ihr in eure erste selbstgemachte, perfekte Macaron beißt, ist einfach unbezahlbar.
Bildergalerie


„Der Macaron verdankt seinen Namen dem italienischen Wort ‚maccherone‘, was ‚feiner Teig‘ bedeutet.“
Obwohl heute untrennbar mit Pariser Patisserien wie Ladurée verbunden, liegen die Wurzeln des Macarons tatsächlich in Italien. Es wird vermutet, dass Katharina von Medici das ursprüngliche Rezept im 16. Jahrhundert an den französischen Hof brachte. Die heute bekannte Version mit zwei Schalen und einer Füllung wurde jedoch erst im frühen 20. Jahrhundert in Paris perfektioniert.


Der ewige Kampf: Silikonmatte oder Backpapier?
Viele schwören auf Backpapier, da es die Hitze direkter an die Macaron-Unterseite leitet und so oft für vollere „Füßchen“ sorgt. Profis greifen jedoch meist zu hochwertigen Silikonmatten, wie denen von Silpat. Der Grund: Sie garantieren absolut runde Formen ohne Verrutschen und eine gleichmäßigere Wärmeübertragung, was Risse an der Oberfläche verhindern kann. Unser Tipp: Probieren Sie beides mit Ihrem Ofen aus. Manchmal hat der eigene Herd eine klare Präferenz!

Die „Macaronage“ ist der kritischste Schritt, bei dem aus Zutaten Magie wird. Hier geht es nicht um wildes Rühren, sondern um ein kontrolliertes Unterheben. Mit einem Teigschaber fahren Sie am Rand der Schüssel entlang und ziehen die Masse durch die Mitte. Ziel ist es, gerade so viel Luft aus dem Eischnee zu schlagen, dass der Teig wie zähflüssige Lava vom Schaber fließt und ein „Band“ bildet. Zu kurz gerührt? Die Macarons bekommen Spitzen und werden trocken. Zu lang? Sie zerfließen im Ofen.


- Verwenden Sie eine runde Spritztülle mit etwa 8-10 mm Durchmesser (z.B. Ateco #804).
- Halten Sie den Spritzbeutel exakt senkrecht zur Matte.
- Drücken Sie gleichmäßig aus der Mitte, bis der gewünschte Durchmesser erreicht ist.
- Beenden Sie den Druck und heben Sie die Tülle mit einer schnellen, kreisenden Bewegung ab, um „Spitzen“ zu vermeiden.

Der ultimative Test: Nachdem Sie die Bleche fest auf die Arbeitsfläche geklopft haben, um Luftblasen zu entfernen, lassen Sie die Macarons bei Raumtemperatur trocknen. Sie sind bereit für den Ofen, wenn Sie mit der Fingerspitze leicht die Oberfläche berühren können, ohne dass Teig kleben bleibt. Diese Haut ist entscheidend – sie zwingt die Luft beim Backen nach unten und formt die charakteristischen Füßchen.


Meine Macarons sind nach dem Backen hohl. Was ist passiert?
Ein hohler Innenraum ist ein klassisches Problem und deutet meist auf einen von zwei Fehlern hin: Entweder war der Eischnee nicht steif genug und hatte nicht die nötige Stabilität, oder die Backtemperatur war zu hoch. Bei zu starker Hitze bläht sich die Schale zu schnell auf und löst sich vom Inneren, bevor dieses fest werden kann. Ein Ofenthermometer ist hier Gold wert, um die tatsächliche Temperatur zu überprüfen.


Die Farbwahl: Für intensive, brillante Farben ohne die Konsistenz des Teiges zu gefährden, sind Gel- oder Puderfarben die einzig richtige Wahl. Flüssige Lebensmittelfarben aus dem Supermarkt enthalten zu viel Wasser und würden die heikle Balance ruinieren. Hochkonzentrierte Pastenfarben von Marken wie Wilton oder Sugarflair sind ideal. Eine winzige Menge, aufgetragen mit einem Zahnstocher, genügt oft schon für ein leuchtendes Ergebnis.

Wussten Sie schon? Die ideale Reifezeit für einen gefüllten Macaron beträgt 24 Stunden im Kühlschrank.
Frisch vom Blech sind die Schalen oft noch zu knusprig. Erst durch die Lagerung in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank zieht die Feuchtigkeit aus der Füllung in die Schalen ein. Das Ergebnis ist die perfekte Textur: eine hauchdünne, knackige Außenschicht mit einem weichen, zart schmelzenden Inneren. Geduld zahlt sich hier wirklich aus!


- Cremige, stabile Füllungen
- Intensiver, reiner Geschmack
- Geringere Süße als Buttercreme
Das Geheimnis? Eine klassische Ganache. Sie besteht im Kern nur aus Schokolade und Sahne und ist die perfekte Füllung. Das Verhältnis bestimmt die Festigkeit: Für Zartbitterschokolade rechnet man oft 1:1 (z.B. 100g Schokolade auf 100g Sahne), für Vollmilch oder weiße Schokolade eher 2:1, da diese weicher sind.

Haben Sie sich schon mal an herzhaften Macarons versucht? Tauschen Sie die süße Füllung gegen eine Ziegenkäsecreme mit Feigensenf, eine leichte Lachsmousse mit Dill oder eine Creme aus getrockneten Tomaten und Basilikum. Die leicht süßliche Mandelschale bildet einen faszinierenden Kontrast und macht die kleinen Köstlichkeiten zum Star jedes Aperitifs. Ein Hauch von Fleur de Sel auf der Schale rundet das Erlebnis ab.


Italienische Meringue: Hier wird ein heißer Zuckersirup langsam in das schlagende Eiweiß gegossen. Das Ergebnis ist eine extrem stabile und glänzende Baisermasse, die viele Fehler verzeiht. Sie ist der Favorit der Profis.
Französische Meringue: Hier wird kalter Zucker nach und nach zum Eiweiß gegeben. Die Methode ist schneller und einfacher, aber die Masse ist empfindlicher und weniger stabil.
Für Anfänger kann die italienische Methode trotz des Mehraufwands oft zu besseren Ergebnissen führen.


Hilfe, mein Ofen heizt ungleichmäßig!
Ein häufiges Problem, das zu schiefen oder verbrannten Macarons führt. Die Lösung: Drehen Sie das Backblech nach der Hälfte der Backzeit um 180 Grad. Wichtig dabei ist, dies schnell und erst dann zu tun, wenn sich die Füßchen bereits stabilisiert haben (meist nach 7-8 Minuten), um ein Zusammenfallen zu verhindern. So bekommen alle Macarons eine gleichmäßige Hitzeverteilung.

„Die Patisserie ist eine exakte Wissenschaft, während das Kochen eine Kunst ist.“
Dieser Satz trifft nirgends besser zu als beim Macaron-Backen. Vergessen Sie das Schätzen „nach Gefühl“. Eine digitale Küchenwaage, die auf das Gramm genau misst (wie z.B. von Soehnle), ist keine Empfehlung, sondern eine absolute Notwendigkeit. 5 Gramm zu viel Mandelmehl können bereits den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bedeuten.


- Eine seidig-glatte Oberfläche
- Perfekt geformte „Füßchen“ (der geriffelte Rand)
- Keine Risse oder Hohlräume
Das Geheimnis? Das kräftige Klopfen des Backblechs auf die Arbeitsfläche direkt nach dem Aufspritzen. Wiederholen Sie dies 3-4 Mal. Dadurch steigen eingeschlossene Luftblasen an die Oberfläche und platzen. Das verhindert Risse beim Backen und sorgt für eine makellose Optik.

Verleihen Sie Ihren Füllungen eine persönliche Note! Anstatt reiner Schokolade können Sie Ihrer Ganache feine Aromen hinzufügen. Ein Teelöffel hochwertiger Rosenwasser-Essenz (z.B. von Nielsen-Massey) in weißer Schokoladenganache oder fein geriebene Tonkabohne in einer dunklen Ganache schaffen völlig neue Geschmackswelten. Auch gefriergetrocknete Fruchtpulver (Himbeere, Erdbeere) intensivieren das Aroma, ohne die Konsistenz zu verändern.


Fehler #1: Ungeduld. Die Macarons nicht lange genug trocknen lassen, führt unweigerlich zu Rissen. Planen Sie mindestens 30 Minuten, bei hoher Luftfeuchtigkeit auch mal über eine Stunde ein.
Fehler #2: Neugier. Die Ofentür in den ersten 10 Minuten öffnen. Der plötzliche Temperaturabfall lässt die empfindlichen Schalen sofort zusammenfallen.


Kann ich den Zuckeranteil reduzieren, um die Macarons gesünder zu machen?
Die klare Antwort eines jeden Patissiers lautet: Nein. Der hohe Zuckeranteil ist nicht nur für die Süße da, sondern bildet das strukturelle Rückgrat der Macaron-Schale. Er stabilisiert den Eischnee und sorgt für die charakteristische glatte Oberfläche und die zähe Textur im Inneren. Eine Reduktion würde zu einer brüchigen, instabilen Masse führen, die beim Backen scheitert.

Was tun mit den übrig gebliebenen Eigelben? Auf keinen Fall wegwerfen! Sie sind die Basis für viele andere Köstlichkeiten.
- Stellen Sie eine klassische Crème brûlée her.
- Rühren Sie eine feine Zitronencreme (Lemon Curd) an.
- Bereiten Sie eine hausgemachte Mayonnaise oder Sauce Hollandaise zu.
- Binden Sie eine cremige Vanillesauce für Desserts.


Die vegane Revolution: Aquafaba. Ja, perfekte Macarons ganz ohne Ei sind möglich! Das Zauberwort lautet Aquafaba – die Kochflüssigkeit von Kichererbsen. Aufgeschlagen verhält es sich erstaunlich ähnlich wie Eiweiß und ergibt eine stabile Baisermasse. Die Technik ist etwas anders und erfordert Präzision, aber das Ergebnis sind täuschend echte, rein pflanzliche Macarons, die auch Nicht-Veganer begeistern.

Dekorations-Finish: Bevor die Macarons trocknen, können Sie die aufgespritzten Teiglinge veredeln. Eine Prise Kakaopulver, fein gehackte Pistazien oder bunte Zuckerstreusel haften perfekt auf der noch feuchten Oberfläche. Für einen glamourösen Touch können Sie die fertigen, gebackenen Schalen vorsichtig mit essbarem Gold- oder Silberpuder (z.B. von Rainbow Dust) bepinseln.


Laut einer Studie des französischen Syndicat National de la Confiserie werden in Frankreich jährlich über 10.000 Tonnen Macarons konsumiert.
Das entspricht dem Gewicht von fast 1.000 Pariser Stadtbussen! Diese Zahl unterstreicht den Kultstatus des kleinen Gebäcks, das längst nicht mehr nur in Frankreich, sondern weltweit als Symbol für feine Patisseriekunst gilt.


Buttercreme: Oft auf Basis von aufgeschlagener Butter und Puderzucker. Sie ist sehr süß, stabil und einfach zu aromatisieren. Ideal für fruchtige Noten.
Ganache: Eine Emulsion aus Schokolade und Sahne. Sie schmeckt intensiver, weniger süß und schmilzt zarter im Mund. Die erste Wahl für schokoladige oder nussige Füllungen.
Für das authentische französische Erlebnis ist eine hochwertige Ganache meist die bessere Wahl.

Pierre Hermé, der oft als „Picasso der Patisserie“ bezeichnet wird, hat die Welt der Macarons mit seinen gewagten Geschmackskombinationen wie „Ispahan“ (Rose, Litschi & Himbeere) oder „Mogador“ (Milchschokolade & Passionsfrucht) revolutioniert. Lassen Sie sich inspirieren: Kombinieren Sie Basilikum mit Erdbeere, Olivenöl mit Zitrone oder Earl Grey mit Aprikose. Die Mandelschale ist eine überraschend neutrale Leinwand für kulinarische Experimente.


Warum ist mein Mandelmehl nicht fein genug?
Selbst gekauftes „extra feines“ Mandelmehl enthält oft noch winzige Körnchen, die die Oberfläche rau machen. Der Profi-Trick: Wiegen Sie Ihr Mandelmehl und den Puderzucker ab und geben Sie beides zusammen für einige Sekunden in einen Blitzhacker oder eine Kaffeemühle. Aber Vorsicht: nicht zu lange, sonst tritt das Öl aus den Mandeln aus! Anschließend die Mischung unbedingt noch einmal durch ein feines Sieb geben.
Eine feuchte, schwüle Wetterlage ist der natürliche Feind des Macarons. Die hohe Luftfeuchtigkeit verhindert, dass die Schalen richtig trocknen können, was zu Rissen und flachen Ergebnissen führt. An regnerischen Tagen kann es helfen, die Klimaanlage oder einen Luftentfeuchter im Raum laufen zu lassen. Im Zweifel ist es manchmal besser, das Backprojekt auf einen trockeneren Tag zu verschieben – das erspart viel Frustration.



