Was ist „Cluttercore“ und warum setzt sich der neue Interior-Design-Trend nach der Corona-Pandemie durch?
Cluttercore ist der rebellische Trend, der unordentliche Räume in Kunst verwandelt. Lassen Sie sich von der kreativen Chaos-Philosophie inspirieren!
„Was wäre, wenn das Chaos der Welt nicht nur erdrückt, sondern befreit?“ fragte einst ein unbekannter Philosoph. In einer Zeit, in der Ordnung als Tugend gilt, erhebt sich Cluttercore als Manifest der Anarchie in unseren Wohnräumen. Hier wird das vermeintliche Durcheinander zur Bühne für Erinnerungen, Träume und individuelle Geschichten.
Eine neue Ästhetik schlägt in den sozialen Medien hohe Wellen: Cluttercore. Vielleicht ist Ihnen der Begriff schon bekannt, oder Sie begegnen ihm zum ersten Mal. Es handelt sich um ein relativ neues Einrichtungskonzept, bei dem Wohnräume durch das Arrangement von heterogenen und sentimental aufgeladenen Gegenständen dekoriert werden. Dass wir unsere Wohnungen regulär entrümpeln müssen, ist scheinbar am Puls der Zeit. Was wäre es aber, wenn wir genau das Gegenteil tun und den Krimskrams offen liegen lassen, um unsere Geschichte zu erzählen? Genau das ist Cluttercore, eine neue Wohnphilosophie, die uns erlaubt, das Chaos ästhetisch aufzuwerten.
Revolte gegen Ordnung: Cluttercore wird zum Interior-Design-Trend 2023
Inhaltsverzeichnis
Cluttercore: Der Anti-Minimalismus-Trend der Gen Z
Der Cluttercore erfreut sich bei der Gen Z großer Beliebtheit. Es geht um eine individuelle Ausdrucksform: Die Unordnung, die in allen personalisierten Räumlichkeiten herrscht, wird ästhetisiert. In den meisten Fällen handelt es sich um Gegenstände von sentimentalem und ästhetischem Wert oder um funktionale Objekte, von denen man sich scheinbar nicht trennen kann. Anstatt den Raum clean zu halten und von Gerümpel zu befreien, findet man Freude in einer kuratierten Unordnung.
Maximalistische Ästhetik, die bei Gen Z beliebt ist
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Im Grunde genommen ist Cluttercore eine maximalistische und eklektische Einrichtungsmethode, Objekte neu zu überdenken. Schluss also mit den schwedischen Death Cleaning und Co. Wer in Besitz von Objekten ist, demonstriert dadurch seine Individualität. Eine sichtbare Objektsammlung in den eigenen vier Wänden zu gestalten, ist deshalb eine sentimentale Form des Historismus. Man verzichtet also darauf, den Raum zu disziplinieren. Cluttercore ist anarchisch.
Schluss mit Minimalismus
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Das mag wohl der Grund sein, warum Cluttercore überwiegend bei jungen Menschen so beliebt ist. Bei diesem neuen Interior-Design-Trend entsteht auch die träumerische Stimmung, die wir aus unserer Teenagerzeit kennen, immer wenn wir in unserem Jugendzimmer gekuschelt haben.
Von der Corona-Angst ausgelöst?
Das Chaos des Cluttercore mag spontan erscheinen, ist aber sorgfältig arrangiert. Und je nach persönlichem Geschmack kann das wohl eine Vintage-Sammlung aus Schallplatten und Fotografien, einen Büchertempel im Stil von Dark Academia oder eine Hochglanzsammlung von Make-up, Fashion Pieces und Souvenirs in Barbiecore. Der Clou ist, die Individualität zu repräsentieren.
Dark Academia ist auch Cluttercore
Cluttercore – nach maximalistischen Prinzipien einrichten
Es könnte sein, dass die Pandemie für die Faszination mit dem Cluttercore-Dekor verantwortlich ist. Die Menschen waren in den eigenen vier Wänden gefangen, umgeben von der Fülle der Konsumkultur, die plötzlich bedroht wurde. Sie mussten sich geschützt fühlen, sie haben Lebensmittel und Gegenstände gehamstert. Dementsprechend sind die nach dem Cluttercore-Prinzip interpretierten Dekore, sehr farb-, muster- und stilreich.
Personalisierte Gegenstände zur Schau stellen
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Es ist erlaubt, die Objekte durcheinander zu halten, aber obligatorisch, sie zu lieben.
Der eklektische Stil
#Einrichtungstipp 1: Chaos kuratieren und Kollektionen schaffen
Verzichten Sie darauf, Chaos negativ zu bewerten. Es ist mit Kreativität aufgeladen und im Wesentlichen Ihr Ausgangspunkt, um in Cluttercore einzurichten. Unordnung ist vielfältig und schwer zu organisieren, aber jetzt können Sie den Krimskrams sammelbar und strukturierter machen.
Galeriewände sind für die Ästhetik typisch
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Sammeln ist ein innerer Impuls, und alles kann nach einem bestimmten Prinzip arrangiert werden. Haben Sie als Kind Herbarien angelegt – machen Sie daraus eine Ausstellung. Haben Sie unzählige Reisesouvenirs zusammengetragen? Stellen Sie sie in ein improvisiertes Museumsregal zur Schau.
Gegenstände von persönlicher Bedeutung
Das lässt sich auf alles übertragen – von Familienfotos über Modestücke bis hin zu Küchenutensilien oder Kuscheltieren.
Cluttercore in der Küche
Biophilia-Enthusiasten machen es mit Pflanzen.
Bepflanzung als Cluttercore-Prinzip
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#Einrichtungstipp 2: Nostalgie und Sentimentalismus sind Impulsgeber
Was wir aufbewahren, repräsentiert in der Regel unsere inneren Obsessionen. Deswegen ist das Gerümpel das kreative Material, mithilfe dessen wir das Chaos unserer Psyche schichten und sichtbar machen. Schicht für Schicht und so entsteht die materielle Geschichte des Cluttercore.
Die treibenden Kräfte dahinter: Nostalgie und Sentimentalität. Cuttercore ist auch weitgehend egalitär, weil er nicht zwischen Kunstobjekten und Kinderspielzeug unterscheidet. Wichtig ist, dass die Objekte ästhetisch aufgeladene Erinnerungsstücke sind.
Schlicht und eklektisch
Dadurch kann jeder, der nach Cuttercore einrichtet, einen optimistischen Effekt kreieren. Somit wirkt man der Angst entgegen, die durch die Turbulenzen der letzten Jahre entstanden ist. Der Dekor kann auch nostalgisch sein und eine untrennbare Verbindung zu der Vergangenheit darstellen. Aber vor allem muss er eklektisch sein, und das bedeutet, dass Sie für Chaos und die Gegenästhetik der materiellen Anarchie plädieren und Spaß haben sollen.
Quellen: