Krokus: Alles zum Pflanzen, Pflegen und Vermehren von Krokussen, von A bis Z detailliert erklärt – mit Praxistipps

Krokusse sind die meist geliebten Knollenpflanzen und schaffen farbenfrohe Spektakel im Garten. Je nach der konkreten Krokus-Art gibt es Frühlings- und Herbstblüher. Wollen Sie den Krokus selbst züchten, müssen Sie sich darüber informieren, wie die richtige Pflege erfolgt. Im Folgenden finden Sie ein detailliertes Praxishandbuch von A bis Z, in dem wir alles beleuchten. Wie die erfahrenen Gärtnerinnen und Gärtner mit Krokussen im Garten, Rasen oder Topf umgehen, finden Sie hier.

Krokus: Alles zum Pflanzen, Pflegen und Vermehren von Krokussen, von A bis Z detailliert erklärt – mit Praxistipps

Krokus: Pflanzengattung und Blütezeit

Krokusse sind ausdauernde, mehrjährige Pflanzen der Gattung Crocus der Schweterlingegewächse (Irudacaea). Die Gattung umfasst über 230 Arten, die prächtig blühen und verschiedene Spezifikationen haben. Sie sind in Europa, Nordafrika, Asien und im Orient heimisch. Die unterschiedlichen Sorten können in der Farbe und der Blütezeit variieren. Durch Kreuzungen sind mehrere Hybriden entstanden, die ganz beliebt bei dem Anbau eines Ziergartens sind. Die Zwiebelpflanzen vermehren sich in der Blütezeit durch Bestäubung, bilden Samen, Tochterknollen und bieten Bienen Nahrung an. Die Farben können von Gelb-Orange über Violett und Blau bis hin zu Weiß variieren.

Was gibt es für Krokusse und worin unterschieden sich die Arten?

Krokusse sind Ephemere – das ist ein Terminus der Botanik, der die Kurzlebigkeit dieser Blüher verdeutlicht. Ephemere blühen nur einige Wochen pro Saison, und reagieren mit der Blüte auf günstige Böden und Standorten. Während dieser kurzen Zeit akkumulieren Ephemere wichtige Nährstoffe in der Zwiebel und wenn die Blüte vergeht, zieht sich die Pflanze in die Knolle zurück und lebt im Schlafmodus unterirdisch von den vorhandenen Ressourcen. Violette Krokusse sind nicht mit den Herbstzeitlosen (Colchicum) zu verwechseln.

Krokusse gibt es in vielen Farbvariationen

Je nach der Blütezeit unterscheidet man zwischen Krokussen, die im Frühjahr blühen, und Krokussen, die im Herbst blühen.

Herbstkrokusse

Die Blüten der Herbstkrokusse erscheinen im September. Diese Arten stammen aus sommertrockenen Regionen und deswegen ist im Sommer die Ruhezeit für sie. Der Safrankrokus mit violetten Blüten, die bis November dauern, gehört zu dieser Gruppe. Diese Krokus-Sorte ist im Mittelmeerraum verbreitet und braucht im Winter keine besondere Pflege.

Der Safrankrokus ist der populärste Vertreter der Herbstkrokusse

Andere Herbstkrokusse sind:

• Crocus banaticus (=Crocus iridiflorus)
• Crocus hadriaticus
• Crocus kotschyanus (=Crocus zonatus)
• Crocus ochroleucus
• Crocus pulchellus „Zephyr“
• Crocus ochroleucus

Die Farben der Herbstblüher sind meistens weiß, lila, und pink.

Herbstkrokus mit lila Blüten, gedeiht auch im Halbschatten

Frühlingskrokusse

Diese Krokusse blühen gelb, orange und lila und sind besonders beliebte Frühblüher. Sie bahnen sich den Weg durch den Schnee und sorgen für die ersten prächtigen Farbtupfer im Garten. Diese Arten werden am besten im Herbst schon im Gartenboden gepflanzt. Zur Gruppe gehören:

• Frühlingskrokus (Crocus vernus)
• Gold-Krokus (Crocus chrysantus)
• Balkan-Krokus (Crocus flavus)
• Elfenkrokus (Crocus tommasinianus)

Hübsche, gelbe Krokusse im Garten

Ist der Krokus giftig?

Die Pflanze enthält den Giftstoff (Picrocrocin) in höchsten Konzentrationen in der Zwiebel. Die Knolle ist unerträglich bitter, was die meisten abhalten soll, lebensbedrohliche Mengen zu sich zu nehmen. Zu den Gifterscheinungen bei Menschen gehören Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Durchfall, Übelkeit).

Der Krokus ist zwar nicht lebensbedrohlich für Menschen, kann aber mit den Herbstzeitlosen verwechselt werden

Für Tiere ist der Krokus ein riskantes Unternehmen und endet mit Tod. Das gilt für Kaninchen, Meerschweinchen, Hunde, Katzen und Pferde. Im Gegensatz dazu finden Wühlmäuse die Knolle ganz appetitlich. Deswegen sollen Sie am liebsten die Knollen in einem Metalldraht in die Erde einpflanzen, da der Schädling sie sonst ruinieren wird. Der Krokus sieht der Herbstzeitlose sehr ähnlich. Herbstzeitlosen sind äußerst toxische und lebensbedrohliche Pflanzen.

Wie unterscheidet man Krokusse von Herbstzeitlosen?

Manchmal verwirren sich sogar erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner, ob es um lila Krokusse oder Herbstzeitlosen geht. Herbstzeitlosen sind sehr toxische Pflanzen, die auch für Menschen lebensgefährlich sein können.

Krokusse und Schneeglöckchen im Rasen

Die zwei Exemplare unterscheiden sich in der Anzahl der Staubblätter (Stamina), was sie zu richtigen Doppelgängern macht. Krokusse haben drei und Herbstzeitlosen – sechs Staublätter. Außerdem sind blütenlose Blätter von Herbstzeitlosen sehr leicht mit Bärlauch zu verwechseln. Aus Bärlauch macht man Pesto – nur wenig Gramm des hochgiftigen Alkaloids Colchicin in den ähnlich aussehenden Herbstzeitlosen kann einen Erwachsenen töten.

Krokus pflanzen: der richtige Standort und Boden

Krokusse kann man divers pflanzen – die Knollen in den Boden legen oder Aussaat vom Gartenshop holen.

Frühlingskrokusse brauchen einen durchlässigen Boden in voller Sonne und ohne übermäßige Bodenfeuchtigkeit. Die Pflanze ist äußerst robust und gedeiht gut auf sandigen und steinigen Böden. Herbstkrokusse fühlen sich gut auf einem typischen humosen, nährstoffreichen Gartenboden im Halbschatten. Der pH-Wert soll im neutralen Bereich zwischen 6,0 und 7,0 liegen.

Krokusse pflanzen, aussähen, vermehren

Pflanzen Sie die Zwiebeln in Gruppen von 10 bis 20 Pflanzen am gewünschten Standort. So bildet sich ein schöner Gartenteppich voller Farbpracht. Man kann die Krokusse auch solitär im Rasen pflanzen. Für die Bepflanzung in Gruppen können Sie Blumenkörben aus Draht gegen Wühlmäuse verwenden.

• Machen Sie je nach der konkreten Entscheidung 8 cm tiefe Pflanzlöcher im Beet oder im Rasen.
• Stellen Sie die Zwiebel mit der Spitze ins Loch hinein.
• Bedecken Sie mit Erde und bewässern Sie.

Eine schöne Gruppe mit leuchtender Farbe besteht aus 20-25 Pflanzen.

Wie funktioniert die Pflanzung von Krokussen Schritt für Schritt?

Eine Blumenwiese ist ideal zum Verwildern von Krokussen. Verwildern heißt es, dass die Exemplare sich wie im natürlichen Habitat über mehrere Jahre von selbst vermehren. Im Rasen kann das mit anderen Blumenzwiebeln – Narzissen, Schneeglöckchen oder Blausternen, erfolgen. Gärtnerinnen und Gärtner werden einfach die Zwiebeln auf die gewünschte Fläche verteilen müssen und alles andere der Natur überlassen.

Krokusse verwildern

Man kann ebenso Krokusse aussäen. Diese Methode ist allerdings schwieriger und nimmt 1, 2 Jahre in Anspruch, bis Sie die Farbtupfer im Garten sehen. Die Samen, aus denen die Knollen hervorgehen, bilden sich nach der Blüte. Sie benötigen mindestens eine Kältephase, um sich in Knollen zu entwickeln.

Krokus im Topf – kann man ihn nach der saisonalen Blüte aufbewahren?

Vorgezogene Krokusse findet man im Winter in den meisten Gartenläden. Sie verblühen normalerweise im März. In so einem Fall kann man die Knolle für die nächste Saison aufbewahren – sie lebt in der inaktiven Phase noch. Setzen Sie diese Zwiebeln in größere Blumenkästen oder ins Freie im Garten und warten Sie, bis die Pflanzen im nächsten Frühling wieder austreiben.

Krokus im Topf pflanzen und pflegen

Krokus pflegen – Tipps zu Bewässerung, Düngung und Co.

Der Krokus ist sehr pflegeleicht, er benötigt keine besondere Pflege in der aktiven Vegetationsphase. Er wird austreiben, seine Blüte entfalten und gar keine weiteren Ansprüche haben. Wichtig ist, dass der Standort nicht übermäßig feucht ist und über eine gute Drainage verfügt, da die Knolle aufgrund von Staunässe faulen kann.

Krokusse im Garten, Rasen und Topf pflegen

Früh blühende Krokusse werden oftmals im Rasen gepflanzt. In diesem Fall werden Sie im zeitigen Frühjahr mit dem ersten Rasenschnitt abwarten müssen, bis das Laub der Zierpflanze verwelkt ist. Dann werden Sie die Knollen ausgraben und diese im Herbst wieder auspflanzen. Die Zwiebel ist frosthart und braucht sogar die Winterkälte, um wieder gedeihen zu können.

Man kann Krokusse mit einem Flüssigdünger oder standardmäßigem Gartendünger bei dem Austrieb versorgen.

Krokus vermehren

Krokusse vermehren sich durch Selbstaussaat, aber auch, indem sie Brutknollen formen. Diese entwickeln sich seitens der Mutterknolle und können getrennt und als neue Pflanze in die Erde gesetzt. Das soll im Idealfall in der Ruhephase passieren: bei Frühlingskrokussen – im Herbst und bei Herbstkrokussen – im Frühling.

Alternativ können Sie kurz nach der Blütezeit Samen aus den Samenkapseln ernten. Sie werden sie dann an den gewünschten Standort im Garten verteilen und sie mit Erde bedecken. Die neue Krokus-Generation wird aber nicht direkt nach 6 Monaten austreiben. Bis aus den Samen neue Zwiebeln entstehen, dauert es einige Jahre. Der Safrankrokuss kann nur durch Trennung von Tochterzwiebeln vermehrt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Die Zierpflanzen sind zwar aufgrund ihrer Robustheit geschätzt, können aber an Wurzelfäule erkranken. Dahinter steckt ein pathogener Pilz, der auch andere Zwiebelgewächse, Narzissen und Tulpen, angreift. In diesem Fall soll man die kranken Knollen ausgraben und entsorgen. Dann einige Saisons warten, bis Sie wieder an diesem Standort Krokusse pflanzen.

Die Wühlmaus ernährt sich von Krokusknollen und ist somit der Hauptschädling.

Krokus im Steckbrief – Welche sind die besten Partnerpflanzen von Krokussen?

Die besten Begleitpflanzen für Krokusse

Die Frühblüher harmonieren hervorragend mit anderen dekorativen Blumenzwiebeln wie Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Winterlingen, Zwerg-Irisen und Schneeglöckchen. Man kann Krokusse auch mit Stauden kombinieren, am besten mit der Christrose oder dem Lungenkraut.

Zur Bepflanzung eines Steingartens ist der Krokus ein hervorragender Kandidat. Setzten Sie Herbstkrokusse im Beet zusammen mit Astern, Bleiwurz, Kriechendem Bergbohnenkraut, rotem Sand-Thymian und Ziergräsern.