Unkraut im Garten bekämpfen und verwerten – in Rekordzeit mächtige Dünger und unkrautfreie Pflastersteine
Unkraut ist mehr als nur ein lästiger Nachbar im Garten – entdecke, wie du es in kraftvolle Dünger verwandeln kannst!
An einem sonnigen Nachmittag, während die Bienen summen und die Vögel zwitschern, drängt sich ein grüner Eindringling zwischen die Blumen – Unkraut. Es scheint, als ob es ein heimlicher Komplize der Natur ist, der nicht nur Raum, sondern auch Nährstoffe fordert. Doch was, wenn dieser lästige Nachbar tatsächlich das Geheimnis für mehr Vitalität in deinem Garten birgt?
Gartenfreunde erleben es jedes Jahr aufs Neue: Überall im Garten taucht hartnäckiges Unkraut auf, erobert Raum, nervt mit Stacheln und macht Nutz- und Zierpflanzen Konkurrenz. Besonders auf gepflasterten Gehwegen tritt das lästige Grün trotz aller gärtnerischen Maßnahmen auf. Ein wichtiger Ansatz ist daher, das Unkraut im Garten zu verwerten, anstatt es zu bekämpfen. Erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner gewinnen aus allen Unkräutern im Garten diese kraftvollen Dünger und erfreuen sich an prächtig blühenden Pflanzen und leckerem Gemüse.
Unkraut im Garten als Ressource nutzen: Tipps und Anleitungen für erfahrene Gärtner
Inhaltsverzeichnis
Was gibt es für Unkraut im Garten?
Unkraut gibt es im Überfluss. Es ist die unmittelbare Präsenz der Mutter Natur im Garten, in Blumenbeeten und in den Fugen zwischen den Pflastersteinen. Unkraut richtig zu bestimmen, ist eine Kunst, die gelerntes Auge und Erfahrung erfordert.
Giersch, Löwenzahn und Co.: Kann man Unkraut im Garten sinnvoll verwerten?
In dem Pflanzenratgeber zum Thema hat die Redaktion die meisten Unkrautarten im Rasen beschrieben und Tipps gegeben, wie man Unkraut im Rasen richtig bestimmt. Diese Exemplare können ganz unerwünscht an verschiedenen Standorten im Garten vorkommen.
Nachhaltige Gartenpraxis
Sie brauchen keinen Unkrautdoktor, um Wildkräuter und sonstige kriechende und kletternde Spezies zu erkennen und dauerhaft zu entfernen. Ändern Sie Ihren Blickwinkel zu der Problematik und profitieren Sie von dem invasiven Wachstum dieser Pflanzenarten im Garten.
Wo kommt Unkraut im Garten am häufigsten vor?
Unkraut im Garten kann überall auftauchen und Gärtnerinnen und Gärtner müssen ständig Maßnahmen zu Unkrautbekämpfung ergreifen. Neben selbst gemischten Unkrautvernichtern gibt es indirekte Methoden im Kampf gegen Unkraut im Garten. Rasenmähen, mechanische Bekämpfung durch Jäten, Umgraben des Bodens in Beeten, Vlies und Solarisation sind nur einige der Möglichkeiten.
Jäten ist Ernten? So funktioniert es
Blühende Kletterpflanzen -wunderschöne Fotos!
Blühende Kletterpflanzen an Ihrem Haus, Zaun oder einer Gartenlaube zu haben ist effektvoll und die perfekte Art und Weise, die Landschaft zu verschönern:)
- Beete (einschließlich Gemüsebeete, Blumenbeete): Unkraut kann in Beeten zwischen den angebauten Nutz- oder Zierpflanzen wachsen. Es konkurriert mit den gewünschten Gewächsen und entzieht ihnen Nährstoffe, Wasser und Platz.
- Rasen: Unkräuter überwachsen den Rasen und unterdrücken die gewollten Gräser. Sie zerstören das gepflegte Erscheinungsbild des Rasens und können mit ihren Stacheln barfüßige Kinder und Erwachsene verletzen. Auch viele Allergene werden auf diese Weise verbreitet.
- Terrassen, Garageneinfahrten und gepflasterte Gehwege: Unkraut kann in den Ritzen, Fugen und Lücken in Gehwegen und zwischen den Pflastersteinen erscheinen. Diese Bereiche bieten dem ein- oder mehrjährigen Unkraut oft ausreichend Platz zur Keimung. In der Folge ewirken Pflasterbereiche im Garten vernachlässigt und die Steinplatten können sich auflösen. Auf feuchten und schattigen Pflasterflächen erobern Moose kompromisslos die Fugen.
Was hilft gegen Unkraut?
- Grenzbereiche des Grundstücks: Unkraut kann in der Nähe von Zäunen, Mauern oder Hecken Territorium erobern. Diese Bereiche sind oft schwerer zu erreichen und zu pflegen, sodass sich Unkräuter dort leichter ansiedeln können.
- Komposthaufen: Wird Kompost falsch entsorgt, können blühende Unkräuter austreiben und die Verrottung überleben. Hartnäckige Wurzelunkräuter (Quecke, Giersch) können auf dem Kompost wieder wachsen.
- Brachflächen: Unkraut kann sich in ungenutzten oder vernachlässigten Bereichen des Gartens ansiedeln, zum Beispiel in einem brachliegenden Gemüsebeet. Regelmäßige Unkrautbekämpfungsmaßnahmen wie Jäten, Mulchen und Mähen des Rasens sind wichtig, um das Unkrautwachstum zu kontrollieren.
Unkraut kompostieren
Statt teurer Unkrautvernichter und Geräte – Jäten: Unkraut entfernen und verwerten
Viele Unkrautarten vermehren sich schnell und effizient durch Samen, Rhizome oder Ausläufer. Dadurch können sie sich leicht im Garten ausbreiten und zur echten Plage werden. Auf dem Markt gibt es zahlreiche chemische Herbizide, die bei der Unkrautbekämpfung zum Einsatz kommen können.
Pflanzenjauchen aus Unkräutern: Effektive Flüssigdünger selber machen
Um das Unkrautwachstum im nährstoffreichen Boden zu kontrollieren, greifen Gärtnerinnen und Gärtner oft auch zu selbstgemachten Wundermischungen aus Essig und Natron. Mit den Gemischen in Sprühflaschen und Gießkannen behandeln Gartenbesitzer problematische, überwucherte Zonen. Diese Art von nicht-selektiver Unkrautbekämpfung kann aber auf Dauer dem gesamten Biotop schaden, den Boden versauern und die darin lebenden Mikroorganismen gefährden.
Umweltfreundliche Unkrautbekämpfung: Verwerten statt entsorgen
Obwohl mechanische Methoden wie Jäten von Hand und Umgraben mit Schaufel oder Harke mühsam und lästig für die meisten ist, ist das der sicherste Weg, die Rhizome der ausdauernden Unkräuter aus dem Boden zu entfernen. Man kann Jäten und Umgraben aber auch als eine Art Ernte betrachten. Was sehr erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner immer wieder tun, ist, das Unkraut mechanisch und ohne Chemie zu entfernen, es zu sammeln und daraus kraftvolle Dünger für Nutz- und Zierpflanzen zu machen. Die Ergebnisse sind erstaunlich.
Mächtige Dünger, die von Unkraut im Garten gewonnen werden können
Viele Hobbygärtner wissen gar nicht, dass aus den lästigsten Störenfrieden kräftige Dünger gewonnen werden können. Warum sollte man Geld für teure Produkte ausgeben, wenn man zum Beispiel aus Brennnesseln einen stickstoffreichen Dünger für Tomaten und andere Kulturen herstellen kann? Auch gegen viele Schädlinge und Krankheiten können Pflanzenjauchen wirksam eingesetzt werden.
Brennnesseljauche ist ein mächtiger Flüssigdünger, Insektizid und Herbizid
Tipp der Redaktion: Behalten Sie im Kopf, dass manche Unkrautjauchen zur Fermentation lange Zeit brauchen und bilden dabei einen üblen Geruch. Stellen Sie die Eimer mit der Jauche deshalb nicht in unmittelbarer Nähe von Nachbarn ab.
Ackerschachtelhalm entfernen und Pflanzendünger aus Ackerschachtelhalmjauche machen
Eine Pflanzenbrühe aus dem hartnäckigen Ackerschachtelhalm kann als Insektizid und Pestizid viele Nutzpflanzen unterstützen. Die in den Pflanzenteilen enthaltene Kieselsäure hat sich als wirksames Mittel gegen Blattläuse und Pilzkrankheiten bewährt.
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Ackerschachtelhalmjauche – Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Frischen Ackerschachtelhalm sammeln. Nur gesunde und unbeschädigte Pflanzen verwenden.
- Den Ackerschachtelhalm hacken und zerkleinern. Dadurch werden die Wirkstoffe besser freigesetzt.
- Die zerkleinerten Ackerschachtelhalmstängel bis zur Hälfte in einen Eimer oder ein Gefäß geben und mit Wasser bedecken. Am besten Regenwasser verwenden, um den Chlorgehalt zu minimieren. Chlor kann die Aktivität der nützlichen Bakterien beeinträchtigen.
- Geben Sie eine Handschaufel Steinmehl dazu, um den unangenehmen Geruch zu verringern, und decken Sie den Eimer ab.
- Die Mischung etwa zwei Wochen an einem sonnigen Ort ruhen und gären lassen. Gelegentliches Umrühren alle paar Tage fördert die Gärung.
- Nach der Gärzeit die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen.
- Die verdünnte Ackerschachtelhalmjauche kann als Insektizid und Pestizid auf die Blätter gesprüht oder als Bodendünger verwendet werden.
Giersch entfernen und Dünger selber machen
Giersch (Aegopodium podagraria) kann ausgezeichnet als natürlichen Flüssigdünger zum Einsatz im Garten kommen. Es geht um ein sehr invasives und hartnäckiges Unkraut, das sich schnell ausbreiten kann. Die Verwendung von Gierschjauche als nährstoffreichen Dünger hat mehrere Vorteile vor allem für Starkzehrer wie Tomaten, Zucchini und Kartoffeln.
Giersch enthält natürliche Nährstoffe wie Magnesium, Kalzium, Eisen, Phosphor und Kalium sowie andere Mineralien und Spurenelemente. Diese Nährstoffe können das Pflanzenwachstum fördern und das Immunsystem stärken. Das blühende Gewächs ist übrigens auch für den menschlichen Verzehr geeignet.
So erfolgt die Jauche aus Giersch Schritt für Schritt
- Sammeln Sie frischen Giersch aus Ihrem Garten und achten Sie darauf, nur gesunde Pflanzen zu verwenden.
- Zerkleinern Sie den Giersch grob, indem Sie ihn hacken oder zerschneiden. Dadurch wird die Oberfläche vergrößert und die Nährstoffe können besser freigesetzt werden.
- Füllen Sie einen Eimer oder ein Gefäß zur Hälfte mit den zerkleinerten Gierschpflanzen und bedecken Sie diese mit Wasser. Verwenden Sie am besten Regenwasser.
- Lassen Sie die Mischung für etwa eine Woche bis zehn Tage fermentieren. Rühren Sie gelegentlich um, um die Gärung zu fördern.
- Nach der Fermentation verdünnen Sie die Jauche mit Wasser im Verhältnis 1 (Gierschjauche): 10 (Wasser) und verwenden Sie als Flüssigdünger. Gießen Sie sie um die Pflanzen herum oder sprühen Sie sie auf die Blätter.
Unkrautfreie Fugen und Gartenwege – Flüssigdünger aus Löwenzahn
Löwenzahn ist ganz nervig, wenn er in Pflasterfugen, auf dem Gartenweg oder in großen Mengen im Rasen erscheint. Löwenzahnjauche enthält aber natürliche Nährstoffe wie Kalzium, Kalium und Kieselsäure. Wenn als Dünger zur Pflanzenstärkung verwendet, kann die Löwenzahnjauche das Pflanzenwachstum und die Abwehrkräfte der Nutz- und Zierpflanzen gegen Schädlinge stärken.
- Sammeln Sie frische Löwenzahnpflanzen aus Ihrem Garten.
- Entfernen Sie die Wurzeln und groben Schmutz von den Löwenzahnpflanzen.
- Zerkleinern Sie die Löwenzahnpflanzen und geben Sie diese in einen Eimer oder ein Gefäß.
- Bedecken Sie die Löwenzahnpflanzen mit Wasser, am besten mit Regenwasser.
- Lassen Sie die Mischung für etwa 1 bis 2 Wochen an einem sonnigen Ort gären. Rühren Sie sie regelmäßig um, um die Fermentation zu fördern.
- Nach der Fermentation können Sie die Flüssigkeit abseihen und die festen Pflanzenteile entfernen.
Die gewonnene Löwenzahnjauche kann unverdünnt zum Gießen verwendet werden.