Paleo nach Handwerker-Art: Was wirklich zählt und wie du es dir leisten kannst
Entdecken Sie die köstlichen Geheimnisse der Paleo-Ernährung – gesund, einfach und voller Geschmack!
Ein nebelverhangener Wald, in dem der Duft von frischem Fleisch die Luft erfüllt und die Sonne durch die Blätter blitzt. Was wäre, wenn wir uns wieder auf die Essenz der Ernährung besinnen könnten? Die Paleo-Diät verspricht genau das: eine Rückkehr zu den Wurzeln unserer Vorfahren. In einer Welt voller verarbeiteter Lebensmittel ist es an der Zeit, die reichhaltigen, natürlichen Zutaten neu zu entdecken – für Körper und Seele.
Servus. Lass uns mal Tacheles reden. Ich steh seit über 20 Jahren als Metzgermeister und Koch am Tresen und am Herd. Ich hab so viele Food-Trends kommen und gehen sehen, du glaubst es nicht. Aber Paleo? Das ist was anderes. Das ist kein kurzlebiger Hype, sondern eine ehrliche Rückbesinnung. Es geht nicht darum, in ein Felloutfit zu schlüpfen, sondern darum, deinem Körper endlich wieder das zu geben, was er kennt und am besten verwerten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Das „Warum“ dahinter: Warum dein Körper diesen Treibstoff liebt
- Jetzt wird’s praktisch: Die Techniken aus der Werkstatt
- Paleo im Alltag: Konkrete Lösungen für dein Budget
- Zwei ehrliche Rezepte für den Start
- Wenn’s mal hakt: Problemlösungen für Fortgeschrittene
- Ein Wort der Warnung: Deine Verantwortung
- Bildergalerie
In meiner Werkstatt habe ich gelernt, ein Stück Fleisch zu respektieren. Zu wissen, wo es herkommt und wie man jedes einzelne Teil davon nutzt. Und genau das ist der Kern von Paleo. Viele kommen zu mir und stöhnen: „Paleo? Viel zu teuer!“ Klar, wenn du nur auf das Weiderind-Filet für 60 € das Kilo schielst, dann wird’s eng im Portemonnaie. Aber das ist der falsche Ansatz. Ich zeig dir, wie es richtig geht – mit Verstand, Handwerk und einem guten Plan. Ohne teuren Schnickschnack, versprochen.

Das „Warum“ dahinter: Warum dein Körper diesen Treibstoff liebt
Bevor wir die Pfannen rausholen, ganz kurz zur Theorie. Stell dir deinen Körper wie einen alten, aber verdammt gut gebauten Motor vor. Der ist für einen bestimmten Treibstoff gebaut. Gibst du ihm den falschen, stottert und rußt er. Unsere Körper sind für echte, unverarbeitete Lebensmittel gemacht.
Moderner Kram wie Zucker, industrielle Pflanzenöle (ja, auch Sonnenblumenöl) und hochverarbeitetes Getreide sind der falsche Treibstoff. Sie verursachen im Körper ständig kleine Entzündungen. Das ist kein offenes Feuer, sondern ein Glimmen, das dich mürbe macht. Die Folgen sehe ich jeden Tag: Hautprobleme, ewige Müdigkeit, Gelenkschmerzen. Paleo dreht diesen Brandstiftern den Hahn ab.
Und dann ist da noch der Darm, unser zweites Gehirn. Getreide und Hülsenfrüchte bringen oft Stoffe wie Lektine und Phytinsäure mit. Das sind im Grunde die Abwehrmechanismen der Pflanze, die aber unsere Darmwand reizen und die Aufnahme von Mineralstoffen wie Zink und Eisen blockieren können. Eine Ernährung mit viel Gemüse, gesunden Fetten und gutem Protein füttert hingegen die guten Helfer in deinem Darm. Das Ergebnis? Bessere Verdauung, ein stärkeres Immunsystem und, ganz ehrlich, oft auch bessere Laune.

Jetzt wird’s praktisch: Die Techniken aus der Werkstatt
So, genug geredet. Eine gute Paleo-Küche steht auf drei Säulen: hochwertiges tierisches Eiweiß, bergeweise verschiedenes Gemüse und gesunde Fette. Der Trick liegt in der cleveren Auswahl.
Fleisch & Fisch: Qualität ist alles, aber nicht alles ist teuer
Als Metzgermeister blutet mir das Herz, wenn ich sehe, wie Fleisch zur billigen Ramschware wird. Bei Paleo ist die Qualität zentral, aber das heißt nicht, dass es immer das teuerste Stück sein muss.
- Nose to Tail – Das ganze Tier nutzen: Das ist der wichtigste Hebel, um Geld zu sparen und die Nährstoffaufnahme zu sprengen. Statt teurem Steak, kauf die Teile, die andere links liegen lassen. Ein Rinderherz kostet oft nur 3-4 € pro Kilo und schmeckt wie ein super-intensives, mageres Steak. Rinderleber ist eine Bombe an Vitamin A. Trau dich!
- Dein Spickzettel für den Metzger: Damit du nicht planlos an der Theke stehst, frag gezielt nach diesen günstigen, aber genialen Stücken: Beinscheibe (perfekt für Ossobuco oder Brühe), Ochsenbacke (wird butterzart geschmort), „falsches Filet“, Hesse (für Gulasch) oder Zwerchfell. Ein guter Metzger wird begeistert sein.
- Innereien für Anfänger und Fortgeschrittene: Fang leicht an. Herz und Zunge sind reine Muskeln, da ist geschmacklich nichts „komisch“ dran. Leber ist der nächste Schritt. Kleiner Tipp: Leg die Leber vor dem Braten für eine Stunde in Milch oder Salzwasser, das zieht die Bitterstoffe raus. Danach nur kurz und heiß anbraten. Für die Profis gibt’s dann Niere oder Milz.

Die Kunst der Knochenbrühe: Flüssiges Gold für deine Gelenke
Wenn mich einer fragt, was das Wichtigste bei Paleo ist, sag ich: eine ehrliche Knochenbrühe. Reich an Kollagen, gut für Darm, Haut und Gelenke. Und so geht’s richtig:
- Die richtigen Knochen: Frag deinen Metzger nach Mark- und Sandknochen vom Rind, am besten mit Gelenkanteil. Hühnerkarkassen oder Schweinefüße gehen auch super.
- Anrösten für den Geschmack: Knochen auf ein Blech, ab in den Ofen bei 200°C für ca. 30-45 Minuten. Das gibt Röstaromen und eine tolle Farbe.
- Langsam und sanft: Die gerösteten Knochen in einen großen Topf, mit kaltem Wasser bedecken, einen Schuss Apfelessig dazu (hilft, die Mineralien zu lösen). Langsam aufkochen, dann Hitze runter, sodass es nur noch ganz leicht simmert. Niemals sprudelnd kochen lassen!
- Geduld: Eine Rinderbrühe braucht mindestens 12 Stunden, besser 24. Hühnerbrühe ist mit 8-12 Stunden zufrieden.
- Der Wackel-Test: Eine perfekte Brühe wird im Kühlschrank zu Gelee. Wenn nicht, war es zu viel Wasser oder die Kochzeit zu kurz. Nährstoffreich ist sie trotzdem!

Gemüse und Fette: Zurück zu den Wurzeln
Vergiss exotische Superfoods für teures Geld. Kauf saisonal und regional auf dem Wochenmarkt. Im Winter gibt’s Grünkohl und Pastinaken, im Sommer Zucchini und Beeren. Das ist günstiger und die Nährstoffe sind am Maximum.
Bei den Fetten gilt: Brate mit stabilen, natürlichen Fetten. Die Angst davor war einer der größten Ernährungsfehler überhaupt.
- Ghee und Schmalz: Ghee (Butterschmalz) und Schweine- oder Rinderschmalz sind die traditionellen Bratfette. Hitzestabil und voller Geschmack.
- Olivenöl: Super für Salate oder zum leichten Dünsten, aber bitte nicht zum scharfen Anbraten verwenden.
Kleiner Tipp vom Handwerker: Mach deinen eigenen Rindertalg. Frag den Metzger nach Rinderfett (Nierenfett/Talg). Schneide es in kleine Würfel, gib es in einen Topf und lass es bei ganz niedriger Hitze langsam schmelzen. Nach 1-2 Stunden gießt du das flüssige, klare Fett durch ein Sieb in ein Glas. Die zurückbleibenden knusprigen Grieben sind ein genialer Snack (mit Salz!). Das ist das günstigste und beste Bratfett der Welt.

Paleo im Alltag: Konkrete Lösungen für dein Budget
Kommen wir zum Eingemachten, dem Geld. Die Vorstellung, Paleo sei ein Luxus, kommt nur vom Marketing für teure Fertigprodukte. Das ist nicht die Basis.
Teurer Paleo-Fehler vs. Smarte Handwerker-Lösung
Schau dir mal diese typischen Fallen an und wie du sie umgehst:
- Der Fehler: Mandelmehl für 15 €/kg kaufen, um Brot zu backen.
Die Lösung: Einfach mal akzeptieren, dass Brot nicht Teil des Plans ist. Iss stattdessen eine extra Portion Gemüse oder ein Ei mehr. - Der Fehler: Exotisches Superfood-Pulver aus dem Internet bestellen.
Die Lösung: Kauf heimischen Grünkohl, frische Petersilie oder mach dein eigenes Sauerkraut. Das sind die wahren Superfoods und kosten einen Bruchteil. - Der Fehler: Teure Paleo-Riegel für 3 € das Stück kaufen.
Die Lösung: Hab immer ein paar hartgekochte Eier oder eine Handvoll Nüsse (ca. 5-8 € für eine 200g-Tüte, die ewig hält) dabei.
Nimm dir am Sonntag 2-3 Stunden Zeit für die Vorbereitung. Das ist die beste Investition in deine Woche.

Dein 2-Stunden-Plan:
1. Brühe aufsetzen (15 Min. aktive Zeit)
2. Ein großes Gulasch oder Chili kochen (30 Min. aktive Zeit, der Rest ist Schmorzeit)
3. Gemüse für 3 Tage schnippeln (Karotten, Paprika etc.) und in Dosen lagern (20 Min.)
4. Ein Dutzend Eier hart kochen für Snacks (10 Min.)
5. Hackfleischbällchen für die Woche formen und anbraten (20 Min.)
Frühstück, Snacks & Getränke: Die vergessenen Mahlzeiten
Was isst du morgens ohne Brötchen? Ganz einfach: Denk die Mahlzeiten neu! Frühstück kann auch herzhaft sein. Ein paar Eier mit Speck, Reste vom Abendessen (ein kaltes Stück Braten ist super!) oder eine Schale Beeren mit einem Schuss Kokosmilch. Für den Heißhunger am Nachmittag sind ein Apfel, eine Handvoll Nüsse oder ein paar Oliven perfekt.
Und was trinken? Wasser, Tee, schwarzer Kaffee. Punkt. Lass die Säfte und Softdrinks weg. Das ist schon die halbe Miete.
Dein erster Paleo-Einkaufszettel (ca. 40-50 €)
Für den Start brauchst du nicht viel. Geh zum Metzger deines Vertrauens und in einen Discounter wie Aldi oder Lidl.

- Vom Metzger: 1 kg Rinderhack, 500 g Beinscheibe oder Gulasch, vielleicht 250 g Leber zum Probieren. Lass dir alles frisch geben.
- Aus dem Supermarkt: 10 Eier, 1 Netz Zwiebeln, Knoblauch, 1 kg Karotten, 1 Brokkoli, 1 Kopf Weißkohl (für Krautsalat!), 1 Dose gehackte Tomaten, 1 Glas Oliven.
- Für die Speisekammer: Ein gutes Stück Butter (daraus machst du Ghee), Salz, Pfeffer, Kräuter.
Damit kommst du schon verdammt weit und hast die Basis für mehrere Mahlzeiten.
Zwei ehrliche Rezepte für den Start
Zucchini-Schiffchen mit Hackfleisch (Kosten: ca. 8-10€ für 2-3 Personen)
Zutaten: 2 große Zucchini, 500g Rinderhackfleisch, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 Dose gehackte Tomaten, Oregano, Salz, Pfeffer, Ghee oder Schmalz.
Zubereitung: Zucchini längs halbieren, aushöhlen und das Innere hacken. Zwiebel und Knoblauch würfeln, in Fett glasig dünsten. Achtung: Nimm frisch durchgedrehtes Hackfleisch, nicht das graue, abgepackte Zeug. Der Unterschied ist gewaltig! Hackfleisch krümelig anbraten. Zucchinifleisch und Tomaten dazu, würzen, 10 Min. köcheln. Masse in die Zucchini füllen und bei 180°C für ca. 25-30 Minuten in den Ofen.

Wurzelgemüse-Pfanne mit Leber (Kosten: ca. 6-7€ für 2 Personen)
Zutaten: 500g gemischtes Wurzelgemüse (Karotten, Pastinaken), 250g Hühner- oder Kalbsleber, 1 Apfel, 1 Zwiebel, Majoran, Salz, Pfeffer, Ghee.
Zubereitung: Leber in Stücke schneiden und ggf. wässern. Gemüse, Zwiebel würfeln. Apfel in Spalten schneiden. Fett erhitzen, Gemüse darin ca. 10 Minuten anbraten. Leber trockentupfen, kurz und scharf mitbraten. Apfel und Majoran dazu, würzen, 2-3 Minuten durchschwenken. Die Leber muss innen noch rosa sein!
Wenn’s mal hakt: Problemlösungen für Fortgeschrittene
Die Umstellung ist nicht immer ein Spaziergang. Die „Paleo-Grippe“ in den ersten zwei Wochen mit Kopfschmerzen und Müdigkeit ist normal. Dein Körper stellt seinen Motor von Zucker auf Fett um. Das ist wie ein Entzug. Wichtig: Genug trinken, gutes Salz verwenden und ausreichend gesunde Fette essen!
Bei Einladungen? Beim Grillen bist du der König: Fleisch und Salat. Lass das Brot weg. Im Restaurant bestellst du Steak oder Fisch und bittest statt Pommes um extra Gemüse. Klappt fast immer.

Ein Wort der Warnung: Deine Verantwortung
Ich bin Handwerker, kein Arzt. Dieser Artikel sind meine Erfahrungen. Wenn du krank bist, sprich mit deinem Arzt, bevor du alles umstellst. Und Hygiene in der Küche ist nicht verhandelbar. Getrennte Bretter für Fleisch und Gemüse, Hände waschen!
Und ganz wichtig: Achte auf Vielfalt! Wer nur Steak mit Brokkoli isst, bekommt Probleme. Iss den Regenbogen. Versuch mal, jede Woche fünf verschiedene Farben Gemüse auf den Teller zu bekommen. Das ist keine Esoterik, sondern sichert dir verschiedene Nährstoffe. Simpel, aber effektiv. Hör auf deinen Körper. Er sagt dir, was gut für dich ist. Am Ende ist das hier kein Dogma, sondern ein Weg zurück zu echten Lebensmitteln. Pack’s an!
Bildergalerie



Der vergessene Held im Gewürzregal?
Gutes Salz! Vergiss das billige, jodierte Rieselzeug. Ein hochwertiges, unraffiniertes Meersalz wie Maldon Sea Salt oder ein gutes Steinsalz liefert nicht nur reinen Geschmack, sondern auch wertvolle Mineralien und Spurenelemente. Es ist der Unterschied zwischen einem flachen und einem tiefgründigen Geschmacksprofil, besonders wenn du ein gutes Stück Fleisch oder geröstetes Gemüse veredelst. Ein kleiner Luxus, der jeden Cent wert ist und deine Paleo-Küche auf ein neues Level hebt.



- Verwende Gelenkknochen, Markknochen und sogar Hühnerfüße für maximales Kollagen.
- Füge einen Schuss Apfelessig hinzu, um die Mineralien aus den Knochen zu lösen.
- Lass die Brühe mindestens 12 Stunden (Rind) oder 6 Stunden (Huhn) köcheln, aber nicht kochen.
Das Ergebnis? Eine nährstoffreiche, goldene Knochenbrühe, die Gelenke schmiert und den Darm heilt. Das ist Handwerk in flüssiger Form.



Das Fett-Missverständnis: Jahrelang wurde uns erzählt, Fett mache fett. Quatsch! Gesunde Fette sind der wichtigste Energielieferant in der Paleo-Ernährung. Sie sättigen langanhaltend, sind essenziell für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) und bilden die Bausteine für unsere Hormone. Denk an Avocados, Olivenöl extra vergine, Kokosöl und das Fett von Weidetieren. Das ist der Premium-Treibstoff für deinen Motor.


„Der moderne Mensch isst im Schnitt pro Jahr sein eigenes Körpergewicht in Zucker.“
Eine erschreckende Vorstellung, aber sie verdeutlicht das Problem. Paleo kappt diese ungesunde Verbindung radikal. Indem du auf zugesetzten Zucker und schnell verdauliche Kohlenhydrate verzichtest, stabilisierst du deinen Blutzuckerspiegel. Das Resultat ist nicht nur weniger Heißhunger, sondern auch konstante Energie über den ganzen Tag – ohne das gefürchtete Nachmittagstief.



Wer sagt, dass man bei Paleo auf Brot oder Kuchen verzichten muss? Man muss nur die richtigen Mehle kennen. Die Basis für Paleo-Backwaren sind Nuss- und Kokosmehle. Sie verhalten sich anders als Getreidemehle, aber mit ein paar Tricks gelingen Waffeln, Brot und Muffins perfekt.
- Mandelmehl: Der Allrounder. Ideal für saftige Kuchen und Brote. Achte auf entöltes Mehl für feinere Ergebnisse.
- Kokosmehl: Extrem saugfähig. Du brauchst nur etwa 1/4 der Menge im Vergleich zu herkömmlichem Mehl und mehr Flüssigkeit (Eier, Wasser). Perfekt für dichte, leicht süßliche Backwaren.
- Tapiokastärke: Sorgt für Bindung und eine luftige Textur. Ein guter Helfer, um schwere Nussmehle aufzulockern.



Muss ich wirklich auf meinen Morgenkaffee verzichten?
Gute Nachrichten: Nicht unbedingt. Kaffee ist zwar keine „Steinzeit-Erfindung“, aber qualitativ hochwertiger, schwarzer Kaffee ohne Zucker und Milch wird von den meisten in der Paleo-Community toleriert. Achte auf die Qualität: Wähle ganze Bohnen aus biologischem Anbau, um Pestizidrückstände zu meiden. Wenn du empfindlich auf Koffein reagierst oder an Nebennierenschwäche leidest, könnte eine Pause jedoch sinnvoll sein. Eine Alternative? Ein anregender Kräutertee oder ein Glas Wasser mit Zitrone zum Start in den Tag.



Kokosöl: Ein Star für mittlere bis hohe Temperaturen. Sein hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren macht es sehr hitzestabil. Perfekt zum Anbraten von Gemüse oder für asiatische Gerichte. Marken wie Dr. Goerg bieten eine exzellente, native Qualität.
Ghee (Butterschmalz): Die Geheimwaffe der Meisterköche. Ghee ist geklärte Butter, bei der Milcheiweiß und Wasser entfernt wurden. Es hat einen sehr hohen Rauchpunkt (ca. 250 °C) und einen reichen, buttrigen Geschmack. Ideal, um ein Steak scharf anzubraten. Probier mal das von Ghee Easy.
Für scharfes Anbraten ist Ghee unschlagbar, während Kokosöl eine tolle Allround-Option mit leicht exotischer Note ist.


In Deutschland landen jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Ein großer Teil davon sind tierische Produkte.
Die „Nose-to-Tail“-Philosophie, die jeder gute Metzger predigt, ist die direkteste Antwort darauf. Statt nur das Filet zu kaufen, lernt man, auch Schmorteile wie Rinderhesse, Ochsenschwanz oder Innereien zu schätzen. Diese Stücke sind nicht nur unschlagbar günstig, sondern oft auch nährstoffreicher. Ein Gulasch aus der Wade schmeckt intensiver als jedes Kurzgebratene – und ist ein Akt des Respekts vor dem Tier.



- Fördert eine gesunde Darmflora und stärkt das Immunsystem.
- Macht Gemüse leichter verdaulich und Nährstoffe besser verfügbar.
- Ist eine natürliche Quelle für Probiotika, ganz ohne Kapseln.
Das Geheimnis? Die uralte Kunst der Lakto-Fermentation. Ein Glas selbstgemachtes Sauerkraut oder Kimchi ist ein probiotischer Super-Booster für deine Verdauung und kostet nur ein paar Cent in der Herstellung. Alles, was du brauchst, sind Gemüse, Salz und etwas Geduld.



Eines der häufigsten Feedbacks von Leuten, die auf Paleo umsteigen, ist nicht nur der Gewichtsverlust oder die bessere Haut. Es ist der „Brain Fog“, der sich lichtet. Diese plötzliche geistige Klarheit und Konzentration fühlen sich an, als hätte jemand die Fenster im Kopf aufgerissen und frische Luft hereingelassen. Das Gehirn liebt Ketonkörper, die aus Fett gebildet werden, als alternative Energiequelle. Das ist der Grund für diesen messerscharfen Fokus.


Die Falle der Paleo-Fertigprodukte: Nur weil „Paleo“ draufsteht, ist es nicht automatisch eine gute Wahl. Viele Riegel und Snacks sind voll mit Dattelpaste (also Zucker), übermäßig vielen Nüssen oder minderwertigen Fetten. Ein echter Paleo-Snack ist einfach: eine Handvoll Mandeln, ein hartgekochtes Ei, ein paar Oliven oder Beef Jerky von einem Metzger, der auf Nitritpökelsalz verzichtet. Einfach, ehrlich und ohne versteckten Mist.



„Die natürlichste menschliche Ernährung ist diejenige, an die unsere Spezies genetisch angepasst ist.“ – Dr. Loren Cordain, Begründer der modernen Paleo-Bewegung.



Wie navigiere ich eigentlich Restaurantbesuche?
Ganz einfach: Sei der Chef deiner Bestellung. Fast jedes Restaurant kann dir helfen. Bestelle ein Steak, Fisch oder Hühnchen (gegrillt, nicht paniert) und bitte darum, die Beilagen auszutauschen. Statt Pommes oder Kroketten frag nach einer doppelten Portion Salat, gedünstetem Gemüse oder Ofengemüse. Die meisten Köche sind flexibel, wenn man freundlich fragt. Ein guter Plan B: Ein großer gemischter Salat mit extra Proteinen wie Thunfisch, Ei oder Hähnchenstreifen.



- Ein gusseiserner Topf (Dutch Oven) von Marken wie Le Creuset oder Staub ist eine Investition fürs Leben. Perfekt für Schmorgerichte und sogar zum Brotbacken.
- Ein scharfes Kochmesser. Ein stumpfes Messer ist gefährlicher als ein scharfes.
- Ein Spiralschneider für Zucchini- oder Karotten-Nudeln („Zoodles“).


Mehr als nur Muskeln: Die Superkraft der Innereien.
Leber, Herz und Niere sind die am meisten unterschätzten Lebensmittel überhaupt. Sie sind wahre Nährstoffbomben und spottbillig. Rinderleber enthält mehr Vitamin B12, Vitamin A und Kupfer als jedes andere Lebensmittel. Du magst den Geschmack nicht? Fang klein an: Mische 10-20% gewolfte Leber unter dein Hackfleisch für Frikadellen oder Bolognese. Du wirst es kaum schmecken, aber dein Körper wird es dir danken.



Mandelmehl: Der feine Allrounder. Es liefert eine zarte, kuchenähnliche Textur und einen dezenten Nussgeschmack. Es braucht jedoch oft ein Bindemittel wie Eier oder Flohsamenschalen. Ideal für Muffins und helle Brote.
Kokosmehl: Die durstige Diva. Es absorbiert extrem viel Flüssigkeit und ergibt ein dichteres, fast schon brotähnliches Ergebnis. Es ist günstiger und nussfrei, aber in der Handhabung anspruchsvoller.
Für luftige, feine Backwaren ist Mandelmehl die erste Wahl. Wenn du eine festere Struktur und eine nussfreie Alternative suchst, greif zu Kokosmehl, aber passe die Flüssigkeitsmenge an!



- Stabile Energie ohne Blutzucker-Achterbahn.
- Intensiverer, tieferer Geschmack deiner Gerichte.
- Weniger Abfall, da das ganze Tier genutzt wird.
Das Geheimnis? Ein Slow Cooker oder ein guter alter Schmortopf. Gib morgens Fleisch, Gemüse und Brühe hinein, und abends erwartet dich ein butterzartes Gericht, bei dem selbst die zähesten Stücke zerfallen. Minimaler Aufwand, maximales Ergebnis.


Eine der größten Umstellungen bei Paleo ist die Abkehr von der „Snack-Kultur“. Statt ständig kleine, kohlenhydratreiche Happen zu essen, zielt Paleo auf sättigende Hauptmahlzeiten ab, die dich für Stunden versorgen. Wenn du zwischen den Mahlzeiten Hunger hast, war deine letzte Mahlzeit wahrscheinlich nicht groß genug oder enthielt zu wenig Fett oder Protein. Hör auf deinen Körper: Iss, wenn du hungrig bist, aber iss dann eine richtige Mahlzeit.



Wusstest du, dass die meisten industriellen Pflanzenöle (Sonnenblume, Raps, Soja) ein extrem ungünstiges Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren von bis zu 20:1 haben?
Dieses Ungleichgewicht fördert stille Entzündungen im Körper. Eine artgerechte Ernährung, reich an Fisch, Weidefleisch und Leinsamen, strebt ein gesundes Verhältnis von etwa 3:1 an. Der simple Tausch von Sonnenblumenöl gegen Oliven- oder Avocadoöl ist also keine Kleinigkeit, sondern ein entscheidender Schritt für deine Gesundheit.



Heißhunger auf Süßes – und jetzt?
Erstmal tief durchatmen. Heißhunger ist oft ein Signal für Nährstoffmangel oder eine Blutzuckerschwankung. Bevor du zu Paleo-Süßigkeiten greifst, versuch es mit einem Glas Wasser oder einer kleinen Handvoll Beeren. Oft hilft auch etwas Fettiges wie ein Löffel Mandelmus. Wenn es doch etwas Süßes sein soll, sind Früchte deine erste Wahl. Für „echte“ Desserts nutze natürliche Süßungsmittel wie Ahornsirup oder Honig – aber in Maßen, denn für den Körper bleibt Zucker am Ende Zucker.



Weiderind vom Online-Versand: Oft von spezialisierten Höfen wie „Kauf-ne-Kuh.de“. Garantiert 100% grasgefüttert, was ein besseres Omega-Fettsäuren-Profil bedeutet. Man muss oft größere Mengen bestellen, was Planung erfordert.
Bio-Fleisch vom Metzger: Der Vorteil ist der direkte Kontakt und die Beratung. Nicht jedes Bio-Rind ist rein grasgefüttert (oft Zufütterung mit Getreide). Dafür kannst du gezielt kleine Mengen und spezielle Zuschnitte kaufen.
Für Nährstoff-Perfektionisten ist zertifiziertes Weiderind überlegen. Für Flexibilität, Beratung und die Unterstützung des lokalen Handwerks ist der Metzger um die Ecke die beste Wahl.


Vergiss komplizierte Marinaden. Eine gute handwerkliche Gewürzmischung ist alles, was du brauchst. Mische dir deinen eigenen „Magic Dust“ für Fleisch und Gemüse:
- 4 EL geräuchertes Paprikapulver (Pimentón de la Vera)
- 2 EL grobes Meersalz
- 2 EL Knoblauchpulver
- 1 EL Zwiebelpulver
- 1 EL gemahlener Kreuzkümmel
In einem Glas aufbewahren und großzügig verwenden. Verleiht allem ein rauchiges, herzhaftes Aroma – ganz ohne Zucker oder Geschmacksverstärker.



Achtung, Nuss-Falle: Nüsse sind ein toller Paleo-Snack, aber sie sind kein „Freifahrtschein“. Sie sind sehr kalorienreich und enthalten Phytinsäure, die die Mineralstoffaufnahme hemmen kann. Außerdem haben viele Nüsse (wie Mandeln oder Walnüsse) einen hohen Anteil an entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren. Die Dosis macht das Gift: Eine kleine Handvoll ist super, eine ganze Tüte vor dem Fernseher eher nicht.



Eine einzige Portion Rinderleber (ca. 100g) deckt über 1000% des Tagesbedarfs an Vitamin B12 und über 700% des Bedarfs an Vitamin A.
Diese Zahlen zeigen, warum Leber als das ursprüngliche Superfood gilt. Kein Multivitaminpräparat kann da mithalten. Es ist die konzentrierteste Nährstoffquelle, die die Natur zu bieten hat. Einmal pro Woche eine kleine Portion in den Speiseplan zu integrieren, ist eine der wirkungsvollsten Maßnahmen für deine Gesundheit.

Blumenkohl ist der beste Freund des Paleo-Anhängers. Er ist unglaublich vielseitig und kann viele kohlenhydratreiche Klassiker ersetzen. Püriert wird er zu einem cremigen „Kartoffelstock“-Ersatz. Im Mixer geschreddert und kurz angebraten verwandelt er sich in „Blumenkohlreis“. Im Ganzen geröstet mit Olivenöl und Gewürzen wird er zum Star des Abendessens. Ein günstiges, lokales Gemüse mit dem Potenzial, deine Küche zu revolutionieren.




