Mangold für Alle: Dein kompletter Guide von der Fensterbank bis zum Teller
Mangold ist mehr als nur ein Gemüse – es ist ein kulinarisches Abenteuer! Entdecken Sie köstliche Rezepte, die Ihre Geschmacksknospen verzaubern.
„Die Blätter des Mangolds rascheln leise, als sie in die Pfanne gleiten – ein Geheimnis, das nur die mutigsten Küchenchefs lüften.“ In der Welt der Aromen und Farben wartet dieses unterschätzte Gemüse darauf, entdeckt zu werden. Mit seinen leuchtenden Stielen und dem zarten, aber zugleich kräftigen Geschmack ist Mangold die perfekte Basis für kreative Gerichte. Lassen Sie sich von unseren Rezeptideen inspirieren und bringen Sie frischen Wind in Ihre Küche!
Hey, schön, dass du da bist! Wenn es ein Gemüse gibt, das oft total unterschätzt wird, dann ist es Mangold. Ganz ehrlich, er steht oft im Schatten von Spinat, aber das hat er absolut nicht verdient. Mangold ist nicht nur super lecker und vielseitig, sondern auch ein echtes Highlight im Garten oder sogar auf dem Balkon. Ich gärtnere schon seit Ewigkeiten und will dir heute zeigen, wie einfach und lohnend der Anbau ist – ganz ohne komplizierten Gärtner-Jargon.
Inhaltsverzeichnis
Wir packen das zusammen an: vom richtigen Samen über die Pflege bis hin zu super einfachen Rezepten, die garantiert gelingen. Versprochen, das ist kein Hexenwerk!
Erst mal Tacheles: Was ist Mangold eigentlich?
Bevor wir die Hände in die Erde stecken, lass uns kurz klären, mit wem wir es hier zu tun haben. Mangold (botanisch Beta vulgaris subsp. cicla) ist, und das überrascht viele, ein naher Verwandter der Roten Bete und der Zuckerrübe. Mit Spinat ist er also nicht so eng verwandt, wie man denkt. Das ist gut zu wissen, vor allem wenn du planst, was du nächstes Jahr in dein Beet pflanzen willst (Stichwort: Fruchtfolge).

Grundsätzlich gibt es zwei Typen, zwischen denen du dich entscheiden kannst:
- Stielmangold (oder Rippenmangold): Das ist der Paradiesvogel im Beet. Er bildet dicke, fleischige Stiele, die in Weiß, Gelb, Orange oder knalligem Rot leuchten können. Hier ist der Clou: Du verwendest Stiele und Blätter am besten getrennt, weil die Stiele eine längere Garzeit haben. Denk an knackige, leicht süßliche Gemüsesticks!
- Schnittmangold (oder Blattmangold): Dieser Typ erinnert optisch stark an Spinat. Er hat zartere Blätter und dünnere Stiele. Das Tolle an ihm ist, dass du einfach immer wieder die äußeren Blätter erntest und er unermüdlich nachwächst. Perfekt für den schnellen Salat oder als Gemüsebeilage.
Übrigens: Die tollen Farben der Stiele sind kein Zufall. Es sind natürliche Pflanzenfarbstoffe, die die Pflanze vor zu viel Sonne schützen. Für uns ist das einfach nur ein wunderschöner Bonus im Gemüsebeet.
Dein Einstieg: Die kleine Einkaufsliste
Du siehst, der Start ist wirklich unkompliziert. Um direkt loslegen zu können, brauchst du eigentlich nur das hier:

- 1 Päckchen Mangoldsamen: Gibt’s in jedem Gartencenter oder online, kostet meist zwischen 2 € und 4 €. Achte auf samenfestes Saatgut, wenn du später eigene Samen ernten möchtest.
- 1 Sack torffreie Bio-Erde: Besonders wichtig für den Anbau im Topf. Ein 40-Liter-Sack kostet etwa 5 € bis 8 €.
- Optional ein organischer Flüssigdünger: Eine Flasche für ca. 10 € reicht die ganze Saison. Eine super Sache ist verdünnte Beinwelljauche, falls du die selbst ansetzen möchtest.
Die Vorbereitung: So fühlt sich dein Mangold pudelwohl
Der perfekte Standort im Garten
Mangold ist relativ anspruchslos, aber für eine reiche Ernte liebt er einen nährstoffreichen Boden. Gärtner nennen ihn einen „Mittelzehrer“. Das heißt, er hat Hunger, aber nicht so extrem wie ein Kürbis oder Kohl. Der ideale Boden ist tiefgründig, reich an Humus und hält Wasser gut, ohne dass die Wurzeln im Nassen stehen.
Ein kleiner Profi-Tipp: Arbeite vor der Aussaat eine gute Portion reifen Kompost in die oberste Erdschicht ein. Wenn du fragst, was eine „gute Portion“ ist: Rechne mal mit einem 10-Liter-Eimer pro Quadratmeter. Das verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die ganze Bodenstruktur. Aber Achtung! Frischer Mist ist tabu. Er ist viel zu scharf und könnte die zarten Wurzeln verbrennen.

Kein Garten? Kein Problem! Mangold auf dem Balkon
Wer sagt, dass man für frisches Gemüse einen riesigen Garten braucht? Mangold wächst auch ganz fantastisch im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse. Ehrlich gesagt, die bunten Stielmangold-Sorten sehen in einem schönen Kübel oft besser aus als manche Zierpflanze!
Was du beachten solltest:
- Die Topfgröße: Nimm keinen zu kleinen Topf. Für eine einzelne Stielmangold-Pflanze sollte er mindestens 10-15 Liter Volumen haben, also etwa 25-30 cm im Durchmesser. Für Schnittmangold kannst du auch einen länglichen Balkonkasten nehmen.
- Die Erde: Verwende eine hochwertige, torffreie Bio-Gemüseerde. Die ist gut vorgedüngt und speichert Wasser besser als billige Blumenerde.
- Wasser & Dünger: Pflanzen im Topf trocknen schneller aus und die Nährstoffe sind begrenzt. Gieße regelmäßig, sodass die Erde immer leicht feucht ist. Ab etwa sechs Wochen nach der Aussaat solltest du alle zwei Wochen etwas flüssigen Gemüsedünger ins Gießwasser geben.
Ein Wort zur Oxalsäure
Immer wieder liest man Warnungen vor der Oxalsäure im Mangold. Lass uns das mal kurz und ehrlich einordnen. Ja, Mangold enthält Oxalsäure – genau wie Rhabarber und Spinat. Für gesunde Menschen ist der normale Verzehr aber absolut unbedenklich. Nur Personen, die zu Nierensteinen neigen, sollten vorsichtig sein und vielleicht vorher mit ihrem Arzt sprechen.

Die gute Nachricht: Der Gehalt an Oxalsäure lässt sich super einfach reduzieren. Wenn du den Mangold kochst oder kurz blanchierst und das Kochwasser danach wegschüttest, schwemmst du einen Großteil davon einfach aus. So einfach ist das!
Jetzt geht’s los: Anbau Schritt für Schritt
So, genug der Theorie, jetzt wird gegärtnert! Der beste Zeitpunkt für die Aussaat im Freien ist von Mitte April bis Ende Juli. Wenn du zu früh dran bist und es noch sehr kalt ist, kann es passieren, dass der Mangold denkt, er hätte schon einen Winter erlebt, und direkt in die Blüte schießt. Das wollen wir natürlich vermeiden.
Für eine vierköpfige Familie reicht eine Reihe von etwa zwei Metern locker für den ganzen Sommer, da du ja ständig nachernten kannst.
Die Samen kommen etwa 2 bis 3 Zentimeter tief in die Erde. Ein kleiner Trick für gerade Reihen: Spanne einfach eine Schnur. Das sieht nicht nur ordentlich aus, sondern erleichtert später auch das Hacken. Die Mangoldsamen sind übrigens kleine Knäuel, aus denen oft mehrere Pflänzchen wachsen. Also nicht wundern, wenn es an einer Stelle plötzlich voller wird.

Der richtige Abstand ist super wichtig:
- Für Stielmangold: Plane einen Reihenabstand von ca. 40 cm ein. In der Reihe selbst lässt du später alle 30 bis 40 cm nur die kräftigste Pflanze stehen.
- Für Schnittmangold: Hier reichen 25 bis 30 cm zwischen den Reihen. Er wird dichter gesät und wächst buschiger.
Nach der Aussaat die Erde andrücken, vorsichtig angießen und feucht halten. Nach 10 bis 14 Tagen spitzen die ersten Keimlinge aus der Erde.
Pflege: Das kleine Gärtner-Einmaleins
Sind die Pflänzchen etwa handhoch, kommt der schwerste Teil: das Vereinzeln. Es bricht einem das Herz, die kleinen Pflänzchen rauszuzupfen, aber es muss sein. Nur so hat jede Pflanze genug Platz zum Wachsen. Kleiner Trost: Die gezupften Mini-Blättchen kannst du direkt als leckeres Micro-Green in den Salat werfen!
Gießen, Hacken, Mulchen: Mangold mag es gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Gieße am besten immer direkt auf die Erde, nicht über die Blätter, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Regelmäßiges Hacken hält nicht nur das Unkraut in Schach, sondern spart auch Gießwasser. Eine Schicht Rasenschnitt oder angetrockneter Brennnessel-Mulch ist Gold wert – sie hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut.

Gute und schlechte Nachbarn: Mangold ist ein ziemlich geselliger Typ. Er versteht sich super mit Bohnen, Radieschen, Kohlrabi und den meisten Salaten. Ein echter Klassiker ist die Kombination mit Buschbohnen. Wen er allerdings nicht so mag, sind seine direkten Verwandten wie Rote Bete oder Spinat. Lass da lieber etwas Abstand im Beet.
Düngen: Wenn du Kompost eingearbeitet hast, ist meist keine weitere Düngung nötig. Wirken die Blätter aber etwas blass, hilft eine Gabe Flüssigdünger. Mein Geheimtipp ist Beinwelljauche. Dafür einfach Beinwellblätter in Wasser gären lassen und die Jauche dann im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt zum Gießen verwenden. Riecht streng, wirkt aber Wunder!
Die Top 3 Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)
- Nicht vereinzeln: Der häufigste Fehler! Wenn die Pflanzen zu eng stehen, konkurrieren sie um Licht und Nährstoffe. Das Ergebnis: mickrige Pflänzchen statt einer prächtigen Ernte. Also, sei stark und zupfe die überzähligen Keimlinge raus!
- Stiele und Blätter zusammen kochen: Das führt unweigerlich zu Blatt-Matsch und harten Stielen. Trenne sie immer vor dem Kochen und gare die Stiele ein paar Minuten länger vor.
- Zu früh bei Kälte aussäen: Ungeduld führt hier leider oft dazu, dass der Mangold schießt, also eine Blüte bildet. Warte lieber, bis der Boden sich etwas erwärmt hat (Mitte/Ende April).

Die Ernte: Freude den ganzen Sommer lang
Jetzt kommt der beste Teil! Etwa 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat kannst du mit der Ernte beginnen. Und das ist das Geniale am Mangold: Du erntest ihn nicht einmal komplett ab, sondern immer wieder aufs Neue.
Pflücke oder schneide immer die äußeren, großen Blätter samt Stiel ganz unten an der Basis ab. Das Herz in der Mitte, also die kleinen, jungen Blätter, lässt du unbedingt stehen. Von dort treibt die Pflanze immer wieder neu aus. So kannst du von einer einzigen Aussaat bis zum ersten Frost ernten.
Ein kleiner Tipp: Ernte am besten morgens an einem trockenen Tag. Dann sind die Blätter am knackigsten und halten sich im Kühlschrank länger.
Dein 10-Minuten-Gartenerfolg für heute
Na, Lust bekommen? Hier ist eine kleine Aufgabe, die sofort glücklich macht: Geh raus zu deiner Mangoldpflanze (oder deinem Topf) und ernte drei der äußersten Blätter. Einfach unten abbrechen. Das Herz bleibt stehen, die Pflanze wächst weiter. Deine Belohnung: Super frisches Grün für dein Abendbrot in nur wenigen Minuten!

Vom Beet in die Küche: So wird’s richtig lecker
Frisch geernteter Mangold hält sich, in ein feuchtes Tuch gewickelt, im Gemüsefach des Kühlschranks etwa zwei bis drei Tage. Jetzt zeige ich dir, wie du ihn ganz einfach zubereitest.
Der wichtigste Schritt zuerst: Trenne die Blätter von den Stielen! Die Stiele kommen in kleine, mundgerechte Stücke, das Blattgrün kannst du grob hacken. Das ist das ganze Geheimnis.
Grundrezept: Mangoldgemüse für Zwei
Dieses Rezept ist die perfekte Basis und schmeckt fantastisch zu Kartoffeln, Fisch oder einfach so.
Was du brauchst:
- ca. 500 g frischer Mangold (das ist ein typischer Bund aus dem Laden)
- 1 Zwiebel, fein gewürfelt
- 1-2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- Etwas Olivenöl oder Butter zum Anbraten
- Salz, Pfeffer und eine Prise frisch geriebene Muskatnuss
- Ein Schuss Sahne, Crème fraîche oder einfach Wasser
Und so geht’s:
- Erhitze das Öl oder die Butter in einer großen Pfanne und dünste die Zwiebelwürfel darin glasig an.
- Gib die geschnittenen Mangoldstiele dazu und brate sie unter Rühren für etwa 5-7 Minuten an, bis sie etwas weicher werden, aber noch Biss haben.
- Jetzt kommt der Knoblauch dazu – aber nur für eine halbe Minute mitbraten, sonst wird er bitter!
- Wirf nun das gehackte Blattgrün in die Pfanne. Es fällt sofort zusammen. Rühre alles gut um.
- Lösche das Ganze mit einem Schuss Sahne oder Wasser ab, damit nichts anbrennt.
- Lass alles noch 2-3 Minuten köcheln. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Fertig!

Für später: Den Sommer im Glas einfangen
Wenn die Ernte mal üppiger ausfällt, ist Einfrieren die beste Methode. Dafür blanchierst du das Gemüse kurz: die Stiele 3-4 Minuten, die Blätter nur 1-2 Minuten in kochendem Salzwasser. Danach sofort in Eiswasser abschrecken, um die Farbe zu erhalten. Gut abtropfen lassen, portionieren und ab in den Gefrierschrank. So hast du auch im Winter noch was von deiner Ernte.
Ein letztes Wort…
Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, wie unkompliziert und lohnend Mangold ist. Er ist ein ehrliches, dankbares Gemüse, das mit wenig Aufwand eine riesige Freude bereitet. Trau dich einfach, probier es aus! Im Garten kann man kaum etwas falsch machen, denn aus jedem vermeintlichen Fehler lernt man am meisten. Viel Spaß beim Gärtnern und Genießen!
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Mein Mangold wird plötzlich bitter. Was mache ich falsch?
Keine Sorge, das ist ein typisches Problem bei Trockenheit oder Hitzestress. Wenn der Mangold durstig ist, konzentriert er seine Inhaltsstoffe, was zu einem bitteren Geschmack führen kann. Die Lösung ist einfach: Halte den Boden gleichmäßig feucht, besonders an heißen Tagen. Eine Schicht Mulch, zum Beispiel aus Rasenschnitt, um die Pflanzen herum hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und die Wurzeln kühl zu halten. So bleibt dein Mangold zart und mild im Geschmack.

- Knoblauch und Zwiebeln wehren Schädlinge ab.
- Buschbohnen reichern den Boden mit Stickstoff an, den Mangold liebt.
- Kopfsalat und Radieschen nutzen den Platz, während der Mangold wächst.
Das Geheimnis guter Nachbarschaft im Beet? Diese Pflanzpartner unterstützen deinen Mangold aktiv und sorgen für eine gesunde, ertragreiche Ernte ohne viel Chemie.


Eine einzige Portion Mangold (ca. 175g gekocht) kann den gesamten Tagesbedarf an Vitamin A und Vitamin K decken.
Diese beiden Vitamine sind entscheidend für die Augengesundheit und eine normale Blutgerinnung. Das macht Mangold nicht nur zu einem leckeren, sondern auch zu einem extrem funktionalen Lebensmittel – ein echtes Kraftpaket direkt aus dem eigenen Garten.

Edible Landscaping: Wer sagt, dass ein Gemüsebeet langweilig aussehen muss? Sorten wie ‚Bright Lights‘ oder ‚Feurio‘ von Bingenheimer Saatgut sind so farbenfroh, dass sie sich perfekt als Zierpflanzen in Blumenbeeten eignen. Pflanze sie zwischen Stauden oder als farbenfrohe Abgrenzung. Du erntest nicht nur frisches Gemüse, sondern gestaltest auch einen Garten, der das ganze Jahr über fantastisch aussieht.

Die Stiele sind zu schade zum Wegwerfen! Hier sind drei Ideen, wie du sie separat verwenden kannst:
- Eingelegte Mangoldstiele: Schneide die Stiele in Stücke und lege sie wie Essiggurken in einem süß-sauren Sud ein. Eine knackige, farbenfrohe Ergänzung für Salate und Brotzeiten.
- Gratinierte Stiele: Kurz blanchieren, in eine Auflaufform geben, mit Béchamelsauce und Parmesan überbacken. Eine köstliche Beilage!
- Knackige Rohkost-Sticks: Die zarten, bunten Stiele einfach roh mit einem leckeren Kräuterquark-Dip genießen.


Wie lagere ich Mangold richtig, damit er knackig bleibt?
Der größte Feind von frischem Mangold ist das Austrocknen. Wickle die ungewaschenen Blätter und Stiele in ein feuchtes Küchentuch oder ein Bienenwachstuch ein und lege sie dann ins Gemüsefach deines Kühlschranks. So bleibt er locker 3-5 Tage frisch und knackig. Bitte nicht in einer geschlossenen Plastiktüte lagern, da sich dort Kondenswasser sammelt und die Blätter matschig werden.

„Mangold ist die mediterrane Antwort auf Spinat, aber mit mehr Charakter und einer beeindruckenden Widerstandsfähigkeit im Garten.“ – Gärtner-Weisheit

Wichtiger Hinweis zur Oxalsäure: Mangold enthält, ähnlich wie Rhabarber und Spinat, Oxalsäure. In normalen Mengen ist das für die meisten Menschen unbedenklich. Wer jedoch zu Nierensteinen neigt, sollte Mangold nicht roh in riesigen Mengen essen. Durch kurzes Blanchieren oder Kochen wird ein Großteil der Oxalsäure ins Kochwasser abgegeben und das Gemüse bekömmlicher. Das Wasser danach einfach wegschütten!


Saatgut von ‚Bright Lights‘: Diese Sorte ist der unangefochtene Star für alle, die Farbe lieben. Die Stiele leuchten in Gelb, Orange, Pink, Rot und Weiß. Perfekt für einen Regenbogen auf dem Teller und im Beet. Erhältlich von vielen Anbietern wie Kiepenkerl oder Thompson & Morgan.
Saatgut von ‚Lucullus‘: Eine bewährte, klassische Sorte mit dicken, weißen Rippen und dunkelgrünen Blättern. Sie ist besonders ertragreich und robust. Ideal, wenn der Fokus auf einer großen Ernte für die Küche liegt.
Beide sind einfach zu ziehen und bieten ganz unterschiedliche optische Erlebnisse.

Schon mal Mangold-Pesto probiert? Es ist eine fantastische Alternative zum klassischen Basilikum-Pesto. Einfach die grünen Blätter des Mangolds (ohne die dicken Stiele) mit gerösteten Walnüssen oder Mandeln, Parmesan, Knoblauch und einem guten Olivenöl wie dem „Olio Extra Vergine di Oliva Taggiasco“ von ROI aus Ligurien mixen. Der Geschmack ist nussiger und erdiger als bei der Basilikum-Variante und passt hervorragend zu Pasta oder als Brotaufstrich.

- Die Blätter welken schnell, aber die Stiele bleiben knackig.
- Die Garzeiten sind völlig unterschiedlich.
- Der Geschmack ist verschieden: Die Blätter sind mild-spinatartig, die Stiele leicht erdig-süßlich.
Der häufigste Anfängerfehler? Blätter und Stiele zusammen in die Pfanne zu werfen. Behandle sie wie zwei verschiedene Gemüse: Stiele zuerst anbraten, dann die Blätter nur kurz zum Zusammenfallen hinzufügen.


Mangold ist eine zweijährige Pflanze. Das bedeutet, im ersten Jahr bildet er die leckeren Blätter und Stiele, die wir ernten. Wenn man ihn über den Winter im Beet lässt (in milden Regionen oder mit Frostschutz), treibt er im zweiten Jahr wieder aus und bildet eine beeindruckende, hohe Blüte. Aus dieser Blüte entwickelt sich dann das Saatgut für die nächste Generation. Ein faszinierender Kreislauf!

Wusstest du, dass Mangold botanisch gesehen eine Rübe ist, bei der wir nicht die Wurzel, sondern die Blätter essen? Die bunten Farbstoffe in den Stielen, die Betalaine, sind dieselben, die auch die Rote Bete so intensiv färben.
Diese Pigmente sind nicht nur schön, sondern auch starke Antioxidantien, die unsere Zellen schützen können. Mit jeder bunten Mahlzeit tust du dir also doppelt Gutes.


Der richtige Ernteschnitt: Für eine lange Ernteperiode ist die richtige Technik entscheidend. Schneide oder breche immer nur die äußeren, größten Blätter an der Basis ab. Lasse das Herz der Pflanze, also die inneren, jungen Blätter, unberührt stehen. Von dort aus wächst der Mangold unermüdlich nach und du kannst über Wochen und Monate immer wieder frische Blätter ernten.

Ein Hauch von Italien: In der ligurischen Küche ist Mangold (dort *bietola* genannt) eine heilige Zutat, vor allem für die berühmte *Torta Pasqualina*. Das ist eine herzhafte Torte aus dünnem Teig, gefüllt mit Mangold, Ricotta und ganzen, hartgekochten Eiern, die beim Anschneiden sichtbar werden. Ein perfektes Beispiel dafür, wie man aus einfachen Zutaten etwas Spektakuläres zaubern kann.

Blattläuse lieben die jungen, zarten Blätter des Mangolds. Aber keine Panik, du musst nicht zur Chemiekeule greifen.
- Erste Hilfe: Ein starker Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch spült die meisten Läuse einfach weg.
- Natürliche Feinde: Fördere Marienkäfer und Florfliegen im Garten, indem du Blühpflanzen wie Dill oder Ringelblumen in der Nähe pflanzt. Sie sind die besten Bodyguards für dein Gemüse.
- Hausmittel: Eine Sprühlösung aus Wasser und ein paar Tropfen Niemöl (z.B. von Neudorff) wirkt abschreckend und schadet der Pflanze nicht.


Kann ich Mangold auch im Topf auf dem Balkon anbauen?
Aber sicher! Mangold ist dafür ideal. Wähle einen Topf mit mindestens 25-30 cm Durchmesser und einer guten Tiefe, damit die Pfahlwurzel Platz hat. Wichtig ist ein Abflussloch, um Staunässe zu vermeiden. Verwende eine hochwertige Bio-Gemüseerde, z.B. die torffreie Erde von Compo Sana. Besonders Schnittmangold eignet sich gut, da du kontinuierlich die äußeren Blätter ernten kannst, ohne die ganze Pflanze zu entfernen.

- Die Farben der Stiele und Blätter bleiben leuchtender.
- Der Geschmack wird milder und weniger erdig.
- Die Textur wird zarter und angenehmer.
Das Geheimnis vieler Köche? Den Mangold vor der Weiterverarbeitung kurz (1-2 Minuten) in kochendem Salzwasser blanchieren und danach sofort in Eiswasser abschrecken. Dieser simple Schritt hebt dein Mangold-Gericht auf ein neues Level.

„Die Erde lacht in Blumen.“ – Ralph Waldo Emerson. Und wir könnten hinzufügen: „…und in den Regenbogenfarben von Mangoldstielen.“
Die Ästhetik deines Gartens ist genauso wichtig wie der Ertrag. Mangold zu pflanzen ist eine Entscheidung für beides: für nahrhaftes Essen und für eine Schönheit, die dich bei jedem Gang durch den Garten erfreut.


Für Minimalisten: Nur die Blätter verwenden. Ein oder zwei junge, zarte Mangoldblätter geben deinem morgendlichen Smoothie einen Nährstoff-Boost, ohne den Geschmack von Früchten wie Banane oder Beeren zu überdecken. Es ist eine einfache Möglichkeit, mehr Grünzeug in deine Ernährung zu schmuggeln.
Für Abenteurer: Blätter und Stiele nutzen. Ein roter Mangoldstiel zusammen mit Himbeeren, roter Bete und etwas Ingwer ergibt einen Smoothie, der nicht nur fantastisch schmeckt, sondern auch eine umwerfende Farbe hat.

Du hast mehr Mangold geerntet, als du essen kannst? Kein Problem, er lässt sich hervorragend einfrieren.
- Wasche den Mangold gründlich und trenne die Blätter von den Stielen.
- Schneide Blätter und Stiele in die gewünschte Größe.
- Blanchiere beides getrennt für 2 Minuten in kochendem Wasser und schrecke es dann in Eiswasser ab.
- Drücke das Wasser so gut wie möglich aus, besonders aus den Blättern.
- Portionsweise in Gefrierbeutel oder -dosen füllen und sofort einfrieren. So hast du auch im Winter noch etwas von deiner Ernte.

Wurzeln lüften den Boden: Mangold bildet eine tiefe Pfahlwurzel. Diese bricht beim Wachsen harte Bodenschichten auf und verbessert so die Bodenstruktur und die Drainage auf natürliche Weise. Wenn du die Pflanze am Ende der Saison erntest und die Wurzel im Boden lässt, zersetzt sie sich und hinterlässt wertvolle organische Substanz und Kanäle für Wasser und Luft. Ein Gewinn für die nächste Anbau-Saison!


Der Geschmackstest: Wie schmeckt Mangold wirklich?
Vergiss den reinen Vergleich mit Spinat. Mangold hat sein eigenes, komplexes Profil. Die Blätter sind zart, mit einer leicht erdigen Note, die an Rote Bete erinnert (kein Wunder, sie sind ja verwandt). Die Stiele, besonders die farbigen, haben eine knackige Textur und eine subtile Süße. Gekocht wird der Geschmack milder, nussiger und verliert die leicht bittere Note, die er roh haben kann. Ein vielschichtiges Gemüse, das es zu entdecken lohnt.

Der römische Gelehrte Plinius der Ältere beschrieb bereits im 1. Jahrhundert nach Christus verschiedene Sorten von Mangold und lobte ihn sowohl als Nahrungsmittel als auch für seine medizinischen Eigenschaften.
Das zeigt, wie lange dieses robuste Gemüse die Menschen schon begleitet. Wenn du Mangold anbaust, pflegst du also eine jahrtausendealte Tradition in deinem eigenen Garten.
Salz in der Erde? Kein Problem! Eine der beeindruckendsten Eigenschaften von Mangold ist seine hohe Salztoleranz. Während viele andere Gemüsesorten in leicht salzhaltigen Böden oder bei der Bewässerung mit härterem Wasser kapitulieren würden, wächst Mangold oft unbeirrt weiter. Das macht ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für Gärten in Küstennähe oder für Böden, die nicht ganz optimal sind.




