Vergiss die Tüte: So machst du die besten Kartoffelchips deines Lebens

von Anette Hoffmann

Ganz ehrlich? Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als selbstgemachte Kartoffelchips. Ich rede nicht von den traurigen, fettigen Dingern aus der Tüte, sondern von hauchdünnen, goldbraunen Scheiben, die mit einem lauten Knacken zerbrechen und einfach nur nach guter Kartoffel und einer Prise Salz schmecken. Viele halten das für eine Wissenschaft – aber eigentlich ist es pures Handwerk, das auf ein paar einfachen, aber entscheidenden Regeln basiert.

Ich zeige dir hier nicht nur ein Rezept. Ich will, dass du verstehst, warum etwas funktioniert. Wir schauen uns die Profitricks an und die typischen Fehler, die fast jeder am Anfang macht. Denn wenn du die Logik dahinter kennst, wird das Ergebnis einfach um Längen besser. Vergiss also die „Chips in 5 Minuten“-Versprechen. Gutes Handwerk braucht ein bisschen Zeit und Liebe. Aber glaub mir: Hast du das einmal probiert, siehst du die Tüten im Supermarkt mit ganz anderen Augen.

Die wichtigste Entscheidung: Die richtige Kartoffel und der perfekte Schnitt

Alles fängt bei der Hauptdarstellerin an: der Kartoffel. Hier passiert schon der erste und häufigste Fehler, der zu labbrigen Chips führt. Greif bloß nicht zu irgendeiner Sorte!

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Für den ultimativen Crunch brauchen wir mehlig kochende Kartoffeln. Warum? Sie haben viel Stärke und wenig Wasser. Die Stärke sorgt für die luftige Struktur, das wenige Wasser verdampft schnell – das ist die Formel für Knusprigkeit. Halte im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt Ausschau nach Sorten wie Agria (mein persönlicher Favorit mit toller Farbe) oder Bintje. Festkochende Sorten sind super für Salat, aber für Chips sind sie viel zu „speckig“ und werden eher zäh als knackig.

Der zweite Schlüssel zum Erfolg ist die Gleichmäßigkeit. Jede Scheibe muss exakt gleich dick sein, sonst verbrennen die dünnen, während die dicken noch weich sind. Das schaffst du von Hand mit einem Messer niemals perfekt. Dein bester Freund hierfür ist ein Gemüsehobel, oft auch Mandoline genannt. Die Dinger gibt es schon für 20-30 € im gut sortierten Haushaltswarenladen oder online und sind eine Investition, die sich lohnt. Stell ihn auf etwa 1,5 bis 2 Millimeter ein. Das ist die ideale Dicke.

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Achtung, jetzt mal im Ernst: So ein Hobel ist unfassbar scharf. Ich hab in meiner Anfangszeit mal aus Leichtsinn ohne den Fingerschutz gearbeitet – das Ende vom Lied war ein unschöner Besuch in der Notaufnahme und eine Lektion, die ich nie vergessen habe. Also: Benutze IMMER den mitgelieferten Restehalter! Ohne Ausnahme. Deine Fingerkuppen werden es dir danken.

Keinen Hobel zur Hand? Als Notlösung kannst du einen richtig guten Sparschäler nehmen und lange, dünne Streifen von der Kartoffel abziehen. Das wird nicht ganz so gleichmäßig, ist aber immer noch besser als ungleiche Scheiben vom Messer.

Das Geheimnis des Knusperns: Wasser, Stärke und die richtige Temperatur

So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Damit du am Ende nicht einen klebrigen Kartoffelklumpen hast, sind zwei Vorbereitungsschritte absolut heilig.

Schritt 1: Das kalte Wasserbad
Sobald die Scheiben gehobelt sind, kommen sie sofort in eine große Schüssel mit eiskaltem Wasser. Das wäscht die überschüssige Stärke von der Oberfläche, die sonst alles verkleben würde. Außerdem verhindert es, dass die Scheiben an der Luft braun anlaufen. Lass sie mindestens 30 Minuten, besser eine ganze Stunde, darin baden. Ein alter Profi-Trick: Ein kleiner Schuss einfacher Essig im Wasser macht die Chips später noch einen Tick feiner.

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Schritt 2: Trocknen, trocknen und nochmal trocknen!
Dieser Schritt wird oft unterschätzt, ist aber entscheidend. Wasser und heißes Öl sind Todfeinde. Jeder Tropfen Wasser im 180 °C heißen Fett sorgt für gefährliche Spritzer und kühlt das Öl ab, was wiederum zu fettigen, traurigen Chips führt. Breite die Scheiben auf sauberen Küchentüchern aus oder – noch besser – gib sie portionsweise in eine Salatschleuder. Sie müssen sich danach an der Oberfläche wirklich komplett trocken anfühlen. Nimm dir die Zeit, es zahlt sich aus!

Die Kunst des Frittierens: Warum zweimal besser ist

Jetzt wird’s heiß! Wir frittieren die Chips zweimal. Ja, richtig gehört. Diese Methode, ähnlich wie bei belgischen Pommes, ist das Geheimnis für die perfekte Textur: innen gar, außen eine stabile, superknackige Kruste.

Was du brauchst (für eine große Schüssel):

  • Ca. 1 kg mehlig kochende Kartoffeln (um die 2 €)
  • 1-2 Liter hocherhitzbares, neutrales Öl wie Raps- oder Sonnenblumenöl (ca. 3-5 €)
  • Einen großen, schweren Topf (Gusseisen ist ideal)
  • Ein digitales Küchenthermometer (unerlässlich!)

Der erste Durchgang (Garen): Erhitze das Öl auf 140-150 °C. Gib eine Portion der trockenen Scheiben hinein – der Topf darf nicht zu voll sein! Frittiere sie für 5-7 Minuten. Ziel ist es, die Kartoffel zu garen und Wasser zu entziehen. Sie sollen dabei blass bleiben und keine Farbe bekommen. Hol sie raus und lass sie auf einem Gitterrost komplett auskühlen.

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Der zweite Durchgang (Knuspern): Sind alle Chips vorgegart und abgekühlt, heizt du das Öl auf 175-180 °C. Jetzt geht es schnell! Gib die blassen Chips wieder portionsweise ins Öl. Innerhalb von 1-2 Minuten werden sie goldbraun und perfekt. Pass gut auf, der Moment zwischen perfekt und verbrannt ist kurz! Sofort raus damit und wieder auf dem Gitterrost abtropfen lassen (nicht auf Küchenpapier, da werden sie von unten weich).

Kleiner Tipp am Rande: Um dem Öl eine feine Note zu geben, kannst du beim ersten Erhitzen eine angedrückte Knoblauchzehe oder einen Rosmarinzweig hineingeben. Nimm sie aber raus, bevor sie dunkel werden, sonst wird’s bitter!

Übrigens, sei nicht schockiert: Aus einem Kilo roher Kartoffeln erhältst du am Ende nur etwa 250-300 Gramm fertige Chips. Das ist völlig normal, da das ganze Wasser verdampft.

Fritteuse, Ofen oder Heißluft? Ein ehrlicher Vergleich

Frittieren im Topf ist der Königsweg, aber nicht jedermanns Sache. Hier die Alternativen ohne Schönrederei:

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Fingerfood für deine Feier: So klappt’s ohne Stress und mit Wow-Effekt

  • Im Backofen: Das Ergebnis sind eher knusprige Kartoffeltaler, nicht die klassischen, luftigen Chips. Trotzdem lecker! Dafür die trockenen Scheiben mit ganz wenig Öl mischen, auf einem Backblech verteilen (sie dürfen sich nicht berühren!) und bei 200 °C Umluft 10-15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Vorteil: Kaum Öl, wenig Aufwand. Nachteil: Weniger „chip-artig“, nicht so gleichmäßig kross.
  • In der Heißluftfritteuse: Ein super Kompromiss! Die Chips werden deutlich knuspriger als im Ofen, aber meist nicht ganz so perfekt wie im Ölbad. Auch hier mit minimal Öl mischen, bei 180 °C ca. 10-12 Minuten backen und den Korb alle paar Minuten gut durchschütteln. Vorteil: Super knusprig bei minimalem Öl. Nachteil: Geht nur in kleinen Portionen, erfordert mehr Aufmerksamkeit.

Der krönende Abschluss: Würzen wie ein Profi

Der wichtigste Tipp: Würze die Chips SOFORT, wenn sie heiß aus dem Fett kommen. Die dünne Ölschicht wirkt wie Klebstoff für das Salz. Wartest du, bis sie kalt sind, fällt alles einfach ab. Nimm dafür am besten feines Meersalz, das verteilt sich besser.

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Meine Lieblingsmischung für das gewisse Etwas? Feines Salz mit einer Prise geräuchertem Paprikapulver, einer Messerspitze Zwiebel- und Knoblauchpulver. Für den echten „Salt & Vinegar“-Kick kannst du Essigpulver probieren, das gibt es online oder in gut sortierten Gewürzläden zu kaufen.

Noch ein Wort zum Öl und zur Lagerung

Kann man das Öl wiederverwenden? Ja, absolut! Lass es komplett abkühlen, filtere es durch einen Kaffeefilter oder ein feines Sieb mit Küchenpapier und fülle es zurück in die Flasche. Du kannst es locker 2-3 Mal zum Frittieren von Chips oder Pommes verwenden. Entsorge es am Ende bitte im Restmüll (in einer verschlossenen Flasche), niemals im Abfluss!

Selbstgemachte Chips hassen Luftfeuchtigkeit. Am allerbesten sind sie frisch, aber wenn etwas übrig bleibt, lagere sie in einer absolut luftdichten Blechdose. Ein kleiner Trick: Leg einen trockenen Cracker oder ein kleines Stoffsäckchen mit Reis mit in die Dose. Beides saugt Feuchtigkeit auf und hält die Chips länger knackig.

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Fingerfood ohne Stress: So wird dein Buffet zum Hit – Ein Profi packt aus!

Viel Spaß beim Ausprobieren – es ist die Mühe wert, versprochen!

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Dein Buffet-Fahrplan: So klappt’s ohne Stress und böse Überraschungen

  • Die Kartoffelscheiben nach dem Hobeln in eine Schüssel mit eiskaltem Wasser legen.
  • Das Wasser mehrmals wechseln, bis es klar bleibt.
  • Die Scheiben danach auf einem sauberen Küchentuch ausbreiten und absolut trocken tupfen.

Das Geheimnis? Durch das Auswaschen der überschüssigen Stärke kleben die Chips beim Frittieren nicht aneinander und werden unvergleichlich knusprig.

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Der Ofen ist eine gute Alternative, aber werden die Chips dort genauso knackig?

Ja, wenn man ein paar Regeln beachtet! Der Schlüssel ist, die dünnen Scheiben nicht einfach auf ein Backblech zu legen. Besser: Ein Kuchengitter auf das Blech stellen und die geölten Kartoffelscheiben darauf verteilen. So kann die heiße Luft von allen Seiten zirkulieren, die Feuchtigkeit entweicht gleichmäßig und die Unterseite wird nicht matschig. Bei etwa 180°C Umluft backen und gut im Auge behalten!

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Fingerfood für deine Party: So klappt’s wie beim Profi (ganz ohne Stress!)

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Einer Legende nach wurde der Kartoffelchip 1853 in Saratoga Springs, New York, aus Verärgerung erfunden. Ein Gast beschwerte sich über zu dicke Bratkartoffeln, woraufhin Koch George Crum sie aus Trotz hauchdünn schnitt, frittierte und versalzte – der Gast war begeistert.

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Nie wieder matschige Zucchinichips: Die ultimative Anleitung für Knusper-Garantie

Die Wahl des richtigen Öls ist entscheidend für Geschmack und Sicherheit. Sie benötigen ein Öl mit einem hohen Rauchpunkt, das also stark erhitzt werden kann, ohne zu verbrennen und bitter zu werden.

  • Raffiniertes Rapsöl: Neutral im Geschmack und preiswert.
  • Sonnenblumenöl (High-Oleic): Ebenfalls geschmacksneutral und hitzestabil.
  • Erdnussöl: Verleiht eine dezent nussige Note, die viele lieben.

Olivenöl extra vergine ist hier ungeeignet, sein Rauchpunkt ist zu niedrig.

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Wichtiger Punkt: Die Temperatur des Frittierfetts ist keine Schätzung, sondern eine exakte Wissenschaft. Ideal sind 170 bis 180 °C. Zu kaltes Öl saugen die Kartoffeln auf und werden fettig und weich. Zu heißes Öl verbrennt die Chips, bevor sie im Inneren gar und knusprig sind. Ein Küchenthermometer ist hier eine lohnende Investition für perfekte Ergebnisse.

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Lust auf Farbe? Gemüsechips sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern bringen auch völlig neue Aromen ins Spiel. Dünn gehobelte Rote Bete entwickelt im Ofen eine erdige Süße, Pastinaken werden nussig und Karottenscheiben fast karamellartig. Der Trick ist, die Backtemperatur etwas niedriger zu halten als bei Kartoffeln (ca. 160°C), da der höhere Zuckergehalt sie schneller bräunen lässt.

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Der richtige Hobel: Profis und ambitionierte Hobbyköche schwören oft auf japanische Mandolinen wie die von Benriner. Sie sind schlichter im Aufbau, aber ihre Klingen sind extrem scharf und langlebig. Für den Hausgebrauch sind auch die V-Hobel von Börner aus Deutschland eine fantastische und sichere Wahl, oft mit verschiedenen Einsätzen für Julienne oder Wellenschnitt.

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  • Rauchpaprika (Pimentón de la Vera) für eine BBQ-Note.
  • Feines Rosmarinpulver und Knoblauchgranulat für mediterranes Flair.
  • Eine Prise Currypulver und Kreuzkümmel für eine orientalische Variante.

Der Trick für die perfekte Würzmischung? Mischen Sie die Gewürze mit sehr feinem Salz, damit es gleichmäßig an den noch warmen Chips haften bleibt.

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Feines Meersalz: Der Klassiker. Löst sich gut auf und sorgt für eine gleichmäßige Salzigkeit.

Fleur de Sel: Die Königsklasse. Diese feinen Salzkristalle werden von Hand geerntet und nicht direkt auf die heißen Chips gestreut, sondern erst kurz vor dem Servieren. Der zarte Crunch der Salzkristalle auf dem knusprigen Chip ist ein einmaliges Erlebnis.

Unsere Empfehlung: Für die große Schüssel einfaches Meersalz, für den besonderen Genuss eine kleine Portion mit Fleur de Sel de Guérande veredeln.

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Süßkartoffelchips sind eine fantastische Alternative, aber sie verhalten sich anders als ihre Verwandten. Aufgrund ihres höheren Zucker- und Wassergehalts werden sie beim Frittieren schneller dunkel und bleiben oft etwas weicher. Der Trick für knusprige Süßkartoffelchips aus dem Ofen: Die Scheiben vor dem Backen in einer Mischung aus einem Esslöffel Wasser und einem Teelöffel Maisstärke wenden. Die Stärke entzieht Feuchtigkeit und bildet eine hauchdünne, krosse Hülle.

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Laut einer Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg aktiviert der „Crunch“-Effekt von Chips mehr Belohnungszentren im Gehirn als der reine Geschmack. Das knackende Geräusch ist also ein wesentlicher Teil des Genusses.

Genau dieses Geräusch ist das Markenzeichen perfekt selbstgemachter Chips. Es ist der hörbare Beweis für die richtige Kartoffelsorte, die perfekte Dicke und die optimale Frittiertemperatur. Ein Sound, den man aus keiner Tüte bekommt.

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Der häufigste Fehler, der zu labbrigen Chips führt, ist Ungeduld. Werfen Sie niemals zu viele Kartoffelscheiben auf einmal ins heiße Öl! Dadurch sinkt die Temperatur schlagartig ab, und die Kartoffeln beginnen eher zu kochen als zu frittieren. Arbeiten Sie immer in kleinen Portionen und geben Sie dem Öl zwischen den Durchgängen kurz Zeit, wieder auf Temperatur zu kommen.

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Wann kommt das Salz drauf?

Niemals vor dem Frittieren! Salz entzieht den Kartoffeln Wasser, was die Scheiben schon vor dem Bad im heißen Öl labbrig machen würde. Der perfekte Moment ist unmittelbar, nachdem die goldbraunen Chips aus dem Fett gehoben wurden und auf Küchenpapier abtropfen. Das restliche Öl auf der Oberfläche wirkt wie ein Klebstoff, der Salz und Gewürze perfekt haften lässt.

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Denken Sie über den Tellerrand hinaus und wagen Sie sich an Fruchtchips! Besonders Äpfel (z.B. säuerliche Sorten wie Boskop oder Elstar) und Birnen eignen sich hervorragend. Hauchdünn gehobelt und bei niedriger Temperatur (ca. 100°C) für 1-2 Stunden im Ofen getrocknet, werden sie zu einer süßen, knusprigen und gesunden Knabberei. Eine Prise Zimt vor dem Backen verleiht ihnen eine winterliche Note.

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Wurzel-zu-Blatt-Kochen: Werfen Sie die Schalen Ihrer Bio-Kartoffeln nicht weg! Gründlich gewaschen, trockengetupft und mit etwas Öl und Salz vermischt, können Sie sie im Ofen oder in der Heißluftfritteuse zu unglaublich aromatischen und knusprigen „Schalen-Chips“ backen. Eine nachhaltige und köstliche Art, alles von der Knolle zu verwerten.

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  • Sie werden gleichmäßiger knusprig.
  • Sie bekommen eine luftigere, fast blasige Textur.
  • Sie bleiben länger kross.

Das Geheimnis dahinter ist die Profi-Technik des „Blanchierens“ oder „Doppelt-Frittierens“. Die Scheiben werden zuerst bei niedrigerer Temperatur (ca. 150°C) für wenige Minuten vorgegart, bis sie weich, aber noch blass sind. Nach dem Abkühlen werden sie dann bei hoher Temperatur (180°C) kurz fertig frittiert.

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Ein einfacher Dip wertet jede Schüssel Chips auf. Vergessen Sie Fertigprodukte und rühren Sie in zwei Minuten einen Klassiker an: Eine Packung (200g) Crème fraîche oder Schmand mit dem Saft einer halben Zitrone, Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und einer Handvoll fein geschnittenem Schnittlauch verrühren. Fertig ist der perfekte, frische Kontrapunkt zu den salzigen Chips.

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Mikrowellen-Chips: Für die schnelle, fettarme Variante. Kartoffelscheiben nebeneinander auf einen mit Backpapier ausgelegten Mikrowellenteller legen, nicht überlappen! Je nach Leistung der Mikrowelle für 3-5 Minuten bei höchster Stufe garen, bis sie leicht gebräunt und knusprig sind. Sie werden nicht so gleichmäßig wie frittierte Chips, sind aber eine verblüffend gute Alternative für den kleinen Heißhunger.

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Der durchschnittliche Deutsche isst pro Jahr rund 1,3 kg Kartoffelchips.

Das klingt vielleicht nicht viel, summiert sich aber zu einer beachtlichen Menge an industriell verarbeiteten Snacks. Wer seine Chips selbst herstellt, hat nicht nur die volle Kontrolle über die Qualität der Zutaten – von der Kartoffel bis zum Salz –, sondern reduziert auch Verpackungsmüll und genießt ein unvergleichlich frischeres Produkt.

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Auch Zucchini lassen sich in köstliche, Low-Carb-freundliche Chips verwandeln. Da Zucchini zu über 90% aus Wasser besteht, ist das Entwässern hier der entscheidende Schritt. Die gehobelten Scheiben großzügig salzen, etwa 20 Minuten in einem Sieb ziehen lassen, dann das ausgetretene Wasser mit Küchenpapier sehr gründlich abtupfen. Erst danach mit Öl benetzen und im Ofen backen.

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Warum werden meine Chips manchmal dunkel und schmecken leicht bitter?

Das liegt oft an der sogenannten Maillard-Reaktion in Kombination mit Zuckern. Wenn Kartoffeln zu kalt gelagert wurden (unter 4°C), wandelt sich ihre Stärke in Zucker um. Dieser Zucker karamellisiert beim Frittieren zu schnell und wird dunkel und bitter, bevor der Chip durchgegart ist. Lagern Sie Ihre Chip-Kartoffeln daher immer an einem kühlen, aber nicht eiskalten, dunklen Ort.

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Tipp vom Profi: Um die goldbraunen, fragilen Schätze aus dem heißen Fett zu fischen, ist eine „Schaumkelle“ oder ein „Frittersieb“ (oft auch als „Spinne“ bezeichnet) das beste Werkzeug. Anders als ein geschlitzter Löffel hat es eine große, offene Drahtstruktur, durch die das Öl sofort abfließt und die es erlaubt, viele Chips auf einmal sicher und unzerbrochen herauszuheben.

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Selbstgemachte Chips schmecken am besten frisch. Ihre Feinde sind Luft und Feuchtigkeit. Um sie für 1-2 Tage aufzubewahren, lassen Sie sie vollständig (!) auf einem Gitter auskühlen. Schon ein Hauch von Restwärme erzeugt in einem geschlossenen Behälter Kondenswasser. Lagern Sie sie danach in einer Papiertüte oder einer mit Küchenpapier ausgelegten, nicht ganz luftdicht verschlossenen Dose. So bleiben sie am ehesten knackig.

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Hauchdünn geschnitten: Die Chips werden extrem knusprig und fast durchsichtig, wie Glas. Sie garen sehr schnell und sind ideal für die klassische Knabber-Erfahrung. Perfekt bei ca. 1,5 mm.

Etwas dicker geschnitten: Bei 2-3 mm bleibt in der Mitte ein Hauch von weicher Kartoffeltextur erhalten, während der Rand kross wird. Diese „Kettle-Style“-Variante bietet einen satteren Biss und mehr Kartoffelgeschmack.

Probieren Sie beides aus, um Ihren persönlichen Favoriten zu finden. Die Dicke ist reine Geschmackssache!

„Kochen ist Handwerk, Backen ist Wissenschaft, aber das perfekte Frittieren ist eine Kunst, die auf Physik basiert.“ – J. Kenji López-Alt, Food-Wissenschaftler

Dieser Gedanke fasst die Zubereitung von Chips perfekt zusammen. Es geht um Temperaturmanagement, Wasserverdrängung und die Kontrolle chemischer Reaktionen. Wer diese Prinzipien versteht, hebt seine selbstgemachten Chips von einem netten Versuch auf ein meisterhaftes Niveau.

Anette Hoffmann

Annette Hoffmans erstaunliche Medienkarriere spiegelt ihr pures Engagement für den Journalismus und das Publizieren wider. Ihre Reise begann 2010 als freiberufliche Journalistin bei Vanity Fair, wo sie ihre einzigartige kreative Perspektive einbringt.