Kochen wie die Profis: Besser essen, Geld sparen und nie wieder was wegwerfen
Ganz ehrlich? In meiner langen Zeit in der Küche habe ich vor allem eines gelernt: Respekt vor dem, was auf dem Teller landet. Es geht nicht darum, immer das Billigste zu jagen. Sondern darum, klug einzukaufen und am Ende nichts in die Tonne zu werfen. Viele glauben ja, gutes und gesundes Essen muss teuer sein. Das ist aber ein riesiges Missverständnis. Teuer wird’s eigentlich nur, wenn man planlos einkauft, aus reiner Bequemlichkeit zu Fertigprodukten greift oder die Hälfte vom Wocheneinkauf schlecht werden lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O: Warum Wissen beim Kochen pures Geld ist
- Tricks aus der Profiküche für deinen Alltag
- Kauf regional, iss genial: Der Saisonkalender ist dein bester Freund
- Der kluge Einkauf: Wo du was kaufst und wie du Qualität erkennst
- Für Neugierige: Konservieren und die Fülle des Sommers retten
- Achtung, wichtig: Sicherheit in der Küche
- Bildergalerie
Ich zeige dir hier ein paar Methoden, die wir Profis jeden Tag anwenden. Und nein, das ist keine hohe Kunst aus der Sterneküche, sondern bodenständiges Handwerk, das in jeder guten Küche zu Hause ist. Mit diesen Tricks und der richtigen Denkweise bringst du nicht nur besseres Essen auf den Tisch, sondern schonst ganz nebenbei auch deinen Geldbeutel. Das ist kein Zauberwerk, versprochen. Das kann jeder lernen.
Das A und O: Warum Wissen beim Kochen pures Geld ist
Bevor wir überhaupt einen Topf auf den Herd stellen, müssen wir mal kurz verstehen, womit wir da eigentlich arbeiten. Lebensmittel sind ja keine toten Gegenstände, sie leben und verändern sich. Und wer kapiert, warum das so ist, kann sie automatisch viel länger frisch halten und ihre wertvollen Nährstoffe bewahren.

Was Frische wirklich bedeutet (und was sie killt)
Jedes Stück Obst, jedes Gemüseblatt und jedes Steak unterliegt ganz natürlichen Prozessen. Enzyme lassen Obst matschig werden, Bakterien und Schimmel lieben feuchte, warme Oberflächen, und Sauerstoff lässt aufgeschnittene Äpfel braun und Fette ranzig werden. Klingt nach Bio-Unterricht, ist aber super wichtig.
Wenn du nämlich weißt, dass Licht, Wärme und Sauerstoff die größten Feinde der Frische sind, lagerst du deine Einkäufe ganz von allein richtig. Kartoffeln und Zwiebeln? Gehören in einen dunklen, kühlen Keller oder eine Speisekammer, nicht in die helle, warme Küche. Gutes Olivenöl? Steht besser im Schrank als dekorativ neben dem heißen Herd.
Kleiner Quick-Win für heute: Geh mal zu deinem Ölregal. Steht das gute Olivenöl direkt neben dem Herd in der Sonne? Stell es sofort in einen dunklen, kühlen Schrank. Zack – du hast seine Lebensdauer gerade mal eben verdoppelt und den Geschmack gerettet.
Mehr Nährstoffe für dein Geld
Gesundes Essen ist nährstoffreiches Essen. Logisch. Aber viele Vitamine sind echte Sensibelchen. Vitamin C zum Beispiel hasst Wasser und Hitze. Wenn du also deinen Brokkoli in einem riesigen Topf mit Wasser zu Tode kochst, schwimmen die ganzen guten Sachen am Ende im Abfluss und der Brokkoli ist nur noch eine traurige, grüne Masse.

Ein Profi macht das anders. Dämpfen ist zum Beispiel eine geniale Methode. Das Gemüse gart nur im heißen Dampf und kommt kaum mit Wasser in Kontakt. So bleiben Farbe, Biss und Vitamine da, wo sie hingehören. Oder kurzes, heißes Anbraten in der Pfanne. Du hast ja Geld für gutes Gemüse ausgegeben, also sorge auch dafür, dass der Wert davon auf deinem Teller ankommt.
Tricks aus der Profiküche für deinen Alltag
In einer Profiküche ist Effizienz das halbe Leben. Zeit ist Geld und verschwendete Zutaten sind eine Sünde. Viele dieser Arbeitsweisen kannst du aber 1:1 in deine Küche übertragen und damit richtig was sparen.
Die Magie der Vorbereitung: „Mise en Place“
„Mise en Place“ ist Französisch und heißt einfach „alles an seinen Platz stellen“. Das ist so ziemlich das Erste, was man als Kochlehrling lernt. Bevor auch nur eine Pfanne heiß wird, ist alles vorbereitet: Gemüse geschnibbelt, Kräuter gezupft, Fleisch portioniert. Klingt nach mehr Arbeit, ist aber das genaue Gegenteil.

Gute Vorbereitung verhindert Chaos. Du kochst viel entspannter und merkst sofort, ob was fehlt. Für zu Hause heißt das: Plane deine Mahlzeiten für ein paar Tage. Schneide zum Beispiel am Sonntagabend schon mal Zwiebeln, Karotten und Sellerie für die nächsten zwei, drei Tage. Ab damit in eine luftdichte Glasbox mit einem kleinen Stück Küchenpapier am Boden – so hält sich das locker im Kühlschrank. Wenn du dann nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommst, ist die Basis für eine Suppe, Sauce oder ein Pfannengericht in Minuten startklar. Und der Gedanke an den Lieferdienst (der dich locker 25 € kostet) verfliegt sofort.
Vom Blatt bis zur Wurzel: Das ganze Produkt nutzen
Früher in der Ausbildung gab’s eine eiserne Regel: Was essbar ist, wird gegessen. Brauchbare Teile wegzuwerfen, war unverzeihlich. Diese Haltung spart nicht nur Unmengen an Geld, sondern eröffnet auch völlig neue Geschmackswelten.
- Das Grün von Karotten: Bitte nicht wegwerfen! Es schmeckt ein bisschen herb, ähnlich wie Petersilie. Daraus kannst du ein fantastisches Pesto zaubern. Einfach das Grün mit ein paar Kernen (Pinienkerne sind teuer, Sonnenblumenkerne tun’s auch), Knoblauch, etwas Hartkäse, Olivenöl und Salz in den Mixer. Fertig ist ein Pesto für Nudeln, das dich fast nichts gekostet hat.
- Der Brokkoli-Strunk: Genauso lecker wie die Röschen. Einfach die äußere, etwas holzige Schicht dünn abschälen und den Rest in Scheiben oder Würfel schneiden. Schmeckt super in Wok-Gerichten oder püriert in Suppen.
- Knochen und Karkassen: Die Knochen vom Brathähnchen sind pures Gold! Rein damit in einen großen Topf, mit Wasser bedecken, eine Zwiebel mit Schale (gibt tolle Farbe!), Karottenreste und ein paar Gewürze dazu. Das Ganze lässt du dann einfach 2-3 Stunden leise vor sich hin köcheln. Diese selbstgemachte Brühe kostet dich vielleicht 50 Cent für die Gewürze, schmeckt aber um Welten besser als jeder gekaufte Fond für 3 € und mehr. Aufs Jahr gerechnet sparst du damit locker über 100 Euro.
Übrigens: Frag mal deinen Metzger nach Knochen. Oft bekommst du die für ein paar Euro oder manchmal sogar umsonst.

Intelligentes Vorkochen: Das Baukasten-Prinzip
Vergiss diese traurigen Bilder von sieben identischen Plastikboxen. Profis kochen Komponenten vor, keine fertigen Gerichte. Das macht dich viel flexibler.
- Koche ein Getreide: Mach am Sonntag einen großen Topf Reis, Quinoa oder Linsen. Daraus wird unter der Woche mal ein Salat, mal eine Beilage oder eine Suppeneinlage.
- Bereite ein Protein vor: Brate eine große Menge Hackfleisch oder Hähnchenstreifen an. Das ist die Basis für Chili, Bolognese, Wraps oder Salate.
- Mach eine Universalsauce: Eine simple Tomatensauce ist der Startpunkt für Pasta, Lasagne oder Pizza.
Mit diesen Bausteinen im Kühlschrank zauberst du dir in 15 Minuten ein komplettes Gericht. Das ist schneller, günstiger und gesünder als jede Alternative.
Kauf regional, iss genial: Der Saisonkalender ist dein bester Freund
Erdbeeren im Winter? Ein teurer Spaß ohne Geschmack. Sie werden unreif gepflückt und um die halbe Welt geflogen. Erdbeeren vom Feld nebenan im Juni? Saftig, süß und spottbillig, weil es sie im Überfluss gibt. Dein Speiseplan sollte sich an diesem natürlichen Kalender orientieren – das ist der einfachste Sparplan überhaupt.

- Frühling: Spargel, Rhabarber, Bärlauch, frische Kräuter.
- Sommer: Alle Beeren, Tomaten, Zucchini, Kirschen.
- Herbst: Kürbisse, Äpfel, Pilze, alle Kohlsorten.
- Winter: Grünkohl, Pastinaken, Feldsalat, Schwarzwurzeln.
Wenn du im Herbst Kürbisse kaufst, wenn sie fast verschenkt werden, kannst du daraus Suppe kochen und einfrieren, Püree für Kuchen machen oder ihn als Ofengemüse genießen. Der Kilopreis ist dann unschlagbar.
Der kluge Einkauf: Wo du was kaufst und wie du Qualität erkennst
Der meiste Verlust entsteht durch Impulskäufe. Ein Einkaufszettel ist kein Wunschzettel, sondern dein Schlachtplan. Und wo du einkaufst, macht einen riesigen Unterschied.
Eine gute Strategie kombiniert die Stärken der verschiedenen Läden:
- Discounter: Perfekt für die Basics. Mehl, Zucker, Nudeln, Haferflocken, Konserven oder einfache Milchprodukte sind hier preislich top. Bei frischem Obst und Gemüse muss man aber genau hinschauen.
- Supermarkt: Die goldene Mitte. Größere Auswahl, Markenprodukte (achte auf Angebote!) und oft eine gute Frischetheke für Käse und Wurst.
- Wochenmarkt: Der beste Ort für saisonales Obst und Gemüse von Top-Qualität. Trau dich, mit den Leuten zu reden! Die meisten Händler freuen sich, wenn man Interesse zeigt. Ein paar einfache Fragen wirken Wunder: „Was ist diese Woche besonders gut und günstig?“, „Was würden Sie mir empfehlen?“ oder „Ist das schon für den sofortigen Verzehr oder muss das noch nachreifen?“.
- Hofladen: Wenn du einen in der Nähe hast – Jackpot! Frischer geht’s nicht. Eier, Kartoffeln, Milch oder Fleisch direkt vom Erzeuger sind eine andere Welt.

Qualität siehst, riechst und fühlst du
Verlass dich nie nur auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Deine Sinne sind das beste Werkzeug!
- Fisch: Die Augen müssen klar und prall sein, nicht trüb. Die Kiemen leuchtend rot. Das Fleisch fest. Und frischer Fisch riecht nach Meer, nicht „fischig“.
- Gemüse: Ein Salatkopf muss sich fest und für seine Größe schwer anfühlen. Karotten müssen bei leichtem Biegen brechen, nicht schlapp nachgeben.
- Fleisch: Frisches Rindfleisch ist tiefrot, Schwein zartrosa. Es sollte nicht gräulich schimmern oder schmierig sein.
Für Neugierige: Konservieren und die Fülle des Sommers retten
Wenn du die Grundlagen draufhast, kommt der nächste Level. Lebensmittel haltbar zu machen, ist eine uralte Technik, mit der du die Ernte des Sommers für den kalten Winter bewahren kannst.
Einmachen und Einkochen
Im Sommer gibt es Obst und Gemüse oft im Überfluss. Kauf eine ganze 5-Kilo-Steige Tomaten für vielleicht 10 Euro oder Aprikosen, wenn sie am günstigsten sind. Daraus kochst du an einem Nachmittag Marmeladen, Chutneys oder Saucen und füllst sie in sterilisierte Gläser. Das ist ein bisschen Arbeit, aber du hast den ganzen Winter über geniale Vorräte, die auch noch super Geschenke sind.

Fermentieren: Dein erstes Sauerkraut – kinderleicht!
Fermentation ist eine der ältesten und gesündesten Konservierungsmethoden. Und es ist viel einfacher, als du denkst. Sauerkraut ist der perfekte Einstieg.
So geht’s, absolut idiotensicher: Nimm einen Weißkohl (ca. 1 kg) und schneide ihn in feine Streifen. Gib ihn in eine große Schüssel und wiege 20 Gramm Salz ab (das sind 2 % vom Kohlgewicht – die goldene Regel). Jetzt knetest du Salz und Kohl mit sauberen Händen etwa 10 Minuten lang kräftig durch, bis richtig viel Saft austritt. Stopfe alles fest in ein großes, sauberes Glas (z.B. ein Bügelglas) und drücke es so zusammen, dass der Saft den Kohl komplett bedeckt. Ein kleiner Teller oder ein Glasdeckel als Gewicht obendrauf, Tuch drüber und eine Woche bei Raumtemperatur stehen lassen. Danach ab in den Kühlschrank. Fertig ist dein erstes, supergesundes und leckeres Sauerkraut!
Achtung, wichtig: Sicherheit in der Küche
Bei aller Kreativität – Hygiene ist nicht verhandelbar. Ein paar Grundregeln schützen dich und deine Familie.

Der häufigste Fehler: Kreuzkontamination
Bitte, bitte, bitte: Benutze niemals dasselbe Schneidebrett oder Messer zuerst für rohes Hähnchen und danach für den Salat. Rohes Geflügel kann fiese Keime haben, die erst beim Kochen abgetötet werden. Also: Brett und Messer nach dem Kontakt mit rohem Fleisch immer sofort mit heißem Wasser und Spülmittel schrubben. Ein einfacher Trick: Nimm verschiedenfarbige Bretter. Rot für Fleisch, grün für Gemüse.
Die richtige Temperatur
Dein Kühlschrank sollte auf unter 5 °C eingestellt sein, der Gefrierschrank auf -18 °C. Gekochte Speisen nicht stundenlang bei Raumtemperatur stehen lassen. Ein Trick aus der Profiküche: Fülle dein Spülbecken mit eiskaltem Wasser und stelle den heißen Topf hinein, um das Abkühlen zu beschleunigen.
Und noch ein Wort zum Einkochen: Sauberkeit ist alles. Besonders bei säurearmen Lebensmitteln wie Bohnen oder Fleisch. Halte dich exakt an erprobte Rezepte. Wenn ein Glas komisch aussieht, riecht oder beim Öffnen nicht „ploppt“ – weg damit, ohne zu probieren. Das ist keine Panikmache, sondern einfach nur cleveres und sicheres Küchenhandwerk.

Fazit: Eine Fähigkeit, die sich jeden Tag auszahlt
Gut und günstig zu essen, ist kein Geheimnis für Eingeweihte. Es ist eine Fähigkeit, die auf Wissen, ein bisschen Planung und Respekt vor dem Produkt beruht. Ja, es braucht am Anfang etwas Umgewöhnung. Aber die Belohnung ist riesig: Du isst nicht nur gesünder und leckerer, du bekommst auch die volle Kontrolle über dein Budget und deine Gesundheit zurück.
Sieh jedes Lebensmittel als das, was es ist: eine wertvolle Ressource. Lerne, es zu verstehen, es richtig zu behandeln und es komplett zu nutzen. Das ist das ganze Geheimnis. Ein Handwerk, das unglaublich viel Freude macht.
Bildergalerie



Der Begriff „Mise en Place“ stammt aus der Profiküche und bedeutet „alles an seinen Platz stellen“. Es ist die Kunst der Vorbereitung, die den eigentlichen Kochvorgang entspannt und effizient macht:
- Alle Zutaten abwiegen und bereitstellen.
- Gemüse schneiden, bevor die Pfanne heiss wird.
- Gewürze und Flüssigkeiten griffbereit haben.
Probieren Sie es einmal aus, und Sie werden nie wieder hektisch nach dem Knoblauch suchen, während die Zwiebeln schon anbrennen.


Laut Welthungerhilfe landen in Deutschland jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Ein grosser Teil davon in Privathaushalten.


Das wichtigste Werkzeug in Ihrer Küche? Kein Hightech-Gerät, sondern ein einziges, rasiermesserscharfes Kochmesser. Ein stumpfes Messer quetscht die Zellen von Kräutern und Gemüse, was zu schnellerem Verderb und Geschmacksverlust führt. Eine Investition in ein gutes Messer von Marken wie Wüsthof oder Zwilling zahlt sich über Jahrzehnte aus – in Sicherheit, Effizienz und der Qualität Ihrer Gerichte.


Warum welkt mein Salat schon nach einem Tag im Kühlschrank?
Meist liegt es an zu viel Feuchtigkeit. Waschen Sie die Blätter erst kurz vor dem Verzehr. Wenn Sie ihn doch vorbereiten müssen: Gründlich trocknen (eine Salatschleuder ist Gold wert!) und dann locker in ein feuchtes Küchentuch oder eine spezielle Frischhaltebox wie die von Emsa Clip & Close legen. So bleibt er bis zu einer Woche knackig.


Werfen Sie Zwiebelschalen, Karottenenden und Petersilienstängel nicht weg! Sammeln Sie diese „Abfälle“ in einem Beutel im Gefrierfach. Ist der Beutel voll, kochen Sie alles mit Wasser langsam zu einer hocharomatischen, kostenlosen Gemüsebrühe aus. Das ist die Basis für unzählige Sossen, Suppen und Risottos und schlägt jeden Brühwürfel um Längen.


Gusseisenpfanne (z.B. Lodge): Unverwüstlich und perfekt für scharfes Anbraten und eine tolle Kruste bei Steaks oder Bratkartoffeln. Braucht etwas Pflege (Einbrennen), hält aber ein Leben lang.
Beschichtete Pfanne: Ideal für empfindliche Speisen wie Eier oder Fisch, die leicht anhaften. Die Beschichtung ist jedoch empfindlich und nicht für die Ewigkeit gemacht.
Für den Anfang ist eine gute Gusseisenpfanne die vielseitigere Investition.


- Sie sparen unter der Woche enorm viel Zeit.
- Sie greifen seltener zu teurem Fast Food.
- Sie haben immer eine gesunde Mahlzeit parat.
Das Prinzip dahinter? Batch Cooking! Nehmen Sie sich am Sonntag zwei Stunden Zeit, um Grundkomponenten wie Quinoa, geröstetes Gemüse oder eine grosse Portion Linsensuppe vorzukochen.


Profi-Köche nutzen das „FIFO“-Prinzip (First In, First Out), um Abfall zu minimieren. Wenden Sie es auf Ihren Kühlschrank an:
- Neue Einkäufe immer nach hinten stellen.
- Ältere Produkte rücken automatisch nach vorne.
- So sehen Sie auf einen Blick, was als Nächstes verbraucht werden muss.
Eine einfache Umstellung mit riesiger Wirkung auf Geldbeutel und Mülltonne.


Lassen Sie sich von der italienischen „Cucina Povera“, der Küche der einfachen Leute, inspirieren. Hier geht es nicht um teure Zutaten, sondern um die Kunst, aus Wenigem Grossartiges zu schaffen. Gerichte wie Pasta e fagioli (Nudeln mit Bohnen) oder Panzanella (Brotsalat) sind aus der Notwendigkeit entstanden, Reste zu verwerten. Diese Philosophie lehrt uns das Wichtigste: Respekt vor dem Lebensmittel und Kreativität sind die wertvollsten Zutaten.


- Zu Croutons für Suppen und Salate verarbeiten.
- Als Semmelbrösel für Panaden mahlen.
- In Scheiben schneiden und für „Arme Ritter“ einweichen.
- Für einen herzhaften Brotauflauf verwenden.


Eine Studie der University of California fand heraus, dass Spinat bei Raumtemperatur innerhalb eines Tages fast die Hälfte seines Folsäuregehalts verliert.
Das bedeutet, dass der Weg vom Feld bis zum Teller entscheidend ist. Kaufen Sie möglichst regional und saisonal ein und lagern Sie empfindliches Blattgemüse sofort im kältesten Teil Ihres Kühlschranks, um die wertvollen Nährstoffe zu bewahren, für die Sie bezahlt haben.


Der häufigste Fehler beim Braten: die Pfanne überladen. Geben Sie dem Bratgut Platz! Liegt alles zu dicht beieinander, sinkt die Temperatur rapide. Statt zu braten, dünstet alles im eigenen Saft und wird matschig statt knusprig. Lieber in zwei kleineren Portionen arbeiten – das Ergebnis ist die eine Minute Mehraufwand wert.


Sind tiefgekühlte Gemüse und Früchte wirklich minderwertiger als frische?
Ganz im Gegenteil! Schockgefrostetes Gemüse, etwa von Marken wie Frosta, wird oft direkt nach der Ernte verarbeitet. Dadurch enthält es teilweise sogar mehr Vitamine als „frische“ Ware, die tagelang im Supermarkt liegt. Tiefkühlerbsen oder -spinat sind eine exzellente, günstige und nährstoffreiche Basis für schnelle Gerichte.


Getrocknete Bohnen: Unschlagbar günstig und in grosser Vielfalt erhältlich. Sie erfordern etwas Planung (Einweichen), schmecken aber intensiver und haben eine bessere Textur.
Bohnen aus der Dose: Praktisch und schnell, ideal für spontane Gerichte. Achten Sie auf Produkte ohne zugesetzten Zucker oder zu viel Salz.
Für Sparfüchse und Geniesser führen getrocknete Bohnen, für schnelle Alltagsköche die Dose.


Verwandeln Sie ein einfaches Olivenöl in einen individuellen Geschmacksverstärker. Erhitzen Sie das Öl sanft (nicht kochen!) und geben Sie Aromaten wie Rosmarinzweige, zerdrückte Knoblauchzehen oder Chiliflocken hinzu. Abkühlen lassen und in eine saubere Flasche füllen. Perfekt zum Verfeinern von Salaten, Pasta oder geröstetem Gemüse.


„Respekt für das Essen ist Respekt für das Leben, für das, was uns gegeben wird.“ – Thomas Keller, Chef des Restaurants The French Laundry


Frische Kräuter sind fantastisch, aber empfindlich. So halten sie länger:
- Harte Kräuter (Rosmarin, Thymian): Locker in ein feuchtes Papiertuch wickeln und im Kühlschrank lagern.
- Weiche Kräuter (Petersilie, Koriander): Wie einen Blumenstrauss mit den Stielen in ein Glas Wasser stellen und in die Kühlschranktür.


Nicht alles gehört in den Kühlschrank! Kälte kann Aroma und Textur zerstören. Tomaten werden mehlig und verlieren ihren Geschmack, Kartoffeln entwickeln eine unangenehm süssliche Note. Auch Zwiebeln, Knoblauch und Kürbisse lagern Sie besser an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort wie einer Speisekammer.


- Ihre Backergebnisse werden konsistent und gelingen immer.
- Sie können Rezepte exakt nachkochen, ohne zu rätseln.
- Sie lernen, Portionsgrössen besser einzuschätzen.
Das Geheimnis vieler gelungener Gerichte? Eine digitale Küchenwaage. Vergessen Sie ungenaue Tassen-Angaben. Abwiegen ist präzise, sauberer und der erste Schritt vom Hobbykoch zum Küchenprofi.


Drei Dinge, die Sie sofort einfrieren sollten, anstatt sie schlecht werden zu lassen:
- Ingwerwurzel: Lässt sich gefroren viel einfacher reiben.
- Überreife Bananen: Perfekte Basis für Smoothies oder Bananenbrot.
- Tomatenmark-Reste: In Eiswürfelformen portionieren.


Was genau ist „Blanchieren“ und wofür ist es gut?
Blanchieren bedeutet, Gemüse kurz in kochendes Salzwasser zu geben und danach in Eiswasser abzuschrecken. Dieser Prozess stoppt die Enzyme, die für den Abbau von Farbe und Textur verantwortlich sind. Das Ergebnis: Das Gemüse behält seine leuchtende Farbe, bleibt knackig und ist perfekt für die Weiterverarbeitung oder zum Einfrieren vorbereitet.


Werfen Sie niemals die Rinde von einem Stück Parmesan weg! Sie ist ein reiner Schatz an Umami-Geschmack. Geben Sie die Rinde einfach in köchelnde Suppen, Eintöpfe oder eine Tomatensosse. Sie wird weich, gibt ihr Aroma ab und kann vor dem Servieren einfach wieder entfernt werden. Ein kostenloser Geschmacks-Booster, den Italiens Nonnas seit Jahrhunderten nutzen.


Fehlt Ihrem Gericht der letzte Pfiff? Oft ist es nicht Salz, sondern Säure. Ein Spritzer Zitronen- oder Limettensaft, ein Schuss guter Essig oder sogar ein Löffel Joghurt kann ein flaches Gericht aufwecken und die Aromen zum Leuchten bringen. Säure balanciert Fett, hebt die Frische und macht fast alles interessanter. Ein unschätzbar wichtiger Baustein der guten Küche.


Laut dem Umweltbundesamt verursacht die Produktion unserer Lebensmittel fast ein Drittel der ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen.
Jedes Lebensmittel, das wir wegwerfen, verschwendet also nicht nur unser Geld, sondern auch wertvolle Ressourcen wie Wasser, Land und Energie. Klug einzukaufen und Reste zu verwerten, ist somit einer der einfachsten und wirkungsvollsten Beiträge, den jeder von uns täglich zum Klimaschutz leisten kann.

Glasbehälter (z.B. Weck, Ikea 365+): Hygienisch, nehmen keine Gerüche oder Verfärbungen an und sind ideal zum Aufwärmen. Sie sind langlebig und nachhaltig, aber schwerer.
Kunststoffbehälter (z.B. Tupperware): Leicht, bruchsicher und gut für den Transport. Können sich aber verfärben und sind nicht für sehr heisse Speisen in der Mikrowelle geeignet.
Für die Lagerung zu Hause ist Glas oft die bessere Wahl; für unterwegs ist hochwertiger Kunststoff praktisch.




