Diese Rosenkrankheiten können im Sommer auftreten! Schadbilder erkennen (inkl. Tipps zu schneller Behandlung)

von Sabina Karlev
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Die Königin der Blumen ist in jedem Garten der absolute Augenschmaus, aber trotz ihrer Dornen ist sie anfällig für viele Krankheiten und Schädlinge. Vor allem Neulinge in der Rosenzucht sollen sich ausführlich über die verschiedenen Krankheitsbilder informieren und blitzschnelle Behandlungsmaßnahmen im Fall einer Erkrankung ergreifen. Die meisten Infektionen und Plagen zeigen sich an den Rosenblättern, -stielen und -knospen. Welche die häufigsten Rosenkrankheiten sind (inkl. Tipps zur Vorbeugung), stellen wir im folgenden Ratgeber dar.

Die häufigsten Rosenkrankheiten und wie man sie bekämpft

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Pilzbefall bei Rosen: Das sind die häufigsten Krankheitserreger

Der wichtigste Aspekt der Rosenpflege, den Rosenzüchter auf keinen Fall vernachlässigen dürfen, ist die ständige Kontrolle der Rosen auf Krankheitssymptome. Die meisten Rosenkrankheiten zeigen sich durch Verfärbungen der Blätter in Braun, Gelb, Orange und Weiß, Flecken oder Muster in diesen Farben, Verwelken, klebrige Schlieren oder abnormes Wachstum. Typischerweise kommt es zu Blattfall und Absterben der Rose.

Echter Mehltau bei Rosen: Expertentipps zur Vorbeugung von Rosenkrankheiten

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Hobbygärtnerinnen und -gärtner sollten sich vor dem Rosenanbau im Gartencenter entsprechend über die Anfälligkeit der gewünschten Rosensorten für Pilze, Viruskrankheiten und Schädlinge informieren. Es ist besser, robuste Pflanzen mit starken Abwehrkräften zu kaufen.

Die falsche Bewässerung der Rosen kann eine Infektionsquelle sein

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Rosen sind während der aktiven Wachstums- und Blühphase im Frühjahr und Sommer von zahlreichen Krankheiten bedroht. Im Herbst, wenn der Boden zu feucht ist, können Rosen an Wurzelfäule erkranken. Während der Winterruhe und bei ungünstigen Witterungsbedingungen sind prinzipiell keine Rosenkrankheiten zu erwarten. Viele Krankheitserreger sind Pilzsporen und können allerdings überwintern und im nächsten Jahr die Rosen angreifen.

Der Echte Mehltau ist eine seriöse und meist befürchtete Rosenkrankheit 

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Das sind die Symptome und Schadbilder der Rosenkrankheiten, die während der Blütezeit auftreten können.

Sternrußtau (Schwarzfleckenkrankheit) erkennen und bekämpfen

Sternrußtau ist eine gefürchtete Rosenkrankheit, die durch den winterharten Schlauchpilz (diplocarpon rosae) verursacht wird. Der Erreger überwintert in speziellen Fruchtkörpern, meistens auf nicht entsorgtem Laub. Bei günstigen Witterungsbedingungen im Frühjahr infiziert der Pilz die Rosen.

So halten Sie Ihre Rosen frei vom Sternrußtau

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Rosen winterfest machen: So schützen Sie Ihre Rosen vor dem Winterwetter

Der Pilzbefall zeigt sich durch großflächige schwarzbraune Blattflecken. Unbehandelt kann der Sternrußtau schnell zum Verlust der Rosenblätter führen. Dadurch werden die Fotosynthese und alle Stoffwechselvorgänge der Pflanze gehemmt und sie kann sich nicht mehr richtig entwickeln.

Die Schwarzfleckenkrankheit kann auch im Herbst ausbrechen, wenn die Feuchtigkeit höher ist. Häufige Fehler bei der Gartenbewässerung, wie zum Beispiel Gießwasser auf den Rosenblättern, begünstigen den Sternrußtau und sind zu vermeiden. Die Pilzsporen können durch infizierte Gartengeräte bei dem Rosenschnitt übertragen werden.

So sieht die Schwarzfleckenkrankheit aus

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Die beste Behandlung ist das gründliche Ausputzen der infizierten Blätter mit einem scharfen und deifiziertem Messer. Das befallene Laub darf natürlich nicht auf dem Kompost entsorgt werden.

Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Rosensträuchern, einen sonnigen Standort, einen regelmäßigen Rückschnitt und eine gute Belüftung der Pflanzen. Strauchrosen sind besonders anfällig.

Vorsicht! Mehltau an Rosen

Mehltau tritt in zwei Variationen auf, hinter denen verschiedene Pathogene stecken. Beim Echten Mehltau ist das der Pilz sphaerotheca pannosa var. rosae für die Erkrankung zuständig und verursacht einen weißen, staubigen Belag auf Blättern, Stängeln und Knospen des befallenen Rosengewächses. Beim Unechten Mehltaus heißt der Erreger Oomyceten und zeigt sich durch violette und schmierige Pilzrasen an den Rosenblättern.

Natürliche Methoden zur Vorbeugung von Rosenkrankheiten

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Die Krankheit tritt bei schönem Wetter auf – sprich bei erhöhter Feuchtigkeit aufgrund von den saisonalen Regenfällen, falscher Bewässerung und ausreichend Wärme. Die günstigsten Zeiten sind deswegen Frühling und  Sommer. Der Echte Mehltau kommt deutlich häufiger vor. Wählen Sie für Ihren Rosenanbau resistente Sorten und führen Sie regelmäßig Inspektion der Sträucher durch.

Tipps von Gartenprofis

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Die Bewässerung muss nur an der Basis der Rose erfolgen, sodass keine Feuchtigkeit auf das Laub gelangt. Ein Stickstoffdünger ist nicht zu verwenden. Diese selbstgemachten Pestizide auf der Basis von Knoblauch, Essig, Natron und Co. helfen gegen Mehltau an Rosen.

Erfolgreiche Bekämpfung von Rosenkrankheiten: So geht es

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Pflanzenkrebs an Rosen

Unter Pflanzenkrebs versteht man einen kleinen Bereich abgestorbenen Gewebes, der langsam, oft über Jahre hinweg, zunimmt. Als Erreger gelten eine Vielzahl von Organismen wie Pilze, Bakterien, Mykoplasmen und Viren. Bei Rosen sind das zwei Pathogene – leptosphaeria coniothyrium und cryptosporella umbrina.

Kranke Bereiche an dem Rosenstiel

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Pflanzenkrebs an Rosen erscheint an den Stängeln der Rosensträucher in Form von trockenen, verfärbten und nekrotischen Stellen in braunen, schwarzen oder grauen Farbtönen. Die Krankheit kann durch nicht sterilisiertes Schnittwerkzeug übertragen werden.

Die beste Bekämpfungsstrategie ist die Entfernung der befallenen Pflanzenteile durch Rückschnitt und die Entsorgung der Stämme.

Orange Punkte auf den Rosenblättern weisen auf Rosenrost hin

Rosenrost ist eine weitere Pilzkrankheit (phragmidium mucronatum), die Rosen befällt. Er verursacht orangefarbene Flecken auf den Blättern, die oft auf der Unterseite beginnen und sich dann auf beide Seiten ausbreiten. Die Flecken können von Orange über Braun bis hin zu Schwarz übergehen und schließlich dazu führen, dass die Blätter gelb werden, verwelken und abfallen. Höhepunkt der Ausbreitung findet im Sommer statt.

Orange Punkte auf den Rosenblättern: So können Sie Rosenrost erkennen und bekämpfen

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Achten Sie darauf, dass die Pflanzen, einschließlich der Blätter und Knospen, gut belüftet sind und regelmäßig ausgeputzt werden. Ein feuchter und warmer Sommer kann das Ausbrechen der Krankheit begünstigen. Eine gute Drainage, die Staunässe verhindert, ist am Standort zu gewährleisten. Die richtige Bewässerung der Rosen erfolgt immer von unten, an der Basis der Pflanze.

Diese Hausmittel helfen gegen Rosenrost.

Rosenkrankheiten: Mosaikvirus

Es handelt sich um eine Viruskrankheit, deren Symptome im Frühjahr zum Vorschein kommen. Zu den Anzeichen gehören gelb und braun verfärbte und verformte Blätter, eine minimierte Wuchskraft der Pflanze und verringerter Blütenansatz. Die Krankheit ist unheilbar – befallene Rosen sollten aus dem Garten entfernt und ordnungsgemäß entsorgt werden.

Die wichtigsten Rosenkrankheiten im Fokus

mosaik virus an rosen

Ein Befall mit Rosenzikaden kann den viralen Erreger übertragen.

Diese Rosenschädlinge können Blättern und Knospen zusetzen

Rosen können ebenfalls aufgrund von einem Befall durch Schädlinge erkranken. Zu den meistverbreiteten Antagonisten zählen die Rosenblattlaus und die Rosenzikade.

 Schädlinge an Rosen bekämpfen

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Blattläuse sind kleine Insekten, die sich vom Saft der Rosenblätter ernähren. Sie kommen in einer Vielzahl von Farben vor, darunter Grün, Schwarz und Rot. Ein starker Blattlausbefall kann zu Wachstumsstörungen, Verformungen der Blätter und zur Ausbreitung von anderen Rosenkrankheiten führen.

Rosenblattläuse können auch die Knospen befallen

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Gegen Rosenblattläuse helfen viele mächtige, im Garten und Haushalt produzierte Insektizide auf der Basis von Jod, Milch, Schmierseife, Natron, Knoblauch, Neemöl sowie Brennnesseljauche.

Rosenzikaden hinterlassen helle Verfärbungen auf den Blättern. Es handelt sich um winzige Ungeziefer, die mit bloßem Auge nicht zu bemerken sind. Die Muster sind punktuell und wiederholbar und werden von den Larven der Zikaden durch die Saugtätigkeit zunächst auf der Blattunterseite verursacht. Kletterrosen sind besonders anfällig für den Befall mit Rosenzikaden.

Dieser Schädling begünstigt die Ausbreitung von Mosaikviren

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Rosenzikaden können mit selbst hergestellten Neemöl-Produkten oder mit Brennnesseljauche bekämpft werden. Die Befallsgefahr ist im Mai und Juni am größten.

Perfekte Pflege des Rosenstrauchs: Tipps gegen Rosenkrankheiten und Schädlinge

Prävention ist die beste Medizin, und das gilt auch für die Rosenkrankheiten. Sie sollen sicherstellen, dass Sie widerstandsfähige Sorten anbauen, den richtigen Standort für Ihre Rosenensembles auswählen und die Pflanzen optimal pflegen. Das betrifft vor allem, einen Abstand zwischen den Sträuchern zu sichern, den Rückschnitt immer mit desinfiziertem Schnittwerkzeug durchzuführen und die Abwehrkräfte der Gewächse durch die Behandlung mit mächtigen Suden zu steigern.

Der regelmäßige Rückschnitt sorgt für eine gute Luftzirkulation

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Ein universelles Spritzmittel aus Knoblauch und Zwiebel hilft. Zwiebel und Knoblauch – 100 Gramm jeweils – werden fein gehackt und in 2 Litern kochendes Wasser gegeben. Nachdem die Flüssigkeit abgekühlt und abgeseiht ist, wird sie in eine Sprühflasche gefüllt und mit einem Spritzer Rapsöl optimiert. Damit werden die Rosensträucher präventiv im Frühling gegen Rosenrost und Sternrußtau behandelt.

Behandeln Sie die Rosen präventiv mit diesem Gemisch aus Zwiebeln und Knoblauch

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Sabina Karlev

Sabina Karlev ist dreisprachige Autorin und Journalistin und studierte Medienwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Als Kommunikationsspezialistin hat sie für kulturelle und wissenschaftliche Institutionen gearbeitet, u. A. für die Max-Planck-Gesellschaft.