Dein Gusseisen-Schmortopf: Warum er dein treuester Küchenhelfer wird (und wie du ihn richtig behandelst)
Ich weiß es noch wie heute. Mein erster Tag als Lehrling in einer Profiküche. Mein Chef, ein Koch von altem Schlag – streng, aber unglaublich fair – knallte einen schweren, schwarzen Topf auf meine Arbeitsfläche. Der war alles andere als neu. Man sah ihm die Geschichten von hunderten Gerichten an. „Hör zu“, sagte er mit seiner tiefen, ruhigen Stimme. „Das hier ist das wichtigste Werkzeug, das du kennenlernen wirst. Behandle es gut, und es bleibt ein Leben lang bei dir.“ Das war mein erster Kontakt mit einem echten gusseisernen Schmortopf.
Inhaltsverzeichnis
- Das Material: Das Herzstück deines Schmortopfs
- Die Wahl des richtigen Topfs: Worauf du im Laden achten musst
- Pflege und Inbetriebnahme: So wird dein Topf zum Erbstück
- Die Kunst des Schmorens: So geht’s richtig
- Mehr als nur Gulasch: Was dein Topf noch alles kann
- Dein erstes Erfolgserlebnis: Ein kinderleichtes Schmorhähnchen
- Ein letztes Wort…
- Bildergalerie
Heute, viele Jahre und unzählige Schmorgerichte später, sehe ich diese Töpfe überall. In knalligen Farben, mit stolzen Preisschildern. Und ganz ehrlich? Es wird viel geredet, aber oft mehr über die Marke als über das, worauf es wirklich ankommt. Deshalb will ich heute mal Klartext reden. Kein Marketing-Gequatsche, sondern handfeste Tipps aus der Praxis. Wir schauen uns das Material an, die richtige Technik und die Pflege, damit auch dein Schmortopf zu diesem lebenslangen Begleiter wird.

Das Material: Das Herzstück deines Schmortopfs
Ein Topf aus Gusseisen ist nicht nur ein Kochgeschirr. Er ist ein aktiver Partner beim Kochen. Um zu verstehen, warum, müssen wir einen winzigen Ausflug in die Physik machen – aber keine Sorge, das wird kein Vortrag. Es hilft dir nur zu verstehen, warum bestimmte Gerichte nur darin so genial werden.
Gusseisen hat zwei geniale Eigenschaften: Es speichert Wärme wie verrückt, leitet sie aber nur sehr langsam. Klingt komisch, ist aber der Schlüssel zum Erfolg. Weil es so viel Energie speichert, fällt die Temperatur kaum, wenn du ein kaltes Stück Fleisch hineinlegst. Das Ergebnis? Eine perfekte, kräftige Bräunung – die sogenannte Maillard-Reaktion, die für diese unfassbar leckeren Röstaromen sorgt. In einer dünnen Pfanne würde die Temperatur sofort einbrechen und das Fleisch eher kochen als braten.
Die langsame Wärmeleitung sorgt dafür, dass sich die Hitze absolut gleichmäßig verteilt. Keine fiesen „Hotspots“, an denen alles anbrennt, während es woanders noch roh ist. Die Hitze kommt von allen Seiten, nicht nur von unten. Perfekt für das langsame Garen bei niedrigen Temperaturen. Der schwere, dichte Deckel ist dabei dein bester Freund: Er fängt den Dampf auf, der kondensiert und wieder zurück aufs Essen tropft. So bleibt alles wunderbar saftig.

Rohes Gusseisen vs. emailliertes Gusseisen: Was ist das Richtige für dich?
Im Grunde stehst du vor einer Entscheidung: die puristische, traditionelle Variante aus rohem Gusseisen oder die oft buntere, pflegeleichtere Version mit Emaille-Beschichtung. Beide haben ihre Berechtigung.
Auf der einen Seite haben wir das rohe Gusseisen. Das ist die Urform, wie aus dem Wilden Westen. Diese Töpfe brauchen eine Schutzschicht, die berühmte Patina, die du durch das Einbrennen von Öl selbst erzeugst und mit jedem Kochvorgang verbesserst. Eine gute Patina ist die beste Antihaftbeschichtung der Welt. Diese Töpfe sind quasi unzerstörbar – du kannst sie sogar direkt ins Lagerfeuer stellen. Der Nachteil: Sie sind pflegeintensiver und mögen keine Säure. Eine Tomatensauce, die stundenlang köchelt, kann die Patina angreifen und einen leicht metallischen Geschmack annehmen.
Im Gegensatz dazu steht das emaillierte Gusseisen. Hier ist der Topf mit einer dünnen Schicht aus Glas überzogen. Das macht ihn sofort einsatzbereit und super pflegeleicht. Du musst nichts einbrennen und kannst ohne Bedenken Gerichte mit Tomaten oder Wein kochen. Die Reinigung ist auch einfacher. Der Haken? Die Emaille ist empfindlicher. Ein heftiger Stoß oder ein extremer Temperaturschock (kalter Topf auf die heiße Platte) kann zu Rissen führen. Übrigens: Genau hier liegt der größte Unterschied zwischen günstigen und teuren Modellen. Premium-Hersteller wie Staub oder Le Creuset, bei denen du schnell mal 250 € und mehr auf den Tisch legst, verwenden mehrere, extrem widerstandsfähige Emaille-Schichten. Für Einsteiger oder preisbewusste Köche sind Töpfe von Marken wie Lodge für oft unter 100 € aber eine absolut fantastische Wahl.

Ganz ehrlich: Für die meisten Leute, die leckere Eintöpfe, Gulasch oder Brot machen wollen, ist ein guter emaillierter Topf die praktischere und bessere Wahl.
Die Wahl des richtigen Topfs: Worauf du im Laden achten musst
Du stehst also vor dem Regal. Die Preise reichen von 50 € bis über 300 €. Lass dich nicht vom Preisschild blenden. Ein teurer Name kocht nicht für dich, aber ein billig gemachter Topf kann dir echt die Laune verderben.
Hier ist meine persönliche Checkliste:
- Anfassen! Der Topf muss sich schwer und massiv anfühlen. Die Wände und der Boden sollten mindestens 4 bis 5 Millimeter dick sein. Das ist kein Scherz, das ist die Basis für die gute Wärmespeicherung.
- Der Boden muss plan sein. Leg den Topf auf eine ebene Fläche. Wackelt er? Dann lass ihn stehen. Besonders bei Ceran- und Induktionsherden ist das super wichtig für den Kontakt.
- Der Deckel ist entscheidend. Er muss schwer sein und perfekt sitzen. Heb ihn mal an und setz ihn wieder auf. Er sollte satt und dicht schließen, nicht klappern. Sonst entweicht der ganze Dampf und dein Braten wird trocken.
- Die Griffe. Sind sie groß genug, dass du sie auch mit dicken Ofenhandschuhen sicher packen kannst? Ein 5-Liter-Topf voller Gulasch ist verdammt schwer und heiß!
- Der Knauf auf dem Deckel. Viele günstigere Modelle haben einen Kunststoffknauf, der oft nur bis 200 °C hitzefest ist. Das ist okay für Schmorgerichte, aber wenn du Brot bei 240 °C backen willst, brauchst du einen aus Metall. Gut zu wissen: Diese Metallknäufe kann man für 10-15 € online oder im Fachhandel nachkaufen. Einfach nach „Ersatzknauf für Schmortopf“ suchen!
Ach ja, zur Größe: Für eine vierköpfige Familie ist ein runder Topf mit etwa 24 cm Durchmesser (ca. 4-5 Liter) ein super Allrounder. Ovale Töpfe sind genial für längliches Gargut wie ein ganzes Hähnchen. Wenn du unsicher bist, starte mit einem runden Modell.

Pflege und Inbetriebnahme: So wird dein Topf zum Erbstück
Ein Gusseisentopf wird mit dem Alter besser – aber nur, wenn du ihn richtig behandelst. Das ist kein Hexenwerk, sondern ein kleines Ritual.
Das Einbrennen (nur bei rohem Gusseisen!)
Ein neuer, roher Topf braucht seine Patina. So geht’s ganz einfach.
Was du dafür brauchst: Eine Flasche hoch erhitzbares Öl wie Raps- oder Traubenkernöl (kostet im Supermarkt nur ein paar Euro), ein altes Baumwolltuch und, ganz wichtig, etwas Geduld.
- Sauber machen: Erstmal mit heißem Wasser und einer Bürste schrubben, um alle Produktionsrückstände zu entfernen. Dann SOFORT abtrocknen, am besten kurz auf dem Herd erhitzen. Gusseisen rostet, wenn du es nur ansiehst.
- Hauchdünn ölen: Einen Tropfen Öl auf das Tuch und den ganzen Topf (innen und außen) damit einreiben. Danach mit einem sauberen Teil des Tuchs das Öl quasi wieder abwischen. Es darf nur ein minimaler Film bleiben, sonst wird’s klebrig.
- Ab in den Ofen: Den Topf kopfüber bei 250 °C in den Backofen stellen (ein Blech drunter fängt Tropfen auf). Nach einer Stunde den Ofen ausmachen und den Topf darin komplett abkühlen lassen. Mach die Fenster auf, das wird qualmen! Das ist normal.
Diesen Vorgang 2-3 Mal wiederholen. Dein Topf wird immer dunkler und besser.

Die tägliche Pflege – einfacher als du denkst
- Nach dem Kochen: Topf abkühlen lassen. Dann nur mit heißem Wasser und einer Bürste reinigen. Hartnäckige Reste? Nimm grobes Salz als Scheuermittel. NIEMALS Spülmittel bei einem rohen Topf – das killt die Patina. Bei emaillierten Töpfen ist mildes Spüli okay.
- Trocknen ist Pflicht: Immer sofort abtrocknen und am besten nochmal kurz auf die warme Herdplatte stellen, damit wirklich jede Feuchtigkeit verdunstet.
- Lagern: Den rohen Topf mit einem Tropfen Öl ausreiben. Ein Stück Küchenpapier zwischen Topf und Deckel klemmen, damit die Luft zirkulieren kann.
Kleine Pannen & schnelle Lösungen – Keine Panik!
Jeder macht mal Fehler. Hier die Erste Hilfe für die häufigsten Probleme:
- „Hilfe, ich hab Spüli an meinen rohen Topf gelassen!“ – Tief durchatmen. Du hast nur die oberste Ölschicht deiner Patina entfernt. Schrubb den Topf mit Wasser sauber, trockne ihn gründlich und mach einfach eine Runde Einbrennen wie oben beschrieben. Problem gelöst.
- „Meine Emaille hat einen kleinen Riss/Abplatzer!“ – Solange es nur ein kleiner Riss innen ist und keine Splitter ins Essen gelangen können, ist der Topf nicht kaputt. Die Stelle wird sich wie rohes Gusseisen verhalten. Einfach nach dem Trocknen mit einem Tropfen Öl einreiben, dann rostet sie nicht. Der Topf schmort genauso gut wie vorher.
- „Mein Essen schmeckt metallisch!“ (bei rohem Gusseisen) – Das passiert, wenn du zu lange säurehaltige Speisen gekocht und die Patina leicht angegriffen hast. Die Lösung ist einfach: Brate darin ein paar Mal etwas Fettiges an, zum Beispiel Speck oder Bratkartoffeln. Das baut die Patina schnell wieder auf und der Geschmack verschwindet.

Die Kunst des Schmorens: So geht’s richtig
Jetzt wird’s lecker. Ein perfektes Schmorgericht ist kein Zufall, sondern Handwerk.
Schritt 1: Das Anbraten. Das ist der wichtigste Schritt für den Geschmack. Gib hitzestabiles Fett (Butterschmalz, Rapsöl) in den Topf und heize ihn gut auf. Brate das Fleisch portionsweise an. Wenn du alles auf einmal reinschmeißt, kühlt der Topf ab und das Fleisch kocht nur grau im eigenen Saft. Gib dem Fleisch Zeit, bis es sich von selbst vom Boden löst. Klebt es noch? Dann braucht es noch. Du willst eine tiefbraune Kruste!
Schritt 2: Das Röstgemüse. Fleisch raus, Gemüse (Zwiebeln, Karotten, Sellerie) rein. Anbraten, bis es Farbe bekommt. Kleiner Profi-Tipp: Einen Löffel Tomatenmark mitrösten, das gibt extra Wumms und eine tolle Farbe. Dann mit einem Schuss Rotwein oder Brühe ablöschen und mit einem Holzlöffel den leckeren Bratensatz vom Boden kratzen. Das ist pures Aroma!
Schritt 3: Das langsame Garen. Fleisch zurück in den Topf, mit Flüssigkeit auffüllen, bis es zu zwei Dritteln bedeckt ist. Deckel drauf und ab in den Ofen bei 140–160 °C. Nicht auf dem Herd! Der Ofen gibt eine viel bessere Rundumwärme. Und jetzt… Geduld. Das kann 2, 3 oder 4 Stunden dauern. Wenn das Fleisch nach zwei Stunden noch zäh ist, braucht es nicht mehr Hitze, sondern mehr Zeit.

Ein häufiger Fehler? Ungeduld. Und falls die Soße am Ende zu flüssig ist: Nimm einfach die letzte halbe Stunde den Deckel ab, dann kann sie schön reduzieren.
Mehr als nur Gulasch: Was dein Topf noch alles kann
Die Investition lohnt sich doppelt, denn das Ding ist ein Multitalent.
Brot backen wie ein Profi: Der vorgeheizte Topf wirkt wie ein Steinofen. Er gibt dem Teig einen Hitzekick, und der Deckel fängt den Dampf ein. Das Ergebnis: eine super-luftige Krume und die knusprigste Kruste, die du je zu Hause gebacken hast. Achtung: Der Topf ist glühend heiß. Arbeite immer mit dicken Ofenhandschuhen!
Sicher frittieren: Dank der Hitzespeicherung bleibt die Öltemperatur stabil. Das Frittiergut wird knusprig und saugt sich nicht so mit Fett voll. Aber Sicherheit zuerst: Topf maximal halb voll machen, Temperatur mit Thermometer checken und immer den Deckel bereithalten, um eventuelle Flammen zu ersticken. NIEMALS mit Wasser löschen!
Kleiner Quick-Win-Tipp: Keine Zeit für ein 4-Stunden-Schmorgericht? Würfle heute Abend einfach ein paar Kartoffeln und Karotten, mische sie mit Öl, Salz und Rosmarin und röste sie für 45 Minuten im Gusseisentopf im Ofen. Du wirst den Unterschied zu einem normalen Blech sofort schmecken!

Dein erstes Erfolgserlebnis: Ein kinderleichtes Schmorhähnchen
Viele haben Angst, etwas falsch zu machen. Quatsch! Mit diesem Rezept klappt’s garantiert.
Du brauchst: 4 Hähnchenkeulen, 2 große Zwiebeln, 3 Karotten, 2 Knoblauchzehen, 400 ml Hühnerbrühe, einen Schuss Weißwein (optional), Öl, Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Kräuter (z.B. Thymian, Rosmarin).
- Hähnchenkeulen salzen, pfeffern und mit Paprika einreiben. Im heißen Topf in Öl von beiden Seiten goldbraun anbraten. Aus dem Topf nehmen.
- Zwiebeln und Karotten (grob gewürfelt) im restlichen Fett anbraten, bis sie etwas Farbe bekommen. Gehackten Knoblauch kurz mitbraten.
- Mit dem Weißwein ablöschen und den Bratensatz vom Boden kratzen. Kurz einkochen lassen.
- Mit Hühnerbrühe aufgießen. Hähnchenkeulen wieder in den Topf legen, Kräuter dazugeben.
- Deckel drauf und für ca. 75 Minuten bei 160 °C in den Ofen. Danach ist das Fleisch so zart, dass es vom Knochen fällt. Dazu passt Baguette oder Kartoffelpüree. Fertig!
Ein letztes Wort…
Ich hab mal einen völlig verrosteten Topf auf dem Flohmarkt gefunden. Er sah aus, als wäre er reif für den Schrott. Mit Stahlwolle, Geduld und mehrmaligem Einbrennen habe ich ihn wieder zum Leben erweckt. Heute ist es einer meiner Lieblingstöpfe. Das zeigt, was in diesem Material steckt.

Ein Gusseisentopf ist kein Trend. Er ist ein Stück ehrliches Handwerk. Lerne dein Werkzeug kennen. Höre auf das Zischen, rieche die Röstaromen und entwickle ein Gefühl dafür. Behandle ihn gut, und er wird dir die leckersten Gerichte deines Lebens bescheren und die Geschichten deiner Familienfeste für die nächste Generation aufbewahren.
Bildergalerie


Wussten Sie schon? Gusseisen wird seit über 2.500 Jahren zum Kochen verwendet. Ein gut gepflegter Topf ist keine Anschaffung für eine Saison, sondern ein Erbstück, das Generationen überdauern kann.


Emaille oder pures Gusseisen – was ist das Richtige für mich?
Das ist die Gretchenfrage. Ein emaillierter Topf, wie die farbenfrohen Modelle von Le Creuset oder Staub, ist pflegeleicht, reagiert nicht mit säurehaltigen Lebensmitteln (wie Tomatensauce) und muss nicht eingebrannt werden. Er ist der unkomplizierte Allrounder. Pures, schwarzes Gusseisen, wie es Lodge perfektioniert hat, ist etwas für Puristen. Es entwickelt mit der Zeit eine unschlagbare natürliche Antihaft-Patina und gibt Speisen eine ganz eigene, rustikale Note. Es erfordert aber etwas mehr Zuwendung bei der Reinigung und Pflege.


- Knusprige Kruste, die beim Anschneiden knistert.
- Eine unglaublich saftige, weiche Krume.
- Perfekt aufgegangen, wie vom Profi-Bäcker.
Das Geheimnis für das perfekte Brot? Ihr Schmortopf! Der schwere Deckel schliesst den Dampf des Teiges ein und simuliert so das Klima eines professionellen Dampfbackofens. Das Ergebnis ist schlichtweg spektakulär.

Der erste Einsatz: Ein neuer, emaillierter Schmortopf ist sofort einsatzbereit. Waschen Sie ihn einfach mit warmem Seifenwasser aus, trocknen Sie ihn gut ab und reiben Sie den unbeschichteten Gusseisenrand am Deckel und Topf mit ein wenig Pflanzenöl ein. Das schützt vor Flugrost und hält ihn geschmeidig.


Vorsicht, Temperaturschock: Das ist der grösste Feind Ihres emaillierten Topfes. Stellen Sie niemals einen heissen Topf unter kaltes Wasser oder einen kalten Topf auf eine bereits voll aufgeheizte Herdplatte. Die extreme Spannungsänderung kann zu Rissen in der Emaille führen. Lassen Sie den Topf immer langsam mit der Platte aufheizen und nach dem Kochen abkühlen.


Die Grösse ist entscheidend. Orientieren Sie sich an diesen Richtwerten, um den perfekten Topf für Ihre Bedürfnisse zu finden:
- 2-3 Liter: Ideal für Singles, Paare oder für Beilagen und Saucen.
- 5-6 Liter: Der Allrounder für eine Familie mit 3-5 Personen. Perfekt für den klassischen Schmorbraten oder einen grossen Eintopf.
- 7 Liter und mehr: Für Grossfamilien, das Kochen für Gäste oder wenn Sie gerne auf Vorrat kochen (Meal-Prep).


Die Magie des Ablöschens (Deglacieren): Nachdem Sie Fleisch scharf angebraten haben, sehen Sie am Topfboden kleine, dunkle Röststoffe kleben. Das ist pures Gold! Giessen Sie einen Schuss Wein, Brühe oder Wasser hinzu und kratzen Sie diese Reste mit einem Holzlöffel vom Boden. Sie lösen sich auf und verleihen Ihrer Sauce eine unglaubliche Geschmackstiefe, die Sie sonst nie erreichen würden.

„Diese Töpfe sind einfach ehrlich. Schwer, solide, zuverlässig. Man fühlt die Qualität, wenn man sie anhebt.“ – Ein Zitat, das man oft von Profi-Köchen hört.
Dieses Gefühl von Substanz ist kein Zufall. Das Gewicht sorgt nicht nur für eine stabile, gleichmässige Wärmeverteilung auf dem Herd, sondern verhindert auch im Ofen, dass der Topf überhitzt oder die Temperatur stark schwankt. Das ist der Schlüssel zu zartem, langsam gegartem Fleisch.


Warum haben manche Deckel auf der Innenseite kleine Noppen?
Das ist kein Zufall, sondern eine geniale Innovation, die besonders die Marke Staub perfektioniert hat. Diese „Picots“ oder Noppen sorgen dafür, dass der aufsteigende Dampf gleichmässig kondensiert und wie ein feiner Regen zurück auf das Gargut tropft. Diese kontinuierliche Selbst-Befeuchtung macht das Fleisch noch saftiger und das Gemüse zarter als bei einem glatten Deckel.


Ein Schmortopf ist nicht nur ein Kochwerkzeug, er ist ein Statement. Die leuchtenden Farben – vom ikonischen „Ofenrot“ (Cerise) von Le Creuset bis zum tiefen „Grenadine“ von Staub – machen ihn zum Mittelpunkt Ihrer Küche und zum eleganten Serviergefäss auf dem Esstisch. Er signalisiert: Hier wird mit Liebe und Zeit gekocht.

Rund: Der absolute Klassiker und vielseitigste Held. Perfekt für Suppen, Eintöpfe, Risotto und zum Brotbacken. Passt auf jede runde Herdplatte.
Oval: Die Spezialistenform. Ideal für längliches Gargut wie einen ganzen Braten, ein Hähnchen am Stück oder eine Lammkeule. Benötigt oft eine Bräterzone auf dem Kochfeld.
Für den ersten Topf ist eine runde Form meist die bessere Wahl.


Schliessen Sie die Augen und denken Sie an den Duft von langsam schmorendem Gulasch, der an einem kalten Sonntag durchs Haus zieht. Das leise Blubbern, das verspricht, dass etwas Gutes entsteht. Ein Gusseisen-Schmortopf ist mehr als ein Effizienz-Werkzeug; er ist ein Instrument zur Entschleunigung und schafft eine Atmosphäre von Wärme und Geborgenheit.


- Den Topf immer gut vorheizen, bevor Öl oder Gargut hineinkommt.
- Genug Fett verwenden – Gusseisen liebt Fett.
- Geben Sie dem Fleisch Zeit! Legen Sie es in den heissen Topf und lassen Sie es liegen, bis es von selbst eine Kruste gebildet hat und sich leicht lösen lässt.
Das Problem? Meistens ist es Ungeduld. Wenn man das Fleisch zu früh wendet, reisst die Oberfläche auf und klebt fest.


Die Legende vom Seifenverbot: Bei einem unbeschichteten, nur eingebrannten Gusseisentopf sollte man auf aggressive Spülmittel verzichten, um die wertvolle Patina nicht anzugreifen. Für Ihren emaillierten Schmortopf ist das aber kein Problem! Ein milder Spülschwamm und normales Spülmittel sind absolut unbedenklich und für die Hygiene sogar empfehlenswert.

Ein Flohmarktfund, der rostig und vernachlässigt aussieht? Kein Grund zur Sorge, das ist die Superkraft von Gusseisen!
- Den Rost mit Stahlwolle und etwas Wasser kräftig abschrubben.
- Den Topf gründlich trocknen (am besten kurz auf dem Herd erhitzen).
- Eine hauchdünne Schicht neutrales Öl (z.B. Rapsöl) auftragen und bei hoher Hitze im Ofen oder auf dem Grill neu einbrennen.
So wird aus einem Stück Schrott wieder ein lebenslanger Begleiter.


Luxus-Ikone Le Creuset: Bekannt für die riesige Farbpalette, die lebenslange Garantie und das Prestige. Die Emaille gilt als besonders glatt und widerstandsfähig. Ein Investment, das sich oft auszahlt.
Preis-Leistungs-Sieger Lodge: Eine amerikanische Institution. Besonders ihre unbeschichteten Töpfe bieten eine unschlagbare Leistung für einen Bruchteil des Preises der europäischen Konkurrenz. Perfekt für Einsteiger und Puristen.


Ihr Schmortopf ist ein Tor zur Weltküche. Viele der berühmtesten Wohlfühl-Gerichte basieren auf der langsamen Garmethode, die er perfektioniert.
- Frankreich: Boeuf Bourguignon oder Coq au Vin
- Italien: Osso Buco
- Ungarn: Deftiges Gulasch
- Mexiko: Zarte Carnitas aus Schweineschulter

Kann man darin frittieren?
Ja, und es ist sogar ideal dafür! Dank seiner enormen Hitzespeicherung fällt die Temperatur des Öls kaum, wenn Sie das kalte Frittiergut hinzugeben. Das Ergebnis sind unglaublich knusprige Pommes, Krapfen oder Hähnchenteile. Wichtig: Den Topf nie mehr als zur Hälfte mit Öl füllen und immer einen Deckel für den Notfall bereithalten.


Julia Child, die legendäre Köchin, die Amerika die französische Küche nahebrachte, kochte fast alles in ihrem orangefarbenen Le Creuset Schmortopf. Sie nannte ihn liebevoll „meinen Arbeitstier“ und bewies, dass dieses eine Gefäss eine ganze Küchenphilosophie tragen kann.


Haben Sie hartnäckige, eingebrannte Reste am Boden? Kein Grund zur Panik oder zum Kratzen mit Metall!
- Füllen Sie den Topf mit Wasser, sodass der Boden bedeckt ist.
- Fügen Sie 2-3 Esslöffel Natron (Backsoda) hinzu.
- Lassen Sie die Mischung kurz aufkochen und dann einige Stunden oder über Nacht einwirken.
Das Ergebnis? Die Reste lösen sich fast von allein und können mühelos ausgewischt werden.


Wichtiger Punkt: Auch wenn Gusseisen robust ist, die Emaille-Beschichtung mag keine Metallutensilien. Ständiges Kratzen mit Metallgabeln oder -wendern kann die Oberfläche beschädigen und zu feinen Rissen führen. Investieren Sie in hochwertige Küchenhelfer aus Holz, Bambus oder Silikon – Ihr Topf wird es Ihnen danken.

- Scharf anbraten auf dem Herd.
- Langsam schmoren im Backofen.
- Stilvoll servieren direkt auf dem Tisch.
Der Grund für diese Vielseitigkeit? Die Fähigkeit von Gusseisen, die Wärme nicht nur zu halten, sondern sie auch nach dem Verlassen der Hitzequelle noch lange abzugeben. So bleibt das Essen auf dem Tisch heiss, ohne dass man es umfüllen muss.


Laut einer Studie im Journal of the American Dietetic Association kann das Kochen in unbeschichtetem Gusseisen den Eisengehalt von Lebensmitteln, insbesondere von säurehaltigen Speisen wie Tomatensauce, um bis zu 16% erhöhen.
Das bedeutet, dass Ihr traditioneller Schmortopf nicht nur köstliche Gerichte zaubert, sondern auch auf natürliche Weise einen kleinen Beitrag zur Eisenversorgung leisten kann – eine Eigenschaft, die modernen Kochgeschirren fehlt.


Schauen Sie sich auf dem Flohmarkt oder in Online-Kleinanzeigen um. Oft findet man dort ältere Schmortöpfe von Marken wie Cousances (eine frühere Marke von Le Creuset) oder unbekannteren Herstellern für kleines Geld. Ein kleiner Abplatzer an der äusseren Emaille ist oft nur ein Schönheitsfehler und beeinträchtigt die Kochleistung in keiner Weise, solange die innere Beschichtung intakt ist.
Was ist der Unterschied zwischen Gusseisen und einem „Dutch Oven“?
Im Grunde ist es dasselbe, aber mit kulturellen Nuancen. „Dutch Oven“ ist der englische Begriff für einen gusseisernen Schmortopf, der historisch von niederländischen Handwerkern perfektioniert wurde. In den USA ist der Begriff stark mit dem Kochen am Lagerfeuer verbunden, oft mit Töpfen, die Füsse haben und deren Deckel einen Rand besitzt, um heisse Kohlen daraufzulegen. Der „Schmortopf“ oder die „Cocotte“ (französisch) bezeichnet meist die emaillierte Variante für die heimische Küche.




